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S.e falschen Dollarnoten. Wo ist Franz Fischer? Die großen Dollarnotenfälschungen, die jetzt entdeckt morden sind, haben besonders in Bank- und Börsenkreisen Aufsehen erregt, über die Fälscher weiß man einstweilen so gut wie nichts, ebensowenig wie man über den Ort, an welchem die Noten hergcstellt worden sein könnten, unter richtet ist. Dagegen weiß man Genanercs über jenen Franz Fischer, der die gefälschten Dollarnoten in Berlin in Umlauf gesetzt hat. Fischer, der sich als „Kaufmann" bezeichnete, hatte sich eine Zeitlang in Rußland aufgehalten und war im März 1929 von dort nach Berlin zurückgekehrt. Hier ging es ihm ziemlich schlecht — bis zum Herbst 1929, wo er sich wohl zum erstenmal mit der Ausgabe des Falschgeldes be faßt haben dürfte. Er soll damals unter dem Namen Arno Voigt aufgetreten sein. Daß er allein den Ver trieb der falschen Dollarnoten in Deutschland vorgenom- men habe, ist nicht anzunchmen. Als ihm der Boden unter den Füßen zu Heitz wurde, ist er von der Bildfläche ver schwunden. Er lietz verbreiten, datz er sich nach Paris gewandt habe, aber es ist leicht möglich, daß er sich in Berlin verborgen hält. Er pflegte ziemlich nobel auf- zutretcn und suchte mit älteren Damen bekannt zu werden. Ein Bertreiver der falschen Banlnotcn, Franz Fischer, der unter dem Namen Voigt auftritt. Fischer wird steckbrieflich gesucht. Das Berliner Bankhaus Saß und Martini, bei dem Fischer-Voigt im Dezember gefälschte Dollarnoten einwechselte, ist zwar ein Opfer der Fälschungen ge worden, aber es kann, wie es heißt, aus der Weitergabe der Noten kein Vorwurf gegen die Inhaber der Firma erhoben werden. Es handelt sich um ein kleines Bank haus, das außer den Dollar ein wechsln« gen noch keine Geschäfte getätigt haben soll. Was die Fälschungen anbetrifft, so sind sie so raffi niert durchgeführt, daß nur ganz gewiegte Fachleute mit einem großen technischen Apparat diese Noten hergcstellt haben können. Im übrigen geben die Vereinigten Staaten jetzt neue Banknoten kleineren Formats aus, während die Noten des alten größeren Formats allmählich aus dem Verkehr zurückgezogen werden. Mit den jetzt aufgedeütcn Fälschungen dürfte diese Maßnahme aber wohl kaum etwas zu tun haben; sie war vielmehr schon vor längerer Zeit beschlossen. Wie erkennt man gefälschte Reichsbanknoteu? Die umfangreichen Dollarnotenfälschungen geben Ge legenheit, aus andere Geldfälschungen hinzuweisen. Daß auch unsere Reichsbanknoteu von Fälschern nachgemacht Werden, ist durchaus keine Neuigkeit. Jedermann weiß datz von Zeit zu Zeit öffentlich vor der Annahme falschen Geldes gewarnt wird und daß dann die besonderen Kenn zeichen neu aufgetauchter Fälschungen bekanntgegebcn werden. Man liest das, liest darüber hinweg und vergißt es rasch wieder, bis man vielleicht eines Tages selbst mit gefälschtem Gelde hineingelegt wird. Es kann daher nicht schaden, wenn hier noch einmal auf immer wiederkehrende Kennzeichen gefälschter Banknoten hingewiesen wird. Fälschungen sämtlicher Rcichsban knoten er kennt der Laie, auch wenn sie sonst gut gelungen sind, am besten an den fehlenden oder mangelhaften Wasserzeichen. Das echte Wasserzeichen der Reichsbanknoten läßt sich leicht ins Gedächtnis cinprägen. Es besteh! aus einem bogen förmigen Muster mit dem Worte: „Reichsbank". Falsche Rentenbankscheine sind dagegen für den Laien am Wasserzeichen nur schwer zu erkennen, da dieses je nach der Ausgabe verschieden und außerdem nicht so leicht ein prägbar ist. weshalb auch die Fälscher irgendein frei käuf liches Wasserzeichenpapicr für ihre Fälschungen wählen. Im übrigen kann auch der Laie falsches Papiergeld im allgemeinen an der mangelhaften Ausführung der Kopf- bildcr erkennen. Es empfiehlt sich, das