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I Wilsdruffer Tageblutt I 8 2. Blatt. — Nr. 38 - Freitag Äen 14. Febr. 1930 Vertagung des Aeichsiagss (129. Sitzung.) 68. Berlin, 13. Februar. i930. 20» 8'" irc au- stören, le not- cktions- edt iw nei die ei wird Noung- legt ist. freiung r aus- n nicht werde. Zereini- chenski, Kutte- en von Bries lär für irischer i Jahre ärflug- ) gegen Tagesspruch Von kleinen Dingen nur den Kops, von großen sich das Herz erfüllen lassen! Das Glück mit keckem Griff beim Schopf, das Unglück an der Gurgel fassen! i Land- stöglich- mgene» berück bereits unter- mrwort chkeiten 'de aus igelnde uldung mfange ft. . schOeßl die Aussprache. Sämtliche Vorlagen werden dein Auswärtigen Ausschutz und dem Haushalts- ausschuß überwiesen. In erster und zweiter Beratung wird noch der deulsch- turklsche Schiedsgerichts- und Vergleichsbertrag angenommen. An die zuständigen Ausschüsse gehen der deutsch-schweizerische Vertrag über die Regulierung des Rheins zwischen Straßburg, Kehl und Idstein, ferner der deutsch-bulgarische Konsular vertrag. Nach der Empfehlung des Ausschusses werden die Eingaben der Angestellten und Arbeiter der Rohrbachwerke über die Sicherstellung ihrer Löhne der Reichsregierung zur Erwägung überwiesen. Nunmehr vertagt sich das Haus aus Mittwoch, den 19. Februar. , , ... Zur Beratung vorgesehen die Verlängerung der M i e t e r s ch u H g e s e tz e. Im Reichstag wird die erste Beratung der Noung-Gefetze fortgesetzt. Abg. Stöcker (Komm.) erklärt, auch Hugenberg und Hitler würden die Erfüllungspolitik betreiben, wenn sie an der Macht wären. Unsere ganze Politik in den letzten zehn Jahren hätte nur einen dauernden Niedergang der Arbeiterklasse ge fördert. Als der Redner im Verkauf seiner Ausführungen st o r k e Ausfalle gehenden Papst macht, der sich mit Mussolini verbündet und eine heuchlerische Bannbulle gegen sowietrutzland gerichtet habe, entsteht Unruhe im Zentrum. — Präsident Lobe ruft den Redner zur Sache: die Kommunisten protestieren und der Abgeordnete Jaddasck (Komm.) erhält einen Ordnungsrus. Abg. ^.r. Mendhausen (Christl.-Nai. Ag.-: Der amtliche m dast der Kriegsfchuldlüge ist im Haag auch nicht erfolgt. Nack- dieser Knegsschuldlüge ist die Rcparationslast, die , Aach Deutschland aufaepackt worden ist, tatsächlich auf 180 Mil liarden zu berechnen. Der Noung-Plan ist unerfüllbar und wenn man ehrlich fein will, kann man ihn nicht unterschreiben, unserer Souveränität ist nicht erfolgt. Auch ^polen mnn sich ruhig aus die Sanktionsklausel des Ver- tragcs berufen. Die Freiheit und die Zukunft Deutschlands Polenabkommen in Frage gestellt. Die d " M«," Entdeutschungspolitik fortsetzen, m Neventlow (Nat.-Soz.): Nach der Zerreißungs- ^?^ug-Plan hängt es ganz von dem Haager sgencht ab, ob es eine Schuld Deutschlands konstruieren will. Eine nicht zu überbietende Frivolität der deutschen Dele- ga.lon im Haag ist es gewesen, die Entscheidung über Tod und ^eben der Deutschen in die Hände des Haager Schiedsgerichts is de»' vohnte e" und ie env t, mag Z?er rl ans It ItN.d is dich Ent- Nutter sch z« einmal as ihn immer sehen, mitten genügt infam- : mehr -ewicht in, du Zeiten ekrank- wollte, Abel ist ein er und ^lacken- ln del :l hin- tnisseN chnöde -rinzip u mit te vor erden! n. Dit Nitsche» :fe von telluE en del» Seite» Durch hrzeugt Fahr : Fern- -ftfahl- nte mH arbe z» zu ver ehr ge- »gs mil morde» stellung epflack rls Er Baum- urchge Nachk Feinet nt Um' ittmoch zu de> sonftigk