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Zrage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. Vedtngungcn siir die Beantwortung von An fragen aus dem Leserkreis. Es werden Fragen nur leanlwortet, wenn Postbezug-» schein oder Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unsere- Blattes ist, und 30 Pfennig Porto-Anteil mit eingesandt werden. Anfragen, denen dieser Betrag nicht beigefügt wird, müssen unerledigt liegen bleiben, bis dessen Einsendung erfolgt. Eine besondere Mahnung kann wegen der hohen Portosätze nicht erfolgen, auch eine nachträgliche Erhebung der Kosten durch Nachnahme, wie sie vielfach gewünscht wird, müssen wir aus diesem Gründe ablehnen. Die Schriftleitung. Frage Nr l. Meine Kuh leidet seit einem Jahr an Husten. Das Tier zeigt gute Frcßlust und befindet sich in gutem Zustande. Was läßt sich dagegen tun'? F H. in D. Antwort: Ihre Kuh leidet wahrscheinlich an chronischem Austen, der in einem Reizungs- zustande des Kehlkopfes oder der Lunge beruht. Ist Kehlkopshusten vorhanden, so laß! sich dieser durch einen leisen Druck am Kehlkopf erregen, was bei einem Lungenhusten nicht der Fall ist Den Kehlkopfhusten behandelt man durch Einreibungen am Kehlkopfe mit Queck silber-, Iod- oder Kantaridensalbe. Auch lassen sich erwärmende Kaltwasserumschläge anwenden. Zur Bekämpfung des Lungenhustens empfiehlt sich die Anwendung von Brustmitteln, ins- vesondere Salmiak und Schweselspiehglanz in Verbindung mit Wasserfenchel, Süßholz usw. Durch Einatmen von Wasserdämpfen und Teer dämpfen wird die Behandlung gefördert Dr. Bn. Frage Nr. 2. Meine beiden Ferkel ge deihen bei gleichen, Futter ganz oerschieden. Die Fütterung besteht aus Kartoffeln, Roggen- schrot und Milch Bei dem sich schlecht ent wickelnden Ferkel habe ich das Abgehen von Spulwürmern beobachtet. Wie kann dies be seitigt werden? F. P. in S. Antwort: Da Ihre Futterzusammen stellung eine gute ist, können die Spulwürmer die Schuld der schwachen Entwicklung sein: sie lassen sich durch folgende Mittel entfernen: Nach diätetischer Vorbereitung gebe man eine Lösung von 3 g Brechweinstein, 10 8 Enzian wurzelpulver und 5 8 Mehl, zu einer Latwerge verarbeitet, in vier Teilen in dreistündigen Pausen. Auch ein Gemisch von Rainfarnkraut, Wermutkraut, Kalmuswurzel und Kochsalz zu gleichen Teilen in einer Menge von lO 8 läßt sich anwenden Möglichst viel freie Bewegung ist der gesundheitlichen Entwicklung des Tieres förderlich. Dr. Brr Frage N,. 3 Mir sind fünf Ziegen an derselben Krankheit eingegangen und die sechste ist davon betroffen Die Fütterung besteht aus Heu und warmer Tränke am Morgen, ge waschenen Kartoffelschalen und Haferstroh am Mittag Zwischendurch werden kleine Gaben von Hafer verabreicht Die Tiere magern bis zum Skelett ab Worin beruht die Erkrankung und wie läßt sie sich beseitigen? Fr. A. in N. Antwort: Ihre Tiere leiden wahrschein lich an Un.erernährung, denn die Futterration ist vollkommen unzureichend, um so mehr, wenn das Heu noch zweifelhafter Natur ist, was wohl angenommen werden kann Verabreichen Sie dem Tiere eine kräftige Fütterung in Form von bestem Wiesen- oder