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Verbrennungsmaschinen. Die Verbrennungsmaschinen unterscheiden sich von den Ver- puffungsmaschinen dadurch, dass nicht die fertige Ladung des Cylinders plötzlich entflammt wird, sondern dass die Ladung ausser halb des Cylinders gebildet wird und verbrennt, indem sie in den Cylinder tritt. Deshalb müssen diese Maschinen zwei Cylinder, nämlich eine Pumpe und einen Arbeitscylinder, haben; dagegen besitzen sie keinen Verdichtungsraum, sondern es tritt die Ladung ein, indem sich der Kolben aus seinem inneren Totpunkte entfernt; ist er bis zu einer gewissen Stelle gelangt, so hört die Füllung auf und es dehnen sich nunmehr die Verbrennungsgase aus. Wir haben hier also keine plötzliche Spannungssteigerung, sondern die Verdichtungsspannung ist die höchste, welche vorkommt, indem der Kolben des Arbeitscylinders so viel Platz macht, wie in jedem Augenblicke die durch die Verbrennung erzeugte Volumenverände rung bedingt. Solche Maschine ist zuerst von W. Siemens im Jahre 1860 vorgeschlagen 1), jedoch nicht ausgeführt. Brayton. Dagegen hat eine amerikanische Petroleummaschine, nach diesen Grundsätzen gebaut, der sogenannte „Readymotor“ von Brayton, einige Verbreitung erlangt. Es sind von dieser Maschine eine ganze Reihe verschiedener Anordnungen bekannt geworden; ich will mich aber darauf beschränken, nur eine hier mitzutheilen, welche 1878 auf der Pariser Ausstellung gezeigt wurde 2). Die Kolben der beiden Cylinder A (Arbeitscylinder) und B (Pumpe), Abb. 195 und 196, hängen hier an einem Balancier, von dem aus die Kurbel- 1) Minute» of Proc. of the Inst, of Civ. Eng. 1881/82, LXIX. Vortrag von Clerk. 2) Slaby, Dingler 230, 289. Schöttler, Gasmaschine. 12