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Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der ge- wlinschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Einrichtung an Kalandern zum faltenfreien Einfuhren von Papier von Auguste Brule in Flot (Spanien). D. R. P. 59592. (Kl. 55.) Bei den Kalandern für Papier zeigt sich die Erscheinung des Faltenwerfens in der Längsrichtung beim Angehenlassen sowohl, wie besonders am Ende der Rolle und jedesmal dann, wenn ein oder mehrere Enden im Innern der Rollen vorhanden sind. Diese Falten verursachen einerseits einen bedeutenden Abfall, ander seits eine Schädigung der Papierwalzen. Beide Uebelstände sollen mittels der vorliegenden Einrichtung beseitigt werden. Fig- 1. Fig. 1 zeigt die obere Kalanderwalze von vorn und Fig. 2 von oben gesehen. Eine Pferdehaarbürste ist in der Längsrichtung über der oberen Kalanderwalze R derart angebracht, dass das Papier zwischen Bürste und Walze hindurchläuft. Diese Bürste besteht aus zwei Theilen B und B /, die durch ein Gelenk G verbunden sind. Dieselbe kann daher sowohl gerade gestreckt als auch mit beiderseits im Winkel zurückgestellten Hälften in Wirksamkeit treten, je nach der Art des zu glättenden Papiers. Die gegenseitige Stellung der beiden Bürstentheile wird mittels einer Sektorschiene S und Klemm schraube V bestimmt. Bei den seitlichen Ansatzlappen P und P‘ der Bürste greift eine geeignete, durch ein Gestänge oder ein Hebelsystem erzielte Führung in der W eise an, dass der Arbeiter die Bürste be liebig heben oder zur Anlage an die Walze R senken kann. Wenn die Maschine in Gang gesetzt und das Papier von den oberen Walzen gefasst ist, lässt der Arbeiter die Bürste herab, so dass das Papier gehemmt und gespannt wird. Ebenso lässt der Arbeiter, wenn sich das Abwickelungsende der Rolle dar bietet oder ein innenliegendes Ende zu Tage tritt, die Bürste herab, wodurch das Papier, welches von der Rolle bis zum Ein tritt in die Kalanderwalzen freiliegen würde, gehalten und bis zum Verschwinden aller Falten geglättet wird. Patent-An Spruch: Eine Vorrichtung zur faltenfreien Einführung von Papier bei Kalanderwalzen, bestehend aus einer an der oberen Walze zur Anlage zu bringenden Bürste, deren scharnierartig verbundene Hälften in gerader Richtung oder unter einem Winkel gegen ein ander festgestellt werden können, je nach der Beschaffenheit des Papiers, während durch eine Hebevorrichtung ein beliebiges Ab heben und Andrücken der Bürste ermöglicht ist. Darstellung von Zellstoff und Oxalsäure aus Pflanzenfaser stoffen von Dr. Isaac Lifschütz in Grünau bei Berlin, Dr. Ernst Bornstein in Berlin und die Chemische Fabrik Grünau, Landshoff & Meyer in Grünau bei Berlin. D. R. P. 60233. (KL 55.) Der Rohstoff, z. B; gehörig zerkleinertes Kiefernholz, wird in einem passenden Gefäss (aus Thon) mit einem kalten Gemisch von ver dünnter Salpetersäure und Schwefelsäure — am zweckmässigsten 1 Volumen konzentrirter Schwefelsäure auf 3 Volumen Salpeter säure vom specifischen Gewicht 1,18 bis 1,15 — so übergossen, dass er von der Mischsäure vollständig umspült wird. Das Ganze wird der Ruhe überlassen, wobei sich braune Dämpfe entwickeln. Die Reaktion ist beendet, sobald ein beträchtliches Nachlassen in der Dämpfeentwickelung eintritt. Das Rohmaterial ist nunmehr zu einem Zwischenprodukt