Kleehcu unter Beigabe von zerkleinerten Rüben und >>/, bis 2 Psd. Kraftfutter, das sich am zweckmäßigsten zu gleichen Teilen aus Weizenklele, Hülsenfrucht, schrot und Oelkuchen zusammeasetzt Durch eine derartige Fütterung ist nicht nur eine gesunde Entwicklung des Tieres zu erwirken, sondern es ist auch Aussicht aus Erzielung einer hohen Milchleistung vorhanden vr Vn Frage Nr 4. Mein Schaf schnarch! so wohl beim Fressen als auch beim Schlafen Sonst ist es aber mun er und zeigt gute Freßlust. Was läßt sich dagegen tun? Fr. L. H.in N Antwort: Da Ihr Schaf allgemeines Wohlbefinden und gute Freßlust zelgt, dürste eine eigentliche Erkrankung nicht oorliegen, sondern nur eine krankhafte Bildung in den Atmungsorganen, die in Verengung der Luft röhre o^er in Wucherungen im Kehlkopf oder in te: Nase bestehen kann Nasen:, ucherungcn lassen ji.q nur aus opera.ivem Wege entfernen : Sitzt die Wucherung im Kehlkopf, so kanni Massieren angewendet werden. Eine unmittel- bare Lebensgefahr scheint für das Tier nicht zu bestehen. vr. Bn. Frage Nr. ö. Bet meiner jungen Zwerg teckelhündin stellte sich Fieber, Durchfall und Erbrechen ein: das Fieber steigt und fällt im Lause des Tages. Das Tier hat wenig Lust zum Fressen und liegt still. Was fehlt dem Tier? E. Sch in G. Antwort: Es ist sehr unwahrscheinlich, baß Staupe vorliegt, da Welpen sehr selten von dieser Seuche befallen werden; außerdem ist fast stets ein eitriger Bindehautkatarrh zu be- obachten Der Verdacht besteht, daß der Hund an Spulwürmern leidet. Wir empfehlen, eine Flasche Spulwurmmittel für Welpen von der Barellol-Gesellschaft in Berlin - Wilmersdorf, Forkenbeckstraße I, zu kaufen und dem Hunde das Mittel einzugeben. Gebrauchsanweisung finden Sie auf jeder Flasche. vr S. Frage Nr. 6. Mein 7 Monate alter Schäferhund ist unrein und hat Flöhe. Wie kann ich beidem abhclfen? B H. in W. Antwort: Manche Hunde sind schwer stubenrein zu bekommen. Geben Sie dem Hunde abends weder Wasser noch festes Futter. Im Zimmer muß das Tier stets beobachtet werden. Macht es Miene, Kot oder Harn ab zusetzen, so wird es sofort ins Freie getragen oder geführt, und man darf den Hund erst dann wieder in die Stube lassen, wenn er sich draußen gelöst hat. Geschah dies, so wird das Tier gelobt; verunreinigt es das Zimmer, so muß es auf frischer Tat leicht gestraft werden. — Flöhe lassen sich am einfachsten mit Cuprex vertilgen, das von der chemischen Fabrik Merck in Darm stadt hergestellt wird. Das Lager des Hundes muß stets sauber gehalten werden vr. tz Frage Nr. 7. Von meinen Rehpinschern hat einer Schorf auf dem Rücken. Der Fleck scheint größer zu werden. Die andern Hündchen sind gesund. Ich habe schon einige Tage den Rücken mit Baumöl eingerieben. Was ist zu tun? O. V. in Oe. Antwort: Ohne Untersuchung ist es un möglich, die Hautkrankheit zu erkennen. Ver mutlich handelt es sich, sofern die Mutter der Welpen gesund war, um ein einfaches Ekzem, und die von ihnen eingeleitete Behandlung war sachgemäß. Sollten die Schorfe inzwischen nicht abgefallen und die Haut unter ihnen nicht wieder gesund sein, so empfehlen wir, die kranken Stellen der Haut