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Sanuar bis zu Ostern die arbeitsreichste Zeit im ganzen Schul- fahr, heißt es doch auf Zensuren und Versetzung sich vorzuberei ten. Besonders geht das die an, die Ostern die Schule verlassen «nd vor der Berufswahl stehen. Die Schule rüstet sie aus mit allem nur Möglichen. Mag alles dazu beitragen, die Kinder gerüstet hinaustreten zu lassen ins Leben; sie sind ja unsere Hoffnung und unsere Zukunft. Die Windfahnen unsrer Türme zeigen ost nicht, wie man annehmen müßte, zu gleicher Zeit die gleiche Windrichtung. Während beispielsweise die Fahne des Rathauses aus Westnord west stand, zeigten die der Nikolai- und Iakobikirche auf Ostsüd ost. Aber selbst die beiden letzteren zeigen auch nicht immer die gleiche Windrichtung an. Diese Erscheinung ist darauf zurück- guführen, daß bei geringer Stärke des Windes dieser nicht vermag, den durch Rostbildung im Lager vorhandenen Wider stand zu überwinden und die Fahne dieserhalb in der Lage bleibt, die der vorhergegangene stärkere Wind hervorgebracht hat. Gesangskonzert. Morgen Sonntag, den 11. Januar konzer tiert im „Weißen Adler" das Doppel-Quartett ehemaliger Kruzianer. Aus dem berühmten Kreuzkirchenchvr zu Dresden, welcher auf 700jähriges Bestehen zurückblicken kann, hervorgs- gangen, hat sich das Doppel-Quartett während seines 4jährigen Bestehens im In- und Auslande bereits große Erfolge errungen. Auffallend ist die Iugendfrische der einzelnen Stimmen, die Rein heit und Klarheit der Harmonie, sowie die vollkommene Beherr schung der poliphonen Komposition. Die Vortragsfolge weist «ur das beste in Kunst- und Volkslied auf. Ein Besuch dieses Konzertes ist nur zu empfehlen. Aerztlicher Sonntagsdienst Sonntag den 11. Januar: Dr. Bretschneider-Wilsdruff und Dr. Wollburg-Seeligstadt. Der Stenographenverein „Gabelsberaer" hält Mittwocy, den 14. Januar im „Amtshof" seine diesjährige Hauptversamm lung ab Der neugegründete Funkverein legt sich mächtig ins Zeug. Nm Montag abends 8 Uhr wird im „Löwen" bereits der erste Vortrag gehalten, zu dem auch Gäste herzlich willkommen sind. Bundesschietzen und Bundeskegeln. Vom 19. bis 25. Juli h. I. wird das 30. Mitteldeutsche Bundesschießen und vom L. bis 9. August das 18. Sächsische Bundeskegeln in Annaberg abgehalten. Das Bundesschietzen findet in den Schicßständen der Schützengilde statt. Für das Bundeskegeln wird eine 2550 Quadratmeter große Halle mit 24 Bahnen errichtet. Prämie für Auffindung von Toten. Nach einer neuerlichen Verordnung der Ministerien des Innern und der Justiz wird für Auffindung eines toten menschlichen Körpers und Anzeige hierüber an die Polizeibehörde eine Prämie von 4 Mark für die gehabten Mühen und den Verlust an Zeit gewährt. Zunahme der Tollwut und der Klauenseuche in Sachsen. Der amtliche Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 31. Dezember 1924 ver zeichnet 18 Tollwutfälle gegen 17 am 15. Dezember; Maul- «nd Klauenseuche 261 (251). Im großen und ganzen ist der Stand der übrigen Krankheitsfälle unverändert; die Lungen- feuche der Rinder, sowie die Beschälseuche haben abgenommen. Rechtsschutz für Eltern. Da sich die Fälle mehren, in denen Eltern