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nalen Kreditwesens und des Goldverkchrs. Die deutsche Abordnung hat zu dem Bericht des Wirtschaftspoli tischen Ausschusses einen Abänderungsantrag eingebracht. In dem Bericht heißt es, daß die gegenwärtige Preis- drückungsart gewisser Staaten eingehend geprüft werden soll, um sodann zu einem gemeinsamen internationalen Vorgehen gelangen zu können. Besprechung Curtius-Briand. Entgegen der ursprünglichen Absicht wird Reichs außenminister Dr. Curtius seine Reise, die ihn Ende der Woche für einige Tage nach Baden führen sollte, nicht an treten, sondern bis zum Schluß der Völkcrbundtagung in Genf verbleiben. Außenminister Briand gibt Dr. Curtius ein Frühstück, das Gelegenheit geben wird, die bereits mehrfach geführten persönlichen Unterredungen weiter fortzusetzen. Sie tschechischen Aationaüsten Hetzen Wetter. Aufputschung der Massen gegen Bezahlung. Prag, 29. September. „Wie das Blatt der Partei des ehemaligen Kriegs ministers Stribriny „Expreß" berichtet, hat die faschi stische Partei einen Fonds zur Unterstützung der bei den Krawallen Verhafteten errichtet. Sie bittet um Spenden. An anderer Stelle hetzt das Blatt weiter, diesmal nicht mehr gegen deutsche Sprechfilme, sondern gegen alle Waren deutscher Herkunft. Der „Expreß" kündigt an, daß der Schritt des deut schen Gesandten beim Minister Dr. Krosta ein parla mentarisches Nachspiel haben werde. Nach den internatio naler Gewohnheiten habe ein Gesandter nicht das Recht, einzuschreiten, wenn die Ausschreitungen Bürger des Staates betreffen, bei dem der Gesandte akkredinert ist. Deshalb werden die Faschisten-Abgeordneten im Parlament eine Interpellation einbringen. lieber die Organisierung der Faschistendemonstrationen schreibt das Abendblatt, das „Cesko Slovo": Der fa schistische Generalstab tagte in einem jüdischen Kaffee haus, dessen Fenster nicht eingeschlagen wurden. Cs wird der Polizei nicht unbekannt sein, daß jedes Mitglied dieses Gcncralstaies 50V Kronen erhielt. An dere Demonstranten erhielten täglich 100 Kronen. Diese hatten die Aufgabe, die Menge auf dem Wenzelsplatz zu Kundgebungen zu reizen. Tie Kerntruppe der Demon stranten war in kleine Gruppen eingekeilt, jede von ihnen wurde von einem Führer geleitet, der 200 Kronen erhielt Nachklänge zum Lonftlmkrieg. Wie die Prager jungen, so zwitscherte die Provinz. Nachdem in Prag der Sturm der Ausschreitungen gegen die deutschen Tonfilme abgeebbt ist, hat das Beispiel der Hauptstadt auch die Provinz angesteät. In Bud- Weis und Ostrau kam es zu neuen Kundgebungen gegen die deutschen Tonfilme „Der Weitze Teufel" und „Skandal um Eva". Die Polizei zerstreute die Demon stranten und verhaftete mehrere Ruhestörer. — InPretz- burg wurden die Kinobesitzer zur Polizeidirektion be sohlen, wo ihnen geraten wurde, vorläufig keine deutschen Tonfilme zu spielen. Darauf ist der einzige deutsche Ton film, der gegenwärtig gespielt wurde, vom Programm ab gesetzt worden. Inzwischen haben die Stratzenunruhen dazu geführt, daß die Reichsbahndirektion Dresden einen Sonder ausflug nach Prag abgesagt hat. Als Begründung Werden die ungewissen Sicherheitsverhältnisse in Prag an gegeben. Neuwahlen in Oesterreich. Termin im November. über die Neubildung der Regierung nach dem Rück tritt des Kabinetts Schober durch den berufenen Vize kanzler V a u g o i n ist es zu starken Auseinandersetzungen gekommen. Die Grotzdeutsche Volkspariei und der Land bund stellen in parteiamtlichen Kundgebungen fest, daß die Christlichsozialen den seit acht Jahren bestehenden Koa litionspakt gebrochen haben. Die Formen, in denen die Entfernung Schobers von seinem Posten sich vollzog, machten es diesen bürgerlichen Parteien unmöglich, in ein Kabinett Vaugoin einzutreten. Somit