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Sas Schwert wird enWewem Der Entscheidungskampf ist im Gange. Der Kampf, der, tvie der Führer in seinem Aufruf unterstrich, für ein Jahr tausend die Entwicklung Deutschlands bestimme« soll. Der mit der schon sprichwörtlich gewordenen Blttzartigkeit nnd unter Ein satz aller Machtmittel begonnene Vormarsch im Westen Hai die Augen der ganzen Well aus das Geschehen gelenkt, von dem man Weitz, datz es ein Kampf auf Leben und Tod ist. So wie unsere Feldgrauen mutig und zerversichtlich den Gegner angepackl haben und sich der Stunde bewußt sind, die über das Leben der Ration entscheidet, so steht auch die Heimat geschlossen und voll Vertrauen hinter ihrer ehernen Wehr, gewillt, ihrerseits alles einzusetzen, um den schweren Entscheidungskampf, zu dem wir angetreten find, zum sicheren Siege zu führen. Der Führer ist bei seinen Soldaten, ist dort, wo er stets zu finden ist. wenn es um Sein oder Nichtsein geht. Wenn seine Befehle jetzt den gewaltigen Einsatz der Heere und Waffen leiten, dann soll er hinter sich ein Volk wissen, das mit ganzem Herzen bei ihm und seinen Soldaten weilt. Die Heimat wird ihm immer wieder beweisen, datz er sich auf sie voll und ganz verlassen kann Der Soldat, der gewöhnt ist, zu gehorchen, setzt sein Leben ein. wenn es das Gebot der Stunde erfordert. Die Heimat igutz ebenfalls alles, was sie hat. einsetzen und mutz ihren Ehrgeiz darin suchen, der kämpfenden Truppe in ihrer Haltung und Leistung würdig zu sein Hingabe und Opfern, das ist unsere Pflicht hier drinnen! Ein jeder hat an seinem Arbeits platz das Letzte herzugeben, dann erst kann er von sich sagen auch ich habe meine Pflicht getan. Das Band der Treue, das Front und Heimat umgibt, mutz sich immer fester schließen. Verbissen und ohne den Blick zur Seite zu wenden, wollen wir auf unser Ziel losgehen, aus den Sieg! Dank der Initiative des Führers, die er in diesem Kriege keinen Augenblick ans der Hand gegeben hat, ist der vom Geg ner geplante Stotz gegen das wirtschaftliche Nervenzentrum Deutschlands, gegendas Ruhrgebiet, aufgefangen worden. Unser Vormarsch im Westen ist eine Sicherungsaktion. Das soll immer wieder vor aller Welt sestgestellt werden. Wir haben nichts gegen die Holländer und gegen die Belgier, ebensowenig wie gegen das englische und das französische Volk. Aber wir können nicht mit ansehen, wie die Gegner svstema- tisch gegen uns arbeiten nnd skrupellos fremde Völker dafür Hinsehen, um den geplanten Würgegriff gegen Deutschland töd lich werden rn lokstu. linker i», jg pjx U s> Wehr des großen Erwürgungsplanes gegen uns. Diese Abwehr aber hat die Vorbereitungen des Gegners durch kreuzt. Auch dieKriegsausweitungspläneEnglands und Frankreichs sind zunichte gemacht worden. Uebrig- geblieben ist nur ein jämmerliches Teilchen, und das ist I s - land. Hier haben sich die Aggressoren festgesetzt. Dort oben unterm Pol, da haben sie noch ein Stückchen Erde gefunden, das sich ihrer Aggression nicht Wiedersehen konnte. Dort oben in Island verteidigt die erbärmliche Kriegstreiberclique ihr Prestige. Dort oben in Island wollen sie Triumphe feiern. Ein klägliches Schauspiel, ein Schauspiel, würdig der Männer, die an der Themse und an der Seine