kurze' e voik rng z»t Ulchbe ,E i n t Wünsche des sächsischen Einzelhandels. Unter dem Vorsitz des Landtagsabgeordneten Schmidt- Plauen hielt der Landesausschuß des Sächsischen Kleinhandels in Dresden seine erste diesjährige Vorsitzenden- und Geschäftsführerkonferenz ab, die von etwa 80 Personen aus allen Teilen des Landes besucht war. Landtagsabgeordnster Schmidt berichtete über einen dem Sächsischen Landtag zugegangenen Entwurf eines neuen Wanderlager st euergesetzes und über die im Sächsischen Landtag eingegangenen Anträge auf Än derung des sächsischen Grund- und Gewerbe steuergesetzes sowie über die Behandlung der Brutto-Mieterträge bei der Gewerbesteuerveranlagung. — Die von der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzel handels herausgegebene Denkschrift „Der Schutz des Ladeumieters im bürgerlichen Recht" wurde nach aus giebiger Beratung als zu weitgehend bezeichnet. In der Denkschrift habe man die Verhältnisse der mittleren und kleinen Städte so gut wie gar nicht in Betracht gezogen. Es wurde gegen eine Stimme beschlossen, daß sich der Landesansschuß grundsätzlich für freie Wirtschaft einsetzen soll. Allgemein fand man es unverständlich, daß der Markenschutzverbavd dem Kleinhandel mit allen zur Ver fügung stehenden Mitteln die Rabattgabe auf Marken artikel der Gruppe verbietet. Die Geschäftsstelle wurde beauftragt, diese Angelegenheit weiterzuverfolgen. Im übrigen vertrat der gesamte sächsische Kleinhandel nach Wie vor den Standpunkt: „Rabatt je nach Ortsüblichkeit 1S. Fortsetzung Nachdruck verboten Sie erhob sich und trank ein Glas Wasser. - Sie wollte ein Weilchen wach bleiben, denn wenn man ""ch solchen Alpdruckträumen gleich wieder einschläft, spinnt das überreizte Hirn den schreckhaften Traum weiter oder wiederholt ihn. Fast eine Stunde lang lag sie wach und sie dachte, an dem törichten Traum trug der Brief die Schuld, den sie noch vor dem Schlafengehen geschrieben. Am nächsten Morgen hatte sie den Traum fast vergessen. Draußen war es über Nacht sehr winterlich geworden. Der Schnee, der bisher noch nicht festqelegen, und sich nur ab und zu flüchtig gezeigt, war reichlich gefallen, Jutta Lin den sah, ans Fenster tretend, in eine weiße, schimmernde Winterwelt. Ilse Rauneck empfing sie mit strahlenden Augen am Frühstückstisch. „Nun können wir bald Schlitten fahren, Jutta. Das ist eins der herrlichsten Vergnügen, die ich kenne." Vier Tage danach fuhr man schon weit in den Taunus hinein, und Jutta Linden sah ganz rosig aus von der fri schen, starken Luft. Sie war überhaupt sehr angeregt, und da sie die Gabe 9"t über alles und nichts plaudern zu können, hörte Ilse mancherlei, was ihrem Interessenkreis bisher sehr fern gelegen. Aw der Heimfahrt machte man noch einen kleinen Um weg über Bad Soden und dort verspürte Ilse Hunger. Die beiden Damen kehrten in einem Hotelrestaurant ein, das NN Sommer zu den besuchtesten Hotels des Bades ge hörte und auch im Winter seine Pforten offenhielt. bis zu fünf Prozent auf alle Markenartikel unter strmer Einhaltung der festgesetzten Verkaufspreise." Im weiteren wurde darauf hingewiesen, daß dis Konsumvereine zur Eigenfabrikation von Markenartikeln der Gruppe über gehen und auf diese Rabatt gewähren. Es fand eine all gemeine Aussprache über die bei Ankündigung von In ventur-Ausverkäufen und bei Strafverfolgung des un lauteren Wettbewerbs gemachten Erfahrungen statt. Syndikus Löffler-Freital berichtete über Vor- und Nachteile der Kundenkreditfinanzierung. Man