Volltext Seite (XML)
wollte der Erste sein um zu sehen und daS Ziel der Reise zu betreten. Leider war aber in der frühen Mor genstunde noch nichts zu erblicken, denn hichter Nebel auf dem Marmormeere verhüllte daS Land noch gänzlich und kaum konnte man auf dem Schiffe selbst die Gegen stände deutlich unterscheiden. Aber allmälig wurde eS Heller und Heller und als wir eben an das äußerste Ende der Stadt, sür uns aber der brillanteste Anfang, an daö Schloß der sieben Thürme gelangten, ging die Sonne auf und beleuchtete das herr lichste Schauspiel, welches je der Anblick einer Stadt gewähren kann. Wir fuhren auf dem spiegelglatten Meere ziemlich nahe am Lande hin, so daß uns bei der magischen Beleuchtung durch die Herbstsonne der ge ringste Gegenstand erkenntlich wurde; leider fuhr das Schiff viel zu schnell für die entzückten Zuschauer dahin. Malerisch zeigte sich zuerst die dreifache, ost einge- siürzte Mauer, welche die Stadt von der Landseite be schützt, in deren Rissen und Lücken Feigenbäume und Schlingpflanzen emporwuchscn. Dann begann ein un- unadsehbareS Häusermeer, hin und wieder durch Gärten, öde Plätze oder vereinzelte Moscheen und Minarett un- lerbrochen, denn der Stadttheil an den sieben Thürmen ist überhaupt der ödeste der Hauptstadt, gleichsam als scheute über Bewohner die Mhe des unheimlichen StaatS- gesängnisseS, daö in der Geschichte der'Dürkei eine so große und blutige Rolle spielte. Weiterhin erfreute sich dafür daS Auge an den immer prachtvoller werdenden Palästen und phantastisch angelegten Gärten, und da die Stadt vom Meere amphuheatralisch aufsteigt, so ist