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No. 50. PAPIER-ZEITUNG. 1433 Filter in Betrieb. Jedes derselben Fig. 2. Hirschberg i. Schl. 10 solcher lässt nach seiner Erfahrung 1/3 bis 1/2 cbm Wasser in der Minute leicht durch. Man schaltet es am besten in die Leitungen ein, welche zu den Verbrauchsstellen führen. Da jedes Filter in dem Maasse weniger Wasser durchlässt, als es sich mit Verunreinigungen füllt, so muss man überall da, wo in jeder Minute gleichviel Wasser durchgehen soll, deren mindestens zwei, wie in Figg. 1 und 3 gezeigt, an wenden. Man kann dann durch Stellung der Hähne eins oder das andere, oder zwei Filter mehr oder weniger in Wirksamkeit treten lassen, und dadurch für gleichmässige Abgabe reinen Der Erfinder, Herr Direktor Richter, hat in der von ihm ge leiteten Papierfabrik Weitende bei Wassers sorgen. In einer schlesischen Zellstoff-Fabrik, wo das Filter auch angewendet wird, soll es sich auch sehr gut bewähren. Herr H. Füllner in Warmbrunn baut dasselbe. Die Einrichtung empfiehlt sich durch ihre Einfachheit und leichte Einschaltung in jede Rohrleitung. Wo jedoch, wie bei der Papiermaschine, starker Wasserdruck für die Wirksamkeit der Spritzröhren nöthig ist, könnten einge schaltete Filter dieser Art Zum Spülen des Gehäuses a ist ein Spülwasser-Ablasshahn s vorgesehen. Nach dem Schliessen des Ventils i wird die um den Bolzen m drehbare Verschlussklappe b geöffnet, das Gefäss c entfernt, von seinem mit Schmutz gesättigten Inhalte befreit und, mit neuem Filtrirstof versehen, wieder eingeschoben. Der Verschluss b wird durch eine im Querarm p geführte Schraube derart gegen das Gehäuse a gedrückt, dass ein zwischen a und b in einer Nuth liegender Gummi- oder Holzstreifen r jeden Wasseraustritt un möglich macht. Filter. Richter’sche Bauart. Das in Figg. 1, 2, 3 dargestellte Filter, welches sich in jede halbwegs zugängliche Wasserleitung leicht einfügen lässt, besteht äusserlich aus einem gusseisernen Gehäuse a mit Verschlussthüre b. In dies Gehäuse wird das mit dem nöthigen Filtrirstoff gefüllte Kupfergefäss c gebracht, zu -dessen Unterstützung vorstehende Flanschen und radiale Rippen e der Bodenplatte d dienen. Grundfläche f und Deckel h des Gefässes c sind gelochte Bleche, zwischen denen Holzwolle, Schwämme oder dergleichen Platz finden. Den Raum über dem Deckel h fülle man mit Filterstoff gröberer Art. Fig. 3. Das Wasser tritt in der Pfeilrichtung durch das leicht regulir- bare Ventil i ein und ist gezwungen, durch beide Filterschichten zu gehen, um nach dem Auslassventil k, und weiter in die Rein wasserleitung l zu gelangen. Die über dem Deckel h lagernde Masse ist bestimmt, die grösseren Schmutztheile aufzunehmen, während die unter h be findliche Filtrirmasse alle andern Unreinlichkeiten zurückhält. Wenn andauernd reines Wasser erzeugt werden muss, können mehrere derartige Filter nebeneinander aufgestellt werden, um während der nur Minuten währenden Reinigung abwechselnd ausgeschaltet zu werden. den Druck erheblich ver mindern. In solchen Fällen, -E wie auch da, wo in jeder Mi- a abgeliefert werden müssen, wird es vorzuziehen sein, das Wasser .schon gereinigt in den Sammelbehälter zu bringen, und es von dort unbehindert durch die Vertheilungsrohre fliessen zu lassen. Krepp-Papier. J. R. Crompton & Brothers von Elton Mills in Bury Lancashire, England, sind von jeher hervorragende Fabrikanten von Seiden papier, und neuerdings hat, wie The Paper Trade Review meldet, auch der Absatz ihres Krepp-Seidenpapiers, crepe tissue; grossen Umfang erreicht. Ehe dasselbe im Grossen erzeugt wurde, verstand jede Dame schon dasselbe herzustellen, indem sie Seiden papier um eine Stricknadel wickelte, mit den Händen in der Nadelrichtung presste, wieder öffnete, von neuem wickelte und presste, und dies etwa ein halb Dutzend Mal wiederholte. Auf diese Art wurde mit einer Stunde Arbeit, und nachdem 2 bis 3 Blatt verdorben waren, ein Blatt erhalten, welches zu einem hübschen Lampenschirm diente. J. R. Crompton & Brothers stellen jetzt solches crinkle^<paper, d. h. verkrumpeltes, und ausserdem eine zweite Art, nämlich Krepp-Papier, crepe paper her, welches dem gleichnamigen Gewebe ähnlicher und feiner gekrumpelt ist als crinkled. Beide Arten kommen in 22 Farben auf den Markt. In der erwähnten Mittheilung ist nichts darüber gesagt, wie diese Sorten hergestellt werden. Andere Fabrikanten, welche es erzeugen wollen, sind daher auf eigene Versuche angewiesen, wobei vielleicht das imJahrg. 1890, S. 595 mitgetheilte japanische Ver fahren einen Fingerzeig für den einzuschlagenden Weg bieten kann.