kam ein stimmig zu der Überzeugung, daß jede Art von Kunden kreditfinanzierung wirtschaftlich ungesund sei und deshalb bekämpft werden müsse. Sodann fanden die Bestrebungen der Angestelltengewerkschaften in bezug auf weitere Ein engung der Ladenverkaufszeit und evtl. Ausnahmen vom gesetzlichen Ladenschluß in Bezirken mit vorwiegend länd licher Bevölkerung eingehendste Beachtung. Es wurde be schlossen, die Regelung den örtlichen Organisationen zu überlassen. Die Geschäftsstelle wurde beauftragt, jedem Versuch einer weiteren Verkümmerung der Ladenverkaufs zeit mit allen Mitteln entgegenzutreten. Finanzminister und Aegierungsparieien. Biersteuer- oder Umsatzsteuererhöhung. — Gefahren - gemeinschaft der Sozialversicherungen allgemein abgelehnt. Die Besprechungen des Reichsfinanzministers Dr. Moldenhauer mit den Sachbearbeitern der Regie rungsparteien über die Finanzfragen führten auch am Mittwoch noch zu keinem befriedigenden Ergebnis. Die Sozialdemokraten forderten zur Sanierung der Ar beitslosenversicherung eine Beitragserhöhung auf 4 Prozent und einen fortlaufenden Reichszuschuß. Die Vertreter der Deutschen Volkspartei lehnten diese Forderungen rundweg ab und traten statt dessen für eine Minderung der Leistungen der Arbeitslosenversicherung ein. Eine Gefahrengemeinschaft unter den verschiedenen Sozialversicherungen wurde nochmals von allen Seiten ausdrücklich abgelehnt, aber die Hilfeleistung für die Arbeitslosenversicherung durch Verkauf der 250 Millionen Mark Reichsbahnvorzugsaktien an die Jnvaliditäts- und Angestelltenversicherung und durch Abführung des Er löses an die Erwerbslosenversicherung teilweise wohl wollend beurteilt. Die U m f a tz st e u e r e r h ö h u n g, die von Sozial demokraten und Demokraten abgelehnt wird, wird vom Zentrum und der Bayerischen Volkspartei weiterhin be fürwortet, um eine Erhöhung der Biersteuer zu vermeiden. Eine Entscheidung darüber, ob entsprechend den Vor schlägen Moldenhauers auf eine besondere Abdeckung des 154-Millionen-Defizits aus dem Jahre 1928 verzichtet werden soll, ist innerhalb der Regierungs parteien noch nicht endgültig getroffen worden. Es wurde ein Unterausschuß des Interfrak tionellen Ausschusses eingesetzt, der alle Ersparnismög lichkeiten für den Etat 1930 prüfen und am Donnerstag abend dem Vollausschuß Bericht erstatten soll. Die Haltung der Bayerischen Vollspartei. Die Bayerische Volksparteikorrespondenz schreibt, bei der für Ende dieser Woche anberaumten Finanzministerkonferenz werde es sich erweisen, ob Moldenhauer der Reichs finanzminister sei, der den oft mißachteten Zusammenhang zwischen Reich und Ländern nicht nur theoretisch erkenne, son dern diese Erkenntnis auch zum Leitstern semes Sanie rungsplanes mache. Von dieser Erfüllung müsse die Partei ihre Entscheidung zum Haager Abkommen abhängig machen. Der dunkele Punkt bleibe die Frage der Erhöhung der Biersteuer. Die Aussicht, daß eine Erhöhung der Biersteuer Mehreinnahmen für den Bayerischen Staat zur Folge haben müßte, sei kein Lockmittel, um Bayern zu einer Auflockerung seiner Haltung in der Biersteuerfrage zu bringen. Neuliche Vokkspartei und Sewerkfthasten. Abgeordneter Schock über die Stellung seiner Partei. Der Vorsitzende der Deutschen Volkspartei, Dr. Scholz, hat an den Gesamtverband der Deutschen Angestelltenge werkschaften einen Brief gerichtet, der die Stellungnahme der Deutschen Volkspartei zur Frage der „Solidarität der Sozialversicherungen" klärt. Die Reichstagsfraktion