Volltext Seite (XML)
Verlehrsstör; durch SchueevLLwehttngen. Aus de» ganzen Reiche werden starke Schneefälle und Stürme gemeldet, die in verschiedenen Gegenden zu starken Ver- khrsstörnngen führten. So wird ans dem Harz ge- smeldet, daß die Züge zwischen Klausthal und Altenau mehrfach in Schneeverwehungen steüengeblieben sind und durch Schneepflüge frcigew.achi werden mußten. Der Zug verkehr auf der Strecke Ent in —Lübeck mußte voll ständig eingestellt werden. Auch aus Pommern wer den Sturm und Schneegestöber gemeldet. Auf allen Eiscn- dahnftrecken kann nur durch oen Einsatz von Schnee schlitten der Verkehr notdürftig aufrechterhalten werden. Auch der Fernsprechbetrieb erleidet durch die Schnee- stürme starke Störungen. - Verhängnisvoller Kurzschluß in der Hochsvaunungs- kitung. Drei Monteure, die auf dem Hauptbahnhof Magdeburg ein elektrisches Lichtsignal reparieren sollten, berührten mit den Eisenteilen ihrer Leiter eine Hochspannungsleitung. Es entstand sofort Kurzschluß, wobei die Monteure in Flammen gehüllt zusammen brachen. Sie wurden ins Krankenhaus transportiert, wo man schwere Verbrennungen an Händen und Füßen feststellte. Der Verächter des Todes nbgestürzt. Der Drahlseil- känstler Girardi, der unter dem Namen „Der Ver ächter des Todes" im Kristallpalastvarietä in Leipzig .auftrat, stürzte während der Vorstellung plötzlich vom Seil nno blieb bewußtlos im Mittelgang des Theaters liegen. Des Publikums bemächtigte sich eine Panik. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß Girardi sich schwere Nippeu- chrüche, einen Bruch der rechten Hand und Beinver- itauchungen zugezogen hatte. Großfeuer auf einem pvmmerschcn Gut. Bus vem Gut des Gutspächters Baron von Albedyll in D o - mitzow brach ein Großfener aus, dem der gesamte Vieh- ,stall mit allen Tieren zum Opfer fiel. Es wurden 53 Stück Rindvieh und 12 Pferde ein Raub der Flammen. Auch der ganze Heuvorrat und die anderen Futtervorräte sind vernichtet. Mau nimmt Brandstiftung als Ursache an. Schiffskollision auf der Nntcrclbe. Der mit Schwefel kies beladene, nach Rotterdam ausgegangene griechische ^Dampfer „Elefterias K. Weniselos" ist von dem aus Bre- merhafen auskommenden japanischen Dampfer „Dakar Maru" bei Glückstadt gerammt und so schwer beschädigt worden, daß er in leckem Zustand auf Grund gesetzt werden mußte. Der japanische Dampfer war bei dem Zusammen-, stoß etwa drei Meter tief in das Innere des griechischen Dampfers eingedrungen. Raubmord in Osnabrück. Einem furchtbaren Ver brechen fiel der Sparcassenvirektor Haar m a u n iu O s - nab rück zum Opfer. Er wurde in der Nähe seiner Wohnung aus offener Straße erschossen aufgefundcn. Als Täter wurde der 25 jährige Reisende Geilenbrügge ver haftet. Schweres Automodilunglück. An der Herrenbrücke 1 ei '8 ü deck ereignete sich ein schweres Automobilnnglück. Es herrschte starkes Schneetreiben, so daß der Chauffeur «ines Autos mit Lübecker Herren, die sich auf der Rück fahrt von Travemünde befanden, zu spät die rote Signal laterne an der Schranke der Herrenbrücke sah, dieeine .Doppeldrehbrüüe — gerade, wegen eines durchfahrenden Dampfers geöffnet war. Der schwere Benzwageu konnte 'infolge der Glätte nicht schnell genug zum Stehen gebracht werden, durchfuhr die Schranke, überschlug sich und fiel auf die etwa 10 Meter tiefe Kanalböschung hinab. Der Wagen wurde völlig