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Wilsdruffer Tageblatt : 23.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193001238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300123
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-23
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.01.1930
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1 lehrlingswesen in der Reichsgewerbeordnung und in ergänzenden ! Vorschriften näher geregelt ist, und daß Verstöße gegen diese Vor schriften, die hier und da noch vorkommen, sie schwer schädigen können. Der Lehrherr ist in solchem Falle strafbar; der Lernende ist aber unter Umständen ungleich härter betroffen. Er läuft Ge fahr, daß ihm die ungeregelte Ausbildungszeit nicht auf die Hand- ivcrkslehre angerechnet und ihm später die Zulassung zur Gesellen prüfung versagt wird. Es gilt also, sich davon zu überzeugen, daß der Lehrmeister (die Lehrmeisterin) die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen besitzt. Der Ausweis hierüber ist entweder eine vom Stadtrat oder der Amtshauptmannschaft ausgestellte Urkun de oder das Zeugnis über das Bestehen der Meisterprüfung. Es muß weiter ein Lehrvertrag unter Benutzung vorschriftsmäßiger Vordrucke abgeschlossen werden. Lin Vormund bedarf zum Ab schlusse des Lehwertrages im Regelfälle der Genehmigung des Vormundschaftsgerichtes. Die eine Ausfertigung des Lehwer trages ist zur Lehrlingsrolle der Gewerbekammer oder der In nung einzureichen. Im Arbeitsbuch muß der Eintritt in die Lehre unter der ausdrücklichen Bezeichnung des Knaben oder des Mäd chens als „Schlosserlehrling", „Schneiderlehrling" usw. vermerkt werden. Es ist endlich auch das Augenmerk darauf zu richten, daß die Zahl der im Betriebe des Lehrherrn beschäftigten Lehr linge nicht etwa mit den Bestimmungen über die Höchstzahl der in einem Betriebe gleichzeitig zu haltenden Lehrlinge in Widerspruch steht. Diese Höchftzahl ist in den einzelnen Handwerken ver schieden. Rat und Auskunft können bei der Gewerbekammer und der Innung eingeholt werden. 25 VOV tödlich Verunglückte im Reich. Nach den soeben ver öffentlichten Angaben des Statistischen Reichsamts betrug im Jahre 1927 die Zahl der tödlich Verunglückten im Deutschen Reich ohne Bayern 24 943; davon waren 19 125 männlichen und 5 818 weiblichen Geschlechts. Es verunglückten 1 468 Personen mehr als im Jahre 1926. Auf 100 000 Einwohner kamen insge samt 39,4 tödliche Anfälle gegenüber 37V im Jahre vorher. Von der gesamten Zunahme dieser Sterbefälle entfielen allein 75A auf Verunglückungen mit oder durch Kraftfahrzeuge. Durch Ver kehrsunfälle kamen im Jahre 1927 im Deutschen Reich ohne Bayern 6 500 Personen oder 26,1^ aller tödlich Verunglückten ums Leben, das sind 1 OW mehr als im Vorjahre. Anter diesen Sterbefällen sind verhältnismäßig die meisten dem Verkehr mit Kraftfahrzeugen zuzuschreiben. Ihm fielen im Berichtsjahr 3305 Personen zum Opfer, 907 mehr als im Jahre 1926. Eisenbahn- Unfälle waren 1014, Anfälle mit Fahrrädern 345, mit Straßen bahnen 350, mit sonstigen Landfahrzeugen 1 428 tödlich. Außer den Derkehrsunfällen sind am häufigsten die Verunglückungen durch Sturz aus der Höhe, durch Ertrinken, durch Verbrennen und Verbrühen und durch Einsturz von Bauwerken, Stollen, Ex plosionen und Steinfall. Durch Ertrinken starben 183 Personen im Jahre 1927 oder 5A weniger als im Jahre vorher. „Mediumismus im Spiegel unserer Zeit" nennt sich ein gro ßer Bilderartikel in der neuesten Nummer der „Münchner Illu strierten Presse" (Nr. 4) von Geheimrat D. Albert Moll. Moll