besteht nur noch die Möglichkeit eines christlich sozialen Minderheitskabinetts, dem aber schon in einer der ersten Sitzungen das Vertrauen vom Parlament entzogen würde. Ein solches Minderheitskabinett, das sich auf lediglich 73 von 165 Abgeordneten stützen könnte, würde wahrscheinlich Seipel als Außenminister, Schmitz als Kultusminister und Kienböck als Finanzminister umfassen. Auflösung des Parlaments. Nach der ablehnenden Haltung der Großdeutschen und des Landbundes gegenüber dem Kabinett Vaugoin rechnet die Öffentlichkeit mit einer baldigen Auflösung des Nationalrates und Ausschreibung von Neuwahlen, und zwar schon im November. Schober wurde von 1O OOO Menschen ein Fackelzug dargebracht, dessen Kern von 2000 Polizisten in Uniform gebildet wurde. Französisches Munitionslager in die Lust geflogen. Verbrecherischer Anschlag unbekannter Urheber. Varis, 29. September. Wie aus Luneville gedrahtet wird, ist ein im Wald- von Mordon bei Moncel-les-Luneville gelegenes Muni tionslager des Heeres in der Nacht auf Sonntag durch eine ungeheuere Explosion vollkommen vernichtet worden. Das Lager enthielt 27 000 37 Millimeter-Granaten, so wie 800 Muniiwnskistm. Wie durch ein Wunder be schränkte sich die Kwa'irophe auf einen Speicher, während vier andere Munitioirsbaracken in der Nachbarschaft un versehrt blieben. Opfer an Toten und Verwundeten wurden nicht ge meldet. Die Detonation, die kurz nach Mitternacht er folgte,, war so gewaltig, daß die Bevölkerung von Lune ville in panikartigen Schrecken versetzt wurde. Die Gar nison der Stadt wurde sofort an die Unfallstelle kom mandiert. Das Ergebnis der ersten Untersuchung scheint As Messest des Wilsdruffer WV-Adsls-ZMiMeius wurde gestern in unserer Gemeinde gefeiert und die Freunde der großen Gustav Adolf-Sache hatten sich außerordentlich zahlreich aus unserer Gemeinde sowohl wie aus dem ganzen Wirkungs kreise des Zweigvereins Zu der Feier eingefunden. Sie begann nachmittags ^3 Uhr in dem mit bunten Herbstblumen und Blattgrün geschmückten Gotteshause mit einem erhebenden . Festgottesdienste, der umsomehr Besucher angelockt hatte, da als Festprediger der vielen persönlich bekannte Sohn des ehemaligen Wilsdruffer Pfarrers Ficker, der Dresdner Stadtsuperintendent Ficker, gewonnen worden war. Von der Kanzel aus, von der schon sein Vater als begeisterter Mitarbeiter -am Werke des Gustav Adolf- Vereins so oft die Herzen dafür Marin gemacht hatte, rief er zu treuer Mitarbeit auf. Sein Gruß galt der ganzen Festgemeinde, der er überzeugend bas Wort Paulus an die Korrinther im 4. Kapitel, Vers 8—11, deutete und innerlich nahebrachte in dem Thema: „Das mutige Dennoch des Gustav Adolf-Werkes. Wohl kämpft evangelischer Glaube überall einen Kampf auf Leben und Tod, über dieser Kampf macht auch die Fülle feiner Lebenskraft offenbar, und in diesem Kampfe leuchtet die Verheißung: es geht nicht unter." In die Katastrophe des Deutschtums, so legte der Festprediger dar, ist auch der Protestantismus hineingezogen worden. Wohin wir blicken, eine Tragödie des Deutschtums und des Evangeliums zusammen. Furchtbare Seelennvt in Ost, in Süd, in West, überall stehen unsere Brüder und Schwestern in schweren Kämpfen. Manche Vorpostenstellung mußte bereits aufgegeben werden, aber in dieser Not, da härtet sich der Glau be, da erprobt sich die Treue. Da draußen wird gekämpft und geopfert, da bietet sich bas Bild eines Lebens, das nicht sterben will. Und in der Heimat? Frage sich jeder selbst, ob er auch so für seinen Glauben eingetreten ist. Aus der Diaspora muß die Wertschätzung des evangelischen Christentums wieder zu uns kommen und erwecken das große Gemeinschaftsgefühl, die evan gelische Solidarität. Und für diese große Schicksalsgemeinschaft des evangelischen