zertrümmert. Als Hilfe Herbeikani, waren die drei Insassen tot. Der Chauffeur liegt püt schwerem Schädelbruch hoffnungslos danieder. /Lrbensmittelschmuggcl an der pvlmsch-oberschiesisrhru Drenze. Infolge des Zlothfturzes nehmen in der letzten Zeit die Versuche zu größeren Lebensmittelschmnggeleien an der poluisch-oberschlesischen Grenze in immer größerem Umfange zu. Die Zollkontrolle an den Grenzübergängen mußte erheblich verstärkt werden, und in Gleiw i y sind in den letzten Tagen mehrere Verhaftungen von Lebens- wittelschmugglern' aus Polnisch-Oberschlcsien vorgenom- vren worden. , Für 40 OVO Pfund Juwelen erbeutet. Einem „Cat Burglar", der dem Landsitz des Lord Fnverforth in Arnos l^rove in Middlesex einen Besuch abstattete, fielen Ju- ärelen im Werte von 30 000 bis 40 000 Pfund Sterling in Lie Hände. Ten wertvollsten Teil seiner Beute entnahm Ler Dieb dem Safe der Lady Jnverforth in deren Schlaj- zimmer, dessen Schlüssel er auf dem Kaminsims sand. Vom Glück vergessen. Roman von Fr. Lehne. . aZ. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Gwendoline war tief erschrocken. „Christa, das darf doch in euerm beiderseitigen Inter esse nicht sein." „Ach, Liebste, warum nicht? So habe ich wenigstens das Bewußtsein seiner Nähe — sag es ihm! Und dann gib sihm das — ich habe es vorhin vergessen." Sie nahm aus ihrem Täschchen ein kleines Bild von sich in ovalem Eold- ! rahmen. „Sag ihm noch meine letzten Grüße ! Und 'du, Gwendoline, die du so viel für mich getan: denke daran, daß ich jederzeit für dich da sein werde! Wenn ihr früher heiraten wollt — die Kaution Gwendoline, versprich mir — nicht stolz sein — du stellst mir deinen Erwählten vor, sobald ich Herzogin bin —" flüsterte sie. „Dank, Dank, Christa —" stammelte Gwendoline über wältigt. Welche beglückende Aussicht eröffnete sich ihr da! Nun kam das Glück doch! Was würde Axel sagen! Froh gefühl schwellte ihr die Brust. Aber dann mußten sie sich trennen. Die Hofdame ließ ihnen keine Zeit zu weiterer Unterhaltung, und ziemlich frostig verabschiedete sie die Baronesse. Gwendoline hatte an Dr. Ivers geschrieben und um eine Zusammenkunft gebeten. Er war pünktlich zur Stelle. Sie überbrachte ihm Maria Christinas Grüße und gab ihm ihr Bild, das er entzückt betrachtete. „Herr Doktor, ich habe eine Bitte —„ sagte Gwendoline leise „gehen Sie später nicht nach A als Arzt, sie wird dort als regierende Fürstin wohnen! Sie darf Sie nie Wieder sehen — nur mir lassen Sie immer mal Nachricht zukom men, wo Sie sind — falls doch — man kann nicht wissen! i Maria Christina hat ein tiefes, leidenschaftliches Gemüt und Selbstbeherrschung zerrt an Ihren Kräften, darum ist es das beste: Sie gehen ganz aus ihrem.Leben." Ivers wurde blaß und antwortete nicht. Sinnend sah er zu Boden. „Meine Zukunft ist es, die ich opfere, doch ich sehe ein, daß Sie recht haben! Ich werde dann auch wohl anderswo eine Existenz finden! Und die großen und , Bunte Tageschromk Stargard. In der Wohnung des Landgerichtsdirektors s Jürgens in Stargard (Pommern) wurde ein Einbruch ver- ! übt. Den Einbrechern sielen neben Schmucksachen und Geld s wichtige politische Akten in die Hände. Esten. Im Zirkus Hagenbeckiu Essen stürzte die Akro- s batin Miß Aviata bei einem Luftatt so unglücklich ab, daß sie ! bald daraus den Verletzungen erlag. London. Auf einer Auktion in London erreichte