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No. 31. PAPIER-ZEITUNG. 889 Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaarenfaches, welche Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei besprochen. Reklameschilder mit Schlitzen zur Einfügung von auf Karton stücke gedruckten Buchstaben liefert die Firma Chr. Schäfer in Offenbach a. M. Die Schilder bestehen aus lackirten Blech rähmchen der nachstehend abgebildeten Art, deren Höhe, ent- gZum Einstecken von jben.^ sprechend der Grösse der Buchstaben, verschieden ist. Das Ein stecken der Buchstaben hinter das Rähmchen erfolgt von der oberen offenen Langseite her. Bei Mittheilungen, welche in einem einzelnen Schilde nicht untergebracht werden können, werden mehrere Schilder durch vernickelte Kettchen mit einander ver bunden. Die wechselnden Grössen und Längen bieten dabei ein angenehmes Bild. Die Firma liefert 18 verschiedene Schriftgrössen in schwarzer und bunter Farbe und Rähmchen in 4 Grössen von 20 cm Länge und 3 cm Höhe bis 52 cm Länge und 8 cm Höhe, sodass für jeden Zweck Passendes gewählt werden kann. Jeder Buchstabe, auch aus der Mitte, kann herausgenommen oder ge wechselt werden, ohne dass die davor oder dahinter steckenden Buchstaben herausgenommen zu werden brauchen. Die Buchstaben! sind natürlich immer wieder für neue Texte verwendbar. Die | kleinste 20 cm lange, 3 cm hohe Schildergattung wird nicht durch I Kettchen verbunden, sondern hat kleine eingestanzte Häkchen. | Diese Schildchen eignen sich besonders zum Auszeichnen einzelner Stücke für Konfektions-, Ausstattungs-, Delikatessen-, Uhrmacher- usw. Geschäfte. Die Reklameschilder stehen unter Gebrauchs musterschutz. Haus-Buch. Das preussische Einkommensteuergesetz vom 24. Juni 1891 hat den preussischen Staatsbürgern, welche mehr als 3000 Mark Jahreseinnahme haben, die Pflicht der Selbstein schätzung auferlegt. Die Steuerzahler müssen jetzt ihr Ein kommen getrennt nach 4 Unterabtheilungen, aus Kapitalbesitz, aus Grundbesitz, aus Handel und Gewerbe und aus gewinnbringender Beschäftigung angeben, und sind daher, wenn sie dies gewissen haft bewerkstelligen wollen, genöthigt, genaue Buchführung an zulegen. Die Firma Julius Rosenthal in Berlin S. bringt ein unter Nr. 2522 des Gebrauchsmusterschutzes stehendes Hausbuch in Grossfolioformat in den Handel, das sich hauptsächlich mit dem Einkommen aus Grundbesitz beschäftigt und in seinem ersten Theil eine Uebersicht der Einnahmen, in seinem zweiten Theil der Ausgaben jeder Art bietet. Dadurch werden Hausbesitzer in den Stand gesetzt, nicht nur selbst einen klaren Einblick in ihre aus Grundbesitz stammenden Einkünfte zu erhalten, sondern auch bei etwaigen Reklamationen gegen zu hohe Besteuerung sich auf eine übersichtliche Grundlage stützen zu können. Das Hausbuch ist sauber in Seiden-Kaliko mit Moleskin-Rücken und -Ecken ge bunden und trägt vorn eine Deckelpressung in Gold »Hausbuch«. Strafbücher und Sonntagsarbeitsbücher. Die neue Reichs gewerbe-Ordnung, welche seit 1. April in Kraft ist, verpflichtet jeden Arbeitgeber, der mehr als 20 Leute beschäftigt, Verzeichnisse über Sonntagsarbeit, sowie über verhängte Strafen zu führen. Die Geschäftsbücherfabrik von Riefenstahl, Zumpe & Co. in Berlin O. liefert solche Bücher mit entsprechendem Vordruck in Folioformat. Dieselbe erklärt sich auch bereit, Interessenten ein Exemplar ihrer Arbeitsordnung kostenfrei zu überlassen. Karten mit schrägem farbigem Rande sind eine interessante und ansprechende Neuheit der Firma Gebrüder Herzheim in Düren. Diese Karten werden hergestellt, indem kräftig gefärbter Karton beiderseits mit hellfarbigen Papierblättern überzogen und in Karten zerschnitten wird. Die Kanten derselben werden in bekannter Weise schräg gehobelt und geglättet. Der schräge Schnitt legt die farbige Einlage auf breiter Fläche frei und erzeugt ein hübsches feines Rändchen. Auf solche Weise lassen sich auch Ränder in Landes-, Stadt- und Geschlechterfarben herstellen. In dieser Ausführung liegen uns einfache Karten verschiedener Grösse und Stärke, Doppel- und dreifache Karten, Karten