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Iarum Sachsen nicht mitstimmie. Zu der Stimmenthaltung Sachsens bei der Beschluß- ung des Reichsrats über die Doung-Gesetze übermittelt ^ce sächsische Gesandtschaft in Berlin folgende Erklärung: Die zu stimmende Haltung, welche die sächsische Regierung im Reichsrat bei der ersten Beratung des Haager Vertragswerkes eingenommen hat, hat zu ihrem Sturze geführt. An ihrer Auffassung hat sich nichts ge- ändert. Sie sieht sich aber nicht in der Lage, sich in der gleichen Angelegenheit als geschäftsführende Re gierung an der Abstimmung über die Frage des Ein spruchs zu beteiligen. Regierungskrise in Thüringen? Gegen die Erklärung des thüringischen Innen ministers Dr. Frick (Nat.-Soz.) Sei der dritten Lesung des Vonng-Planes im Reichstag wendet sich die thürin gische Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei in einer scharfen Gegenerklärung. In ihr wird festgestellt, dass Fricks Erklärung einen Affront gegen die Neichsregierung und ihre auswärtige Politik darstelle und dass Frick die Erklärung im Namen der thüringischen Regierung abgegeben habe, obwohl diese ihm keinen Auftrag dazu erteilt habe. Die eigenmächtige, in der politischen Geschichte unerhörte Handlungsweise des Ministers werde nicht ohne Folgen für die gegenwärtige Regierungskoalition in Thüringen bleiben können. Sie Finanzverhandlungen der Parteien. Aussprache unter Beteiligung der Volkspartei. Im Reichstag wurden Donnerstag nachmittag die Finanzverhandlungen zwischen den Regierungsparteien wieder ausgenommen. Die Besprechung der Vertreter der Parteien, in der auch die Deutsche Volks Partei durch den Abg. Cremer vertreten war, dauerte drei Stun den. Ein Ergebnis ist, wie verlautet, bisher nicht erzielt. Es handelte sich vielmehr in der Hauptsache um die grundsätzliche Aussprache über die weiteren Möglichkeiten einer Einigung. Die Besprechungen werden am Freitag fortgesetzt. Nu dänische- Militärflugzeug adgeflürzt. Vermutlich zwei Todesopfer. Nach einer Mitteilung aus Kopenhagen ist in der Nähe van Agcrsöc ein dänisches Militärflugzeug in den Grossen Belt gestürzt. Man vermutet, dass es sich unfeines der grasscn K-Flugzeuge handelt, die sich auf dem Wege nach Haderslcbcn befanden. Die beiden Flieger an Bord dürften den Tod ge funden haben. Mehrere Heeresflugzeugc halten sich an der Unfollstcllc auf. Ein neues Opfer der Papagetcnlranrhcu. London. Der Bürgermeister von Ashlon-on-Lyne, Dr. Spencer, der zugleich als Arzt praktizierte, ist an den Folgen oer Papageienkrankheit gestorben. Es ist dies der siebent« Fall eines tödlichen Verlaufs vermutlicher Psiltakosis, der in diesem Jahr in England zu verzeichnen ist. Die Gattin und eine Assistentin Dr. Spencers sind gleichfalls an Psiltakosis er krankt und liegen in bedenklichem Zustande danieder. Ein John Dr. Spencers befindet sich dagegen aus dem Wege der Besserung. Sieben Todesurteile in Chittagong. Chittagong. Hier wurden sieben Mohammedaner zum Tode verurteilt. Sie hatten den Sohn eines Hindus ermordet und in Stücke geschnitten. Passive Resistenz indischer Eisenbahnangcstcllter. Bombay. Bei Unruhen in der Umgebung von Bombay wurden zwei Polizisten und 50 Streikende verletzt. 