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Wir müssen daher, nach dem Obigen, die Ent stehung des Asphaltes uud der ihm verwandten Stoffe in dem unterirdischen Gahrungsprocesse der von Mi- mit den Schichten desselben, mehre zehn bis zwölf Fuß mächtige Lager eines Gestemcs, das ganz mit Asphalt durchdrungen ist (sogenannter A sphaltstein). Diese Lager, im Jahre >839 erst aufgefunden, sind 200 bis 300 Klaftern lang und breit Aufgeschlossen; die Gewinnung des Asphal tes geschieht steinbruchartig mittelst Bohren« und Schie ßens- Aus diesem Asphaltsteine wird theilS an Ort und Stelle reiner Asphalt durch Erhitzen desselben in Oefen — gewissermaßen durch eine Art von Aussaigern — ge wonnen , «Heils wird dasselbe nach Venedig verschifft, dort auf Pochwerken zu einem sandartigen Pulver verpecht und auf die in den folgenden Capiteln näher beschriebene Weise zu Asphaltmastir oder Asphalträment verarbeitet. Uebrigcns möchte dies Vorkommen in Dolomit (der aus Z Atomen kohlensaurer Kalkerde mit 2 Atomen kohlensaurer Lalkerde besteht und kleine Mengen von Chloralkalime tallen enthält) neu sein, da er an allen übrigen bekannten Punkten, wo er als Durchdringungsmasse anderer Gesteine in solcher Menge verkommt, mit kohlensaurem Kalk oder Quarzsand gemengt sich befindet. — Ein ferneres Vorkommen des Asphaltes in Dalmatien, zu Morowvizza bei Sebenico, ist von dem von Brazza ver. schieden; denn der Asphalt findet sich hier in mehr oder weniger großen Anhäufungen auf den Kluftflächen eine« dichten, zum Theil zelligen, gelblichen Jurakalksteines, den er auch schnurenweise durchdringt. Der Asphalt scheint durch einen Sublimationsxroccß aus dem Kalksteine abge schieden zu sein. Wegen seines ungleichförmigen Vorkom mens und der bedeutenden Transportkosten des Asphaltstei- neS bis zum Meere, findet jetzt in Morovwizza keine As phaltgewinnung statt. Auch zu Porto Mandolo bei Trau wurden im Jahre 1843 im jüngeren Jurakalksteine Lager von Asphaltsteinen, unter ähnlichen Verhältnissen, wie auf der Insel Brazza, «ufgefunden, welche gegenwärtig abgebaut werden. Der Lsphaltstein ist, wie der von Brazza, ein mit Asphalt im- prägnirter Dolomit, indeß welcher, als jener. Er wird nicht zur Darstellung des reinen Asphaltes, sondern nur zur Bereitung des AsphaltmastireS benutzt. Wir kommen weiter unten wieder auf ihn zurück. 1 *