ein Er großen Alk, jenes ausgestorbenen nordischen Schwimm vogels, den Rekordpreis von 320 englischen Pfund. Washington. Der Chef der amerikanischen Küstenbewachung und Leiter aller Unternehmungen gegen die Rumschmuggler, 'Hauptmann Crisp, zieht sich nach einer vierjährigen Tätigkeit Ins Privatleben zurück. Nach seiner Meinung hat der Schmuggel mit Alkohol derartig enorme Ausmaße angenom» rreu, daß die Beamten der Küstenwache täglich „25 Stunden" Dienst tun müßten. BermischSes. Der Tank ist eine Kollektiver findung. Der englisch^ Hauptmann Bentley hatte, wie seinerzeit berichtet wurde gegen die britische Regierung einen Schadensersatzproze', angestrengt, um das runde Sümmchen von 300 000 Pfun z Sterling als Belohnung für die angeblich von ihm gc« machte Erfindung der^ berühmten Tanks, die im Krieg- eine so große Rolle spielten, herauszuschlagen. Er bc» hauptete, daß ihm von Lord Kitchener eine so hohe Bc, lohnung und ein patentamtlicher Schutz der Erfindung fü> die Zeit nach dem Kriege zugesagt worden sei. Bentley hat nun dieser Tage seinen Prozeß glänzend verloren. Ji« der Urteilsbegründung wurde festgestellt, daß seins Be. hanptung, daß er der Erfinder des Tanks sei, durch nicht ! bewiesen werden könne; daß Lord, Kitchener, dem er fein« Entwürfe vorgelegt haben will, sich nicht im geringsten für Tanks interessiert und an ihre Wichtigkeit und Wirksam- keit überhaupt nicht geglaubt habe; und daß endlich und schließlich die Tanks nicht von einer Einzelperson erfunden worden seien, sondern das Ergebnis einer Kollektivarbeit und oer Verschmelzung verschiedener älterer Pläne dar- stellten. Literarischer Wettbewerb unter Zuchthäuslern. Der Leiter einer großen Newhorker Verlagsanstalt hat de^ Verwaltung des berühmten Zuchthauses Sing-Sing einen schönen und zeitgemäßen Plan unterbreitet: er will unter den Insassen des Zuchthauses einen literarischen Wett bewerb veranstalten und zu diesem Behuf Preise von ins gesamt 3000 Dollar stiften. Die Zuchthäusler sollen sich novellistisch betätigen, und es sollen von den Preisarbei ten, die bei dem Verlag einlaufen, neun ausgesucht und gedruckt iverden. Das Preisrichterkolleginm setzt sich zu sammen aus Hochschullehrern und Redakteuren von Zei tungen und Zeitschriften. Den „festgesetzten" Schriftstellern soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre Schicksale «nd ihre Abenteuer zu schildern, vor allem das Abenteuer, das zu ihrer Verurteilung geführt hat. Für den Verlag wird das natürlich eine großartige Reklame werden, und viel leicht entdeckt man wirklich unter den Sing-Singern sin Genie: den Meistersingsinger. Hautpflege im Winter. Nicht nur der Schönheit wegen soll man die Haut pflegen, sondern vor allem aus gefuno- heitlichen Rücksichten. Im Winter hat man besonders alle Ursache dazu, obwohl in dieser Zeit die Pflege der Haut sehr erschwert wird. Durch die Kälte werden die Blut gefäße der Haut zeitweise gelähmt und in ihrer Betäti gung gehindert. Der häufige Temperaturwechsel, der Über gang von der Wärme des Zimmers zur Kälte auf der Straße, wirkt gleichfalls unangenehm auf die Haut. Sie wird gerötet, die Lippen springen auf und Frostbeulen machen sich bemerkbar. Kaltes Wasser ist das beste gegen alle diese schädlichen Wirkungen der Kälte. Warmes oder laues Wasser erschlafft nur die Haut. Mit einem derben Handtuch und kaltem