ist bekanntlich ein Gegner des Mediumismus, wie ihn etwa Schrenck-Notzing vertrat. Er ist heute einer der größten Kenner auf diesem schwierigen Gebiet. Grumbach. (G e m e i nb eve r o rb n e te n - Sitzung.) Die erste Sitzung mit dem neugewählten Gemeindeverordneten kollegium fand am vergangenen Montag um 7 Ahr im Rathaus sitzungssaale statt. Der Zuhörerraum war schwach besetzt. Sämt liche Gemeindeverordnete waren erschienen. Bürgermeister A m - taust eröffnete die Sitzung. Zunächst begrüßte er die Verord neten und ermahnte die Herren, zu Beschlußfastungen stets das Wohl der Gemeinde im Auge zu behalten. Nachdem Bürger meister Amlauft noch einen Aeberblick über die Finanzen der Ge meinde gegeben hatte, ging man zur Tagesordnung über. Die am 17. November v. I. stattgefunbene Wahl der Gemeindeocrordne- ien wird vom Kollegium für gültig erklärt. Hierauf verpflichtet Bürgermeister Amlaust die neueingetretenen Herren durch Hand schlag. Bei den nun folgenden Wahlen wurden gewählt: Ms Stellvertreter für den Bürgermeister Gemeindeverordneter Kaiser Mit 8 gegen 5 Stimmen. Als Gemeindeverordnetenvorsteher ein stimmig Bürgermeister Amlauft, als Stellvertreter Gemeindsver- ordneter Kaiser. Als Schriftführer Gemeindeverordneter Schuster Stellvertreter Kassierer Sommer und Verwaltungs- -ehrling W. Sommer. In den Verwaltungsausschuß Gemeinde- verordnete Lätzsch, Eckoldt und Müller, Stellvertreter Gemeinde- rerordnete Kretzschmar, Sparmann und Schuster. Finanz- und St-euerausschuß: Gemeindeverordnete Kaiser, Sparmann und Kretzschmar, Stellvertreter Gemeindoverordnete Gühne, Röthig und Gießmann. Bau- und Grundstücksausschuß: Gemeindeverord nete Eckoldt, Gießmann und Gühne, Stellvertreter Gemeindever- ordncte Müller, Röthig und Lätzsch. Wohlfahrts- und Fürsorge ausschuß: Gemeindeverordnete Schuster, Göckritz und Kirsch, Stellvertreter Max Schulze,-Sozialrentner Heinrich Gühne, der stellvertretende Vorsitzende, später der Vorsitzende des Kirchen- oorstandes und Frau Sparmann. Die beiden letztgenannten gegen die Stimmen der Linken, als Stellvertreter für die Gemeinde verordneten Gemeindeverordnete Brendel, Gießmann und Eckoldt. Kreditausschuß: Gememdeverordneter Kaiser und die Hausbe sitzer Heinrich Ritter und Hermann Irmer. Als Mitglied für die Kastenprüfungsverbanbsversammlung außer Bürgermeister Am- lauft Gemeindeverordneter Göckritz, die Linke stimmte gegen Letz teren. Stellvertreter Gemeindeverodnete Kretzschmar und Schu ster. Schluß der Sitzung 19.50 Ahr. X Grumbach. (41. St if tu ng s fest.) Kommenden Sonntag den 26. Januar d. I. feiert der Sächsische Militärverein Grum bach und Amgegend sein 41. Stifungsfest, bestehend aus Theater und Ball. X Röhrsdors. (Landwirtschaftlicher Verein.) Am vergangenen Dienstag wurde die Ianuarversammlung vom Vor stand Gutsbesitzer Paul Eichhorn im Deutschen Haus nachm. '^5 Ahr begrüßend eröffnet. Einen besonderen Willkommengruß entbot Vorsitzender den Vortragenden, Landwirtschaftsrat Dir. Dietrich-Tharandt und Dr. Hohenleitner von der Viehzentrale Landwirtschaftlicher Genostenschaften. Nach Verlesung der Nie derschrift von der letzten Versammlung wurde Direktor Dietrich das Wort erteilt. Dieser führte.einleitend aus: Es bestehe die Tatsache, daß in den Gebäuden etwa 70 Prozent vom Wert des Gutes als totes Kapital stecke und nur 30 Prozent einer Ver zinsung zugeführt werden könnten. Dieses sei besonders unter den heute obwaltenden Umständen, wie schlechten Getreidepreisen, Steuerdruck, Verzinsung und sonstiger Beschaffung sehr schwer, ein Gleichgewicht der