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1314 PAPIER-ZEITUNG. No. 45. Briefkasten. 121b. Frage: Es wäre uns lieb, zu erfahren, woher man das von Herrn Reinicke in Nr. 41, Seite 1202 empfohlene »präparirte Stearin« beziehen kann, und ob dasselbe ebenso gelöst und be handelt wird wie Wachs. Antwort: Man kann sich das präparirte Stearin in folgender Weise leicht selbst bereiten: Man bringe in einen Kessel 8 Liter Wasser, lasse dasselbe kochen und gebe sodann 200 g Soda hinein. Ist dieselbe gelöst, so kommt 1 kg Stearin in Tafeln hinzu. Hat sich auch dieses gut gelöst, so nimmt man die Lösung heraus, schüttet sie durch ein feines Messing- oder Haarsieb in ein noch einmal so grosses Gefäss als dasjenige war, welches die Lösung bisher enthielt, und rührt dieselbe tüchtig um, bis zum Erkalten, d. h. etwa 30 Minuten lang. Sieht man, dass die Lösung dickflüssig wird, so giesse man schnell 30 g Pottasche, welche vorher in einem halben Liter Wasser gelöst wurden, hinein. Bei fortwährendem Umrühren fängt nun die Stearinlösung unter dem Einfluss der Pottasche an zu quellen und erreicht das doppelte Volumen gegen vorher. Dann bringt man diese Lösung an einen kühlen Ort, lässt dieselbe bis zum nächsten Tag stehen und erhält dann eine schön weisse, dicke Masse, welche präparirtes Stearin genannt wird. Dasselbe kann nur zur Herstellung von Glanzpapier durch Friktion verwendet werden. Für Steinglätte eignet es sich weniger. Präparirtes Stearin ist vortheilhafter als Wachsseife, da solche namentlich bei weissem Glanzpapier stets gelblichen Schein hinterlässt, während das mit präparirtem Stearin behandelte Papier rein weiss aussieht. Natürlich muss wie bei der Wachsseife auch hier die richtige Menge in die Farbe kommen. Wilh. Reinicke. 140. Frage: Wir erlauben uns, Ihre Güte mit der Bitte in Anspruch zu nehmen, uns über den Gang der Handelsvertrags-Unter handlungen unseres Reichs mit Spanien zu unterrichten und uns mitzutheilen, ob der neue Handelsvertrag zur Durchführung kommen wird. Es wäre sehr wünschenswerth für uns, hierüber einige Auf klärungen zu gewinnen, da wir Lieferungen nach Spanien zu machen haben, mit dem neuen Handelsverträge aber leider wohl ein erhöhter Papier-Eingangs-Zoll für Spanien zur Einführung kommen wird, worunter unsere verspätet abgehenden Sendungen leiden müssten. Antwort: Wir wissen nicht mehr, als die Tagespresse be richtet, nämlich dass vorerst keine Aussichten auf Zustandekommen eines neuen Handelsvertrags mit Spanien vorhanden sind. Die Haupt-Schwierigkeit liegt darin, dass Spanien an der geplanten grossen Erhöhung der Spirituszölle festhält, die unserer Ausfuhr in diesem Erzeugniss sehr schaden, sie sogar unmöglich machen würde. 141. Frage: Gestatten Sie uns die höfliche Anfrage, ob Ihnen in England oder ev. auch in Deutschland eine Papierfabrik be kannt ist, die Papiere wie Einlage einseitig friktionirt und ander seits matt herstellt. Falls dieser Stoff hier zu Lande zu erhalten ist, wäre es uns natürlich viel angenehmer. Antwort: Die Probe dicken, schön weissen Papiers ist mit Reibungs-Kalander auf einer Seite geglättet und offenbar eng lischen Ursprungs. Es ist wunderschön gearbeitet, gleichmässig in der Durchsicht, hübsch gerippt und hat die milchweisse Farbe, welche viele englische Papiere auszeichnet. Es ist offenbar aus Espartogras mit erheblichem Erde-Zusatz hergestellt, hat sehr wenig Festigkeit, dafür aber den dicken, baumwolligen Griff, der dem Esparto eigen ist. Zur Ermittlung der Bezugsquellen stehen Ihnen unsere Anzeige-Spalten zur Verfügung. Wir theilen solche aus oft wiederholten Gründen nicht mit. 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