Christentums da muß man Opfer haben, da muffen wir unsere Armut mit den Brüdern teilen. Wir sind unüberwindlich, ist Gott.für uns. — So bildete die Predigt einen warmen Appell an die Festgemeinde, mit zu helfen am Werke des Glaubens und der Liebe, das der Gustav Adolf-Ver ein treibt. Mit gespannter Aufmerksamkeit folgte die Gemeinde den prächtigen Ausführungen. Vorher war ihr bereits ein herr licher musikalischer Genuß bereitet worden. Unter der fortreißen den Leitung von Kantor Oberlehrer Hientzschbot der Frei-w. Kirchenchor, verstärkt durch Damen der Liedertafel und Herren des Sängekranz in wirklich feiner Weise den 42. Psalm: „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser" mit großer Orchesterbe gleitung von Mendelsohn-Bartholdy. Das Solo des 1. bis 4. Satzes sang vorzüglich Frl. Doris R o st. So schufen Festpredigt und Festmusik wirkliche Festesstimmung. Kurz nach 4 Uhr begann im Saale des Adlers die Nachver sammlung. Nach gemeinsamem Gesänge des Liedes „Harre meine Seele" begrüßte Pfarrer Richter den Zweigvrrein und alle seine Gäste namens der Kirchgemeinde und des Kirchenvor standes in den Mauern unserer Stadt mit dem Wunsche, baß die Bilder aus der Diaspora die Seelen erwärmen möchten zur Liebe für die Gustav Adolf-Arbeit. Der Vorsitzende des Zweig vereins, Pfarrer H e u b e l - Taubenheim, dankte der Kirchge meinde Wilsdruff für die gastfreundliche Aufnahme und hieß alle Besucher namens des Vereins willkommen. Dann sprach Kirchenrat Dr. Ziegenspeck-Karlsbad, einer der Führer der deutschen evangelischen Kirche in der Tschechoslowakei. Er war den Aweigveroinsmitgliedem kein Unbekannter. Schon zwei mal (in Sora und Taubenheim) war er da, über die Nöte in der Diaspora zu erzählen und nachdem man ihn nun zum dritten Male gehört hat, kann man nur wünschen, daß er der evange lischen Kirche da drüben noch lange erhalten bleiben und er bald wieder auch im hiesigen Zweigverein Einkehr halten möchte. Es waren erschütternde Bilder, die er von den Nöten und Drang salen unserer deutschen Brüder jenseits der Grenze zeichnete. Im alten Oesterreich wurden sie bekämpft, als evangelische Kirche, in ber Tschechoslowakei als die deutsche Kirche. Die nationale Frage steht jetzt voran. Alle Schläge, die das Deutschtum er fährt, fallen aus das Haupt der evangelischen Kirche. In Prag ist in diesen Tagen äußerlich hervorgetreten, was die Deutschen innerlich immer zu fühlen haben. Sie erleiden das deutsche Schicksal, wie alle übrzeugten Deutschen in aller Welt. Man wendet alle Mittel an, um sie zu Tschechen zu machen und be nutzt dazu in erster Linie Beamten- und Schulfragen, Es ist ein unsäglich schweres Ringen und Kämpfen. Schritt für Schritt müssen sie zurückweichen, aber jeder Schritt muß mit sehr viel Kraft erkämpft werden. Die evangelische Kirche steht dort als festes Bollwerk nicht nur für die evangelischen, sondern auch für die katholischen Deutschen. Und die Lage ist nicht ganz aussichts los, es wird sich auch wieder mal ändern. Aber bis dahin müssen die Vorposten durchhalten und sie werden es, wenn sie sich aus das Gros im Mutterlande stützen können. Der Redner erntete warmen Beifall. Wie schon den Gottesdienst so hatte Oberlehrer Kantor Hientzsch auch für die musikalische Ausschmückung der Nachversammlung gesorgt. Er hatte seinen Kirchenchor wieder arrangiert und auch Frau Kumberg gebeten, einige Lieder zu singen. Beide fanden ein dankbares Publikum. Im Schlußwort nahm Pfarrer Heubel Gelegenheit, allen herzlich zu danken, die an dem schönen Verlaufe des Festes tätigen Anteil hatten, im besonderen dem Festprediger und dem Redner, in der Nach versammlung, dem Leiter der musikalischen Darbietungen, den Sängern und Sängerinnen, dem Ortspfarrer und dem Kirchen vorstand. Aber