schulpflichtiger Kinder juristischer Beratung bedürfen, ist dem Landesverband der christlichen Elternvereine Sachsens, Dresden, Ferdinandstraße 19,2 eine Rerbts^utzstelle angeglie dert worden, unter Mitarbeit namhafter Juristen. Prägung von Goldmünzen. Nach 8 2 des neuen Münzge setzes vom 30. August 1924 sollen als Goldmünzen Stücke über 20 und 10 Reichsmark ausgeprägt werden; und zwar aus 1 Kilogramm 139)4 Stücke über 20 oder 279 Stücke über 10 Reichsmark. Das Mischungsverhältnis soll 900 Teile Gold und 100 Teile Kupfer betragen. Gewicht und Mischungs verhältnis entspricht genau demjenigen der alten Goldmünzen. Die früheren Goldmünzen können natürlich schon jetzt in Ver kehr gesetzt werden, und das neue Münzgesetz sagt (H 4) aus drücklich, daß bis auf weiteres auch die auf Grund der be treffenden Gesetze vom 4. Dezember 1871, 9. Juli 1873 und 1. Juni 1909 ausgeprägten Goldmünzen als Reichsgoldmün- <en gelten sollen. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk des öffentlichen Arbeitsnachweises Meißen und Umgebung, im Dezember 1924. Die Verschlechterung des Arbeitsmarktes nahm im Dezem ber ihren Fortgang. Sie drückte sich zweifach aus; erstens im Ansteigen der Erwerbslosenzahlen der Männer, zweitens im Fallen der Vermittlungszahlen. Die Zunahme der Erwerbslosen liegt zum größten Teil in der Winterszeit begründet. Obwohl das Wetter für die Außcnarbeiten sehr günstig war, sanden viele Entlassungen statt, da die Arbeiten beendet waren und neue nicht in Angriff genommen wurden. Der starke Rückgang der offenen Stellen zeigt aber deutlich einen Stillstand bei Gewerben und Industrien, die bisher gut beschäftigt waren. Da der größte Teil der Bauhandwerker in ländlichen Orten wohnt, ist die Steige rung in den Landgemeinden stärker als in der Stadt Meißen. Der Zugang an Arbeitslosen betrug im Dezember 831 Männer und 202 Frauen gegen 728 Männer und 291 Frauen im No- tember. Die Zahl der Vermittelten sank auf 233 Männer und 108 Frauen gegen 335 Männer und 193 Frauen im No vember. Die Zahl der Arbeitsuchenden stieg. Sie betrug am 1. Januar 1925 1544 (am 1. Dezember 1924 1109) Männer und 276 (250) Frauen. Von den Arbeitsuchenden wohnten am 1. Januar 1925 in der Stadt Meißen 505 (407) Männer und 143 (144) Frauen, im übrigen Bezirk 1039 (702) Männer und 133 (106) Frauen. Von den 1820 Arbeitsuchenden erhalten 1106 (660) Erwerbslosenunterstützung. Die Unterstützungsemp fänger verteilen sich auf die Stadt Meißen 276 (207) Männer und 20 (19) Frauen, auf den übrigen Bezirk 731 (387) Männer und 79 (47) Frauen. Aussetzer werden 13 unterstützt und Zu schläge an 1639 (971) Angehörige gezahlt. Pflichtarbeit leisteten täglich 10 Erwerbslose. Notstandsarbeiten wurden nur außer halb der Stadt Meißen ausgeführt und dabei täglich 77 Per sonen beschäftigt. In der Landwirtschaft stieg der ungedeckte Be darf an Arbeitskräften. Es fehlt an jüngeren männlichen Ar beitskräften und an Mädchen jeden Alters. Am 1. Dezember blieben 44 Stellen für Burschen und 125 für Mädchen unbesetzt. Die Vermittlung betrug im Dezember 46 Burschen und 13 Mädchen Der Zugang an offenen Stellen war aber so stark, Daß am 1 Januar 1925 noch 44 Stellen für Burschen und 186 für Mädchen offen waren. Die Abteilung Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung erfreute sich auch im vergangenen Monat eines regen Besuches. Beratungsstunden sanden in Meißen, Nossen und Kötitz statt. Die Anzahl der beim Berufsberater rat- und stellensuchenden Personen stieg von 271 auf 391. 