Kopfbild der gang barsten Noten an Hand echter Scheine sich ins Gedächtnis cinznprägen, dann wird man sich nicht leicht durch falsche Noten täuschen lassen. Polen und Danzig. Senalspräsideni Sahm über Genf. Nach der Rückkehr der Danziger Abordnung aus Genf er stattete im Hauptausschutz des Danziger Volkstages der Prä sident des Senats, Dr. Sahm, den Bericht über die Genfer Reise. Zur Besprechung standen in Genf der Beitritt Dan zigs zum Internationalen Arbeitsamt und die Bereinigung des A r b c i t s m a r k t es in Danzig von aus ländischen Arbeitskräften In der ersten Frage zeigten sich Schwierigkeiten für Danzig, da Danzig mfolge seiner eigenartigen Stellung nicht Mitglied des Völkerbundes ist. Der polnische diplomatische Vertreter in Danzig, Minister Strasburger, hat, da jetzt von Danzig der Versuch gemacht wird, die ausländischen Arbeitskräfte einzuschränken, Ein spruch dagegen erhoben, daß polnische Arbeitskräfte von dieser Regelung betroffen werden, über diese Frage soll An fang Februar in Warschau unter dem Vorsitz des Danziger Vöttcrbundkommissars, Grafen Gravina, weiter verhandelt werden. Verkehrsrückgang. Bericht der Reichsbahn für Dezember 1929. Dein amtlichen Bericht der Deutschen Neichsbahngesell- ichaft über Verkehr und Betrieb zufolge war der Güterverkehr un Dezember 1929 erheblich schwächer als im November. Die Wagengestellung blieb im Tagesdurchschnitt um 16 Prozent hinter der des Vormonats zurück. Der Ausfall ist in erster Linie auf die Beendigung der Rübenverarbeitnna rurürfrn- Myren. Der Expreßgürverkehr war sehr lebhaft, erreichte aber vielfach nicht den erwarteten Umfang. Der Kohlenverkehr blieb im ganzen hinter dem des Vormonats zurück, war aber leb hafter als im Dezember 1928. Der Personenverkehr war im allgemeinen schwach. Der Berufsverkehr ging unter dem Einfluß der wachsenden Arbeitslosigkeit weiter zurück, der Ausflugsverkehr litt unter den ungünstigen Witte- rungsverhältnissen. Der Weihnachtsverkehr war nicht fo stark wie im Vorjahr. Die Gesamteinnahmen blieben hinter dem Ergebnis des Vormonats um rund 52 Millionen zurück. Seit Beginn des Geschäftsjahres beträgt die Minderein ahme im Personenverkehr gegenüber den Erwartungen rund 50 Mil lionen Mark. — Der Personalbestand betrug im Oktober 736 161, im November 706 343 Köpfe. Der Minderbedarf im November ist in der Hauptsache auf Verkehrsrückgang und Ent lassung von Zeitarbeitern zurückzuführen. Sie Pflicht der Landesverteidigung. Vortrag von Seeckts vor schweizerischen Offizieren. Auf Einladung der Offiziersgesellschaft Basel-Stadt sprach Generaloberst a. D. von Seeckt vor einigen hundert schweizerischen Offizieren über „Moderne Grundsätze der Landesverteidigung". Er berührte auch die Frage eines künftigen Krieges und hob dabei die Notwendigkeit einer militä rischen Landesverteidigung hervor. Trotz Ab rüstungsbestrebungen und fortschreitender Befriedung habe jeder Staat noch die Pflicht, für Sicherung seiner Grenzen Sorge zu tragen, ohne daß diese militärische Vorbereitung als Kriegsdrohung anzusehen wäre, solange sie das durch die Verhältnisse vorgeschriebene Maß an Verteidigungs maßnahmen nicht überschritte. Der Wunsch nach tunlichster Beschränkung der Rüstungen finde seine Grenze in der Pflicht, für den Schutz der Grenzen seines Landes zu sorgen. Der Vortrag von Seeckts wurde von den schweizerischen Milizoffizieren mit großem Beifall ausgenommen. Ein Schildbürgerstreich Die Kölner Zollbehörde vernichtet 150V0V Kilogramm Tabak Köln, 22. Januar. Zu einer Maßnahme, die in der Ocsfentlichkeit auf das allerfchärfste kritisiert wird, hat das Kölner Hauptzollamt gegriffen. Vor einiger Zeit waren von einem Ta bakimporteur 5000 Kisten mit ungefähr 250 000 Kilogramm Vir giniatabak über Mainz noch Köln eingeführt worden. Bei