auch den Gebern. In der Kollekte des Gottes dienstes waren 156.20, in der Nachversammlung 53.80 Mark gesammelt worden. Sie wurden Kirchenrat Dr. Ziegenspeck zur Stärkung des Deutschtums und des Evangeliums in der Dia spora mitgegeben. Mit dem 3. Verse des Lutherliedes klang das Fest aus. den Verdacht zu bestätigen, daß die Explosion auf einen verbrecherischen Anschlag zurückzusühren ist. Man nimmt an, daß der Anschlag mit den Anschlägen in den Pulver fabriken von Toul und Nancy Ende vorigen Jahres, deren Urheber unentdeckt bliebe» in engem Zusamme' Hang steht. SMer wieder Wiener Polizeipräsident, Abkehr von der Politik? Wien, 29. September. Don einer dem gewesenen Bundeskanzler Dr. Scho ber nahestehenden Seite bringt, das Neue Wimer Tag blatt die Mitteilung, daß sich Dr. Schober zunächst auf einen kurzen Erholungsurlaub begeben und dann wieder sein Amt als Polizeipräsident übernehmen werde. Es sei richtig, daß ihm eine ganze Reihe von Aufforderungen zugegangen ist, sich aktiv im politischen Leben zu betä tigen. Dr. Schober werde jedoch weder ein Mandat für einen Vertretungskörper übernehmen, noch sonst irgend welche politische Tätigkeit entfalten. ! Kus unserer Keimst l »4444444444444»444444444444»»4444444444»44»44»4444444444444444444444444444444444 Wilsdruff, am 29. September 1930. Merkblatt für den 3V. September. Sonnenaufgang 5^ I Mondaufgang 15?" Sonnenuntergang 17" j Monduntergang 22"° 1857: Der Dichter Hermann Sudermann geb. Der Michaelistag nach Wetterregeln. Zum 29. September. Ein Tag wie Michaelis, der früher ein allgemeiner Volkse festtag war, und zwar nicht nur hei den Landleuten, sondern auch bei den Handwerkern in den Städten, mußte auch aller- lei Wetterregeln entstehen lassen. Regnet es am Michaelistag« oder sind um diese Zeil noch Zugvögel bei uns, so soll ein sehi milder Winter zu erwarten sein: „Wenn Sankt Michael sich di« Flügel badet, kommt ein milder Winter." Dagegen sollen rauh« Winde am 29. September einen harten Winter anzeigen, daher der Spruch: „Wenn zu Michaelis der Wind von Nordost weht ein harter Winter zu erwarten steht." Wenn sich um der Michaelistag schon Reis und Kälte bemerkbar gemacht haben soll das gleichfalls ein Vorzeichen für das künftige Wettei sein. So sind Sprüche entstanden wie: „So viel Reis unk Schnee vor Michaelis, so viel nach Walpurgis." In Franker heißt es: „Am Michaelistag nun der Sommer scheiden mag/ und die Rheinländer sagen: ^Sankt Michael bringt uns aller lei, doch bringt er auch den Wimer herbei." Schließlich heiß es bei den Anglern: „Stehn zu Michaelis die Fische hoch kommt viel schönes Wetter noch." Aber nun sind wir dock schon in den Herbst eingetreten, es wird Zeit, die letzten Feld fruchte einzuernten. Das besagt der Spruch: „Zu Michaelis mach' die Felder leer, eh' du es glaubst, kommt der Wime: daher." * Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag, den 2. Oktober 1930, abends >s8 Uhr. 1. Eingänge und Mitteilungen. 2. Nachtrag zur Verkehrsordnung. Z. Bei tritt zur Sonderklasse C des Landespensionsverbandes. 4. Er gänzungswahl zu den Ausschüssen für den ausgeschiedenen Stadtv. Gabler. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Haus- und Grundbesitzerverein. Der Monatsversammlung, am Sonnabend lag zunächst der besonders im § 2 neu gefaßte Vertrag mit der Haftpflichtversicherung vor, der bis zum 31. Juli 1931 läuft. Mit seinem Inhalte ist man einverstanden. Ehrend wird des verstorbenen Mitgliedes August Frühauf ge dacht und ein Dankschreiben der Hinterbliebenen verlesen. Der Landesverband teilt mit, daß er sich an den Zentralverband ge wandt habe mit dem Ersuchen, bei der Reichsregierung dahin vorstellig zu werden, daß dem Hausbesitzer bei Ermäßigung der Mietzinssteuer infolge höherer