und ihre nächste Umgebung täglich mit einer Lösung von 5 8 Pcrubalsam und 5 8 Holzteer in 100 8 Spiritus einzureiben. vr. H. Frage Nr. 8. Meine Katzen waren völlig gesund. Jetzt fressen sie nicht und magern zu sehends ab Was hilft dagegen? H.N.in B. Antwort: Vermutlich sind die Katzen mit Spulwürmern behaftet. Geben Sie den Tieren Barellol-Spulwurmmitlel ein, das von der Barellol-Gesellschaft in Berlin-Wilmers- dors, Forkenbeckstr I, zu beziehen ist Eine Flasche genügt. Zweimal je einen Teelöffel voll in Zwischenpausen von einer Viertel stunde Nach einer halben Stunde geben Sie jeder Katze noch einen Teelöffel Rizinusöl ein, falls die Katzen keinen Kot abgesetzt haben. vr. H. Frage Nr. 9. Meine Katzen fressen und saufen nicht, sind vollständig ermattet und können nicht laufen Sie brechen sehr oft mit großer Anstrengung grünlichen Speichel. Was ist dagegen zu tun? R G in Sch. Antwort: Wenngleich nicht ausgeschlossen ist, daß die Katzen an Staupe erkrankt sind, so ist dies doch weniger wahrscheinlich, weil die Äugen gesund sind. Vermutlich sind die Tiere mit Spulwürmern behaftet Wir empfehlen, die Tiere einer Spulmurmkur zu unterziehen Ein sicher wirkendes und bequem einzugebendes Mittel ist das „Barellol-Spulwurmmittel", das Sie von der Barellol-Gesellschaft in Berlin- Wilmersdorf, Forkenbeckstr. l, beziehen können. Sie brauchen nur eine kleine Flasche zu be stellen. Die Dosis für Katzen ist die gleiche wie für kleine Hunde. Letztere ist auf jeder Flasche zu iesen. vr. H. Frage Nr. 10. Meine Henne frißt zekt weise nicht, sperrt den Schnabel auf und bring: dabei einen piepsenden Laut hervor. Was kam man dagegen tun? vr. S. in S Antwort: Jedenfalls handelt es sich un den sogenannten Pips Die Nase ist mil Schleim gestillt, darum öffnen die Tiere beim Atmen die Schnäbel. Erkältung und Staub, Gase usw sind die Ursache. Versuchen Sie folgendes Rezept: Hqu. stoenicul. 100,00, mon cblorat 1,00 und lAell. ciespum. 10,00, zwei- bis viermal täglich einen Teelöffel Die Nase behandeln Sie mil Leniceninsalbe Leni- ccnin sPulver) kann auch in den Schnabel ge blasen werden. Warmer Stall, besonders trockene Streu! Kl. Frage Nr. 11. Meine Hühner sind am ganzen Leib aufgeblasen. Schmerzen haben sie nicht, ebenso ist das Fressen normal. Was ist dagegen zu tun? Ehr. F. in K. Antwort: Das Huhn leidet an Haut- Ephysem sWindgeschwulst der Haut), das ist Ansammlung von Luft oder luftsörmiger Gase im Unterhautbindegewede. Als Ursache gelten Ausdehnungen und Zerreißungen der Luftsäcke, als Folge großer Aufregung, Verletzungen, Bisse, Aufnahme narkotischer Pflanzengifte usw. Die Geschwulst knistert auf Druck, die Haut ist gespannt Entfernen Sie durch Einstich mit einer scharfen Nadel die Luft aus den Blasen. Nachdem die Luft entwichen ist, ver schließen Sie die Slichstellen mit Iodoform- Kolodium. Die Tiere brauchen Ruhe. Kl Frage Nr. 12. Meine Hühner hatten Kalkbeine, die ich mit Petroleum behandelte. Einige Tage später bekamen die Hühner Aus schlag. Sie können nicht gut laufen und zeigen geringe Freßlust. Was ist zu tun? F. S. in K. Antwort: Wir führen den Ausschlag aus die Petroleumbehandlunq