der Verzollung ergab sich ein Konflikt. Die Zollbehörde verlangte für das Kilogramm Tabak den hohen Zollsatz von 75 Mark. Dieser Betrag konnte nicht hinterlegt werden. Der Importeur ist flüchtig geworden und die Tabakmenge lag verstaut bei einer Speditions firma. Statt nun den herrenlos gewordenen Tabak zu versteigern, gab das Hauptzollamt jetzt Auftrag, zunächst 1137 Kisten mit einem Inhalt von 156 000 Kilogramm Tabak zu vernichten. Die Zerstörung übernahm eine Müllverwertungsgesellschaft; aber die Maschinen versagten. Man ging dazu über, den Tabak auf offe nem Felde in einer Kiesgrube zu verbrennen, nachdem man ihn vcrher mit Benzin übergossen hatte. Das Zerstörungswerk hatte Tausende angelockt. Zahlreiche Arbeitslose versuchten unter Le bensgefahr, die Tabakkisten aus dem Feuer zu holen. Die Ver nichtung des Tabaks hat bis jetzt an Unkosten über 3000 Marl gefordert. (Höher gehts nun wirklich nicht!) Migung öerßaagerAbmachungen durch das Kabinen Berlin. Nach längerer Beratung des Reichskabinetts konnte Mittwoch abend Reichskanzler Müller die völlige Über cinstimmung der Reichsregierung mit der Verhandlung^ führung der deutschen Delegation im Haag und die Zu stimmung zu den dort getroffenen Abmachungen aussprechcn Die entsprechenden Gesetzesvorlagen werden dem Reichsrai alsbald zugeleitct, so daß dieser seine Beratungen Anfang dei nächsten Woche aufnehmen kann. Der Haftbefehl gegen Frau Neumann aufgehoben. Breslau. Der Oberstaatsanwalt hat die Aufhebung des Haftbefehls gegen Frau Neumann wegen Haftunfähigkeit be antragt. Zusammenschluß ostpreußischer Landwirtschaftsgenossenschaftcn Königsberg. Aus einer in Königsberg abgehaltener Tagung des Verbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften für Ostpreußen und des Verbandes der ostprcußischen Raiff eisengenossenschaften wurde mit großer Einmütigkeit dü Fusion der beiden Verbände zu einem Etnheitsverband land wirtschaftlicher Genossenschaften für Ostpreußen beschlossen. Mordtat aus Eifersucht. Wiesbaden. Ein aus Oberhausen stammender Bergmann erstach seine Ehefrau aus offener Straße. Die Frau starb aus dem Transport zum Krankenhaus. Der Täter wurde aus der Flucht von Passanten angehalten und der Polizei übergeben Der Beweggrund zur Tat soll Eifersucht sein. Bubonenpest im Oranjefretstaat. Kapstadt. Im Oranjefretstaat sind in der Gegend von Heilbron 33 Personen unter Pestverdacht erkrankt Man ver mutet, daß es sich um Bubonenpest handelt. Etwa die Hälfte der Fälle nahm einen tödlichen Verlauf. Die Opfer sind sämtlich Eingeborene. Di»- Bevölkerung ist sehr beunruhigt Zehn Kinder vom Zuge getötet. Cleveland <Ohio). In der Nähe des Städtchens Berca wurde an einem Bahnübergang ein mit Schulk-ndern besetzter Automobilomnibus von einem Personcnzug der Newyork- Zentralbahn ersaßt Zehn Kinder und der Autoführer wurden auf der Stelle getötet. Aus unjrrrr fteimal Wilsdruff, am 23. Januar 1930. Merkblatt für den 24. Januar. Sonnenaufgang 7°" ii Mondausgang 3"' Sonnenuntergang 16'° !! Monduntergang 11°° 1712: Friedrich der Große geb. Oie Tage werden länger. Mit jedem Morgen, der jetzt wird, rücken wir dem Früh l t n g ein Stückchen näher Das ist natürlich eine ganz banale Feststellung, denn wir kommen ja auch schon im Novem ber und Dezember immer näher an den Frühling heran. Aber das ist denn doch etwas anderes. Es wird niemand Anfällen, bei Beginn des Winters jubelnd auszurufen: „Nun ist bald der Lenz fällig!" aber jetzt, wo der Januar zur Neige geht, kann man solches ganz gut wagen, ohne sich vor den Mit menschen lächerlich zu machen. Zumal in einem Januar, der bis dato weder Eis noch Schnee_Kebrackt bat, wenigstens nicht in so ausreichendem Matze und so durchgängig und allent halben, daß man darüber viele Worte zu verlieren hatte Aber