Hypothekenzinsen keine Einbußen dadurch erwachsen, daß viele Mieter keine Mietzinssteuer be zahlen. Lin weiterer Antrag betrifft die Aufhebung -des Boden- sperrgefetzes, das man als absolut nicht mehr in die Zeit paffend bezeichnet. Zum Ausfall ber Reichstagswahlen bemerkt der Vorsitzende, daß der Haus- und Grundbesitz allen Anlaß habe, ein wachsames Auge auf die Entwicklung der Dinge zu geben. Die übrigen bürgerlichen Parteien haben ja auf eine Auffor derung des Zentralverbandes hin zugesagt, die Forderungen des Hausbesitzes betr. Wegfall der Mietzinssteuer und Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft zu veftreten, aber von den Na tionalsozialisten liegt eine solche Zusage nicht vor. Der Z 17 ihres Programms ist scharf gegen den Hausbesitz gerichtet. Man er wartet aber auch noch von ihnen eine vernünftige Stellung nahme den Hausbefitzerforderungen gegenüber. Wie man die Wohnungsnot künstlich aufbauscht, wird an dem Ergebnis einer Untersuchung der Verhältnisse in Pirna gezeigt. Dort stehen 2700 Wohnungssuchende in der Liste, davon sind aber nur 446 ohne Wohnung. Das Verhältnis, so bemerkte -der Vor sitzende, sei etwa das Gleiche wie in unserer Stadt. Es zeige sich jetzt, daß Neubauwohnungen nicht mehr so begehrt seien, weil man die erforderlichen Mieten nicht mehr bezahlen könne. Ge sucht würden vor allem billige Wohnungen. In -diesem Zusam menhänge wurde auf die Ausführungen des Reichsministers Dr. Bredt zur Aufhebung der Zwangswirtschaft hingewiesen. An die Bekanntgabe eines Urteils -des OL. Karlsruhe in Sachen eines Schadenersatzanspruches mahnt Stadtrat Zienert, bei der Betreuung von Arbeiten an sog. Gelegenheitsarbeiter ja reicht vorsichtig zu sein, da der Auftraggeber bei etwaigen Scha- denfä'llen haftpflichtig sei. Städtische Bau- und Straßenbauan gelegenheiten sowie Wohnungssachen wurden noch behandelt, ehe die Verlesung der Niederschrift die Versammlung beendete. Ihren 80. Geburtstag feiert morgen Dienstag Frau Auguste verw. Pietzsch, Lie trotz ihres hohen Alters noch immer Botengänge nach Kaufbach versorgt. Wir wünschen ihr noch sonnige Jahre eines -geruhsamen Lebensabends. Geflügelzüchter-Tagung in Wilsdruff. Der Kreis Dresdens des Landesverbandes sächsischer Geflügelzüchtervereine hielt gestern seine Herbsttagung in unserer Stadt ab. Zahlreich waren die Vertreter der Vereine aus dem ganzen Kreise anwesend. Nach 11 Uhr vormittags hieß sie der Kreisvorsitzende Anders- Rabenau im Saale des Schützenhauses herzlich willkommen. Namens des Wilsdruffer Vereins begrüßte sie dessen Vorsitzen der Hermann Burkhardt und wünschte der Tagung erfolg reichen Verlauf. Unter Eingängen kam der Vorsitzende auf den Landesverbandstag in Oschatz zu sprechen und führte die Gründe an, die ihn veranlaßten, den Antrag seines Kreises bett. Aen- derung der Verbandsbeiträge zurückzuziehen: er hatte keine Aus sicht auf Annahme. Der weitere Antrag, die Mittel der Land wirtschaftskammer für Vorträge durch die Kreisvertreter ver teilen zu lassen, -sei angenommen worden. Die Schacht-Zabel- Spende für alte bedürftige Geflügelzüchter sei auf 3680 Mark angewachsen. Weitere Spenden nimmt der Kreisvertreter ent gegen. Die Landesverbandsstatistik hat ergeben, daß sich die Mitglieder des Verbandes zusammensetzen aus 20^ Landwirte, 4A Geflügelfarmen, A Rentner, Hausbesitzer u. Hand werker, 12 Gastwirte, Bäcker und Fleischer, 10?L selbstän dige Kaufleute, 4^A Gärtner, Mühlenbesitzer und Baumeister, 3?L landw. Angestellte, 51L2L Han-dwerksgehilfen, 15?L Land arbeiter, 1A Lehrer, 2A Akademiker, 45HA Fabrikbesitzer, 5A Privatangestellte. Dann wurde über Vorträge und Stallschauen gesprochen. Der Landesverband soll ersucht werden, umgehend die Liste der Vortragenden und der Vortragsthemen den einzel-