Wasser reibe man den Körper ab, das ist für die Haut von wobltätigstem Einfluß. Wenn man sich gewaschen hat, so verlasse man nicht unmittelbar darauf das Zimmer und trete in die kalte Lust. Auch die gut abgetrocknete Haut weist in den Poren noch Feuchtig keitsspuren auf, die zum Frieren gebracht werden und da durch die Haut verletzen. Enge Handschuhe und enges Schuhwerk hindern den Blutkreislauf. Ein dünner wol lener Handschuh tut treffliche Dienste, während ein an liegender Glacehandschuh schädigend wirkt. Muß jemand im Freien tätig sein, dann empfiehlt es sich, die Haut des Gesichts und der Hände ein wenig mit Ol einzureiben. Solche Mittel soll man aber nur im Notfälle anwenden, offenbaren, und wir werden dir sehr gern in jeder Be ziehung behilflich jein! Und jetzt wollen wir dich nicht länger aufhalteu, da doch Hoheit schon warten! Unser liebes Jeannettchen ist ja allerdings allein zu Haus: sie ist ein wenig nervös und angegriffen, konnte deshalb nicht mitgehen." Fedes Wort barg eine in lächelnde Liebenswürdigkeit gewickelte Bosheit — und sie war machtlos dagegen, mußte schweigen. „Hoheit Prinzessin Maria Christina werden jetzt schwer^ l'ich noch die Baronesse erwarten!" sagte die Gräfin Lim bach, „ich werde Sie bei Hoheit entschuldigen, Fräulein von Reinhardt " . - Gwendoline wüßte nicht, wie sie nach Hause gekommen war, so elend war ihr nöch nie zumute gewesen. Aber si^ hatte jetzt keine Zeit, sich zürechtzudenksrK denn Hannä^ hatte so viel Wünsche und Fragen, daß sie sich ihr widmen mußte. . § Unheildrohend hing es über ihr. Sie fürchtete Blankas Arglist; dennoch mußte sie schweigen, um der Prinzessin willen — wenn auch Blanka — was sie jetzt schon voraus sah — sie noch sehr mit Fragen und Sticheleien quälen würde! Sechzehntes Kapitel „Na, Line, wirst du dich entschließen, eines der ver lockenden Angebote hier anzunehmen? Mama hat sich sehr für dich bemüht hat in verschiedenen Zeitungen inseriert — was sie für dich passend hält, hat sie besonders angekreuztl Nach Jeannettes Hochzeit bist du vurch nichts mehr ge bunden." Blanta Litowski wühlte wichtig in einem Stotz von Briefen, sie vor ihr aus dem Tisch lagen „Ich bin deiner Mama Dank ichuldig lüi ihre Mühel" entgegnete Gwendoline mit gepreßter Stimme, „doch möchte ich diese Briefe heute abend mit meiner Mutter in Ruhe durchsehen " „Du scheinst gar keine große Lust zu haben, Line" Bianka lag halb über den Tisch und schaute die ihr Gegen- überstchende forschend an. (Forlsetzun! folgt.) schönen Pflichten, die ihr bevorstehen, werden sie mich ver gessen lassen!" entgegnete er dann. Gwendoline seufzte tief auf. Ueberall, wohin sie blickte, war ein Kampf um das Glück — ein Sehnen danach und die Erfüllung? Doktor Ivers begleitete sie bis zum Dorf. Kurz vor der Post blieb er stehen, sich zu verabschieden. Er neigte sich über ihre Hand. In diesem Augenblick kam die Gräfin Limbach in Begleitung der Frau Kommerzienrat Litowski und Blankas aus dem Garten des Postgebäudes, wo sie sich zufällig getroffen hakten. „Ist das nicht Fräulein von Reinhardt?" Sie setzte das Lorgnon in Bewegung. Wie schamlos! Gab sich, die Gwendoline mit einem fremden Herrn am hellichten Tage ein Stelldichein! Ah, sie wollte nicht verfehlen, der Prin zessin Maria Christina davon Mitteilung zu machen, damit sie davon überzeugt wurde, welcher unwürdigen Person sie