mit dem Schicksal der Völker z« würfeln gewöhnt sind. Wenn das der britische Löwe ist, der nach Island sprang, dann muß es schlecht stehen um ihn. Aber in London wird Mister Churchill den Ueberfall auf Island als seine erste Tat feiern lassen. Er wird diesen Streich mit dem nötigen Brimborium umgeben, seine Presse wird ihn als den Mann tühmen, den'England braucht, und er selbst wird die nötige Pose finden, um sich als Diktator zu empfehlen. Er verzichtet auf die Maske, die sein Vor gänger Chamberlain stets getragen hat, er erweist sich vom ersten Tage an als der brutale und rücksichtslose Men schenschlächter, dem die Existenz von Völkern ein Nichts ist. Cchamoerlain hat sich als der große Versager in Krieg und Frieden in die Geschichte Englands eingetragen. Er ist der Mann der verpaßten Gelegenheiten. Die Verstän digung mit dem Führer hat er ausgeschlagen, und er hat da mit seinem Volke den ersten großen Bärendienst geleistet und gleichzeitig bewiesen, daß er nicht ein Mann mit eigenem Willen ist, sondern nur ein Werkzeug, dessen sich die allmächtige englische Pluwkratie bediente. Solange er am Ruder war. Mt er England von einem Mißerfolg zum anderen geführt, lNd jetzt, da es um die Entscheidung geht, da schifft ihn der ßlutokratenklüngel aus nnd holt sich den Mann, der für die- en Krieg Jahrzehnte gearbeitet hat: Winston Churchill. Jetzt übri er feinen Krieg. Und der soll der Vernichtungskrieg legen Deutschland sein. Hat Chamberlain durch sein Versagen Englands Rus und Macht ins Wanken gebracht, so wird Ehur- hill dafür sorgen, um dem britischen Imperium oen Todesstoß ju versetzen. Und die deutschen Waffen werden das ihre dazu jun. Das englische Volk wird Churchills Brigantenpolitik schwer bezahlen müssen, bezahlen mit Gut und Blut, und es bird dereinst einmal die beiden Männer verfluchen, die Eng land in diesen Krieg gehetzt haben. Die Zeit, wo die Kriegsverbrecher hinter den Kulissen Keiben konnten, ist vorüber. Die deutsche Wehrmacht hat sie derausgezerrt aus dem Dunkel und hat sie auf das Schlacht feld gezogen, damit sie sich endlich stellen. Hier haben sie schon in den ersten Tagen die wuchtigen Schläge des deutschen Schwertes erhalten. Jetzt ist es ernst. Winkelzüge des Gegners kommen zu spät. Jetzt muß der Gegner selbst das Schwert liehen, und der deutsche Soldat wird mit ihm die Klinge kreuzen, bis er sie ihm in das Herz stößt. Nur so kann dieser Krieg beendet werden, dieser Krieg, der das ruchloseste nnd infamste Verbrechen ist, das eine kleine Clique von Aben- ieurern und Ausbeutern ausgeheckt hat! SchnMoot verkenn brWche« Zerstörer „Dies ist die Chance für uns!" MS. Bei der Kriegsmarine, 11. Mai. (PK.) Am Frei- tagnachmittag gab das Oberkommando der Wehrmacht bekannt: „Ein deutsches Schnellboot versenkte im Lause Wn Opera tionen in der Nordsee einen feindlichen Zerstörer durch Tor- pedoschnß." Der Erfolg ist um so höher zu werten, als es sich bei diesen Operationen um das erstmalige Zusammentreffen bon Schnellbooten mit einem feindlichen Kriegsschiffsverband handelte, in dessen Verlaus es einem der kühnen Komman danten gelang, ans einem Nudel überlegener englischer See- streitkräfte heraus einen Zerstörer zu torpedieren und zu ver nichten. Als wir auf