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Gesamtwirtschaftliches Umfeld Der Ordnungsrahmen des Öffentlichen Per sonennahverkehrs (ÖPNV) erfährt seit der Bahn reform und der Regionalisierung eine Entwicklung, die bei weitem noch nicht abgeschlossen ist. Nicht endgültig geklärt ist der zukünftige Rechts rahmen für den ÖPNV sowie die zu erwartende Wettbewerbsintensität. Die Europäische Kommission strebt unverän dert eine europaweit einheitliche Marktordnung mit nachhaltiger Durchsetzung eines kontrollierten Wettbewerbsmarktes für alle Bereiche des ÖPNV an. An die Stelle der heute mittelständisch gepräg ten, in der örtlichen Gemeinschaft verwurzelten und der Daseinsvorsorge verpflichteten Struktur würde eine in erster Linie unter kommerziellen Gesichtspunkten erbrachte Dienstleistung treten. Dem gegenüber steht die Position des Europä ischen Parlaments, nach der Gebietskörper schaften, wie bisher, das Recht haben sollen, Verkehrsleistungen ohne Ausschreibungsver fahren durch eigene Unternehmen zu erbringen. Obgleich aufgrund der vielfältigen Kritik im Gesetzgebungsverfahren noch mit Änderungen an dem Verordnungsvorschlag zu rechnen ist, muss davon ausgegangen werden, dass der Druck auf die Verkehrsunternehmen hinsichtlich der Ver besserung des Preis- bzw. Kosten-Leistungs-Ver hältnisses noch weiter zunehmen wird. Diese Notwendigkeit ergibt sich zudem durch den steti gen Zwang zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Gleiche Wettbewerbsbedingungen im Ver gleich mit privaten Unternehmen sind die Vor aussetzung dafür, dass kommunale ÖPNV-Unter- nehmen künftig weiterbestehen können. In Kenntnis dieser Problematik hat die DVB AG die notwendigen Reformen fortgesetzt und die inter nen Voraussetzungen zur Stärkung der Wettbe werbsfähigkeit des Unternehmens geschaffen. Im Vordergrund steht das Erreichen wettbe werbsfähiger Kostenstrukturen. Strategisches Ziel der DVB AG ist die Positionierung als umfassen der und wettbewerbsfähiger Mobilitätsdienstleister für die Landeshauptstadt Dresden. Die Markt führerschaft im regionalen Verkehrsmarkt soll auf Dauer gefestigt werden. Ein bedeutsamer Eckpunkt in diesem Trans formationsprozess ist die erfolgte Verlängerung der Konzessionen für den Busbetrieb bis zum Jahr 2009. DVB AG stellt sich dem Wettbewerb Wesentlicher Baustein zum Erreichen der Wett bewerbsfähigkeit der DVB AG ist ein mit der Arbeit nehmervertretung sowie dem Tarifpartner ver.di gemeinsam entwickelter Restrukturierungstarifver trag. Dieser sieht im Wesentlichen das Einfrieren der Löhne und Gehälter auf dem Stand vom 31. De zember 2000 bei gleichzeitiger stufenweiser Anhe bung der Arbeitszeit von 38 Stunden auf 40 Stun den pro Woche ohne Lohnausgleich vor. Mit dem abgeschlossenen Restrukturierungstarifvertrag wurde eine Grundlage geschaffen, mittelfristig die Schere zwischen den drei im Freistaat Sachsen angewendeten Tarifverträgen schließen zu kön nen. Gegenstand der Restrukturierung ist auch die Einführung eines neuen Organisationsmodells, das zu mehr Ergebnistransparenz in den Wert schöpfungsstufen der DVB AG führt (Centeror ganisation). Auch interne Leistungen werden zukünftig unter marktwirtschaftlichen Gesichts punkten innerhalb der DVB AG verhandelt und verrechnet. Im Ergebnis wird eine höhere Wirt schaftlichkeit und Produktverantwortung erwartet. Zur Steuerung des Centermodells werden in Balanced Scorecards für alle Bereiche der DVB AG die wesentlichen Ziele hinsichtlich der Perspek tiven Wirtschaft/Finanzen, Kunde/Markt, Qualität/ Prozesse und Mitarbeiter vereinbart und festgehal ten. Der Erfolg der DVB-Strategie hängt insbeson dere aber auch davon ab, ob das Unternehmen den Anforderungen der Kunden gerecht werden kann. Die Kundenakzeptanz entscheidet sich für einen ÖPNV-Mobilitätsdienstleister in erster Linie im täglichen Wettbewerb mit dem motorisierten Individualverkehr um den Fahrgast. Die DVB AG bietet dabei mit hochwertigen und integrierten Nahverkehrsleistungen eine attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr. Mit dem