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Gutscheine für billiges Frischfleisch. An Stelle des zollfreien Gefrierfleisches. Das zollfreie Gefrierfleisch Kontingent ist bekanntlich am 1. Juli in Fortfall gekommen. Mit Kücksicht auf die starken Voreindeckungen des Handels wur den auf Grund der im Gesetz vorgesehenen Übergangsfrist noch bis zum 30. September 12 500 To. Gefrierfleisch zur zollfreien Einfuhr zugelassen. Entsprechend einer Erklä rung, die der Reichsminister für Ernährung und Land wirtschaft bei der Beratung des Gesetzes abgegeben hat, wird die Reichsregierung, nachdem sämtliche beteiligte Kreise gehört sind, vom 1. Oktober an folgende vor läufige Regelung in Kraft setzen: Die Minderbemittelten in den Gemeinden, senen bisher zollfreies Gefrierfleisch zugeteilt war, er halten künftighin Gutscheine zum verbilligten Bezug von Frischfleisch. Aufgabe der Gemeinden ist es, den Kreis ser wirklich Minderbemittelten festzustellen. Die Ver billigung soll 20 Pf. pro Pfund betragen. Die erforder lichen Geldbeträge werden den Gemeinden von der Reichs regierung übermittelt. Erhöhung des Weizen- und Mchlzolls. Der Deutsche Reichsanzeiger veröffentlicht eine Ver ordnung, durch die mit Wirkung vom 28. September der Zoll fürWeizen und Spelz, der bisher 15 Mark be trug, auf 18,50 Mark je Doppelzentner heraufgesetzt wird. Daraus ergibt sich auch eine entsprechende Erhöhung des Zolles für Mehl aus Getreide mit Ausnahme von Hafer und Gerste, weil nach dem Gesetz vom 15. April der Zoll satz auf die Höhe des doppelten Weizenzolles zuzüglich 1,50 Mark festgesetzt ist. Der Mehlzoll beträgt jetzt also L8,50 Mark. Aus der sächsischen Landwirtschaft. Nächste Veranstaltungen. Auf Rittergut Pommritz bei Bautzen finden Melker- urüfungen statt, und zwar am 7. und 8. Oktober Mei sterprüfungen und am 9. Oktober Gehilfenprüfung. Die Hauptversammlung des Landesverbandes Sach sen für Obst- und Weinbau findet am Sonntag dem 12. Oktober in Chemnitz (Meistereck) statt. Landwirt- schastsrat Umhauer, Bautzen, wird bei dieser Gelegen heit über „Obstbau im Haus- und Kleingarten" sprechen. Ein Zuchtviehmarkt für Höhenfleckvieh ist in Pausa im Vogtland für den 6. Oktober angesetzt. Die Oekonomische Gesellschaft lädt ihre Mitglieder für den 10. Oktober zu einer Besichtigung der Radeberger Exportbierbrauerei und der Versuchsanstalt für Landar- arbeitslehre in Pommritz in Sachsen ein mit Demon strationen über neuzeitliche Maßnahmen bei der Hack fruchternte und der Feldbestellung. Anmeldungen bis zum 6. Oktober. i Neuss sus stier Welt Selbstmord in Kranz und Schleier. In Berlin ver- ziftete sich aus Verzweiflung über den Tod ihrer Mutter Md über die schwere Erkrankung ihres Bräutigams die 10 Jahre alte Bademeisterin Edith Bober mit Leuchtgas. Sie trug, als man sie auffand, ein Weißes Brautkleid mit Schleier und Myrtenkranz. Diphthericepidemie in Agidienbcrg und Orscheid. Infolge der starken Ausbreitung der Drphtherieerkrankun- gen in Ägidienberg und Orscheid hat sich, wie aus Bonn berichtet wird, die Schulverwaltung veranlaßt gesehen, die Volksschulen sowie auch die gewerblichen und ländlichen Berufsschulen bis zum 5. Oktober zu schließen. Bisher sind fünf junge Menschen gestorben. Die Aushebung der Ludwigsluster Falschmünzer werkstatt. Der mecklenburgischen Landeskriminalpolizei Schwerin ist es gelungen, drei weitere Mitglieder der Falschmünzerbande, die