einem der Boote nach dem Erfolg fragen, weist man uns auf das danebenliegende Schnellboot: „Dort werden Sie mehr hören können, fragen Sie nur den Kom- inandanten, der hat eine tolle Sache gemacht!" Dann stehen wir dem jungen Oberleutnant zur See tzegenüber und bitten ihn, uns etwas von der Unternehmung und vor allem von seinem Erfolge zu berichten. Der aber weint nur, die ganze Angelegenheit eigentlich sei ungeheuer Nüchtern und sensationslos gewesen. Man könne die ganze Sache mit dem einen Satz abtun, daß er eben einen englischen Zerstörer versenkt habe. Auf diese Ari also ist nichts von ihm zu erfahren. Des halb fragen wir anders herum, erst einmal nach der Unter nehmung überhaupt, und dann geht es besser. „Wir Schnellboote", berichtet er dann, „hatten im Laufe einer Operation den Auftrag, in der nördlichen Nordsee einen Aufklärungsstreisen zu bilden. Es war gegen 21 Uhr deutscher Zeit, also noch taghell, als plötzlich ein englischer Zerstörer, für unser kleines Schnellboot ein sehr beachtlicher Gegner, in Sicht kam. Ehe wir uns verholen konnten — ein Angriff war im Augenblick zwecklos — war er aber schon so dicht aufge- kommen, datz er uns mit seinen Buggeschützen erreichen konnte. Ich mutz lösen, sie schossen nicht schlecht, und »vir ent kamen E, well kch sofort Zlckzackkurs laufend und nebelnd ablief Im Schutze dieser Nebelwand gelang es mir dann, aus dem Schußbereich des Zerstörers zu kommen. Etwa anderthalb Stunden später kamen zwei weitere Zer- störer in Sicht und schließlich noch drei Sechs Zerstörer, gegen ein Schnellboot, wurden nun allmählich doch etwas zuviel, aber wir wollten ihnen zeigen, was wir leisten können. Für unS an Deck war die Sache ja nicht so aufregend, denn wir konnten die Bewegungen des Gegners verfolgen und über- Haupt die Lage übersehen Bewundert habe ich aber aufrichtig die Männer unter Deck, die nur wußten, daß uns überlegene gegnerische Streitkräfte gesichtet hatten. Die Männer taten nun im Vertrauen auf ihren Koüimandantcn seelenruhig ihre» Dienst weiter, als ob cs sich um eine Uebungsfahrt handelte. Von drei Seilen war ich also eingekesselt. Einen Augen blick dachte ich, wenn nicht bals die Dunkelheit anbrichl, dann schnappen sie unsere kleine Nußschale. Als es dann schließlich dämmerig wurde, hängte ich mich einfach an die vordere Zer störergruppe au und hielt Fühlung. Da kam plötzlich sogar ein Anruf von meinem englischen Vordermann, der von mir das Erkennungssignal verlangte, was ich selbstverständlich gar nicht beachtete. Meine Antwort war vielmehr, datz ich nun ver suchte, in günstige Schußposition zu kopimen. Gefährlich war für mich nur das Meerleuchtcn. Zwar konnte der Gegner, es war inzwischen 23 Uhr geworden, nicht mehr mein Boot sehen, dafür aber um so besser meine helleuchtende Hccksee ausmachen. Aber auch das ging klar. Ich halte mich nun weit genug herausgepirscht. Ich sagte mir. jetzt muß einer von ihnen fallen. Ich kann aber gar nicht beschreiben, was ich mir in diesem Augenblick eigentlich gedacht habe. So viel steht nur fest, daß wir alle, Kommandant und Besatzung, uns sagten, dicS ist die Chance für uns. die größte, die einem Schnellboot bisher in diesem Kriege geboten wurde Ja, und als ich den einen Zerstörer