Einnahmen und Ausgaben herbeizuführen. Gerade in der Landwirtschaft müsse ein ungeheuerer Aufwand von Arbeit geleistet werden, die im Endprodukt dann aber nicht mit bezahlt würde. Auch bei der Getreideernte bestehe nur die Möglichkeit eines Umsatzes im Jahre. Demgegenüber sei der Am- satz in der Milch, Fleisch und Tierproduktion viel schneller mög lich. Hier müßten neue Wege beschritten werden. Dazu gehöre der Anbau von reichlichem Grünfutter, wie Kleegrasgemisch, Luzerne, Mais und starker Rübenbau. Gerade die Rüben seien bas vita minreichste Wintergrünfutter, das die unersetzlichen Lebensträger enthalten, die im Heu und Oelkuchen fehlen. Aber nicht nur allein große Grünfutter- und Heumassen seien nötig, besonders müßten dieselben auch von hervorragender Güte sein. Dazu gehöre, daß man die Grünfutterflächen recht reichlich mit Stickstoff düngt. Das versetzt dann den Landwirt in die Lage, seine Tiere richtig satt füttern zu können und dementsprechend mit weniger Kraft futter auszukommen bei gleich guter Milchleistung. Auch im Stalle müsse man sich von dem Grundsatz leiten lassen, nur wirkliche Leistungstiere zu halten. Komme man mit seiner eigenen Auf zucht nicht zurecht, so sei es von großem Vorteil, wenn man beim Zukauf sich des Ieveriänder Viehes bediene, denn das seien aus gesprochen preiswerte Milchleistungstiere. Zur Frage Kälberauf zucht betonte Vortragender besonders die Weidegelegenheit, sie sei das gegebene Mittel. Den notwendigen Kraftfuttermittel zukaus beschränke man heute auf den vierten Teil, denn im Ha fer- Gersten- und Roggenschrot sind sehr wertvolle Eiweiß- und Stärkemengen vorhanden, die in Anbetracht der niedrigen Preise sehr wohl ber Wirtschaft wieder zugeführt werden müßten. Aus seinen vortrefflichen Ausführungen klang es immer hindurch: „Stärke deine Einnahmen und vermindere deine Ausgabe n." Nur so werde es möglich sein, aus dieser schweren Bedrängnis wieder heraus zu kommen und wenn all die Wege beschritten würden, die die große Notzeit eindringlich vvr- schrcibt. Viel Beifall und Dankeswvrte wurden dem Vortragen den für seine Hinweise entgegengebracht. Anschließend wurden hierzu mehrere Fragen gestellt, die von Direktor Dietrich geklärt wurden. — Hierauf hielt Dr. Hohenleitner sein Referat über „Genossenschaftliche Schlachtviehverwertung". Er führte aus: Der Landwirtschaft stehe in keinem Produkt heute das Recht zu, preisbildend zu sein. Dieses Recht eignen sich Märkte und Bör sen an. Die neuen Wege in Bezug auf Schlachtvieh führten zu eignen ViehVerwertungsgenossenschaften. Sie haben sich' zum Ziele gesetzt, durch gleichmäßige Beschickung der Märkte preis regulierend einzugreifen. Zu der im Jahre 1898 errichteten ersten Viehverwertungsenossenschaft sind bereits weitere 161 dazuge kommen. Einwandfreie Verkäufer sorgen für guten Absatz des Schlachtviehes. Notwendig sei, daß sich hierzu ein rechter Ver trauensmann findet, der sich das zu liefernde Vieh ansieht und es daraufhin der Genossenschaft meldet, die dann bei geeigneter Marktlage das Vieh mit Autos von gewissen Sammelstellen ab holt. Durch Abgabe einer Bescheinigung kann der Landwirt auch im voraus Geld auf zu lieferndes Vieh erhalten. Vortragender betonte, daß keinesfalls geplant ist, alles Vieh zu erfaßen, son dern nur das, wofür der Fleischer oder Händler keine Verwen dung hat, oder einem Landwirt der gebotene Preis zu niedrig erscheint. Es wurde beschlossen, da die Sache mit keinerlei vor herigen Kosten oder Anteilen verbunden ist, sich dem Tauben- heimer Bezirk anzuschließen. Hierauf wurden noch verschiedene Eingänge durchgesprvchen. Als Wintervergnügen wurde wieder ein Filmvortrag mit anschließendem Tänzchen für Ende Februar beschlossen. Alsdann gab Bürgermeister Bruchholz die neuen po lizeilichen Bestimmungen über Ablieferung jeglicher Kleintier kadaver in die bereitstehenden Behälter bekannt. Eine weitere Frage war die der Roggenausmahlung, es erscheine wünschens wert, daß dieselbe einheitlich erfolge. Gegen 1L9 Ahr wurde die Sitzung geschloffen. * Verein« Kaken der. „Anakreon." 