in Ludwigslust entdeckt worden ist, hinter Schloß und Riegel zu setzen. Es handelt sich um den mehrfach vorbestraften Schlossermeister Karl Ärmster und dessen Ehefrau sowie den 20jährigen Sohn Karl Heinz Ärmster, der von Beruf Schlossergeselle ist. Ärmster hatte dem schon früher verhafteten Haupttätcr der Bande, Bruno Eggers, einen Raum für seine verbrecherische Tätigkeit vermietet. Man fand bei der Durchsuchung noch zahlreiche Chemikalien, Handwerkszeug, Zeichnungen usw., die alle beschlagnahmt wurden. , Die Lokomotive im Zimmer. Ein Personenzug ent gleiste auf der Strecke Cadillac—Bordeaux. Die Loko- 5 Addie folgte seinem Blick. „Ach so, die!" sagte sie mit höhnisch geschürzten Lippen. „Die Bajadere!" Verachtung würgte an dem Wort. Sie stürzte ihr Glas hinunter, sprang auf und entfernte sich. Roberts sah ihr nach, verwirrt, verlegen. Die ging nun hin und erzählte überall, daß er, der allen weiblichen Umgang mied, es heimlich mit der Maya halte. „Der Duckmäuser!" Als ob er sie hörte. Schon steckten sie die Köpfe zusammen. Aller Blicke gingen nach ihm hin, nach ihm und nach Maya. Er wollte aufstehen, nach dem Hofe hinausgeben. Doch im selben Augenblick ging die Inderin vorn zur Tür hinaus, allein. Man hätte auf eine Verab redung geschlossen, und Addie hätte gerufen: „Da seht Jhr's!" Er mußte bleiben. Bald lenkte wohl etwas Neues Lie Aufmerksamkeit von ihm wieder ab. Dann konnte er, ohne Aufsehen zu erregen, das Fest verlassen. — — — Ebenso seßhaft wie er war auch der Späher draußen am Eckfenster. Während Tolucas Vortrag verblieben alle aus ihren Plätzen. Erst nach Beendigung desselben kam wieder Bewegung in die Masse. Scharf spähte er jetzt nach jedem neuauftauchenden Gesicht. Umsonst! Der Gesuchte trat nicht hervor. War er nicht da? Hatte er das Goldfeld vorübergehend oder dauernd verlassen? Um die halbe Welt war er ihm gefolgt, und immer kam er zu spät. Auch hier? Er würgte einen halblauten Fluch hinunter. Es waren spanische Laute mit jenem Akzent, der sich in Latein- Amerika herausgebildet hat. Es blieb ihm nun nichts wei ter übrig, er mutzte suchen, in das Haus zu kommen, selbst aber unbemerkt zu bleiben. Nur dort konnte er feststellen, ob der Gesuchte anwesend war oder nicht. Der Mantel machte ibn auffällig, den mußte er ablegen. Er versenkte ihn im Gebüsch. Die Seite des Sauses, die nach dem Hofe hin leitete, lag lies tm Schatten. Die Einfahrt zu diesem stand offen. Er begab sich dorthin. Eine Gruppe von Männern, an getrunken wie alle hier, ging eben lachend und schwatzend ins Haus zurück. Unbemerkt schloß er sich ihnen an. Hin ter dem dunklen Flur blitzte der hell erleuchtete Saal auf. Tanzmusik scholl ihnen entgegen. An der Tür stauten sich die Zuschauer. Die Minderzahl der Frauen brachte es mit sich, daß auch Männer zusammen tanzten, was neckende Zurufe und schallende Heiterkeit hervorrief. Während die Zuschauer ihre Witze machten, gingen die Naubaugen des hintersten Mannes irrend im Raum. Sie suchten auf jedem verflatternden Gesicht, in allen Ecken und Winkeln, unstät, mit Gier, nach jenem Einzigen, um dessentwillen er beute zwanzig geschlagene Meilen hierher geritten war. Plötzlich blitzte in seinen Augen teuflische Freude auf. Leise, kaum gehaucht, entfuhr es seinen zuckenden Lippen: „Da ist er!" Seine Augen bohrten sich förmlich in das end lich entdeckte Gesicht: Haß, Rachsucht, Mordgicr kämpften in diesen