ihre Huld geschenkt! — Sie, die Gräfin Limbach, hatte die ser hergelaufenen Baronesse von Anfang an nicht getraut! Doch die Hoheit war ja jo blind und vertrauend wie ein Kind! Auch die Kommerzienrätin war überrascht: Blanka nickte befriedigt vor sich hin. Gwendoline errötete, als sie den drei Damen entgegen ging. Mit süßlächelnder Liebenswürdigkeit empfing sie dis Gräfin Limbach. „Sieh da, meine liebe Baronesse! Treffe ich Sie hier! Unsere teuere Hoheit wartet schon seit einer Stunde auf Sie! Doch wenn man so angenehm aufgehalten wird! Vielleicht hat Hoheits Beispiel angesteckt — eine Verlobung zieht die andere nach sich, ha. ha. ha!" Mit ihrer salbungsvollen Stimme nahm die Kommer zienrätin das Wort. „Wir sind in der Tat überrascht, liebe Line, wären aber herzlich erfreut, wenn —" „Gräfin Limbach, liebe Tanke, Sie sind vollständig im Irrtum —" versetzte Gwendoline voll Verzweiflung — und sie fah Blankas lauernde Augen. Blankas listiges Lächeln und höhnische? Achselzucken „Mein Kind, wir wollen uns nicht in deine zarten Ge heimnisse drängen," meinte die Kommerzienrätin mütter lich nachsichtig, „wenn es an der Zeit ist, wirst du dich schon AN .. . HW KAL Macht hoch die Tür. Es gingen die Tage und kamen . . . Und nun hängt der Kranz wieder an der Zimmer decke und trägt sein Adventslichtlein. . . und bald noch eins, ein drittes, ein viertes „Macht hoch die Tür, dre Tor macht weit . . singen die Kinder und schauen mit Hellen, fernen Augen in die Kexzenslämmchen. Mit ganz fernen Äugen; vor denen steht schon der Helle, strahlende Weihnachtsbaum und sie mer ken es gar nicht, die Kleinen, wie aus dem Ad ventsliede die „. . . fröhliche, selige Weih nachtszeit" geworden und „Stille Nacht, heilige Nacht". Sie schauen nur mit ganz fernen Augen in die Lichtlein aus dem Adventskränze und ihre Herzen Haden die Türen hoch und weit o.ufge- tan: dem Leuchten, das schon von Weih ¬ nacht herüberfirahlt. . . Die Großen sitze» und schauen und , sinnen. Die Gespräche von Alltag und Sorgen K und schlechten Zeiten sind immer leiser und leiser geworden: über dem Liede und dem grünen, nimmer welkenden Adventskränze und den Adventslichtern, die von Ankunft sagen . . . immer eins mehr . . wie zögernde Schritte wohin? „Stille Nacht, heilige Nacht" singen die Kinder und der kleinste Knirps fährt mit Hellem Stimmchen dazwischen: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringcnde Weihnachtszeit". Leise, ganz leise falten sich der Großen mühe- gewohnte Hände . . . Leise, ganz leise gehen verstohlen suchende Augen hinauf zum Advents kränze ... Der hat in seinem nie welkenden, ernsten Grün nun schon so manches Jahr die Lichtlein getragen, ganz sachte, Schritt um Schritt eines zum andern: dem Hellen, versöhnenden Weihe-Nachts-Lichterglanz ent gegen . . . „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit . . ." Zage, fast ein wenig bang fällt eine Stimme nach der andern ein . . . Auch die Großen singen nun mit. Dunkler, suchender zieht ihr Lied durch den Raum und tastet den Weg hinter den Hellen, zuversichtlichen Kinder stimmen hin . . . den noch dunkel fragenden Ad ventsweg wohin? „O du fröhliche, o du selige, gnadenbrin gende Weihnachtszeit" . . singt hell der kleine Knirps in alle andern Melodien hinein. Er kennt noch kein anderes Weihnachtslied und läßt sich nimmer stören Heinz-Oskar Schönhoff.