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No. 83. PAPIER-ZEITUNG. 2375 J Fig. 3. Fig. 1. Holzschleiferei. In Nr. 63 der Papier-Zeitung war unter obigem Titel die Ein richtung der Holzschleiferei in Fujigori, Suruga, Japan, beschrieben und das dort gebräuchliche Verfahren des Steinschärfens erläutert worden. Mehrfache Anfragen bezüglich dieses Verfahrens und der dabei angewendeten Schärfeinrichtung veranlassen den Schreiber Dieses, im Nachfolgenden weitere Mittheilungen hierüber zu machen. Hierbei sei jedoch im voraus bemerkt, dass die Sache keineswegs neu, sondern besonders in Amerika schon vielfach im Gebrauch Die Schärfrolle oder besser gesagt: das Gabelstück, in welchem sie sich dreht, muss also hierbei eine ganz ähnliche Bewegung machen können, wie das Messer bei einer Drehbank, und wie die Zeichnung zeigt, ist die Anordnung hier auch dementsprechend getroffen. Das Gabelstück b ist nämlich im Messerkopf c des Supportschlittens d befestigt, welcher durch die Schraube e und das Handrädchen f senkrecht zur Steinaxe bewegt wird. Der Support schlitten d ist an dem schwalbenschwanzförmigen Kopf des Schlittens g geführt, welch letzterer seine Führung auf der Support platte h hat und seine Bewegung durch den aus der Zeichnung ersichtlichen Zahnradmechanismus erhält. An der Supportplatte h ist nämlich unten in der Mitte eine Zahnstange angegossen, in welche das Rädchen i greift. Durch Drehung des grösseren Hand rädchens k, welches mit i auf der in g gelagerten Welle l sitzt, erhält der Schlitten g eine [Bewegung parallel zur Steinaxe. Das Fig- 2. ist; denn die Einrichtung der obengenannten Anlage, sowie auch der zugehörige Schärfapparat wurde schon vor mehreren Jahren von einer amerikanischen Firma (Stout, Mills & Temple, Dayton, Ohio, U. S. A.) geliefert. Vorstehende Skizzen veranschaulichen eine solche Schärfein richtung in 1:10 der natürlichen Grösse, und zwar zeigt Fig. 1 dieselbe im Querschnitt, Fig. 2 in der Längenansicht, zum Arbeiten fertig in das Schleifergehäuse eingesetzt. Andrücken oder Auslösen der Schärfrolle erfolgt also indirekt durch das Handrädchen f und die Bewegung derselben parallel zur Steinaxe durch das Handrad k. Die Supportplatte h ist beider seits an den Tragleisten m des Schleifergehäuses angeschraubt und wird immer nach beendigter Schärfung herausgenommen. Um dieselbe bei der fortschreitenden Abnützung des Steines diesem näher befestigen zu können, besitzen die Leisten m mehrere Schraubenlöcher in gleichen Abständen, wodurch ein Hineinrücken Der wesentlichste Bestandtheil der Einrichtung ist die Schärf ¬ rolle «, ein geriffeltes Stahlwälzchen von 4" engl. Durch messer und 4" Länge (1 engl. Zoll = 25,4 mm), welches in dem Gabelstück b drehbar gelagert ist. Der Schleifstein A, welcher sich in der Pfeilrichtung dreht, wird nun in der Weise geschärft, dass die Schärfrolle an denselben angepresst und hierbei von dem sich drehenden Stein ebenfalls in Drehung versetzt wird. Die Riffelung der Schärfrolle erzeugt auf der Steinoberfläche ebenfalls eine Riffelung, und zwar einen um den Stein herumlaufenden Streifen von 4" Breite, da die Rolle — wie oben erwähnt — 4 “ lang ist. Um auf der ganzen Oberfläche des Steins dieselbe Riffelung zu erzeugen, ist es nothwendig, die Schärfrolle an dem rotirenden Stein parallel zu dessen Axe langsam entlang zu führen, wobei dieselbe fortwährend gleichmässig angepresst bleibt. des ganzen Schürfers gegen den Stein ermöglicht wird. Zur Be- spülung des Steines während des Schärfens dient das Spritzrohr n; der Wasserzufluss wird durch ein kleines Handventil geregelt. Schärfer ähnlicher Art sind auch hier in Europa schon viel fach im Gebrauch; soweit jedoch dem Schreiber Dieses bekannt ist, werden hierbei gewöhnlich Schärfrollen verwendet, deren Ober fläche aus einzelnen Stahlspitzen besteht. Wie schon in Nr. 63 erwähnt wurde, erzeugen diese Spitzen auf derSteinoberfläche wieder einzelne scharfe Spitzen, welche das Holz gewissermaassen zer reissen und dadurch splitterigen Stoff erzeugen. Bei der eben beschriebenen Vorrichtung ist aber die Schärfrolle gerieft und er zeugt daher auf dem Stein ebenfalls Riefen (Fig. 3), welche parallel zur Steinaxe und zur Faserrichtung der angepressten Holzscheite verlaufen, wodurch die Fasern nicht abgerissen, sondern abgeschabt werden, und gleichmässiger Stoff erzeugt wird, welcher für geringere Papiere des Feinmahlens auf Raffineuren nichts mehr bedarf. Die Art der Riffelung der Schärfrolle ist in den Figuren 3, sowie in 4 und 5 in Naturgrösse veranschaulicht. In die cylindrische Mantelfläche der Rolle sind 50 Nuthen von der aus Fig. 4 ersichtlichen Gestalt eingehobelt oder auch gefraist; die Theilung beträgt 1/4 " engl.. die Tiefe der Nuthen ebenfalls 1/4 ". Schon vor dem Ausfraisen der Nuthen werden in die Rolle in Abständen von 1/4" Kerben von 1/16" Tiefe eingedreht, so dass