selbst, wenn nunmehro eine dicke glasige Eisschicht und ein ellenhoher Schneeberg aus den Straßen und in der übrigen Natur läge — die ganz bestimmte Hoffnung auf den anrucken den Lenz würde darum in uns auch nicht um einen Deut ge ringer werden. Was uns so sicher macht? Aber merkt thr denn nicht, daß die Tage von Tag zu Tag wieder langer werden, zwar immer nur ein bißchen, aber doch schon reichlich genug, um uns auf Frühlingssonne vorzubereiten? Wieviel Minuten es täglich sind und mit welcher mathematisch oder astronomisch zu errechnenden Geschwindigkeit wir alle vierund zwanzig Stunden vorwärtskommen, das wissen wir momentan nicht, weil wir den Kalender verlegt haben, aber es ist doch so, datz man, wenn man jetzt morgens plötzlich auswacht, sich zu fagen Pflegt: „Sieh mal an, es ist ja schon Tag und es mutz wohl reichlich fpät sein!" Und dann ist es gar nicht so reichlich spät, sondern noch ziemlich früh, aber der Lag Hai eben, was man in der Schlaftrunkenheit vergessen hat, schon merklich früher angefangen, ein bißchen grau noch und verschwommen, aber immerhin schon als richtige Tageshelle, die durch die rötesten und gelbsten Vorhänge des Schlafzimmers dringt. Und wie am Morgen, so ist das auch in der Abendzeit: auch da ist ein Zipfelchen Tag angehängt, und immer länger wird das Zipfelchen, was man daran erkennt, daß die Straßen laternen später angezündet werden und man sich „Guten Tag!" sagt zu einer Stunde, in der man vor acht Tagen noch sich „Guten Abend!" zu sagen pflegte. Also rund heraus gesagt: der Frühling ist in Sicht, und selbst wenn wir in den kommen den Wochen noch ganz scharf den Kachelofen sollten Heizen müssen — an der Sache würde das nichts ändern, weil die Tage dann noch rapider länger werden werden! * Gesittetes Verhalten in den Eisenbahnzügen. Von der Reichs bahn wird darauf hingewiesen, daß in den Abteilen für Kriegs beschädigte nur mit Zustimmung der Mitreisenden geraucht werden darf, auch dürfen Reisende mit Hunden in diesen Abteilen nicht nntergebracht werden. Für andere Reisende dürfen diese Abteile erst dann freigegeben werden, wenn feststeht, daß Kriegsbeschädig te, die Anspruch auf Beförderung in denselben haben, nicht vor handen sind. Ferner wird wiederholt, besonders an Sonn- und Festtagen, beobachtet, daß Reisende, namentlich auch Schüler, durch Singen anstößiger Lieder, sowie durch ungehöriges Be nehmen in den Zügen Aergernis erregen. Das Zugpersonal ist an gewiesen worden, gegen solche Uebergriffe von Reisenden sofort energisch einzüfchreiten, und zwar auch dann, wenn eine Auf forderung von den Mitreisenden nicht vorliegt. Der Schweinekontrollring Wilsdruff und Umgebung hielt gestern nachmittag im „Adler" unter Leitung von Ritterguts besitzer Pötzsch - Braunsdorf seine erste Jahreshauptversamm lung ab. Ter Konlrollbeamle Tr. Dillner erstattete für den verstorbenen Kassierer, Direktor Sonntag, den Kassenbericht. Die Herren Fischer und Görnitz halten das Rechnungswert geprüft und in tadelloser Ordnung gefunden, und beantragten mit der Entlastung des Kassierers die des Gesamtvorstandes, was einstimmig geschah. Zu Ehren des verstorbenen Direktors Sonn - t a g erhob man sich von den Plätzen. Als Kassierer wurde Herr Richter von der Landwirtschastsbank vorgeschlagen und ein stimmig gewählt. Rittergutsbesitzer Pötzsch gab einen kurzen Bericht über eine Tagung der Vorsitzenden der Schweinekontroli- rlnge Sachsens in Dresden, die sich hauptsächlich mit organisa torischen Fragen beschäftigte. Man will später schließlich einmal zu einer Abgrenzung der jetzt noch durcheinandergehenden Bezirke der einzelnen Ringe kommen. Der gemeinsame Futtcrmitlelbezug hat sich aufs beste bewährt und die Vermittlung des Ferkelabsatzes gut eingespielt. Meistens kann der Ring den