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No. 92. PAPI ER-ZEITUNG. 2659 Sehr zahlreich sind endlich diejenigen Vorschläge, welche sich auf Vervollkommnungen der Einfärbung beziehen. Das Farb band erhält äusser seiner Längsbewegung zuweilen auch noch einein der Breite hin-und hergehende Verschiebung (Caligraph usw.), sodass es zickzackförmig ausgenutzt wird. In Patent Nr. 59 507 ist ferner darauf Bedacht genommen, dass das Umschalten für die Farbbandbewegung zuweilen vergessen werden könnte, und daher wird eine selbstthätige Umschaltung zu diesem Zwecke ange geben, sodass, wenn das Farbband ganz und gar von einer Spule sich abgewickelt hat, nun von selbst rechtzeitig die Spulen sich in entgegengesetzter Richtung drehen. Auch Einrichtungen zur Verhinderung des Uebereinander druckens mehrerer Buchstaben am Schluss einer Zeile, wenn der Papierschlitten seine Endstellung bereits erreicht hat, sind er funden worden, sodass es dadurch unmöglich wird, dass am Schlüsse der Zeile ein dicker Farbenklex erzeugt wird, was sonst bei ungenügender Aufmerksamkeit leicht eintreten kann. (Fortsetzung folgt). Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren - Faches, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Dänische Wunschkarten. Die unsern Lesern bereits aus früheren Jahren bekannten Wunschkarten der Firma L. Levison junr. in Kopenhagen zeichnen sich auch in diesem Jahre dadurch aus, dass sie zum grossen Theile nach Entwürfen tüchtiger dänischer Künstler gefertigt sind. Die Technik, in welcher die Karten aus geführt sind, ist theils Lichtdruck auf Karton und Seide, theils Farbensteindruck. Zum ersten Male ist eine den dänischen Karten bisher fernliegende Richtung vertreten, nämlich die Darstellung über modern gekleideter Gigerln. Die hauptsächlichsten in der Samm lung vertretenen Motive sind Seestücke und Landschaften, letztere meist in schwermüthiger Stimmung. Ausserdem finden sich auch Scenen aus dem Volksleben und humoristische Darstellungen. Die lithographisch ausgeführten Bilder gehen meist bis an den Rand der beschnittenen Karte, während die Lichtdruckbilder meist noch einen weissen Rand ringsum haben. Eine Anzahl von Bildern ist hinter Papprähmchen geklebt und zum Aufstellen auf kleinen Staffeleien geeignet, die andern glatten Bilder sind sämmt- lich mit glattem oder gekörntem schrägem Goldschnitt versehen. Von der Ausführungsart dieser dänischen Bilder geben die eingeschalteten Abbildungen eine Anschauung. Neujahrskarten und Kalender von der Lithographisch-artisti schen Anstalt in München (vorm. Gebr. Obpacher). Die diesjährige Mustersammlung von Neujahrs-Neuheiten der in diesem Fach an erkannt Vortreffliches leistenden Münchener Firma ist nicht sehr umfangreich, enthält aber schöne und mit gewähltem Geschmack ausgestattete Muster. Bei den Wunschkarten sind vielfach vom Rechteck abweichende Formen bevorzugt, so hat z. B. eine Wunsch karte die Gestalt einer Rokoko-Kartusche, wie sie mit Vorliebe zu Wandspiegel-Umrahmungen benutzt wird. Die Reliefs sind wirksam durch Pressung hervorgehoben, und den Umrissen ent lang ist die Karte ausgestanzt. Andere Wunschkarten haben die Gestalt von Fächern, Vogelkästchen, Gittern und Zäunen aus Naturholz, die anscheinend mit bunten Karten belegt sind, und vielfach ragen einzelne auf den Karten dargestellte Gegenstände, besonders blühende Zweige, über den Rand der Karten heraus. Glimmerstaub, Seiden-Auflage und gezackte Ränder dienen dazu, den Karten interessantes Aussehen zu verleihen. Dem Zwecke nach stehen die meist sehr kleinen »Booklets« in engen Beziehungen zu den Wunschkarten. Sie enthalten Kalender, poetische Grüsse, Glückwünsche und fromme Sprüche. Der Titel ist gewöhnlich mit einem auf das junge Jahr bezüg lichen Bilde geschmückt. Sehr zierlich, aber weder praktisch noch dauerverheissend ist ein Notizbuch in Gestalt der bereits vorhin erwähnten Rokoko-Kartusche mit weit ausladenden Orna menten und für Notizen wenig geeigneten unregelmässigen Um rissen. Von den Kalendern sind mehrere in Form von einzelnen, durch feine Seidenschnüre mit einander verbundenen Karten aus geführt. Ein fein ausgestattetes Büchlein mit Titel-Aufschrift »Kalender-Almanach« enthält auf steifen, mit Goldschnitt ver sehenen Kartonblättern Monatskalendarien mit hübschen, ersicht lich von einer Dame gezeichneten beziehungsvollen Vignetten. Ein Heft in Kleinquart trägt die Aufschrift »Waldesrauschen« auf dem steifen, milchgetönten, gezackten und mit feiner Blumen dekoration versehenen Vorderdeckel. Das Innere zeigt stimmungs volle Landschaftsbilder mit Versen verschiedener Verfasser und Verfasserinnen. Tintenlöscher »Apex«. Unter diesem Namen bringt die Firma Julias Scheffler in Berlin S., Brandenburgstrasse 45, einen beim Gebrauch federnden Tintenlöscher in den Handel, dessen Aussehen durch nachstehende Abbildung veranschaulicht wird. Haupt- bestandtheil des Löschers ist ein bügelförmig gebogener Stahl blechstreifen mit S-förmig nach aussen gebogenen Enden Ueber wird eine in gleichen Dimensionen ge schnittene Schicht von Löschpapierblät tern gelegt, und mit tels einer aus ver nickeltem starkem Draht gebogenen rah menartigen Vorrich tung werden die Enden des Stahl streifens zur Wiege form gegeneinander gezogen, das Lösch- e bequeme Handhabe I lässt sich vermöge seiner Elastizität bequem hantiren. Wie aus der Abbildung er sichtlich ist, schmiegt sich die gebogene Fläche des Stahlbügels bei entsprechendem Druck der Papierfläche an und gestattet durch einen einzigen Druck das Ablöschen eines ziemlich grossen Feldes. Taschen-Schreibzeug. Das nachstehend abgebildete Taschen- Schreibzeug der Firma Ludwig Hörr in Nürnberg ist ein handliches Werkzeug von der ungefähren Grösse einer Schnupftabakdose In dem aus vernickeltem Metall gestanzten Döschen befinden sich, ganze äussere papier glatt gespannt und gleichzeitig geschaffen. Das Werkzeug ist leicht M.SEITA. A zweckmässig in ausgesparte Räume eingefügt, zwei Fläschchen für verschiedene Tinten, von denen eines durch Aufsetzen eines gelochten Deckels auch in eine Streusandbüchse verwandelt werden kann, ein Taschen-Federhalter und ein Taschen-Bleistift, beide mit vernickelter Metallhülse, ein Radirgummi für Bleistift und Tinte, und ein Federbüchschen. Das Innere des Döschens ist mit rothem Stoff gepolstert; der Verschluss erfolgt durch ein Schnappschloss.