24. Januar Jahreshauptversammlung. Haus- und Grundbesitzerverein. 25. Januar „Tonhalle" Hauptversammlung. Spielmannszug im Turnverein Wilsdruff D. T. 26. Januar Gründungsfeier. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 27. Januar im „Löwen" Hauptsprechtag. Bürgerverein. 27. Januar im „Adler" Jahreshauptver sammlung. Verein junger Landwirte. 28. Januar Vortrag. Vereinigte Wilsdruffer Keglerklubs. 15. Februar Keglerball im „Lindenschlößchen". Wetterbericht Teils heiter, teils neblig. Vorübergehend starke Bewölkung, dabei allgemein keine oder nur geringfügige Niederschläge, nachts wieder schwacher Frost, tagsüber Temperaturen über Null an steigend. Zufolge Temperaturumkehr höhere Kammlagen des Erzgebirges wenige Wärmegrade. Schwache bis mäßige Winde im Flachland aus Südost bis Süd, Gebirge aus Sud bis Süd west. * Weinböhla. (Tragische Auswirkung der Wein böhlaer Sittenangelegenheit.) Wie berichtet, wur den in W e i n b ö h l a am 13. Januar von der zuständigen Land gendarmerie zwölf im Alter von 20 bis 83 Jahren stehende Ein wohner, darunter ein Witwer, fünf verheiratete und sechs ledige Personen wegen sittlicher Verfehlungen festgenvm- men und dem Amtsgericht Meißen zugeführt. Eine 13Xjährige Schülerin war im Wettinstift Coswig untergebracht worden, da bei ihr eine Infektionskrankheit festgestellt worden war. Inzwischen sind noch weitereFe st nahmen erfolgt. Die Zahl ber bis her in die Angelegenheit verwickelten Personen beträgt nunmehr 16. Sie wurden, soweit Geständnisse abgelegt worden sind und kein Fluchtverdacht versiegt, wieder aus der Antersuchungshaft entlasten. Boi den umfangreichen Nachprüfungen der Land gendarmerie sind dann noch andere Verfehlungen be kannt geworden. So wurde ein wegen Sittlichkeitsverbrechen vor-. bestrafter Mann festgenommen, der sich an einem erst zehnjähri gen Mädchen vergangen hat. Ferner wurde ein 30 Jahre alter, unverheirateter Bäckermeister, der sich an einer dreizehnjährigen Schülerin vergangen hatte, festgenvmmen. Er wurde vorläufig wieder aus der Haft entlasten, da auch hier Fluchtverdacht nicht begründet erschien. Der Bäckermeister kehrte aber nicht in seine Behausung zurück. Er ließ sich auf der Reichsbahnstrecke Dresden —Coswig—Riesa—Leipzig in den Abendstunden des Dienstag bei Niederau von einem Zuge übersahren. Er war sofort tot. Königstein (Elbe). Zum drittenmal abge brannt. In Hermsdorf, Sächsische Schwerz, brannte die Hickmannsche Schneidemühle wiederum vollständig ab. Es war dies innerhalb weniger Jahre das dritte Kroßfcuer, das jenes an der Biclatalstratze gelegene Grundstück betraf. Ob vorsätzliche Brandstiftung oder Fahrlässigkeit vorliegt, oder ob das Feuer auf irgendeine Weise durch die elektrische Leitung entstanden ist, wird noch erörtert. Wend-schpaulsdorf. Gift Mordversuch. Unter Giftmordverdacht verhaftet wurde hier eine 20jährige Arbeiterin, die mit ihrer Stiefmutter in Unfrieden lebte und sie zu beseitigen gedachte, indem sie ihr Rattengift ins Essen gab. Zum Glück kam die Mutter dem Anschlag auf die Spur. Die Tochter wurde in das