200 Eisen bahnangestellte halten passive Resistenz geübt, indem sie sich auf die Eisenbahnschienen legten. Zwei Rädelsführer wurden ver haftet. Rückblick auf die Leipziger Messe. Die gesutide Kraft des Mes segeda ulens. Die nunmehr bis auf ihren technischen Teil zu Ende gegangene Leipziger Frühjahrsmesse bot, »chon rein äußerlich betrachtet, wiederum das gewohnte lebendige und vielgestaltige Bild. Mit 9570 Ausstellern — darunter 1250 aus 25 verschiedenen fremden Staaten —, die rund 191 000 Quadratmeter Ausstellungsraum belegt hatten, blieb die Aeteiligungsziffer gegen das Frühjahr 1929 zwar um 5 Prozent zurück, doch wies die vermietete Fläche annähernd den gleichen Umfang auf, was einer erneut gewachsenen Nanmbelegung durch die Großaus stelter gleichkommt. Dabei konnte das Messeamt mit be sonderer Genugtuung hervorhsben, daß etwa 90 Prozent der Ausstellerfirmen als regelmäßig wieder lehren de zu gelten haben, worin in Anbetracht der schlechten Koujunkturlage wohl der augenfälligste Beweis für die gesunde Kraft des Leipziger Messegedankens er blickt werden darf, der sich auf diese Weise heute nicht nur in seiner europäischen, sondern gleichzeitig auch in seiner weltwirtschaftlichen Bedeutung endgültig durchgesetzt hat. Denn wenn in zunehmendem Maße das Ausland, zum Teil in staatlich weitgehend unterstützten Kollektiv ausstellungen, in Leipzig erscheint, so geschieht es, weil man sich mehr und mehr davon überzeugt, daß für den internationalen Wareneinkauf auf Messe» die Tendenz zur Konzentration auf Leipzig vorliegt, um angesichts des untergeordneten Einflusses der außer deutschen Landcsmessen mit ihren verschiedenen, oft sehr ungünstig gelegenen Terminen den Speseuaufwand mög lichst herubzumindern. Hieraus erklärt sich zudem die Erscheinung, daß die Gesamtzahl der geschäftlichen Aus landsbesucher auf den Frühjahrsmessen in Leipzig von Fahr zu Fahr nahezu ohne Unterbrechung in der Nach kriegszeit größer wurde und in diesem Jahre voraus sichtlich noch um ein beträchtliches die 1929 erreichte Ziffer von 28 600 überschreiten wird, da bereits die Voranmel- bungen die Ergebnisse des Vorjahres zu den gleichen Ter- mincn annähernd um ein Drittel übertrafen. Wie wenig sich dabei aus einen, stärker werdenden Auftreten aus ländischer Aussteller in Leipzig eine Benachteiligung des deutschen Wettbewerbes ergeben kann, lehrt schon die stets gemachte doppelte Beobachtung, daß an« Staaten, die in Leipzig selbst ausstcllen, und zwar in Verbindung damit, nicht nur eine steigende Zahl von Einkäufern kommt, sondern daß übereinstimmend auch der deutsche F e r l i g w a r e n e x p o r t in die fraglichen Gebiete eine ntsprechende Erweiterung erfährt. Dies wird z. B. ver- 'iändlich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß ein Ein- mfer der U. S. A- wenn für ibn die Reise lobnen soll. ir ungeiähr 50 000 Dollar Einkäufe tätigen muß, und aß selbst Besucher aus Österreich zur Deckung ihrer Spesen mit einem Einkaufswert von 15 000 Mark zu rechnen haben. Unter diesen Voraussetzungen stellt die Leipziger Messe, so schreibt die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig, allerdings nicht zuletzt dank der stets auf Aus bau und Abrundung der Institution gerichteten Tatkraft oes Messeamtes selbst, gegenwärtig für Deutschland nicht allein den bedeutsamsten Faktor der Exportwerbung dar, sondern bildet überdies ein wichtiges wirtschafts politisches und kulturelles Instrument, weil sowohl politische und wirtschaftliche Behörden als auch industrielle Organisationen sich ihrer als