39 Berufsuchende wurden im Dezember in Lehrstellen vermittelt. Begrüßt wird, daß auch Schüler und Schülerinnen höherer Lehranstalten von der Ein richtung Gebrauch machen. Bedauerlich ist der verhältnismäßig geringe Besuch von weiblichen Ratsuchenden, ist doch gerade die Berufswahl der Mädchen ein besonders schwieriges Kapitel. Bei den Knaben herrscht immer noch Nachfrage nach Tisch ler-, Elektriker- und Autoschlosser-Lehrstellen und der Berater mußte diesen Wünschen immer wieder mit dem Hinweis auf Lehrstellenmangel entgegentreten. Es wäre erwünscht, wenn den Kindern diese Enttäuschung schon dadurch erspart würde, daß diö Eltern das Aufkommen eines Wunsches nach Eintritt in diese Berufe durch genügende Aufklärung verhüteten. Gesucht wer den dagegen besonders Töpfer-, Maschinenbauer-, Klempner-, Former-, Bäcker-, Friseur- und Dekorationsmaler-Lehrlinge, einige begabte Handlungslehrlinge, z. T. mit höherer Schulbil dung, zwei Maschinenzeichner- und ein Zigarrensortierer-Lehr- ling. Großer Bedarf liegt vor an Osterjungen für die Landwirt schaft, auch einige Gärtnerlehrstellen können vermittelt werden. Ziemlicher Mangel an Lehrstellen besteht außer in den erstge nannten Berufen (Tischler, Elektriker, Autoschlosser) im Schuh macherberufe. Erfreulich ist die Tatsache, daß bei den Mäd chen die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer hauswirt schaftlichen Ausbildung in Stadt oder Land immer mehr Boden gewinnt. Leider fehlt es vielfach an solchen Arbeitsstellen, wie auch für Kindermädchen. Zahlreichen Wunicken narb Erlernung des Schneiderhandwerks kann wegenMangel an Lehrstellen nicht entsprochen werden. Außerordentlich groß ist der Andrang zu kaufmännischen Berufen (Verkauf, Kontor). Eine sehr aroke An kaufmännischen. Berufen (Verkauf, Kontor). Eine sehr große ZahlLehrstellensuchender (aus der Handelsschule mit und ohne Reifezeugnis, z. T. schulfrei, aus der höheren Mädchenschule, so wie aus Ler Volksschule) find noch ohne Lehrstellen. Meldungen erbeten durch Fernruf 92. Beratungsstunden in Meißen, Sonn abends nachm. von 4—6 Uhr. Wetterbericht. Wolkig bis zeitweise heiter, leichte Nachtfröste, tagsüber sehr kühl. Gebirge anhaltende Kälte, abflauende nordwestliche Winde. (sachfen uncl NacdbarlchaN^ Hintergersdorf. (Geburtstag.) Kammersänger Frie drich Plaschke, der bekanntlich mit seiner Gattin ein Gut be wirtschaftet, feierte am Mittwoch feinen 50. Geburtstag. 