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2266 PAPIER-ZEITUNG. No. 79. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise vou 1 M. Dir jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der ge- wlinschteu Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden, Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff von Oscar Schmidt in Berlin. D. R. P. 62376. (Kl. 55.) Zunächst wird das in üblicher Weise zerkleinerte Holz — am besten Fichtenholz — in einem geeigneten Behälter mittels Dämpfens äusserlich erweicht, was durch Anwendung eines Dampfüberdruckes von 1/, bis 1 Atmosphäre am schnellsten zu erreichen ist. Die in dem Behälter und im Innern des Holzes nach diesem Dämpfen noch befindliche Luft wird hierauf in der Weise ausgetrieben und entfernt, dass mittels einer Luftpumpe, welche unmittelbar nach beendigter Dämpfung in Wirkung tritt, zunächst das den Innen raum des Behälters erfüllende Gemisch von Luft und gespannten Wasserdämpfen, sodann auch die in den Hohlräumen des Holzes eingeschlossene Luft möglichst vollständig abgesaugt wird. Noch unter dem so entstandenen Vacuum wird eine kalte schwefligsaure Lösung in den Behälter eingelassen, wobei Vorsorge getroffen wird, dass keine äussere Luft in das Innere des Behälters dringt. Dabei wird in den letzteren so viel Flüssigkeit eingebracht, dass der Behälter mit derselben ganz gefüllt ist. Während dieses Einlassens drängt sich unter dem Einfluss des Vacuums die Flüssigkeit schon in die Haarröhrchen (Kapillargefässe) des Holzes ein, aus welchen die vorher in denselben eingeschlossene Luft ab gesaugt worden war. Zum vollständigen Anfüllen auch der innersten Intercellularräume des Holzes mit dieser Flüssigkeit wird sodann eine Druckpumpe in der Weise in Thätigkeit gesetzt, dass der durch sie ausgeübte hydraulische Druck von 12 bis 20 Atmosphären nicht als lastender, sondern als stossweiser Druck in Anwendung kommt. Diese stossweise Wirkung der einge drückten Flüssigkeit wird in folgender Weise hervorgerufen. Nachdem in dem Behälter ein Druck von 15 Atmosphären erreicht ist, wird durch Ablassen von etwas Flüssigkeit (sei es durch Oeffnen eines Hahnes, sei es durch Verschieben des Belastungs gewichtes am Sicherheitsventil) der Druck wieder auf 8 Atmo sphären erniedrigt. Sodann wird durch erneutes Ansetzen der Druckpumpe der Druck auf etwa 16 Atmosphären gebracht und in der vorbeschriebenen Weise wieder auf 10 Atmosphären er niedrigt. Dieses stossweise Eindrücken der Flüssigkeit wird je nach der Dichtigkeit und Beschaffenheit des Holzes 20—40 Mal ausgeführt und hierbei der Maximaldruck allmälig bis auf etwa 20 Atmosphären gesteigert. Die im Innersten des Holzes noch eingeschlossenen Luftbläs- chen weichen bei dieser Handhabung dem fortgesetzten, stoss weisen Einfluss des auf dieselben ausgeübten hydraulischen Druckes, so dass das Nachdringen der Flüssigkeit in die Kapillarräume des Holzes erfolgt und somit jedes Faserbündelchen des Holzes in die innigste luftfreie Berührung mit der Imprägnirungsflüssigkeit tritt. Ist die Imprägnirung beendet, so wird die in dem Behälter vorhandene Lauge wiederum unter vollständiger Verhinderung des Zutrittes von äusserer Luft durch Dampf allmälig ausgetrieben, und zwar so, dass das mit Lauge imprägnirte Holz unmittelbar aus der dasselbe umspülenden Lauge in gespannten Dampf geräth. Das imprägnirte Holz verbleibt nunmehr unter dem Einfluss des auf 3 bis 5 Atmosphären gespannten Dampfes bei einer Tem- peratur von 120 bis 150° C. längere Zeit, etwa 6 bis 8 Stunden bezw. so lange, bis eine vollständige chemische Zersetzung der Intercellularsubstanzen eingetreten ist. Nachdem so die Intercellularsubstanzen durch die chemische Einwirkung der schwefligen Säure in einen wasserlöslichen Zustand überführt worden sind, wird das derartig präparirte und weich gewordene Material entweder in dem Gefäss, in welchem die bisherigen Operationen stattgefunden haben, durch Zugabe von heissem Wasser mehrere Stunden bei 2 bis 5 At mosphären ausgekocht, oder ein anderes geeignetes Kochgefäss wird mit der weichen Masse, welche dann zweckmässig vorher ein Stampfwerk passirt hat und mechanisch zerschlagen wurde, beschickt und die Auskochung mit heissem Wasser bei 2 bis 5 Atmosphären Druck in diesem Kochgefäss vorgenommen. Patent-Anspruch: Ein Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff, dadurch gekenn zeichnet, dass sowohl bei der Dämpfung des Holzes als auch bei dem nachfolgenden Imprägniren und zwischen den beiden Operationen ein Zutritt von äusserer Luft vermieden wird und die Imprägnirung mit einer kalten schwefligsauren Lösung unter stossweise schwächer und wieder stärker werdendem Druck erfolgt. Act-Ges. vorm. Moeller & Holberg ' GieKsszdet Grabow-Stettin. "228." ; Allgemeiner Maschinenbau Papier-, Pappen-, Cellulose-; ;; und Strohstofffabriken Dampfmaschinen, Dampfkessel — "’ a Transmissionen — Aufzüge — Elevatoren । Pumpen aller Art — Reservoire Kocher — Kollergänge — Holländer ! 60381] Schleif- und Sortirwerke , । Wickel-und Trockenmaschinen , , Wasser- Hydraulische Pressen etc. । i! Filtrationsanlagen. Turbinen und । . Wasserräder etc. Geschaftsbücher-Fabrik Fr. Wilh. Ruhfus, Dortmund. Neue, haltbare, hochempfindliche Lichtpauspapiere für den Wiederverkauf. Positiv: schwarze Linien weisser Grund. 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