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Prof. Hanspeter Stihl (li.), Bürgermeister für Finanzen und Liegenschaften der Landeshauptstadt Dresden Ursula Gefrerer (re.), Leiterin Konzerncontrolling der Technische Werke Dresden GmbH Andreas Hemmersbach (Mi.), Leiter der Abteilung Rechnungswesen und Controlling, DVB AG Weil man aus weniger °ft mehr machen kann Prof. Hanspeter Stihl: „Ein guter Nahverkehr gilt für jede Metropole als wichtiger Standortfaktor. Der ÖPNV ist gleich zeitig aber auch eines von vielen Sorgenkindern jedes Kämmerers. Als ich von Stuttgart nach Dresden kam, dachte ich, der Kostendeckungsgrad der Stuttgarter Straßenbahn AG ist die Messlatte für Dresden. Bei der Analyse der Situation in Sachsen stellte ich jedoch schnell fest, dass der Vergleich zwischen West und Ost in diesem Fall hinkt. In Baden-Württemberg gibt es erheblich höhere Zuschüsse zum Beispiel für die Schülerbe förderung oder verkehrsverbundbedingte Lasten. Insofern ist die von der DVB AG erreichte Steigerung ihres Kostendeckungs grades von 17% im Jahr 1990 auf heute 62% bestechend, aber auch mit der Hoffnung auf weitere Verbesserungen verknüpft. Dies ist umso beachtlicher, da die DVB AG natürlich auch den gesamten Infrastrukturaufwand für das Gleisnetz der Straßen bahn tragen muss. Dazu kommen Positionen wie die Ausbildung von Jugendlichen über den eigenen Bedarf, der Betrieb von touristischen Kleinoden wie den historischen Bergbahnen oder ein Verkehrsmanagement zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer. Dieses Engagement belastet zwar das wirtschaftliche Ergebnis der DVB AG, hilft der Stadt aber bei ihrer Gesamtfunktion. In diesem Zusammenhang schätze ich die DVB AG auch als sozial verantwortungsvollen Arbeitgeber, Auftraggeber für die hier ansässigen Industrie- und Handwerksbetriebe sowie Förderer des innerstädtischen Einzelhandels. Das Konsolidierungsprogramm der DVB AG mit einer weite- Absenkung des Zuschussbedarfes von 63,5 Mio.€ im Jahr 200t auf 48,5 Mio. € bis 2005 erfordert den besonderen Einsatz aller Beteiligten. Die DVB AG ist damit auf einem guten Weg, auch in einem Wettbewerbsmarkt für die Dresdner eine kosten günstige Mobilitätsdienstleistung aus einer Hand zu garantieren.“ Seite 39