dann querab hatte, da haben mir unsere Aale raus gejagt. Damit war eigentlich auch die Spannung, die uns während der ganzen Jagd erfüllt hatte, sofort gelöst. Wir warteten ab, und dann bumbste eS. Deutlich konnten wir erkennen daß der erste Torpedo unter der Brücke so gesessen hatte, daß eine Stichflamme hochschoß und die ganze Brücke in Helles Licht hüllte, nnd daß der zweite Bal unter dem nchlerncn Schornstein getroffen hatte. Anscheinend war die Kesselanlnge verletzt worden, denn hier war die Flamme noch größer. Plötzlich wurde das Mittelschiff leicht angclüstct und dann brach der Zerstörer in zwei Teile. Was dann kam kann ich kaum beschreiben Wir kannten uns alle nicht, mehr wieder. Gebrüllt haben wir vor Freude und uns aus die Schullern geklopfl. In diesem Augenblick haben wir es alle gespürt, daß Weser Erfolg nur möglich war, weil wir in jahrelanger Fahrlzeit wirklich zu einer Gemein schaft geworden sind. Bei uns aus dem Schellboot schießt ja nicht nur der Kommandant, sondern alle 1? Mann, bis hin zum jüngsten Seemann sind an dem Schuß und damit am Erfolg beteiligt. Herbert Nolte, Neves Kabinett Talakesca /X Wie amtlich mitgeteilt wird, hat die Regierung Tatarescu ihren Rücktritt erklärt. Der König hat den Rücktritt angenom men und den bisherigen Ministerpräsidenten Tatarescu erneut mit der Regierungsbildung beauftragt. Das neugebildete Kabinett ist bereits vereidigt worden. Ministerpräsident Tata- rcscu gab eine kurze Erklärung an die Presse ab, in der er betonte, es handele sich weder um eine neue Regierung noch um ein neues Programm Lediglich einige Umbesetzungen seien notwendig gewesen. Auf außenpolitischem Gebiet werde die bisherige Politik der strengen Neutralität und der Wah- rung der Unabhängigkeit des Landes unverändert sortgeführt. Sustirmord ia Frankreich Die Führer der bretonischen Heimatbcwegung zum Tode verurteilt. Wie Havas aus der bretonischen Hauptstadt Rennes mel det, hat das dortige französische Militärgericht nach einem unter Ausschluß der Oefsentlichkeit durchgeführten Verfahren die beiden bekanntesten Führer der bretonischen Heimatbewe gung Franz Debauvais und Olier Mordrel zum Tode ver urteilt. Die Verurteilung der beiden Heimattreuen Bretonen, die der internationalen Oefsentlichkeit ein Begriff geworden sind. Wird mit dein Vorwurf der Neugründung verbotener Ver eine, Aufforderung von Militärpersonen zur Fahnenflucht und Hochverrat begründet. Binnen kurzer Frist — im Februar erst ist der aufrechte Vorkämpfer der Rechte des elsässischen Volkstums, Karl Roos, erschossen worden — ist es nun schon das zweitemal, datz Vorkämpfer eigenständigen Volkstums im Lande der „Freiheit und Zivilisation" dem Haß und der Un duldsamkeit des Pariser Zentralismus zum Opfer gefallen sind. Amt des Reichskohlenkommissaes Durch Verfügung des Neichswirtschastsministers ist die Reichsstelle für Kohle zu einem „Amt des Reichskohlenkom missars" erweitert worden. Reichskohlcnkommissar ist der bis herige Reichsbeauftragte für Kohle, Reichsamtsleiter Paul Walter. Der Reichskohlenkommissar untersteht dem Reichs wirtschaftsminister Der Schwerpunkt der Tätigkeit des Reichs kohlenkommissars wird bei der wirtschaftlichen Aufgabenstel lung an den Kohlenbergbau und der