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No. 103 PAPIER-ZEITUNG. 3007 der Schiene C‘ gelegt wird, worauf man die Kopfschraube c in die Mutter d so weit hineinschraubt, dass die Bewegung der Schienen CC1 gegen einander nicht behindert ist. Jetzt wird die Handhabe e in die Bohrung der Schraube c eingeführt und hier leicht festgeschlagen, so dass ihr Herausfallen aus der Bohrung verhindert ist. Da nun die Schiene C winkelförmig ist, und die vertikal stellende Winkelseite einen Anschlag für die Handhabe e bildet, so kann jetzt die Schiene C nur entfernt werden, wenn zuvor die Handhabe e aus dem Kopf der Schraube c herausgeschlagen ist, d. h. die Schienen CC1 sind so miteinander verbunden, dass diese Verbindung jede Verschiebung oder Verdrehung derselben zu ein ander gestattet. Will man nun die Schienen CC1 fest mit einander verbinden, so hat man nur nöthig, durch Handhabe e die Schraube c bezw. Mutter d fest anzuziehen. Diese Art der Verbindung der Schliess schienen ist für die praktische Verwendbarkeit des neuen Schliess apparates von besonderer Bedeutung, weil kein Theil desselben verloren gehen kann. Die Handhabung der Schliessvorrichtung ist folgende: Nachdem die Schliessschienen CC an passenden Stellen der Rahmenseiten a a1, welche Stellen durch die Grösse des zu setzenden Satzes bestimmt werden, mittels der Pressschrauben b festgelegt sind, erfolgt das Setzen des Satzes. Ist derselbe vollendet, so zwängt man den Satz dadurch nach Möglichkeit zusammen, dass man die Schienen CG' gegen die Seiten des Satzes drückt, wobei man die freien Enden dieser Schienen C C1 als Handhaben benutzt, welche hierbei hebelartig wirken. Hat man den Satz genügend zusammengepresst, so stellt man, ohne die Enden der Schliessschienen CG 1 freizugeben, diese zu einander fest, indem man die Schraube c mittels der Handhabe e mit einem Finger derartig anzieht, dass ein Lockern der Schliess schienen G C1 nicht stattfinden kann. Diese Schliessvorrichtung lässt sich nicht nur bei Setzschiften, sondern auch vortheilhaft bei Schliessrahmen anwenden. Ausser dem eignet sie sich für komplizirte Setzarbeiten, wie Bogensatz, Schrägsatz, Einfassungen und dergl., in welchen Fällen sie die Herstellung eines rechtwinkligen festbegrenzten Raumes von be liebiger Grösse ohne Anwendung von Füllmaterial und ohne die rechten Winkel des Schiffes zu gefährden ermöglicht. Pat ent-Anspruch: Ein Schliessapparat für Buchdruckformen, gekennzeichnet durch die Anordnung zweier sich innerhalb eines Rahmens kreuzender, theilweise geschlitzter, auf je einer Rahmenseite und zu einander feststellbarer Schienen (CC) derart, dass die auf je einer Rahmenseite (a a1) mittels der Pressschrauben (b b l ) an passender Stelle festgelegten Schienen (CG 1 ) beim Schliessen des Satzes (A) mittels ihrer freien, als Hebel wirkenden Enden gegen die Seiten des Satzes gepresst und ohne Unterbrechung des Druckes durch Bethätigung der Feststelleinrichtung (D) in ihrer Endstellung festgelegt werden, zum Zwecke, ein sicheres Schliessen des Satzes sowohl bei Anwendung von Setzschiften als auch von Schliessrahmen bewirken zu können. Verfahren zur Herstellung von dreitheiligen Luxuskarten von Alexander Leopold Koppe in Smichow bei Prag. D. R. P. 63 525. (Kl. 54.) Nach dieser Erfindung werden alle drei Theile, also sowohl die untere Grundfläche A als auch die beiden oberen umklapp baren Seitentheile B G, nach vorhergegangenem entsprechendem Zusammenlegen (Zuklappen) durch einmaliges Niederdrücken der Prägplatte geprägt, d. h., es werden sowohl in die untere Grund fläche als in die beiden oberen, gleich grossen symmetrischen Seitentheile bezw. Deckel genau gleiche über einander liegende Reliefmuster eingedrückt. Der Bogen Karton wird zuerst auf beiden Seiten auf einer Steindruckpresse mit dem Vordruck versehen, worauf der ganze Bogen behutsam in einzelne Karten (Figg. 1 und 2) zerschnitten wird. Das Bedrucken geschieht derart, dass auf der oberen Seite jeder Karte, und zwar genau in der Mitte (Fig. 1) sich der ganze Vordruck befindet, während sich auf der Rückseite, und zwar zu beiden Seiten des Vordruckes, je eine Hälfte des Vordruckmusters befindet (Fig. 2). Hierauf wird auf der Ritzmaschine die ganze Karte längs der Linien a-a, welche die Grenze zwischen dem oberen Vordruckmuster und den unteren Vordruckmusterhälften angeben, geritzt und die beiden Seitentheile B G so umgelegt, dass die beiden Vordruckmusterhälften nach dem Umlegen ein Ganzes bilden (Fig. 3). Sodann wird die zusammengelegte Karte in die Prägmaschine gelegt, auf der Prägplatte durch Aufnadeln in bekannter Art fixirt und durch Niederdrücken der oberen Prägplatte ausgeprägt, | d. h. mit erhabenen, auf das Vordruckmuster passenden Relief zeichnungen versehen (Fig. 4). Um die Karte faonniren zu können, d. h. um ihre Ränder durch Ausschneiden mit Verzierungen zu versehen, wird die ausgeprägte und zusammengelegte Karte in eine Stanze gelegt und durch ein faconnirtes Schneideisen aus gestanzt. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist das punktirt angedeutete Schneideisen b auf die zusammengelegte Karte derartig gelegt, dass die einzelnen Zacken c desselben aus der Karte herausragen, d. h. die Verbindung zwischen der Grundfläche A und den Seiten flügeln B C nach dem Ausstanzen nicht unterbrechen, während andere Zacken d ins Innere der Karte eingreifen und dadurch schmale Papierstreifen e, Fig. 5, ausschneiden, welche beim Oeffnen der Karte zum gefälligen Aussehen derselben wesentlich bei tragen. Schliesslich wird die Oberfläche der Karten mit ver schiedenen bunten Bildern verziert und mit verschiedenen Texten bedruckt. Um den Unterschied zwischen diesem neuen Verfahren und der alten Herstellungsweise noch mehr hervorzuheben, sei noch erwähnt, dass man, um derartige Luxuskarten nach dem alten Verfahren herzustellen, alle Theile dieser Karten, also sowohl die Grundfläche A als die Seitenflügel B G, jeden besonders für sich prägen und stanzen musste, wodurch sowohl die Arbeit als auch der Zeitaufwand verdreifacht wurde. Pat ent-An Spruch: Verfahren zur Herstellung von dreitheiligen Luxuskarten, die mit Hilfe einer einzigen Prägplatte doppelt geprägt werden, darin bestehend, dass man entsprechend zugeschnittene und eventuell mit Vordruck versehene Karten nach Linien a-a ritzt, die ent stehenden Seitenflügel B C um diese Ritzlinien auf das Mittel stück A umlegt und so im umgelegten Zustande (Fig. 3) prägt, worauf durch Stanzen mit einem Schneideisen, welches zwischen dem Mittelstück A und den Flügeln B G zusammenhängende Theile belässt, die Karten fertiggestellt werden.