blutunterlaufenen Augen. Ein Basiliskenblick. Und der. den dieser Blick traf, schien ihn zu fühlen. Es war Roberts! Wie hypnotisiert von dem unsichtbaren, nur gräßlich erfühlten Augenpaar, überzog sich sein Gesicht mit tätlicher Blässe. Innere Unruhe ward, wuchs, überspannte jeden Nerv, zuckte, krampfte in jedem Glied. Wie eine Lähmung physischer Kräfte war es, gegen die er ankämpfte, ohne sie überwinden zu können. Roberts fühlte es, das Verhängnis war über ihm! Es hatte Gestalt angenommen, war hier eingetreten, lautlos, wie ein Schemen; aber es war da, blieb, hieb und stach nach ihm. Doch wo? Wo? Mit bebender Hand griff er nach seinem frisch gefüll ten Becher Rotwein. Kaum, daß er ihn an die Lippen zu bringen vermochte. Er wollte ihn mit einem Zuge leeren. Der Inhalt floß ihm über Hals und Brust. Neben ihm lachte jemand laut auf. „Sieh an, Pat! Auch der ewig nüchterne Ralph ist beute betrunken." Mochten sie ihn dafür halten! Was tat's! Man ging, wie sein Tischnachbar, mit einem Lachen darüber hinweg. Mit Anstrengung erhob er sich, auf Tisch und Stuhl sich stützend. Seine Knie zitterten. Der Boden wankte unter ihm. Alle Tische, alle Stühle tanzten mit den Menschen um ihn herum. Der Vorderausgang, dem er zustrebte. kam ihm scheinbar entgegen, packte ihn, zog ihn zu sich heran. Oder waren cs Freundesarme, die nach ihm, dem Schwankenden, griffen. Er wußte es nicht. Er wankte hinaus. Nacht — stille, kühle Nacht war um Roberts und tiefste Finsternis. Wer so aus dem Hellen plötzlich ins Dunkle tritt, ist geblendet. Tastend geht er, tappelnd, stolpernd, seinem entlegenen Zelte zu. Doch eine Stimme ging mit ihm, mehr ein Hauch wie von Geisterlippen: „Wenn Sie in dieser Nacht sterben sollten". — Wie das Wort in ihm haftete. „Wenn Sie in dieser Nacht sterben sollten". — So schwingt ein Echo sich in alle Fernen fort. „Wenn Sie in dieser Nacht —". Er stutzte. Allein war er hier draußen in Nacht und Wald, hilflos, jedem Zufall prcisgegeben. Hinaus hatte es ihn ge peitscht aus Licht, Wärme: von dunstenden Leibern in lockender Weibsgestalt, dieses Grauen vor etwas Ungewis sem, das weder Gestalt noch Stimme batte, nur Augen, starre Augen mit kaltem phosphoreszierenden Licht! Waren sie nicht auch jetzt über ihm? Da oben auf den Bäumen, die ihre Arme wie zum Zerschlagen aufhoben? Leuchtende Schwämme waren es. Ihn dunklen es Augen, die starr ins Leere sahen. Waren sie auch hier auf ihn gerichtet, auch hier? Neue Folter, neue Qual und Angst vor jenem un bestimmten „Etwas", das keinen Namen hat. War das der Tod? War er ihm nachgefolgt, um ihn hier anzu springen. zu fällen wie einen wurzelmorschen Stamm? In dessen da drin die Flöten quiekten, die Tasten hämmerten, die Schlaginstrumente sich heiser schrien im lachtollen Jazz. Sollte ein Aufschrei der Lust das Letzte sein, was von der Erde her zu ihm drang? War das seine Totenklage, sein Requiem? Er ging nicht weiter. Er stand. Der Fremde war ihm nachgefolgt. Im Schatten der Seitenwand hatte er seinen Mantel wieder angelegt und damit die Sterne um ihr Leuchten betrogen. Er war nur noch ein Schatten mehr auf dem Wege, den ein Mensch zu seinem Tode ging. Doch Roberts stand. Wie flehende Hände erhob es sich aus dem Dunkel der Nacht. Die bettelten: „Geh' nicht weiter! Kehre um!" (Fortsetzung folgt.) Ein Berliner Verkehrsstreik? Ein großes rheinisches Blatt berichtet von zwei Ver sammlungen, die im Laufe