Bewirtschaftung seiner Erzeugnisse liegen. Die Neuregelung wird mit dazu beitragen, daß die deutsche Kohlenwirtschast den steigenden Anforderun gen der Krieaswirtschaft gerecht wird. „Mir san vom k. u. k.... Ein berühmter Militärmarsch und sein Komponist Der „Deutschmeistermarsch", dessen Melodie im Jahre 1893 zum erstenmal im Wiener Hausrcgiment aufrauschte, hat die Freunde deutscher Militärmusik nicht nur in der Ostmark, sondern überall im Reich oft begeistert. Unvergeßlich aber wird den Wienern der Abmarsch der „Deutschmeister" aus Wien bleiben, als sie, die „Vierer", unter den Klängen des „Mir san vom k. u. k. Infanterieregiment, Hoch- und Deutsch meister Nr. vier" in den Weltkrieg zogen. Und nun ist der „Deutschincisterinarsch" als Traditionsmarsch des k. u. k. In fanterieregiments Nr. 4 in das Programm der Musikzüge der großdcutschen Wehrmacht ausgenommen worden. Am 7. Mai wäre der Komponist des „Dentschmeister- marsches", der ehemalige Korporal Wilhelm August Jurek, 70 Jahre alt geworden. Er ist jedoch bereits 1934 in Wien gestorben. Seinen ersten musikalischen Unterricht erhielt er in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, also zu einer Zeit, in der Johann Strauß, Karl Millöcker, Franz von Suppö, Karl Zeller und C. M Ziehrer Wien und die ganze Welt mit ihren Marsch- und Walzermelodien überschütteten. 1891 wurde Jurek Soldat, zu Ende 1892 sing er an, seinen Marsch „Mir san bom k. u. k...." den Verlegern anzubieten. Oftmals vergebens. Mitte 1893 begann dann die Kapelle des Regiments, bei dem er diente und dem zu Ehren er den Marsch komponiert hatte, den Marsch in eigener Regie zu spielen. Jurek und sein Freund Krcmzer schrieben die Noten sechzigmal selber — so war die Auflage, die die Kapelle brauchte, auch ohne Verleger hergestellt. Jurek hat außer diesem unsterblichen Marsch noch eine Unzahl Lieder komponier und dazu die Texte verfaßt. Er war Chormeister zahlreicher Wiener Gesangvereine und ließ der Pflege der Wiener Musik bis zu den letzten Tagen seines Lebens die größte Lieb« und Sorgfalt anaedeiben. Belgiens Armee und Magmoiknie Das aktive belgische Heer besteht aus sechs Infanterie- Divisionen, die in drei Armeekorps mit den Standorte» Brüssel. Antwerpen und Lüttich zusammengesaßt sind, außer dem aus einem Kavalleriekorps, aus einem Schützenkorps uni aus einer Ariilleriebriaade bei der Armee. Dazu kommen selbst verständlich Luststreitkräste, Spezralwafsen, Festungstruppen usw Die Infanterie-Division Hai drei Regimenter zu j« drei Bataillonen mir je vier Kompanien: dazu kommt pro Divi sion ein Maschinengcwehrbataillon zu drei Kompanien, ei«« Jnsanteriebatterie, ein Artillerieregiment und eine Abteilung leichter Feldhaubitzen. Das Kavalleriekorps in Brüssel besteht aus zwei Divisionen mit je drei Regimentern, großenteils motorisier! Die schwere Artillerie hat Geschütze vorwiegend vom Kaliber 15,5 und A Zentimeter. Im Kriege weri»e» sechs Rcservevivisionen ausgestellt. Die stärksten Teile des ausgedehnten belgischen Festuxgs» s v st e m s liegen aus dem rechten Ufer der Maas. Der Wieder aufbau der großen Festungen Lüttich und Namur geht schon aus das Jahr 1931 zurück Der Kriegsminister vo» 1932. Devsze. hat den Ausbau der Befestigungen an der