habe sich mit der Zukunst der Angestelltenversicherung eingehend beschäftigt. Aus dem Brief ist zu entnehmen, daß die Deutsche Volkspartei alle Eingriffe in die Selbstverwaltung der Versicherungsträger zurückweisen, wird. Damit hat sie die Forderungen der Gewerkschaften, die kürzlich in deren gemeinsamen Eingaben an das Neichsarbeits- mwisterium erhoben wurden, angenommen. Ausnahmen vom Versammlungsverbot. Genehmigung für unpolitische Versammlungen. Der preußische Minister des Innern hat in Ergän zung seines Runderlasses vom 16 Januar 1930, betr. das Verbot von Versammlungen und Umzügen unter freiem Himmel, den Regierungspräsidenten die Ermäch tigung erteilt, Ausnahmen von dem Versammlungs- und Umzugsverbot zu genehmigen, soweit es sich um völlig unpolitische Versammlungen handelt. Streit um eine AationaWune. Das Deutschlandlied in Österreich. Um die österreichische Nationalhymne ist ein Streit entbrannt, der in der letzten Zeit schärfere Formen an genommen hatte Als Österreich nach dem Zusammen bruch der Monarchie eine Republik wurde, schaffte es seine alte Nationalhymne, das berühmte „Gott erhalte Franz den Kaiser", ab, da der Text für das neue Regime nicht mehr paßte. Aber auch die von Joseph Haydn im Jahre 1797 geschaffene wunderbare Melodie der alten Nationalhymne, die bekanntlich auch die Melodie des von Hoffmann von Fallersleben gedichteten Liedes „Deutsch land, Deutschland über alles" geworden ist, mußte da mals dran glauben. Österreich bekam eine ganz neue Nationalhymne, die von Kienzl, dem Komponisten des „Evangelimann", komponiert war. Sie konnte sich aber nicht recht durchsetzen und ist nie populär geworden. Diese republikanische Volkshymne ist nun vor einigen Wochen, nach dem Regierungsantritt des Bundeskanzlers Schober, plötzlich abgeschafft und durch eine andere republikanische Hymne ersetzt worden. Der Text zwar, der von Kernstock gedichtet wurde, ist geblieben, aber in puncto Melodie ist man von Kienzl wieder zum alten Vater Haydn zurückgekehrt. Man singt also Kernstocks Worte zu der Melodie des „Gott erhalte". Das hat in den sozialdemokratischen Kreisen Österreichs Widerspruch und eine Art passiven Widerstandes hervorgerufen. Als kürz lich in Wien die neue alte Melodie öffentlich gesungen wurde und alle Anwesenden sich von ihren Plätzen er hoben und den Hut vom Kopfe nahmen, blieb allein W i e n s B ü r g e r m e i st e r S e i tz ostentativ sitzen, was zu großen Protestkundgebungen Anlaß gab. Jetzt aber hat sich der Nationalhymnenstreit noch mehr kompliziert. Der Vorsitzende des Wiener Stadtschul rates, Glöckel, hat nämlich an die ihm unterstellten Schulen die Weisung ergehen lassen, zu der alten Haydn- Melodie den Text des „Deutschland, Deutschland über alles" zu singen. Das Deutschlandlied sei der gefühls mäßige und auch der offizielle Ausdruck des Einheits- bewutztseins des gesamten deutschen Volkes. Er erwarte daher, daß dieses Lied in allen Schulen geübt und bei geeigneten Anlässen gesungen werde Diese Verfügung solle jedoch keineswegs die weitere Pflege der Kienzlschen Hymne und ihre Verwendung bei Schulfeiern und ähn lichen Anlässen ausschließen. In Österreich herrscht ob dieser schulrätlichen Verfügung große Erregung, und kne Erörterungen, die sich daran knüpfen, dürsten zu einen! Konflikt zwischen dem Unterrichtsminifter und dem Wiener Stadtschulrat führen. Lm Binger Loch auf Grund geraten ist ein Nhcinkahu von 1600 Tonnen, ver nch von einem stromauffahrenden Schleppzug