dieser Woche von entlassenen Angestellten der Berliner Verkehrsgesellschaft abgehalten wurden. Die Besprechungen wurden von National sozialisten und Kommunisten gemeinsam veranstaltet. Sie hatten zum Ziel, am 2. Oktober in Berlin einen Verkehrs streik zu entfesseln. Auch in einigen Berliner Zeitungen finden sich Mitteilungen ähnlichen Inhalts. Belgien. Katholikentag in Mcchcln. Im Palast des Erzbischofs von Mecheln wurde die zehnte Internationale Katholikenkonferenz unter Vorsitz des Erzbischofs eröffnet. Än der Versammlung nehmen Delegierte Frankreichs, Hollands und Spaniens teil. Deutschland ist durch den früheren Reichstagsabge ordneten Joos und durch den Jefuitenpater Breu ning, Professor in Frankfurt, vertreten. Die Delegierten Österreichs, Italiens und Polens haben ihre Abwesenheit entschuldigen lassen. Aus In- und Ausland Berlin. Konteradmiral a. D. Richard Ackermann ist im Alter von 61 Jahren in Berlin gestorben. Ackermann erhielt im Frühjahr 1914 das Kommando des Schlachtkreuzers „Gäben" im Mittelmeer und hat dieses Schiff fast vier Kriegs jahre gefahren. Hamburg. Im Zusammenhang mit einer Protestkund gebung des Verbandes der Hotels, Restaurants und ver wandter Betriebe von Groß-Hamburg gegen die Einführung einer Gemeindebier- und -getränkesteucr wird beabsichtigt, sämt liche Wirtschaftsbetriebe in Hamburg, Altona und Wandsbek von Montag bis Dienstag früh geschlossen zu halten. Hamburg. Die beiden Bürgermeister Hamburgs sind über eingekommen, außer den 10 Prozent ihres Gehalts jeder noch 5000 Mark ihrer Aufwandsentschädigung sür die Arbeitslosen speisung zur Verfügung zu stellen. Die gleiche Summe hat der Präsident der Bürgerschaft überwiesen. Hanan. In Hanau hat ein- Sitzung sozialdemokratischer Bürgermeister und Kreistagsvertreter des Landkreises Hanau stattgefunden. Beschlossen wurde, auf einen Teil der Gehälter zugunsten der örtlichen Wohlfahrtspflege zu verzichten. Bei einem Monatsgehalt von 200—400 Mark soll auf 8 Prozent, bei über 400 Mark aus 10 Prozent, bei über 500 Mark auf 12 Prozent und bei über 600 Marl auf 15 Prozent verzichtet werden. Neue Erdölsunde in Hannover. 400 Tonnen täglicher Ergiebigkeit. Die Gewerkschaft Elwerath Hannover hat in ihrem Felde bei Nienhagen eine neue bedeutende Erdölfonde er schlossen. Der L>l- und Gasauftricb ist derart stark, daß trotz Absperrung der Sonde mit den besten technischen Mitteln sich das Ll in bedeutenden Mengen zwischen den Petroleumbohrung in Hannover. Rohren durchquetscht. Es lausen stündlich 16 Tonnen selbständig aus. Am ersten Tage wurden aus diese Weise rund 40V Tonnen ausgeworsen. Das ist eine Produktion, die bis dahin in Deutschland noch nicht erreicht wurde. Der Llaussluß dauert unvermindert an. Sprechapparate Platten,Nadeln,Reparaturen Teilzahlung gestattet! Alfred Dürre, MH. WerWte, Wilsdruff. Mlerstruße M polMlüre ÜünäkGsu f Deutsches Mich Methusalem wird überfahren. Der 156jährige Türke unter der Straßenbahn. Der vielgenannte „älteste Mann der Welt", der angeb lich 156 Jahre alte Türke Zaro Agha, der vor einigen Monaten bei seiner Anwesenheit in Paris von „Sachver ständigen" auf höchstens 98 Jahre geschätzt wurde, ist iv Newyork unter die Räder eines Straßenbahnwagens ge raten und schwer verletzt worden. Der türkische Methusalem war von den Prohibitionisten „engagiert" worden, um i« den Staaten Propaganda gegen den Alkohol zu machen, er sollte den