angeforderten Bedarf gar nicht decken. Es wird nochmals gebeten, Herrn Dr. Dillner jeweilig Zahl der Ferkel und Zeit ihrer Abgabe mitzuteilen. Die Ferkelpreise sind jederzeit bei Gutsbesitzer Pietzsch- Limbach te lefonisch zu erfahren. ^Weiter berichtete Dr. Dillner über verschiedene Schiachtbevbachtungen und ihre Schlußfolgerungen für Zutterzusammenstellungen usw. In ber folgenden Aussprache wurden verschiedene Futterfragen geklärt und praktische Erfahrun gen ausgetauscht. Im Schlußworte betonte Rittergutsbesitzer Pötzsch , daß wohl jedes Mitglied von der Nützlichkeit und Not wendigkeit des Schweinekontrollringes überzeugt fei. Das könne noch viel intensiver in Erscheinung treten, wenn sich noch mehr Landwirte ihm anschlössen. Noch könne man einige Mitglieder aufnehmen und evtl, zur monatlichen Kontrolle übergehen. Die Liliputaner kommen! Lieber W. Berndt's Liliputaner- Künstler-Revue, welche im „Goldenen Löwen" nur Sonnabend, den 25. Januar, gastieren, lesen wir: „Am Sonntag gab Walter Berndt's Liliputanergesellschaft im Gasthof Klotzsche ein Gast spiel, welches vom wirklichen Können der kleinen munteren Schar Zeugnis ablegte und nicht zu verwechseln ist mit Liliputanern, welche nur wegen ihrer Kleinheit sich sehen lassen. W. Berndt gab ein Programm, das in allen Teilen überraschte, da es voll ständig neu war und exakt aufgeführt wurde. Sein eigenes Mustk- orchester führte Iazzinstrumente, Posaunen, Fanfaren und He roldstrompelen mit, welche die Liliputaner in vorzüglicher Weise handhaben." (Siehe Inserat.) Erfolgreiche Geflügelzüchter. Auf der 27. Nationalen Deut schon Geflügelausstellung zu Frankfurt a. M. vom 17. bis 19. Januar erhielt Herr Arno Fau st - Kaufbach auf weihe pvmmer- sche Gänse den Ehrenpreis (Silbernen Erinnerungsbecher) und 2mal sehr gut (1. Preis). Aenderung der Zuständigkeit in Krastsahrsachen. Am 1. Febr. 1930 tritt die Verordnung zur Ausführung der Kraftfahrzeug verordnung und der Verordnung über internationalen Kraftfahr zeugverkehr vom 30. November 1929 in Kraft, die teilweise eine Veränderung der Zuständigkeit bei der Bearbeitung der Kraft fahrzeugsachen bei den sächsischen Verwaltungsbehörden bringt. Anstelle der Kreishauptmannschaft Dresden bearbeiten vom 1. -2. 1930 ab die Amtshauptmannschaften Dresden, Dippoldiswalde, Freiberg, Großenhain, Meißen, Pirna und das amtshauptmann- schastliche Zweigamt Sayda die Anträge auf Zulassung von Kraftfahrzeugen, Ausstellung von Führerscheinen und inter nationalen Fahrausweisen. Die Zuständigkeit des Polizeipräsi diums Dresden in Kraftfahrzeugsachen wird durch diese Neu regelung nicht berührt. Da die Ueberleitung dieser Geschäfte auf die Amtshauptannschaften des Regierungsbezirks Dresden und das Zweigamt Sayda in der Zeit vom 27. bis 31. Januar 1930 vor sich geht, können während dieser Zeit in der Geschäftstelle der Kreishauptmannschaft Dresden für Krafafahrzeugsachen nur drin gende Anträge erledigt werden. Es empfehlt sich deshalb, vom 27. Januar ab die Anträge auf Ausstellung von Zulassungs bescheinigungen, Führerscheinen und internationalen Fahraus weisen nicht mehr an die Kreishauptmannschaft Dresden, sondern an die nunmehr zuständigen Amtshauptmannschaften oder das Zweigamt Sayda zu richten. Gpchäftsstenogrophenprüsung. Tie Industrie- und Handels kammer Dresden hält die nächste Geschäftsstenographenprüfung am Sonntag den 30. März 1930 vormittags ab. Anmeldeschluß: 20. März. Änmeldevordrucke und Prüfungsordnungen sind in der Kammer, Albrechtstraße 4, erhältlich. Auch die alten Steno graphiesysteme (Gabelsberger, Stolze-Schrey) sind zugelassen. Die Handwerkslehre. Viele der jungen Leute, die Ostern die Schule verlassen, haben sich ein Handwerk als Lebensberuf er wählt. Sie und ihre Eltern müssen wissen, daß das Handwerks-