50 Jahre ist zwar noch kein hervorragendes Alter, aber man glaubt unserem Plaschke seinem ganzen künstlerischen, menschlichen Wesen nach, die „50" nicht einmal recht. Aber es stimmt! So beglückwünschen auch wir ihn. Hoffen, daß er dem gesamten ' Künstlerleben recht lange erhalten bleiben möge. Spechtshausen. (G e fl üg e l a u s st e l l u n g.) Eine große allgemeine Geflügelausstellung mit Prämiierung veranstaltet der obige Geflügelzüchterverein. Im Spechtshausener Gasthof ist schon alles vorbereitet für den 11. und 12. Januar. Am Mon tag beginnt abends 7 Uhr eine Ziehung unter behördlicher Auf sicht. Gewinne müssen bis 16. Januar abgeholt sein. Tharandt. Alle Volksschullehrer des Schulaussichtsbezirks Dresden 2 sind für Dienstag zu einer amtlichen Konferenz nach der obigen Schule von Schulrat Dr. Kraner geladen worden. Dr. Kraner wird einen Bericht erstatten, über die Bilanz unserer Unterrichtsarbeit. Aussprache hierüber. Mitteilungen werden sich anschließen. Alle Lehrer sind verpflichtet, teilzunehmen. Meißen. (Das Stadtverordneten-Kollegi- u m wählte vorgestern abend in seiner ersten Sitzung im neuen Jahre das Präsidium in seiner bisherigen Zusammensetzung wieder. Der Einspruch des Oberbürgermeisters und des Rates gegen die Einführung der kostenlosen Totenbestattung wurde nach erheblicher Aussprache, in der der Oberbürgermeister das Anwachsen des Fehlbetrages der Stadt im nächsten Jahre-in eindringlicher Weise darlegte und die Möglichkeit offen ließ, daß der Fehlbetrag die Ziffer von einer Million erreichen könnte, abgelehnt. Ostritz. (Ein Opfer des Massenmörders Denke.) Unter den Opfern des Münsterberger Massenmörders Denke befindet sich auch ein ehemaliger Ostritzer Einwohner, und zwar der Arbeiter Kaspar Hubalek. Er verließ vor mehr als zehn Iahen seine noch in Ostritz lebende Ehefrau und trieb sich seither als Gelegenheitsarbeiter in der Welt herum. Die Papiere des Hubalek wurden in der Wohnung des Mörders aufge- funden, so daß zweifellos feststeht, daß er unter den Ordern des Verbrechers zu suchen ist. Der Ermordete stammte aus Böhmen. Bautzen. (Wo mögen die Großdöbschützer Feuerwehrleute gelöscht haben?) Bei dem großen Brande in Denkwitz bei Bautzen waren die Feuerwehrleute aus weitem Umkreise zum Löschen herbeigeeilt. Auch die Feuerwehr männer von Großdöbschütz waren ausgerückt, sind aber merk würdigerweise bei dem Brand nicht tätig gewesen. Wie sich aus folgender schriftlicher Anfrage der mißtrauischen Feuerwehr frauen von Großdöbschütz ergibt, die das „Bautzener Tageblatt" mitteilt. Mehrere Frauen der Großdöbschützer Feuerwehr schrie ben: Geehrter Herr Brandmeister von Ebendörfsl! Können Sie uns Auskunft geben, wo unsere Wehr aus Großdöbschütz beim Brande in Denkwitz geblieben ist? Unsere Feuerwehr ist Sonn abend abend um 4,45 Uhr hier mit der Spritze abgerückt und ist doch laut Bericht vom 5. Januar in Denkwitz nicht anwesend gewssn. Die Männer sind aber erest Sonntag früh um 2 Uhr heimgekehrt." Wo mögen die Großdöbschützer Feuerwehrmänner eigentlich gelöscht haben? Roßwein. (Städtische Unter st ützungderBau- tätigkeit.) Die Stadtverordneten beschlossen den Bau einer Serie von Einfamilienhäusern, und zwar in Gemeinschaft mit privaten Bauunternehmern. Jedes Haus wird auf etwa 10 000 Mark zu stehen kommen; 6 000 Mark werden aus allgemeinen Mitteln aufgebracht, während der Bauende etwa 4 000 Mark aufweisen muß. Interessenten sind in genügender Anzahl vor handen. Frankenberg. (Erdichtet.) Die Selbstbeschuldigung des Harthaer Schlossers, der sich vor einigen Tagen der hiesigen Polizei stellte und dabei angab, ein Hamburger Mädchen er mordet zu