wertvoller Informationsquelle für Beurteilung der gesamtdeutschen Lage bedienen. Wie sehr sich z. B. die Leipziger Messe c-er theoretischen Fortbildung widmet, geht neben den mit ihr verbundenen wissenschaftlichen Tagungen u. a. us der vom Handwerk wiederum eingerichteten Nusterwerkstatt — diesmal für Schlosserei —, ferner aus der in erster Linie vom Verein Deutscher M a s ch i n e n b a u a n st a l t e n veranstalteten Getriebe schau sowie aus der vom deutschen Normenausschuß aus gehenden Einrichtung von Beratungs- und Aufklärungs stellen und einer im Rahmen der Textilmesse neu ins Leben gerufenen kunstindustriellen Abteilung zur Genüge hervor. Daneben hat sich die Leipziger Messe noch durch die Angliederung einer Ausstellung für Jndustrieplanung der kommunalen Werbung und durch eine Sondergruppe 'irr Fremdenverkehr und Bäder allgemeinen Verkehrs- ,wecken zur Verfügung gestellt. Auf diele Vielseitigkeit der Leistungen für die internationale Geltung Deutsch lands gründet sich denn auch das Streben der Leipziger Messe, mit ihrem nur auf die Bedürfnisse der Wirtschafts praxis abgestellten und von den Organen der Wirtschaft selbst getragenen-Apparat immer mehr Mittelpunkt der deutschen Exportpropaganda überhaupt zu werden. Ein solcher Wunsch nach Konzentration ist zunächst sachlich aus der mangelnden Zweckmäßigkeit der Gelderverwendung für eine oft recht systemlose Ausfuhr- bctätigung der deutschen Wirtschaft durchaus verständlich. Er behält seine Richtigkeit auch unter dem Gesichtswinkel, daß sich das Ausland in zunehmendem Maße bereits die Gelegenheit des periodischen Zusammenseins einer inter nationalen Käuferschaft in Leipzig für seine eigene All- gemeinwerbung zunutze macht, während die deutsche Wirt schaft vielfach noch große Summen für eine in ihren Er folgen häufig zweifelhafte Beteiligung an ansländtscheu Messen und Ausstellungen aufwendet. Überdies arbeitet für die Leipziger Messe im Ausland ein großer Kreis von kaufmännisch erfahrenen und eingespielten Mit arbeitern, der für sie selbst unentbehrlich ist, aber sicherlich noch besser und vielseitiger ausgcwertet werden kann. Das bei dieser Frühjahrsmesse zum erstenmal zu beob achtende korporative Auftreten des deutschen Export handels in Leipzig ist als ein beachtlicher Fortschritt in der Richtung einer derartigen Vereinheitlichung des Wirkens zu begrüßen. Wilsdruff, am 14. März 1930. Merkblatt für den 15. März. Sonnenaufgang 6"!! Mondaufgang 19°" Sonnenuntergang 18°^ Monduntergang 6'" 1830: Der Dichter Paul Heyse geb. Schwierige Berufswahl. Jedes Jahr, wenn Ostern in Sicht ist und die zur Ent lassung kommenden Schulkinder vor der Berufswahl stehen, rst es dieselbe bange Frage: Was soll der Junge werden? Lon den Mädchen wollen wir hier einmal-absehen — das ist ein Kapitel für sich. Also, was soll nun der Junge wirklich werden in dieser Zeit der großen und vielleicht noch größer werdenden Arbeitslosigkeit, unter der so ziemlich alle Berufs arten zu leiden haben? Man scheut sich, einen Rat, auch wenn man selbst ihn für gut halten mag, zu geben, denn man möchte öei so ungünstiger Konjunktur keine Verantwortung über nehmen, und selbst die Berufsberatungsstellen, so segensreich sie auch wirken mögen, können unter den schwierigen Verhält nissen, unter welchen wir jetzt leben, nicht viel Helsen Nur allgemeine Richtlinien können daher vorgezetchnet werden, wenn