belgi schen Ostgrenze, die sich später zu einer Ergänzung und Fort- sührung der französischen Maginotlinie erweiterten, mit allem Nachdruck gefördert. Belgien stand danials noch unter dem Druck des erst 1937 aufgehobenen Militärbündnisses mit Frankreich. Während die belgische Grenze gegen Frankreich so gut wie ungeschützt liegt, wurde das Schwergewicht modern ster Festungsjysteme an die Ostgrenze, also gegen Deutschland hin. verlegt. In dem belgischen Verteidigungssystem, das eine natür liche Zusammenwirkung zwischen gebirgigem Gelände, Flüs sen und Kanälen sowie riesigen Festungen vorsieht, spielt der erst im vergangenen Jahre eingeweihte Albert-Kanal eine besonders »nichtige Rolle. Sein Bau erfolgte auf direkte Forderung Frankreichs aus rein militärischen Gründen. Der Kanal, seit 1930 im Bau, erforderte 250 Millionen RM. Samt- liche Grenz, und Kanalübergänge wurden dort von dem mäch tigen Fort Eben Emael beherrscht, das in die 109 Meter hohe Felswand eingesprengt ist. Als der Kanal Ende Juni vergangenen Jahres einen großen Deichbruch erlitt, zeigte man bezeichnenderweise in den militärischen Kreisen von Paris und London die größte Bestürzung. Der Albert-Kanal, der die Maas südlich von Maastricht mit der Schelde bei Ant werpen verbindet, läuft u. a. durch das große belgische Kohlen revier. Die Festung Lüttich gilt in fachmännischen Kreisen als stärkstes Kampffeld Europas. Alle Abwehrbewegungen sind für den Verteidiger gleich günstig. Eine befondere Wichtigkeit bei der Verteidigung darf die Maaslinie mit dem wichtigsten Stützpunkt Namur beanspruchen, wie denn überhaupt die aus gedehnten und stark verzweigten Fluß- und Kanalgebiete in beiden Ländern für den Verteidiger von großem Vorteil sind. Dazu kommt, datz die Wehrmacht bei ihrem Abwohr- vorstoß hier aus dem neuen Kriegsschauplatz auf einen eben bürtigen Gegner stößt, der das Gelände, die Flugplätze, dis Verkehrsmöglichkeiten, die Entfernungen usw. seit Jahren auf das genaueste erkunde» hat. Nach der glänzenden Durchfüh rung der Feldzüge in Polen und Norwegen darf unser« prachtvolle Wehrmacht auch bei der Durchführung ihrer neuen Aufgaben ein bedingungsloses nnd uneingeschränktes Ver trauen für sich beanspruchen. Dies um so mehr, als der Führer in seiner Eigenschaft als Oberster Befehlshaber der Wehrmacht sich persönlich wieder in fein Hauptquartier be geben hat. Im übrigen zeigt der Verlaus der Operationen i« Westen — weht doch bereits die Hakenkreuzfahne über der Zitadelle von Lüttich — daß unsere Wehrmacht unüberwindlich ist. Belgien, Holland und Luxemburg Land und Leute. Belgien ist ein fruchtbares Hügelland von 30 500 Qua dratkilometer mit etwa 8,3 Millionen Einwohnern. An Boden schätzen verfügt Belgien über reiche Kohlenfelder und Erzlager. Der fünfte Teil der Bevölkerung lebt in den Großstädten Antwerpen, Brüssel, Lüttich und Gent, wogegen die Ardennen- landschaf^ dünn besiedelt ist. Angebaut werden u. a. Zucker rüben. Hopfen und Tabak. In der Nähe von Brüssel erfreut sich auch die Traubenzucht im Warmhaus großer Beliebtheit. Trotz seiner kleinen Fläche gehört Belgien zu den bedeutend sten Industriestaaten. Im Zusammenhang damit zieht sich ein dichtes Eisenbahnnetz über das Land, wie Belgien übrigens das