haben, war von dem Burschen erdichtet worden, je denfalls zu dem Zwecke, um sich für einige Tage durch feine Fest nahme Unterkunft zu verschaffen. Es ist einwandfrei festgestellt worden, daß er an dem Tage, an dem in Hamburg die Mord tat geschah, in Chemnitz gearbeitet hat. Geringswalde. (Erfolgreicher Fischzug,) Der hie sige 5 Hektar große Stadtteich wurde bisher aller zwei Jahre gefischt. Während des diesjährigen milden Winters kamen die Fische nicht zur Ruhe und es bestand die Gefahr, daß sie bei wieder eintretendem Froste an das Eis anfroren und zu Grunde gingen. Der Teich wurde deshalb am 6. Januar bei günstigem Wetter gefischt, nachdem er erst im vorigen Frühjahr mit Karp fen neu besetzt worden war. Die Fische zeigten, obwohl sie nicht gefüttert worden sind, ein erstaunliches Wachstum (Karpfen 3)4 Pfund und schwerer). Die Ausbeute betrug rund 40 Zent ner Karpfen und 4)4 Zentner Schleien. Leisnig. (Der neue Superintendent.) In der heutigen Kirchenvorstandssitzung wurde von drei vom Landes konsistorium vorgeschlagenen Geistlichen Pfarrer Werner von der Chemnitzer Kreuzgemeinde zum Superintendenten in Leisnig ge wählt. Wolkenstein. (Die Not der Kleinrentner.) Große Bestür zung herrscht unter den hiesigen Kleinrentnern und Kleinrent nerinnen, denen die Mitteilung des Stadtrats zuging, daß der hiesige Wohlfahrtsausschuß beschlossen habe, iynen ab 1. Januar 1925 die Kleinrentnerunterstützung nur noch unter der Bedin gung gewähren zu wollen, daß sie ihr noch vorhandenes Vermö gen der unterstützenden Behörde gegenüber verpfänden, damit sich der Staat bezw. die Gemeinde für den entstandenen und noch entstehenden Unterstützungsaufwand an dem späteren Nach laß der unterstützten Person schadlos halten könne. Bärenstein. (S ch a r l a ch e p i d e m i e.) Hier tritt zur Zeit der Scharlach in starkem Maße auf. Wegen der Anstek- kungsgefahr beginnt der Volksschulunterricht der oberen und der Mittelschule auf Anordnung des Schularztes erst am Mon tag, den 12. Ian. Auch die Kaufmännische Fortbildungsschule hat den Schulbeginn auf unbestimmte Zeit verschoben. Hohenstein-Ernstthal. (Wenig gewinnbringende Erzbergwerke.) Eine Aktiengesellschaft hat unter dem Namen Hohenstein-Ernstthaler Erzbergwerke den Drei-Brüder Schacht erworben, um dort Erze zu fördern. Dieser Schacht soll noch starke Erzgänge besitzen. Vor kurzem fand nun die Gene ralversammlung dieser Gewerkschaft statt, in welcher gegen eine Stimme beschlossen wurde, für 1924 keine Dividende zu vertei len und das Aktienkapital auf 270 000 Mark umzustellen. Dem Aufsichtsrat wurde die Entlastung verweigert. Die Gewerken haben auch noch auswärts ein Erzbergwerk vor einiger Zeit ge kauft. Jedenfalls hegt man für den Weiterbetripb des Werkes starke Bedenken, denn, wie verlautet, schweben deshalb mit größeren Interessentengruppen Verhandlungen. Der hiesige Erz bergbau ist schon seit uralten Zeiten wenig gewinnbringend ge wesen und hat oft erhebliche Zubußen erfordert. Crimmitschau. Als Wahrzeichen der Inflation erhebt sich hier ein halbfertiges neues Bankgebäude an der Ver längerten Friedrich-August-Straße. „Der Bau des Bankgebäu des ist bis zum zweiten Obergeschoß gediehen", so