trinklustigen Amerikanern erzählen, daß ei sein hohes Alter ausschließlich seiner Alkoholgegnerschafi zu verdanken habe. Vielfach erregte er „drüben" dadurä Anstoß, daß er sich außerordentlich für junge Damen inter essierte, indem er sämtliche „Girls", die ihm vorgestelli wurden, zu küssen versuchte. Es wäre sehr zu bedauern, wenn der offenbar sehr lebenslustige alte Herr jetzt seiner Verletzungen erläge. Verordnung über Einfuhrscheine. Zu der neuen Verordnung über Einfuhrschcine wird von unterrichteter Seite mitgeteilt: Die internationale Überproduktion nimmt bei fast allen Agrarerzeugnissen einen derartigen Umfang an, daß unter dem Druck immer zahlreicher werdenden Preisdrücküngsversuche des Aus landes die Zheltmarktpreise in ständig weiterem Absinken begriffen sind. In Fortführung der mit dem Gesetz zum Schutze der Landwirtschaft eingeleiteten Agrarpolitik hat die Regierung nunmehr in einer Verordnung über Ein fuhrscheine deren Umfang einschränkend neu geregelt, um nicht ohne hinreichenden Erfolg für die Landwirtschaft deutsche Ware und deutsches Geld ins Ausland verschleu dern zu lassen, sondern diese Mittel für die innenmarkt liche Absatzförderung zu verwenden. Der Vermahlungszwang für Weizen. Wie einem dem Reichsernährungsmiuister Schiele nahestehendem Organ von unterrichteter Seite mitgeteilt Wird, ist nunmehr die Entscheidung über die Festsetzung der Vermahlungsquole für Weizen endgültig gefallen. Sie ist für die Monate Oktober und November auf 80 Prozent festgesetzt worden. Eingabe des Amnestieausschusscs. Der Essener Amnestieausschuß hat beschlossen, an alle Fraktionen des Reichstages eine Eingabe zu richten mit der Bitte, das Amuestiegesetz aus Anlaß der Rheinland räumung möglichst schnell zur Verabschiedung zu bringen. Der alte Reichstag hatte am 2. Juli 1930 mit mehr als Zweidrittelmehrheit beschlossen, durch eine allgemeine über parteiliche Befriedungsamnestie einen Schlußstrich unter die Unruhejahre von 1918 bis 1924, besonders unter die Ruhrkriegszeit vou 1923 zu ziehen. Dieses Gesetz kam in folge eines Einspruches der preußischen Regierung und der vorzeitigen Auflösung des Reichstages nicht zur Durchführung. Inzwischen hat Bayern mit Rücksicht auf die besonders dringliche Lage in der Pfalz ein eigenes Amnestiegesetz erlassen. Damir ist die Lage entstanden, daß die gleichen Vorgänge der Besatzungszeit in Bayern amnestiert sind, in Preußen dagegen nicht. . Der Essener Amnestieausschuß sieht die alsbaldige Verabschiedung des Amnestiegcsetzes als eine der dringendsten Aufgaben des neuen Reichstages an. lief das Kanonenboot dann verschiedene schwedische Häsen, Helstngsborg, Landskrona, Malmö u. a. m. an, wo von Abordnungen an den Särgen der Nordpolforscher Kränze »iedergelegt wurden. Durch den ganzen Sresund gaben »änische Schiffe und Torpedoboote der „Svensksund" das Geleit. Achtzehn Bergleute im Stollen ertrunken. Schweres Grubenunglück bei Nisch. Im Bergwerk von Kraljcvap in der Nähe von Nisch ereignete sich ein schweres Unglück, dem achtzehn Arbeiter zum Opfer fielen. In hundert Meter Tiefe arbeiteten zwanzig Arbeiter, als plötzlich die Seitenwand des Stollens eingedrückt wurde. Auf dieser Seite des Stollens lief ein großer Kanal, der Grubenwasser sammelte. Acht zehn Arbeiter ertranken in dem Stollen, der in wenigen Augenblicken überflutet war. Auch alle Pferde, die iu dem Stollen Material beförderten, kamen um.