mit um geklappter Dreieckspitze usw. vor. Das Verfahren ist unter Ge brauchsmusterschutz gestellt. Lizenzen werden abgegeben. Holzmanns Schnellradirer. Die Firma, welche dieses Werk zeug liefert, ist in Nr. 29, Seite 825, unrichtig wiedergegeben. Sie heisst: Wilhelm Kumpfmiller in München. Düten und Beutel aus Pergamynpapier sind vermuthlich hier und da schon gefertigt, aber noch nicht für den Zweck benutzt worden, für welchen die Firma P. J. Schmitz in Düsseldorf sie herstellen und schützen liess, — nämlich als Schutzmittel für reifende Früchte und Trauben. Als Mittel, edle Obstsorten und Trauben vor Vögel- und Insektenfrass zu schützen, benutzte man bisher Säckchen aus Gaze. Die billigeren Pergamyndüten sollen vor diesen Säckchen noch den Vorzug haben, dass sie Staub abhalten und als schlechte Wärmelei ter rings um die Frucht eine gleich mässig warme, das Reifen förderndeLuft- Schicht erzeugen, ohne die Sonnen- strahlen abzuhalten. Die Düten und Beutel haben die neben stehend veranschau lichten Formen. Sie werden bald nach dem Abfallen der Blütheüber die kleine Frucht gezogen und am Stiel derselben durch Zusammenfalten und Anbringung einer beigegebenen Metallklammer befestigt. Die am Niederrhein und an der Mosel angestellten Versuche sollen sehr befriedigend aus gefallen sein. Die Bleistifthülsen aus Metallblech, welche die Firma Clemens Keitel, Pegau i. S., liefert, sollen für die bisher üblichen Bleistifthalter aus Stoff oder Pappe, welche an Notiz büchern usw. angebracht werden, einen haltbaren, nahezu unver wüstlichen Ersatz bieten. Die cylindrische Hülse ist nicht ver- löthet und kann jeder Bleistiftdicke angepasst werden, indem man sie bei starken Bleistiften durch Aufbiegen erweitert, bei schwächeren zusammendrückt. Die Befestigung an Notizbüchern geschieht, indem zwei parallele Einschnitte nahe der Längskante in die Rückseite der Buchdecke gemacht werden, durch welche eine schmale an der Hülse sitzende Blechzunge gesteckt wird. Das vorstehende Ende der Zunge wird sodann nach innen zu um gebogen, wodurch eine sehr haltbare Befestigung erzielt wird. Die Isolirklammer derselben Firma ist eine cylindrische Blech hülse, an welche, wie nachstehender Querschnitt zeigt, ein etwa 8 cm langer, zusammengebogener Blechstreifen an der Biegestelle angelöthet ist: Die Längen der beiden Streifen-Enden sind um etwa 1 cm ver schieden. Die Isolirklammer dient zum schnellen Aufsuchen einer Buchseite, auf der man gleich weiter schreiben will, oder zum schnellen Auffinden einer Notiz. Man schiebt die Klammer über 10—15 Blätter hinweg, so dass dieselben zwischen den beiden Schenkeln festgeklemmt liegen. Namentlich Personen, die, wie Rechtsanwälte, Professoren, Lehrer usw., oft verschiedene Stellen in Büchern sich anmerken müssen, werden die Klammer oft mit Vor theil verwenden können. Onyxfeder. Die Achatschleiferei von H. Sulzer & Co. m Glattfelden in der Schweiz fertigt Schreibfedern aus Onyx. Diese sehr haltbaren, wahrscheinlich unverwüstlichen Federn haben die ungefähre Form einer Stahlfeder, stellen sich aber nicht als Ab schnitte eines Hohlcylinders, sondern als solche eines Vollcylinders dar. Der Spalt ist mit furchenartigen Erweiterungen an der Aussen- und Innenseite sauber eingeschliffen. Die Feder ist voll kommen unelastisch und muss demnach beim gewöhnlichen Schreiben mit sehr leichtem Druck geführt werden. Haar- und Grundstriche sind wenig von einander verschieden; Schönschrift lässt sich daher mit der Feder nicht herstellen. Wold aber eignet sie sich zum Durchschreiben unter Benutzung abfärbenden Papiers und kann zur Vervollkommnung derjenigen Trockenkopirverfahren, bei welchen man bisher die nicht unbedingt zuverlässige Glasfeder anwenden musste, beitragen. Bedingung bei Anwendung der Onyxfeder ist, dass sie ziemlich voll gehalten wird. Bei schwacher Füllung geben wenigstens die uns vorliegenden Exemplare schlecht Tinte ab. Die Onyxfeder ist in einem Holzhalter innerhalb einer Metallhülse eingeleimt. Mit Wasser kann sie jederzeit in voll kommenster Weise gereinigt werden. Die fabrizirende Firma