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Geschichtliche Uebersicht. Man pflegt heute nur diejenigen Kraftmaschinen als Gas maschinen zu bezeichnen, in welchen die geleistete Arbeit aus der Wärme entsteht, welche durch die Verbrennung von Leuchtgas gebildet wird. Die älteren Schriftsteller fassten den Begriff meist weiter und bezeichneten mit demselben Namen alle Kraftmaschinen, in welchen überhaupt die Ausdehnung als beständig betrachteter Gase wirksam war; sie rechneten also besonders auch die Heiss luftmaschinen zu denselben. In diesem Sinne könnte man die erste Kanone die älteste Gasmaschine nennen; will man aber ein Geschütz nicht als Kraft maschine gelten lassen, so müssen die Pulvermaschinen als die ersten Vorläufer unserer wichtigsten Kraftmaschinen für das Klein gewerbe angesehen werden. Es scheint nun der Abbe Hautefeuille 1) gewesen zu sein, welcher zuerst, und zwar im Jahre 1678, eine Pulvermaschine plante. In dessen vermischten Schriften findet sich nämlich ein Brief vom 4. August jenes Jahres abgedruckt, in welchem er aus einandersetzt, wie man durch Verpuffen von Pulver in einem ge- geschlossenen, mit Ventilklappen versehenen Gefässe und darauf folgender Abkühlung der entstandenen Verbrennungsgase eine theilweise Lere erzeugen und diese zum Heben von Wasser ver- werthen könne. Weiterhin beschreibt er eine zweite Einrichtung, die aus einem, mit mehreren über einander liegenden Rückschlag ventilen versehenen Steigrohre besteht, an welches sich ein wage- 1) Tresca, sur l’invention et l’avenir des machines ä gaz combustibles. Ann. du conserv. II (1861/62), 121. Gerland schreibt die erste Anordnung Huyghens zu: Gerland, Leibnizens und Huyghens Briefwechsel mit Papin. Berlin 1881. 42. 1*