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No. 69. PAPIER-ZEITUNG. 1981 Nagel-Apparat zum Befestigen von Galvanos, Stereotypplatten und Zinkätzungen. Die Befestigung von Druckplatten auf Holzunterlagen, das sogenannte »Aufklotzen«, erfolgt in der Weise, dass 1) die Metall- platte mit einer Stahlspitze gelocht, 2) der Nagel bis auf einige Millimeter durchgeschlagen und 3) die Nagelköpfe mittels eines Stahlstempels versenkt werden. Obgleich diejenigen Personen, welche diese Arbeit regelmässig ausführen, derartige Uebung er langen, dass Fehlschläge selten vorkommen, so giebt es doch auch wieder Personen, die nur ab und zu diese Arbeit zu ver richten haben, wie z. B. die Maschinenmeister beim Zurichten. Die letzteren haben selten die nöthige Uebung, welche eine Ver letzung der Bild-Umrisse ausschlösse, und diesen wird es daher erwünscht sein, einen neuen Nagel-Apparat kennen zu lernen, welcher das Aufklotzen vereinfacht und volle Sicherheit gegen Fehlschläge bietet. Derselbe wird von der Firma Umbreit & Matthes in Leipzig in den Handel gebracht und hat die nebenstehend ver anschaulichte Form. In einem etwa 7 cm langen, an einem Ende konisch zugespitzten Stahlrohr wird ein Stahl stempel geführt, der zu etwa zwei Drittel seiner Länge 4 mm, zu etwa einem Drittel 1,5 mm Durchmesser hat. Der letztere dünne Theil gleitet in einer entsprechenden Verenge rung der Röhrenspitze. Beim Nagel-Eintreiben nimmt man das Rohrstück in die linke Hand, zieht den Stempel auf etwa Nagellänge heraus und führt an der Spitze einen Nagel ein. Dann setzt man die Vorrichtung auf diejenige Stelle des Klischees, wo eine Nagelverbindung mit dem Holzklotz hergestellt werden soll, und treibt durch einige kräftige, senkrechte Hammer schläge auf den Kopf des Stempels den Nagel ein. Der geschweifte Ansatz dieses Kopfes dient zum Festhalten der Vorrichtung während des Hämmerns. Damit der eingefügte Nagel nicht herausfällt, sind sowohl Stempel als Hülse magnetisch gemacht. Die Vorrichtung steht unter Gebrauchsmusterschutz. Pappen-Abschrägmaschine. Die Firma Lingner & Kraft in Dresden hat, zunächst für eigenen Bedarf, eine einfache Pappen-Abschrägmaschine herstellen lassen, welche sowohl zur Herstellung runder Schachteln, als Anschlag c . Stellschraube d auch zum Abschrägen der Kanten von Buch- und Albumdecken dienen kann. Die abzuschrägende Pappe wird gegen den verstellbaren Anschlag c gelegt., alsdann wird der Schlitten b, welcher das Messer a trägt, nach rechts geschoben, wobei die nach vorn ge richtete Kante abgeschrägt wird. Man kann flach oder steil, in beliebigem Winkel abschrägen. Zu diesem Zwecke ist die Stell schraube d angebracht. Will man in flachem Winkel abschrägen, so zieht man die Stellschraube an, während sie für steile Ab schrägung etwas gelöst wird. Messer a kann leicht heraus genommen und geschärft werden. Jedes beliebige Schustermesser lässt sich für die Maschine verwenden. Büchertisch. Mittheilungen und Vorträge aus den Monatsversammlungen des fachtechnischen Clubs der Beamten und Faktoren der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. 1892. Nr. 5. Auf einen Bericht über die Thätigkeit des Vereins vom Februar bis Juli d. J. folgt die Wiedergabe eines vom englischen Botschafts kaplan, Reverend Hechler, am 15. Dezember v. J. vor dem Club ge haltenen Vortrags über alte Bibeldrucke. Der Vortragende hatte etwa 200 Bibel-Ausgaben behufs Prüfung und Vergleichung zur Verfügung; er charakterisirte die graphische und künstlerische Ausstattung der wichtigeren Exemplare und gab Aufklärungen über die verschiedenen Bibel-Üebersetzer. Aus der Vergleichung von sechs dem Matthäus- Evangelium entnommenen Texten geht hervor, dass die Arbeiten von Emser und Eck sehr wenig von der Luther’schen Uebersetzung ab weichen. Andere katholische Bibel-Ausgaben stellen sich als blosse Nachdrucke der Luther’schen dar. Die Wiedergabe einiger Textseiten veranschaulicht die Buchausstattung im 16. und 17. Jahrhundert. Eine neu hinzugekommene, von Ferdinand Silas bearbeitete Abtheilung bringt eine Rundschau über die von Fachblättern berichteten Neuheiten auf technischem Gebiete. Berliner Typographische Gesellschaft. Mittwoch, 31. Aug. 1892, abends 9 Uhr, findet im Vereins lokal, Mauerstr. 89, die erste Sitzung nach den Ferien statt, und die Mitglieder werden hierdurch zu recht zahlreichem Erscheinen ergebenst eingeladen. Tages-Ordnung: 1. Geschäftliche Mittheilungen. 2. Die englische Richtung in Satz und Druck, a) Einleitung. b) Diskussion. 3. Die Fachpresse. Der Vorstand. Kleine Mittheilungen. Buchdruckertarif. Eine allgemeine Buchdruckerversammlung in Berlin fasste am 17. d. M. folgenden, von Herrn Besteck ein gebrachten Beschluss: Die Versammlung der Berliner Buchdruckergehilfen lehnt die Zu- muthung der Prinzipale ab, zu einer Zeit, wo die Mieths- und Lebens mittelpreise für den Arbeiter geradezu unerschwinglich geworden sind, mitzuwirken, dass der bisherige Lohn noch mehr gekürzt wird. Sie erklärt, nie und nimmer den von den Prinzipalen angedrohten, fast in allen seinen Paragraphen reduzirten Tarif anzuerkennen, und macht es jedem Gehilfen zur Pflicht, überall da, wo er es erzwingen kann, nur nach dem 1890er Tarif zu arbeiten, bis mit der organisirten Gehilfen schaft in legaler Weise Vereinbarungen getroffen sind. Zeitungs-Ausstellung. Zwei belgische Vereine, die Union de la presse periodique Beige, und der Cercle Beige des Collectionneurs de Journaux, beabsichtigen in Brüssel eine Zeitungs-Ausstellung zu veranstalten, in welcher Zeitungen und Zeitschriften aller Länder und Richtungen vertreten sein sollen. Anmeldungen und Sendungen nimmt A. Corne, 28 Marche du Pare, Brüssel, ent gegen. Wann die Ausstellung stattfinden soll, ist in dem uns vorliegenden Organ derselben, »L’Abraham Verhoeven«, nicht gesagt.