es sich um die Frage der Berufswahl der Jugend handelt. Welcher Beruf besonders „aussichtsreich" ist, das läßt sich wirklich nicht so einfach darlegen, da die mehr oder minder günstigen „Aussichten" von gar zu vielen Faktoren abhängig sind. Es gibt kein allgemeingültiges Rezept für „beste Aussichten", da es immer und überall auf die besonderen Fähigkeiten und die besonderen Neigungen des Berussuchenden ankommen wird. Es kann nur im all gemeinen gesagt werden, daß trotz der großen Arbeitslosig keit nicht alle Berufe überfüllt sind. Weiter ist die Jugend darauf aufmerksam zu machen, daß nicht immer gerade die jenigen Berufe, welchen heutzutage der größte Teil der schul entlassenen Jugend sich zuwendet, die günstigsten Aussichten bieten. Als die wichtigste Voraussetzung für größtmögliche Tüchtigkeit im Beruf wird immer noch die persönliche Eignung zu gelten haben. Aufgabe aller Berufsberater aber ist es, ausklärend und ausgleichcnd unter den Beruisanwärtern zu wirken und der Jugend bei der gegenwärtig herrschenden großen Berufsnot ratend zur Seite zu stehen. * Das Aprilwetter der letzten Tage hat nun zu einem Nach winter geführt, wie er fast regelmäßig um die Märzhälfte eintritt. Wie gestern hat auch heute wieder lebhaftes Schneetreiben einge setzt und der Schnee ist auch liegengeblieben. Märzenschnee ist zwar bei den Landwirten nicht gern gesehen, aber er führt doch zu einer Wasserdereicherung des Bodens. Allzulange wird freilich der Winter seine Macht nicht behaupten können. Im Tiefland wird die Sonne bald wieder das weiße Geflock verzehren und allmählich den Frühling vorbereiten. Der 16. März kein amtlicher Trauertag. Noch immer herrscht in beteiligten Kreisen Unklarheit darüber, ob der 16. März auch für Sachsen amtlich als Voikstrauertag gilt, an dem Tanz und ähnliche Vergnügungen untersagt wären. Tatsächlich ist dies, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, nicht der Fall. Denn die gegenwärtige sächsische Regierung hat sich bisher so wie alle frü heren sächsischen Regierungen gegen einen Volkstrauertag im März ausgesprochen und zwar mit dem berechtigten Hinweis dar auf, daß ja die Zahl der Lanidesfeiertage nicht ohne zwingenden Grund vermehrt werden solle, solange nicht durch Reichsverfü gung ein Sonntag als Volkstrauertag bestimmt worden sei. Für Sachsen ergaben sich auch aus einem anderen, sehr wesentlichen Grunde Schwierigkeiten: fast jedes Jahr wäre bisher der von ge wissen Kreisen propagierte Volkstrauertag mit dem Hauptsonn tage der Leipziger Frühjahrsmesse zusammengefallen. Ein solcher Trauersonntag hätte aber natürlich an Wirkung und innerem Ge halt durch die Nachbarschaft der geräuschvollen Messe eingebüßt. Soviel jetzt feststeht, hat die Reichsregierung vorläufig nicht die Absicht, einen Volkstrauertag zu bestimmen. Die Regierungen Sachsens u. Preußens tragen sich mit dem Gedanken, den Toten sonntag zugleich als den amtlich gebilligten Volkstrauertag anzu erkennen, an »dem die Behörden sich beteiligen würden. Das 50jährige Meister- und Eeschästsjubiläum begeht morgen Sonnabend Schneiderehrenvbermstr. Robert Heinrich- Am 15. März 1880 begründete er sein Geschäft im Hause von Loh- gerbevmeister Bretschneider an der Kirche, verlegte es 1883 nach dem Markte zu dem damaligen Bäckermeister Hillig (jetzt Schu bert) und 1897 nach Uebernahme des Hauses mit Schirmgeschäst nach der