heißt es in einem Prospekt des Bauherrn, der Crimmitschauer Bank, „die weiteren Bauarbeiten schreiten rüstig vorwärts und mit der Voll endung des Baues ist in sechs bis acht Wochen zu rechnen." Inzwischen sind viele Monate vergangen, aber der Riesenbau wird immer noch von dem großen Turmgerüst gekrönt und nichts regt sich, um das kühne Werk der Inflation zu vollenden. Man sucht nach Geld, eine Anleihe scheiterte. Was nun werden soll, weiß niemand. An Vorschlägen hat es bisher nicht gefehlt, nur nahm keiner greifbare Gestalt an. Zwickau. (Ein Pferd vom elektrischen Strom getötet.) An der Kreuzung der Luther- und Werdauer Straße war am Mittwoch der Spanndraht der elektrischen Straßenbahnleitung gerissen und auf den Speifedraht der Ma rienthaler Werke gefallen, wodurch der Draht Strom erhielt. Die Pferde eines Geschirres verfitzten sich in den Draht und wurden durch den Strom niedergeworfen. Das eine Pferd, das auf dem Drahte lag, wurde vom elektrischen Strom sofort ge tötet, das andere durch Brandwunden schwer verletzt. Falkenstein. (Siedlung.) An der Freilegung von Sied- lungslanb auf der zum Rittergut Falkenstein gehörigen Wald parzelle im Süden Ler Stadt wird jetzt von den Siedlern fleißig gearbeitet. Es kommen 26 Hektar jungen Waldbestandcs in Frage, welche den Siedlern zu überlasten sind. Man hofft in diesem Jahre bereits eine Anzahl Wohnungen fertigzusteuen, Auf diesem Areal werden 100 Siedlerwohnhäuser mit je 1000 Quadratmeter Grund und Boden nach und nach errichtet. Mylau. (Das Wvhnungselend.) Geradezu trostlos scheint sich die Wohnungsnot in hiesiger Stadt auszugestalten; so ist im Verhältnis zum Vormonat ein Steigerung von rund 20 Prozent zu verzeichnen. Zur Zeit gibt es hier 171 fehlende Wohnungen, und 254 Wohnungssuchende; außerdem liegen 124 Anträge auf Wohnungstausch vor, eine im Verhältnis zur Ein wohnerzahl Mylaus überaus betrübliche Tatsache. Treuen. (Durch das Glasdach gebrochen.) Am Dienstag nachmittag brach der 70jährige Gründer und Mitin haber der Vogtländischen Möbel-Industrie G. m. b. H. Treuen und Plauen, Gottlob Haffner, in seinem im Umbau befindlichen Hause in der Wilhelmstraße durch das Glasdach, das vorläu fig mit einfachem Glas abgedeckt worden war, und fiel etwa 4 Meter tief auf Mauergerät. Er erlitt schwere äußere und innere Verletzungen und wurde in das Krankenhaus gebracht. Berliner Pradudten^öese von heute, dem 10 Januar. Weizen: 23 80—24,20; Roggen 22,80—23,40; Sommer gerste: 28—29,20; Wintergerste: 20—21,80; Hafer: 17,60 bis 18,40; Weizenmehl: 32,50—34,75; Roggenmehl: 31,75—34,50z Weizenkleie: 16; Roggenkleie: 15,40; Raps 40,50. Die hcuiige Ausgabe unserer Zeitung umsaßt 8 Seilen Beranlwcrltich für die Schristteitung Hermann Lässig, für An zeigen und Reklame A. Römer. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff, M M— vor Oeberteuerung unh sickern sick clen Erwerb preiswerter einwandfreier Waren, wenn 8ie lkren 8t darf in den keimiscken (geschälten Hecken. Kassen 8ie sich nickt durck grokspreckeriscke Reklame irre macken! Oer ortsansässige Oesckäftsmann ist »«L angewiesen, kr wird 8ie deskald gut und vorteilhaft bedienen! Oeskalk kaufen 8ie AW" LH «Fs» E?SLoLZ^rsLL/^8