Löbauer Amts gerichtsgefängnis eingeliefert und hat die Tat einge standen. Chemnitz. Verhaftung einer kommuntsti- schen Stadtverordneten. Die kommunistische Lhemnitzer Stadtverordnete Textilarbeiterin Erna Knoth ist unter der Beschuldigung, bei dem Hartmanns- oorfer Aufruhr den Führer des Chemnitzer Polizeikom mandos tätlich angegriffen und am Halse gewürgt zu haben, in Untersuchungshaft genommen worden. Glauchau. Der Stand der Papageien krankheit. In das Glauchauer Stadtkrankenhaus wurden insgesamt 17 Patienten unter dem Verdacht der Papageienkrankheit eingeliefert. Drei von ihnen sind — wie bereits gemeldet — gestorben. Ein Kranker konnte als gesund entlassen werden, so daß noch 13 Personen im Krankenhause liegen, von denen zwei hohes Fieber haben, während das Befinden der übrigen zu Besorgnissen keinen Anlaß gibt. Zwickau. Musikalischer S ch ü l e r w e t t b c - werb. Wie in Dresden, so führt man jetzt auch in Zwickau musikalische Wettbewerbe sür Schüler und Schüle rinnen höherer Schulen durch. Der Musikabend in der Deutschen Oberschule zu Zwickau, für den das Ministerium für Volksbildung einen Preis gestiftet hatte, darf als ein erfolgversprechender Anfang bezeichnet werden. Am Wett bewerb beteiligten sich das Gymnasium, die Deutsche Ober schule, die höhere Mädchenschule und die Oberrealschule Aue. Die Preisrichter sprachen sich über das Gebotene sehr günstig aus und gaben der Erwartung Ausdruck, daß bei künftigen Veranstaltungen die Teilnahme eine noch größere sei. Pegau. 85 Jahre alte Zwillinge. Die Zwillingsbrüder Theodor und Reinhard Krüger, die in. Pegau geboren sind, feierten ihren 85. Geburtstag. Der eine Bruder, Theodor Krüger, wohnt in Leipzig, der andere, Reinhard Krüger, in Gera. Beide erfreuen sich noch der besten Gesundheit, wenn auch Reinhard Krüge» nicht mehr so flink auf den Beinen ist, wie er sich selbst und seine Freunde ihm das wünschen möchten. Theodor Krüger kann in vier Jahren die diamantene Hochzeit feiern. Zwenkau. Das Opfer des Motorrad uu- glücks. Festgestellt wurde die Person des am Sonntag abend mit einem Motorradfahrer auf der Fahrt von Eythra nach Zwenkau tödlich verunglückten unbekannten Mädchens in der 17 Jahre alten Hildegard S. aus Zetzschen bei Eythra. Der Viehbestand Sachsens. Ergebnis der Zählung vom 2. Dezember 1929. Die vorläufigen Ergebnisse der Viehzählung vom 2. Dezember 1929 liegen gegenwärtig im Statistischen Landes amt vor. Nach ihnen hat der Bestand an Pferden die im Jahre 1926 begonnene Abnahme fortgesetzt. Ermittelt wnrden 154 347 Pferde, so daß seit dem 1. Dezember 1928 eine Ver minderung des Pferdebestandes um rund 7000 Stück oder 4,32 Prozent eiugetreten ist. Die Abnahme erstreckt sich vor allem auch auf die Nachzuch t. Der Bestand der unter einem Jahr alten Fohlen wurde auf 1524 Stück festgestellt, eine Zahl, Vie 15,52 Prozent unter der am 1. Dezember 1928 ermittelten liegt. Der Bestand an Rindern, der am 1. Dezember 1928 693 090 Stück, am 1. Juni 1929 694 396 Stück und am 1. September 1929 692 455 Stück betrug, sit auf 680 032 Stück gesunken, so daß eine Verminderung uni I2 423 Stück oder 1,79 Prozent im Zeitraum eines Vierteljahres stattfand. Der Rinderbestand weist damit einen sür Sachsen ungewöhnlichen Tiefstand auf. Diese teils durch den Mangel an wirtschaftseigenem Futter, teils durch eine ungünstige wirt schaftliche Lage der Landwirtschaft verursachte Verminderung des Ninderbestandes erstreckt sich sogar auf die Zahl der Milch kühe, die mit 452162 Stück gegenüber der vom 1. Dezember 1928 um rund 4000 Stück, gegenüber der