Bahnhofstraße. Hier war es ihm vergönnt, bei bester Gesundheit in nie ermüdender Weise bis auf den heutigen Tag zu schaffen. Durch solideste Qualitätsarbeit, Anpassung an die neueste Mode und günstige Preisstellung erwarb sich der Jubilar einen großen Kundenstamm, den er so zufrieden stellte, daß viele der Besteller von vor 50 Jahren und deren Kinder heute noch seine Kunden sind. Bis zum Kriege führte er nebenbei noch Mas kengarderobe, mit der er den Untertanen Prinz Karnevals manche Freude bereitete. Im Kriege war er mit großem Geschick als Lei ter der Verteilungsstelle für Heereslieferung für die Innung und für heimarbeitende Kriegerftauen tätig. Der Jubilar -ist auch Mitbegründer der Schneiderzwangsinnung, war 38 Jahre Vor standsmitglied und 20 Jahre Obermeister. Ob seiner Verdienste um die Innung wurde er zum Lhrenobermeister ernannt. Auch der Gewerbeverein führt ihn als Ehrenmitglied. Wir wünschen ihm an seinem Ehrentage alles Gute. Möchte es ihm vergönnt sein, sich noch lange Jahre bester Gesundheit zu erfreuen, um nach ge taner Arbeit auch einen geruhsamen freundlichen Feierabend zu halten. Der Berufsschulverbands-Ausschutz tagte gestern nachm. ^4 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaale unter Leitung von Bürger meister Dr. Kronfeld. Zwei Mitglieder hatten sich entschul digt. Bekanntgegeben wurde eine Einladung der Schulleitung zur Entlassung am 21. März vormittags 11 Uhr. Zum Ausschußvor- sitzenden wurde Bürgermeister Dr. Kronfeld, zu seinem Stellvertreter Bürgermeister U m l a uft - Grumbach einstimmig wiedergewählt. Dann stand der Haushaltplan zur Beratung. Er macht, wie vom Vorsitzenden gesagt wurde, keinen besonders er freulichen Eindruck, trotzdem natürlicherweise versucht worden ist abzustreichen, was nur ging. Er balanziert in Einnahme und Aus gabe mit 10 550 Mark. Gutsbesitzer Brendel-Kesselsdorf fand die Miete für die Schulräume in Höhe von 4610 Mark als zu hoch und wünschte eine niedrige Ansetzung, da die kleinen Ver bandsgemeinden nicht in der Lage seien, die Summen aufzubrin gen. Bürgermeister Dr. Kronfeld erklärte eine Ermäßigung als für ganz ausgeschlossen. Die Berufsschule zahle ein Drittel des festgesetzten Mietwertes und derselbe betrage nur 1 Prozent der Baukosten. Die Verbandsgemeinden würden also keineswegs überteuert, aber zu verschenken habe Wilsdruff leider auch nichts. Lehrer F r a n k e - Sachsdorf wollte am Verwaltungsaufwand gestrichen haben, aber das war auch nicht möglich. Schließlich wurde die Einnahmenseite einstimmig, die Ausgabenseite gegen 2 Stimmen angenommen. Die Sitzung war damit beendet. Für das 3. Eauschietzen des Osterzgebirgischen Schutzen gaues, das bekanntlich am 29. und 30. Juni in Wilsdruff statt findet, hat die hiesige Schützengesellschaft eine gewaltige Arbeits last zu bewältigen. Gestern abend kamen im „Amtshof" das Di rektorium und die Vorsitzenden der einzelnen Ausschüsse wieder zusammen. Präsident Kantor Hientzsch gab zunächst einen llederdlick über den Stand der bisher geleisteten Vorarbeiten. Dann wurden die 9 Ausschüsse durch Zuwahl verschiedener Mit glieder "vervollständigt und ihre Aufgaben näher bargelegt. Bis Ende des Monats muß jeder Ausschuß eine Sitzung abgehalten haben. Die größte Arbeit hat der Schießausfchuß zu erledigen. Er muß zunächst für den Bau des dritten Schießstandes und eines solchen für Kleinkaliber Sorge tragen