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No. 84. PAPIER-ZEITUNG. 2407 Maassnahme, die geringe Länge einer Pica zur Systemgrundlage zu erheben. Ich möchte indessen auch bezweifeln, dass es schon zu einer nennenswerthen Uebereinstimmung unter den amerikanischen Giessereien gekommen ist. Während die Central-Type-Foundry 1886 sagt, dass alle Giessereien das neue Punktsystem eingeführt haben, behauptet »Caslons Circular« aus demselben Jahre, dass nur die bedeutendsten dasselbe acceptirten. Der eingangs erwähnte Brief der Herren Marder, Luse & Co. spricht auch nur davon, dass fast alle Giessereien sich der Neuerung angeschlossen, und ich möchte bezweifeln, dass zu diesen eine der angesehensten Giesse reien, die von George Bruce Son & Co. in New York, gehört, denn in deren Probe von 1882 steht noch ausdrücklich, dass deren Pica = 0,1683 Zoll sei. Dagegen haben McKellar, Smiths & Jordan in Philadelphia vor kurzem einen Typometer nach Deutsch land gesandt, nach welchem 83 Pica = 35 Centimeter sind. Aus all diesen Widersprüchen ist anzunehmen, dass man sich in Amerika zwar zur Graduirung des Schriftsystems nach der Didot’schen Methode entschlossen hat, dass jedoch die Grundlage keinegemeinsame ist. Es wird dort eben so gemacht werden, wie 1872 in Deutschland bei Einführung des französischen Systems: jede Giesserei konstruirt sich das neue System nach vorhandenen Typen zurecht ohne Verständigung mit den anderen, und wenn dann endlich zu Vergleichen geschritten wird, erfährt man zu allgemeinem Verwundern, dass Differenzen vorhanden sind. Jedenfalls beweisen aber diese Vorgänge, dass man in Amerika wie in England sich von dem in der Praxis gehandhabten System nicht entfernen will. Es ist daher auch an einen Uebergang zum französischen System garnicht zu denken, und so werden wir denn in Zukunft statt mit einem einzigen mit zwei Systemen rechnen müssen, dem englischen und dem französischen, welche im Kegel sowohl wie in der Höhe erheblich von einander ver schieden sind. * * * Nachwort der Redaktion. Wie gross die Entrüstung der anglo-amerikanischen Buchdrucker über die Zerfahrenheit der Systeme und die Lässigkeit der Schriftgiesser ist, geht aus folgen den Thesen hervor, welche »The British and Colonial Printer and Stationer« in einer seiner letzten Nummern aufstellte. Die selben lauten: 1. Die Buchdrucker leiden unnöthiger- und unverdienterweise unter den Missständen, welche durch ungleiche Grösse der mit demselben Namen bezeichneten Kegel entstehen. 2. Dieser Missstand ist geschaffen und wird dauernd aufrecht er halten von den Schriftgiessern. 3. Dieses Verfahren ist ebenso selbstsüchtig wie ungerecht. 4. Die durch die Vereinigung der Giessereien erzielte Macht ist nur benutzt worden, um die schlechten Zustände aufrecht zu erhalten. 5. Man hat dies zugelassen, aber keinen Schritt gethan, um eine Reform zu erzielen, ausgenommen in einer sehr merkwürdigen Richtung, nämlich indem 1886 die Caslon'sche Giesserei vorschlug, ihren eigenen Kegel als Grundlage des Punktsystems zu wählen. Sie schlug nicht vor, sich mit den vereinigten Giessereien zu verständigen, sondern stellte nur ein neues und durchaus willkürliches System — ein Caslon- System auf, welches von allen vorhandenen verschieden war. Wie zu erwarten war, nahm Niemand den Vorschlag ernsthaft auf. Die Drucker wollten nichts davon wissen; die Schriftgiesser lasen es und lachten. Büchertisch. Bilderschatz für das Kunstgewerbe. Verlag von Julius Hoffmann in Stuttgart. In Monatsheften zu je 1 M. 20 Pf. Wie unsere Leser aus den Besprechungen der ersten Lieferungen dieses Werks wissen, bemüht sich dasselbe hauptsächlich, ausgewählte ornamentale Leistungen ausländischer Künstler den deutschen Interessenten zugänglich zu machen. Bei der wachsenden Menge der ausgewählten Motive lässt sich auch bereits ein Maassstab, eine bestimmte Richtung erkennen, in welcher die Zusammenstellung erfolgt. Man bemerkt eine Begünstigung des vornehmen englischen Naturalismus, der nach uralt überkommenen Formgesetzen für Ornament-Gestaltung nicht allein die aus historischen Stilformen bekannten Motive, sondern auch die pflanz lichen Erzeugnisse unserer Umgebung zu wirksamen Zierformen zu verwerthen weiss. Von pflanzlichen Ornamenten findet sich nicht allein der hochgeschätzte, unvermeidliche Akanthus, sondern auch die Sonnen blume, die Blätter der Rosskastanie, die Nelke, die Heckenrose, die Margarethenblume, die Lilie, usw. in ansprechender, maassvoller Stilisirung. Wie einige englische Künstler, insbesondere Lewis F. Day, Dresser und Walter J. Pearce, diese Pflanzenmotive zum Flächenschmuck zu verwerthen wissen, ist von höchstem Interesse für die Musterzeichner der Tapeten- und Buntpapier-Industrie. Auch von einigen Franzosen ist Beachtenswerthes in der Beherrschung solcher halbstilisirter Formen geboten, so z. B. von Giraldon, der ganz im englischen Sinne arbeitet. Jenes mässige, den Engländern eigenthümliche Stilisiren ist auch bei einem Theil der Figural-Darstellungen bemerkbar; die meisten Figurenbeispiele jedoch sind rein naturalistisch. Was die ursprüngliche Bestimmung der einzelnen Vorbilder anbetrifft, so sind die verschiedensten Gebiete vertreten. Keramische Malereien wechseln mit Flächendekorationen, plastischen Gruppen, Bucheinbänden, Zierleisten, Initialen und figuralen Friesfüllungen ab. Für Zeichner der verschiedenen graphischen Fächer bieten die Tiefte eine reiche Fundgrube. 2 2 g Grossberger & Kurz.: H Feinste Anker-und Akademie-Bleistifte, H 2mittelfeine und billige Bleistifte,!! i: Farbstifte, Copirstifte, Schieferstifte, ! 4 Gummi etc. 9 2 mechanische Stifte und Schreibgarnituren 2 • 2 in grösster Auswahl [56712 2 * < • Die Bleistifte zeichnen sich durch sorgfältigste und stets gleichmässige < • |, Eintheilung der Härtegrade, die I a Farbstifte durch unübertroffene ] j ( ) Feinheit aus. < > Fabrik gegründet 1855. 2 > Zahlreiche erste Preismedaillen von Welt- und Landesausstellungen. 2 * Schwanhäusser H vorm.: ][ ; Grossberger & Kurz, ; !! Bleistiftfabrik, 9 < > 2» 9 Nürnberg und Wien. 9 ! !••••••••••••••«••••••••••«••••••••••••••«♦•! > A. Schwanenberger, Düren, Rhl., empfiehlt seinen Sicherheits- Brief-Umschlag Deutsch. R.-Patent No. 60 481. Ferner seine Spezialitäten in Karten jeder Art mit und ohne Gold- und Zierschnitten, sehr billig bei bester Waare. 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