zurück. Nehmen Sie zur Behandlung der Kaikbeine nächstens Peru- lenicetsalbe. Damit können Sie auch den Aus schlag behandeln, hierfür genügt einfache Lenicet- salbe. Ist der Ausschlag nässend, dann be handeln Sic ihn mit Lenicet-Slreupuwer. - Kl. Frage Nr. l3. Wie kann Komfrcy ver nichtet werden? K. in G. Antwort: Ich habe ihn seinerzeit auf einem Versuchsfelde allein durch Umgraben und Entfernen der Wurzeln und Wurzelstöcke gründ lich beseitigt. Ein anderes Vertilgungsmittel dürste auch wohl nicht vorhanden sein. W. Frage Nr. 14. Meine vor zwei Jahren ge pflanzten Johannisbeersträucher haben noch nicht getragen. Was ist dagegen zu tun? A. K. in B. Antwort: Es läßt sich von hier aus ohne Bodenkenntnisse schwer sagen, weshalb die Sträucher nicht tragen Vielleicht haben Sie zu viel mit einseitigem Stickstoff gedüngt Dieser schafft wohl kräftige Triebe, aber wenig Frucht holz, oder die Lage ist zu schattig. Möglich ist auch, daß die Spatzen im Winter die Knospen abgefressen haben Rz. Frage Nr. l5. Johannis- und Staweibeer- sträucher werden für gewöhnlich auf leides aureum - Unterlage hochgezogen und veredelt Mir ist es aber ohne besondere Mühe gelungen, in zwei Jahren Iohannissträucher aus Steck.ing und Absenker hochzuziehen. Hat dies Verfahren einen besonderen Nachteil? PN in B Antwort: Von den Baumschulen wird leides aureum zu Johannis- und Stachelbeer- hochstämmen meist des schnellen Wuchses wegen bevorzugt Sie können Ihre selbstgezogenen Sträucher ohne Nachteil benutzen Rz Frage Nr 10. Wir haben Traubenwcin im Zinkeimer stehengelassen. Ist der Wein noch verwendbar? A K in B Antwort: Ob aus dem Eime, durch die Weinsäure sich Zink gelöst hat, ist ohne chemische Untersuchung nicht möglich anzugeben Gewöhnlich merkt man es schon am Geschmack; sind bemerkenswerte Mengen gelöst, so ist der Geschmack kratzend, bitter und metallisch Jeden falls sind derartige fruchtsaure gelöste Zinksalze giftig. Handelt es sich um größere Mengen Wein, möchte ich zu einer Untersuchung aus Zink raten. Entfernen läßt sich jedenfalls das Zink nicht. vr. Kchs. ver LElmann Mocken-VeUsge äes MUsärufker Tageblatt für Lmäwirfscksft, HausvsirlM^tt. Schriftleitung: OekonomierLr Grundmann, Neudamm. tUN 11 IgZH Jeder Nachdruck aus dem Inhalt dss. B! wird bestraft. Hauptpunkte Pelm Wanzen unv Meinen Ner jungen Kernobst-Bäume. Von I. Barfuß. Erfurt. (Mit 4 Abbildungen.) Kernobstbäume, also Äpfel und Birnen, kann man von November bis April pflanzen, jedoch nich't bei Frostwettei, weil die hart gefrorenen Erdklumpen das Anwachsen erschweren. In Gartenboden, der tief gute Erde hat, braucht man das Baumloch nicht lange Zeit vor dem Pflanzen auszuwersen, weil das Einfüllen von guter Erde nicht notwendig ist. Die vorhandene krümelige Gartenerde genügt zum Anwachsen der Obst bäume, weil die feinen Faserwurzcln darin sofort passende Nahmng finden. Übrigens kann man beim Pflanze^ der Obstbäume in mehr Sand als Lehmböden, die im Frühjahr oft tief aus Abbildung u Baumpflanzung. Belm Pflanzen gib! man achl, daß der Weitze Ping nichl unter, iondern etwas über die Erde lammt. trocknen, etwas Torfmull