und, um für alle Fälle ge sichert zu sein, dafür Vorschläge eines Schießsachverständigen des Bundes herbeiziehen. Das ganze Festprogramm fand Billigung und die nächste Schützenversammlung wurde auf den 31. März festgelegt. Am Tage zuvor findet die Bundeshauptversammlung in Dresden statt, an der Präsident Hientzsch teilnimmt. Wegen Reinigung bleiben die Geschäftsräume im Verwal tungsgebäude Montag und Dienstag geschlossen. Die Hauptkörung der Zuchtbullen im Bezirk der Amtshaupt- mannschast Meißen findet in den Monaten April, Mai und Juni statt. Die Anmeldung der Tiere zur Körung hat spätestens bis zum 24. März zu erfolgen. Näheres sagt die amtliche Bekannt machung in 'dieser Nummer. Schule und Frühjahrsbußtag. Eltern, die mit ihren Kindern den Frühjahrsbußtag am 19. März begehen wollen, erhalten für ihre Kinder für diesen Tag flnterrichtsbefreiung, wenn sie diese einige Tage vorher bei dem Klassenlehrer ihres Kindes bean tragen. Dieser Antrag ist schriftlich an den Klassenlehrer der Kin der zu richten, etwa in der Form: „Ich beantrage für mein Kind für den Frühjahrsbußtag Unterrichtsbefreiung ge mäß der Verordnung vom 21. August 1929." Zur Feuerschutzwoche, die in ganz Deutschland vom 27. April bis 4. Mai 1930 veranstaltet wird, hat die Arbeits- und Inter essengemeinschaft deutscher Feuerwehrorgane eine offizielle Auf klärungsschrift herausgegeben, die in vielen Millionen Exem plaren verbreitet werden wird. Sie heißt ,/Feuerverhütung! Das Büchlein für alle", hat 64 Seiten Umfang, ist mit vielen anspre chenden Bildern geschmückt und gibt auf knappem Raum einen Schatz von Tatsachen, Erfahrungen und Ratschlägen für jung und alt. „Dem Feuer Trutz, des Mensch«» Schutz, des Volkes Nutz" — unter diesem Motto sind Vätern, Müttern, Erziehern und Kindern häufige Untugenden vorgehalten. Dom Umgang mit Gas, Elektrizität und offenem Licht ist die Rede, von Feuersge fahr und Feuersnot in Stadt und Dorf, in Wald und Heide, in Werkstatt und Fabrik, weiter von Pflicht und Treue der Feuer wehr, von der ersten Hilfe hei Unglücksfällen und vom richtigen Verhalten hei Bränden. Das Büchlein soll durch die Feuerwehren verbreitet werden. Beherzigt man seinen Inhalt, so kann viel Un glück vermieden werden. Nur eine Scheibe Roggenbrot täglich mehr! Die Einfuhr von Nahrungsmitteln bedeutet für Deutschland solange einen un zulässigen Luxus, als wertvolle, im Lande selbst erzeugte Nah rungsstoffe unvcrwertet bleiben. Der Berliner Börsen-Courier Nr. 59 vom 5. 2. 1930, steift fest, daß die deutsche Agrarkrise überwunden wäre, wenn es gelinge, den Verbrauch von Roggen brot nur um ein halbes Pfund in der Woche, das sei nur um eine dünne Scheibe täglich, je Kopf der Bevölkerung zu steigern, und wenn sich Has deutsche Volk entschließen könne, an Hafer- flvcken nur ein halbes Pfund im Monat mehr als bisher zu essen- Denn dann würden 750 000 Tonnen Roggen und 360 000 Ton nen Hafer mehr verbraucht und mehr umgesetzt. Aufruf des Kyffhäuserbundes zur feierlichen Ausgestaltung des Volkstrauertages. Der Vorstand des Deutschen Reichskriegcr^ bundes „Kyffhäuser" weist in der soeben erschienenen Nummer 10 seines amtlichen Organes „Kyffhäuser" auf die Mitteilungen des Amtlichen preußischen Pressedienstes hin. daß am diesjährigen Volkstrauertag besondere behördliche Maßnahmen nickt beabstw' tigt sind, welche einen würdigen und dem Gedächtnis unserer To»