erste europäische Land ist, das die Eisenbahnen verstaat lichte. Zu den Kolonialmächten gehört Belgien durch den Be sitz der 2,3 Millionen Quadratkilometer großen, allerdings größtenteils ungesunden Kongokolonie mit S,4 Millionen Einwohnern, unter denen sich 18 000 Weitze befinden. Nach dem Weltkrieg erhielt Belgien auch noch die Mandatsverwal tung der ostasrikanischen Gebiete von Ruanda und Urundi. Als Mündungsgebiet des Rheins, der Maas und der Schelde beherrschen die Niederlande die wichtigsten Binnenschifsahriswege Mittel- und Westeuropas. Von den 34 201 Quadratkilometern die die Niederlande in Anspruch nehmen, liegt ein erheblicher Teil tiefer als der Meeresspiegel. Infolgedessen fließen die Flüsse auf natürlichen Dämmen da hin. muß das Land durch große Deiche gegen das Wasser, dem die Bevölkerung der Niederlande es seit dem Mittelalter Schritt sür Schritt abgerungen hat, geschützt werden. Zur Hälfte ist das Land eingedeichtes Marschland, zur anderen Hälfte Geest- und Moorland. Einen Schutz gegen die See bildet ein 4 Kilo meter breiter und 60 Meter hoher Dünenwall. Die Besiedlung der Niederlande setzte in der Jungsteinzeit ein. Im letzten Jahrhundert vor der Zeitwende kamen dann germanische Stämme in das Land. Gegenwärtig zählen die Niederlande ründ 8.5 Millionen Einwohner. Die vier größten Städte des Lyndes sind Amsterdam, Rotterdam, Haag und Utrecht Die dichte Besiedlung erzwang eine Intensivierung der Landwirt schaft. wie denn der Gartenbau in Holland (Blumenzwiebel- zucht, Gemüse und Obst) eine grotze Nolle spielt. Weitere bedeutende Erwerbszweige bilden die Viehzucht, die Fischerei, der Bergbau und dann vor allem der Schiffsbau nnd der Handel. Gefördert wird das Wirtschaftsleben durch einen reichen Kolonialbesitz in Ostindien und Amerika von ins- gesamt 2 046 000 Quadratkilometer mit 01 Millionen Ein wohnern. Das Großherzogmm Luxemburg, dem das deutsche Kaiserhaus der Grafen von Luxemburg (1308 bis 14W ent stammt, umfaßt 2586 Quadratkilometer und zählt 2S7 000 meist deutschsprechende Einwohner. Der nördlichste Teil des Landes bildet ein etwa 500 Meter hohes Plateau mit tief singeschrnt- lenen Tälern, der südliche zeichnet sich durch größte Frucht barkeit ans. Industriell hat Luxemburg durch feinen Bergbau und durch keine Hütten erbebli^c Bedevtvna. Alle find sie fetzt vereint, die alten Kriegsbrandstifter; Churchill, Chamberlain, Halifax, Eden, Duff Eooper, Attlee, Greenwood nnd Genossen, genau, wie es der Führer seinerzeit in der Saarbrückener Rede vorausgesagt hat. Aber »veil er das kommen sah, deshalb hat er vorgesörgt, und darum kan« und wird das deutsche Voll dieser elenden Clique die ricktiae Antwort erteile». Aus (^aMeas (HeriMHäLrk Der 39 Jahre alie Kun Alfred Fischer und der 33 Jahr« alte Naß wurden vom Chemnitzer Lanvgerichl wegen gemein-! schastttchen schweren Rücksalldiebstahles abgeurteilt. Fischers erhielt vier, Naß dreieinhalb Jahre Zuchthaus. Beide hatten am 23 Februar emcn Einbruch in ein Herrenbekleidungsge- schäsi verübt und bereits ihr Diebesgut verpackt, als einer der Geschäftseigemümer unvermutet austauchte. Es hatte ein Handgemenge gegeben, wobei Fischer floh, Naß aber durch einen herbeiaeruienen Polizeibeanuen „trockengelegt" wurde.