vom 2. Septeniber 1929 nm rund 6000 Stück abgenommen hat. Der Bestand an Schweinen wurde auf 644 399 Stück ermittelt. Es ist mit dieser Zahl gegenüber dem Bestand vom 1. Dezember 1928 eine Abnahme NIN 32 588 Stück oder 4,81 Prozent, gegenüber dem Bestände vom 2. September 1929 dagegen eine Zunahme um 33 911 Stück oder 5,55 Prozent eingetreten. Die Gesamtzahl der Sauen iit mit 65 351 Stück die höchste seit dem Jahre 1921. Sie liegt rund 9000 Stück über dem Bestände vom 1. Dezember 1928. Die Zahl der X—1 Jahr alten trächtigen Sauen hat seit dem 1. Dezember 1928 uni 3328 Stück oder 37,20 Prozent, seit dem 2. September 1929 um 1117 Stück oder 10,01 Prozent, die Zahl der ein Jahr alten und älteren trächtigen Sauen seit dem 2 September 1929 um 1119 Stück oder 3,86 Prozent zu genommen. Der Bestand an weniger als acht Wochen alten Ferkeln wurde auf 143 741 Stück ermittelt. 3717 Stück oder 2,52 Prozent weniger als am 2. September 1929 Der Bestand an cin halbes Jahr alten und älteren, nicht zur Zucht verwendeten Schweinen blewt mit 143 442 Stück um 21 604 Stück oder 13,09 Prozent hinter dem Bestände vom 1. Dezember 1928, mit 1211 Stück hinter dem Bestände vom 2. September 1929 zurück, über steigt aber den Bestand vom 1. Juni 1929 um 46057 Stück oder 47,29 Prozent. Der Bestand an Schafen zeigt eine Höhe von 60 839 Stück, 1773 Stück oder 2,83 Prozent weniger als am 1. Dezember 1928. Er setzt damit seine im Jahre 1924 begonnene regelmäßige Verminderung fort. Die Zahl der unter einem Jahre alten Schafe nahm seit dem 1. Dezember 1928 um 1245 Stück oder 6,17 Prozent aus l8948 Stück ab, die der ein Jahr alten und älteren weiblichen Schafe um 1284 Stück oder 3,48 Prozent auf 35 600 Stück. Ebenso verminderte sich der Bestand der Ziegen seit dem Jahre 1924. und zwar vom 1. Dezember 1928 bis zum 2. De zember 1929 um 17789 Stück oder 11,59 Prozent aus 135 704 Stück. Der Bestand an Federvieh setzte dagegen seine Vermehrung fort. Die Gesamtzahl oes Federviehs stieg auf 3 854 000 Stuck, 258 885 Stück oder 7,20 Prozent mehr als im Jahre 1928. Während die Zahl der Gänse um 44 359 Stück oder 9,13 Prozent aus 441 599 Stück, die der Trut- und Perlhühner um 725 Stück oder 1,73 Prozent aus 41182 Stück abnahm, vermehrte sich die Zahl der Enten um 23 971 Stück oder 25,04 Prozent auf 119 694 Stück, die der Legehenuen um 58 419 Stück oder 2,38 Prozent auf 2 515 490 Stück, die der sonstigen Hühner (Junghennen, Küken, Hähne, Kapaune) um 221579 Stück oder 43,07 Prozent aus 736 035 Stück. Die Zahl der Kaninchen nahm mit 378 169 Stück seit dem Jahre 1925 um 81167 Stück oder 17,67 Prozent ab. Günstige Witterungsverhältnissc verursachten eine Zu nahme der Zahl der Bienenstöcke. Die Zahl der Hunde, die im Rahmen der allgemeinen Viehzählungen zum erstenmal im Jahre 1927 ermittelt worden war, nahm auch im letzten Jahre ab. Der im Jahre 1927 fest gestellte Bestand von 189 519 Hunden verminderte sich auf Jahre 1928 und auf 173 900 Stück im" ' Mr Erhattunq des Arbeitsministeriums. Der Fraktiousvorsitzcnde der Nationalsozialisten, v Kil- linger, hat an den Ministerpräsidenten einen Brief gerichtet; darin teilt er im Auftrage der Laudtagsfraktion mit, daß diese eine Auflösung oder Aufteilung des Arbeits- und Wohlsahrts- ministerinms nicht wünsche. Die Fraktion werde es begrüßen, wenn dieses Ministerinm, genau wie das Innen- und das Justizministerium, von einem erfahrenen Beamten übernommen würde, der die Gewähr biete, daß von ihm in diesem Mini sterium reine Bahn geschaffen werde.
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