umgewandelt, welches die nicht in Lösung gegangenen umgewandelten inkrustirenden Bestandtheile in leicht entfernbarer Form enthält. Man trennt dasselbe von der sauren Flüssigkeit, wäscht es zunächst mit kaltem, dann mit heissem Wasser, und kocht es darauf mit einer schwachen (etwa 1/2 prozentigen) alkalischen oder Sodalösung bis zur Zerfaserung aus; durch Filtriren und Nachwaschen mit Wasser erhält man den reinen Zellstoff. In dieser Weise gewinnt man aus Kiefern holz etwa 45 pCt. Zellstoff. Die vom Zwischenprodukt getrennte Flüssigkeit wird zur möglichsten Ausnutzung ihres noch vorhandenen Salpetersäure gehaltes sowie zur Anreicherung an Oxalsäure wiederholt mit frischem Rohmaterial benutzt bis zur Ausnutzung der Salpeter säure, und man erhält so eine mit Oxalsäure stark gesättigte Lösung, aus welcher sich die Oxalsäure, insbesondere wenn die Salpetersäure nahezu verschwunden ist, bis auf 1,5 bis 2 pCt. fast völlig rein (etwa 93 prozentig) ausscheidet; zur vollständigen Reinigung genügt ein einmaliges Umkrystallisiren. Zweckmässiger verfährt man indess unter Mitwirkung von Wärme in der Weise, dass man bei jeder folgenden Operation die Temperatur um etwa 5 bis 10° C. höher hält als bei der vorhergehenden. Bei Kiefern holz ist bei diesem Verfahren die Salpetersäure bereits völlig auf gebraucht, ehe man noch mit der Temperatursteigerung 80° C. erreicht hat. Die Flüssigkeit stellt alsdann eine etwa 30 bis 32prozentige, mit Oxalsäure stark gesättigte Schwefelsäure dar, welche man vom Zwischenprodukt trennt und erkalten lässt. Nach dem Erkalten scheidet sich die Oxalsäure bis auf 1,5 bis 2 pCt. wie oben fast völlig rein (etwa 93prozentig) aus, so dass zur voll ständigen Reinigung ein einmaliges Umkrystallisiren genügt. Die. Schwefelsäure wird wieder mit Salpetersäure vermischt und weiter verwendet, und man bringt alsdann nach Ausnutzung dieser Salpeter säure sämmtliche bei dieser Operationsreihe gebildete Oxalsäure zur Abscheidung. Selbstverständlich kann man auch von vorn herein eine mit Oxalsäure kalt gesättigte Schwefelsäure benutzen, und ferner die Anreicherung an Oxalsäure auch so bewirken, dass man bei jeder neuen Operation die aufgebrauchte Salpeter säure stets wieder ersetzt und dann erst zum völligen Aufbrauch schreitet. Hervorzuheben ist, dass weder in dem Zwischenprodukt noch in der Flüssigkeit Nitroprodukte auftreten. Statt Schwefelsäure können auch andere. wasserentziehende Mittel oder' die Bildner derselben, wie schweflige Säure und deren Salze, und ebenso statt Salpetersäure auch salpetrige Säure oder deren Salze und sonstige Bildner derselben, wenn auch nicht so vortheilhaft wie Salpeterschwefelsäure, zur Anwendung gebracht werden. Patent-Ans prüche: 1. Das Verfahren zur gleichzeitigen Darstellung von Zellstoff und Oxalsäure aus Pflanzenfasern durch Behandlung der letzteren mit verdünnter (nicht nitrirender) Salpetersäure, welcher zwecks Erhöhung der Reaktionsfähigkeit Schwefelsäure zugesetzt ist. 2. Das weitere Verfahren, durch wiederholte Benutzung der beim Verfahren unter 1 abfallenden sauren Flüssigkeit die in der Salpetersäure sich lösende Oxalsäure direkt in fester Form zu gewinnen. GEBR. PLANGE, Hamburg, 55501] bei dem Lübecker Thor 17. Couvert-Fabrik mit Dampfbetrieb. ENGROS EXPORT Agenturen für grössere Plätze zu vergeben.