losritz und auf den im Strombett befindlichen Felsen quer zur Fahrrichtung liegenblieb. Als Ilse und Jutta den während der Saison als Speise saal für die Kurgäste dienenden Raum betraten, fanden sie schon verschiedene Tische mit lachenden, schwatzenden Aus- flüglern besetzt. Man trank Kaffee oder Wein. Appetitliche Kuchen stan den vor den Gästen. Einige zogen derbere Kost vor, es roch auch nach Gebratenem. Als die beiden Damen den schmalen Saal durchschritten, mußten sie zwischen neugierigen Blicken hindurch. Ilse, in tiefer Trauer, sah unendlich reizvoll aus. Schon sie allein wäre aufgefallen. Doch ihre Begleiterin fiel noch mehr auf. Ihr weichwiegender Gang, ihr leuchtendes Haar, die porzellanene Klarheit ihrer Haut mußten überall die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Jutta war das Angestarrtwerden längst gewöhnt, sie quittierte es mit einem selbstbewußten Aufleuchten der gro ßen Hellen Augen, darüber die schmalen dunklen Brauen sich so gerade hinzogen, als hätte ein Lineal dabei mitgeholfen. Etwas entfernt von den anderen Gästen nahmen die beiden Platz und bestellten bei dem Kellner Kaffee und Kuchen. Ilse hatte mit einem Male das Gefühl, sehr aufmerksam beobachtet zu werden, was man oft merkt, ohne es zu sehen. Sie hob den Blick und schaute gerade hinein in zwei dunkle Männeraugen, die zu einem kühn geschnittenen Ge sicht gehörten. Ilse begriff nicht, weshalb sie diese ihren Blick festhal tenden Augen so verwirren konnten. Sie mußte den Blick fast gewaltsam losreißen. Ein paar Sekunden später stand der Herr, der von schlanker, vornehmer Erscheinung war, schon an ihrem Tisch. Er verneigte sich, murmelte das Wort „Verzeihung" und wandte sich an Jutta. „Welche Ueberraschung, Fräulein Linden, Ihnen hier zu begegnen. Ich habe mich heute dem Schlittenausflug von ein paar Freunden angeschlossen und freue mich, Sie zu treffen. Hoffentlich gefällt es Ihnen in Ihrer neuen Stel lung besser als bei meiner Tante?" Er wartete gar keine Antwort ab, sagte lebhaft: „Darf ich Sie bitten, Fräulein Linden, mich dem gnädigen Fräulein vorzustellen?" Jutta war verblüfft über das merkwürdige Zusammen treffen, aber man merkte ihr nichts davon an. Sie lächelte zu der einstigen Pensionsgenossin hinüber. „Gestatte mir, liebste Ilse, dir den Herrn Baron Frank Wildhard vorzustellen, bei dessen Tante ich Gesellschafterin gewesen, ehe ich zu dir kam." Ilse neigte leicht den Kopf gegen den Baron und Jutta fuhr fort: „Fräulein Raunsck ist der gute Engel, der sich meiner angenommen, sie ist meine liebenswürdige neue Herrin." Ilse wehrte ab: „So etwas mußt du nicht sagen, ich will nicht deine Herrin, sondern deine Freundin sein." Jutta lächelte ihr bezauberndes Lächeln und nahm das Hütchen ab, legte es auf einen Stuhl. Es war, als würde der kleine Saal plötzlich Heller von dem rotgoldenen, leuchtenden Haar. „Würden Sie mir erlauben, ein paar Minuten an Ihrem Tische Platz zu nehmen, gnädiges Fräulein?" fragte Frank Wildhard und sein Blick suchte wieder den Blick Ilse Raunecks. Und wieder überfiel Ilse dieselbe Verwirrung von vor hin. Sie fürchtete, man könnte ihrer Stimme die Verwir rung anmerken und so behalf sie sich mit einer einladenden Handbewegung. Gleich darauf saß der Baron schon auf dem Platz zwi schen Jutta und ihr. Er schwärmte von der großartigen Schneelandschaft, die der Taunus jetzt bot, ließ sich dann die Lage des Nauneck- hoses beschreiben. Jutta tat das. Er ließ sie kaum aussprechen. (Fortsetzung folgt?