zu der Erde für das Pflanzloch geben. Am vorteilhaftesten ist es, einen Teil der fein zerkrümelten Gartenerde mit etwas Torfmull zu vermischen und sie direkt auf die Wurzeln im Pflanzloch zu streuen. Der Torfmull dient weniger zum Ernähren der Erde, sondern mehr zur Aufspeicherung von Feuchtig- keit. Diese Eigenschaft des Torfmulls, Wasser in sich aufzunehmen und sestzuhalten, gab Ver anlassung, ihn immer mehr für Sandboden zu verwenden, denn wenn im Frühjahr und Sommer der Sandboden wenig oder keine Feuchtigkeit Hal, so greifen die Faserwurzeln schnell in die Torsmullerdteile, die noch genügend Feuchtigkeit haben, um eine Wachstumsstockung des jungen Bäumchens zu vermeiden. Wie Torfmull im Sandboden als Feuchtig- teilsquelle sich erwiesen Hal, so dient er im Lehm boden als Lockerungsmtttel. Die obere Lehm schicht in dem Baumloch bleibt locker und gestattet Einwirkung der atmosphärischen Luft, so daß es auch nicht so leicht zur Krustenbildung kommen wenn der Abstand von einem Baume zum andern 12 m ist. Für kleine Landwege emp- siehli sich auch die dichte ein reihige Anpflanzung an einer Seite. Manche kleinen Land wirte können aus diese Art Kleinbesitz noch rentabler machen und je nach An pflanzung der für die Gegend passenden Sorten einen guten Obstertrag erzielen. Man ver wendet zu diesem Zweck min destens junge Obstbäume mit Abbildung 2. S.duyvorrichtung aus Gitterdraht. besonders tief aufzulockern. Es kann sogar unter Um- ständen notwendig sein, den schlechten, harten, steinigen Untergrund bis auf 60 om Tiefe herauszunehmen und dafür entsprechend guten Erd boden einzubringen. Auf diese Art kann die Wurzelspitze des Birnbäumchens sich nach Bedars in die Erdschicht einbohren und nach Belieben Seitenfaserwurzeln bilden. Hal man für kundigen Boden die passenden Obstsorten ausge- wählt, so ist es sogar vorteilhaft, die bindige Erde mit Sand zu vermischen. Zu diesem Zweck wirft man die Baumgrube passend ties aus, legt die Erde an das Baumloch und mischt ein Drittel Sand hinzu. Mit dieser mil Sand gemischten Erde füllt man dann die Baumgrube so hoch wieder mil Erde an, daß der Wurzelhals mit der Erdoberfläche gleichsteht. Der Sand für bindigen Boden ist bei der Winterpflanzung besonders deshalb notwendig, um die Erde am Wurzelhals und an der Wurzelkrone trockenzuhalten, denn Erfahrungen haben gelehrt, daß zuweilen an diesen Stellen die Rinde und sogar das Holz so anfault, daß die angegriffenen Stellen nicht kann. Atan soll deshalb auch in guten, hoch liegenden Gärten, gleichviel, ob sie aus Lehm- oder Sandboden bestehen, Torfmull mil ver wenden. Dagegen unterlasse man dies in an sich feuchten Böden, weil sonst in regnerischen Tagen des Frühjahrs das Pflanzloch zu feucht und zu kalt bleibt. Der kalte, nasse Boden erwärmt sich dann langsamer und behindert das Wachstum des jungen Baumes. In solchen Böden kann etwas Kalkpulver von Nutzen sein. In Gärten, welche unregelmäßig gedüngt sind, reichere man den Untergrund des Pflanzloches mit Kainit und Kalk an. Man rechnet für jeden Baum Pfund Kainit und H2 Pfund Kalk. Am vorteilhaftesten ist es, den Boden des Pflanzloches mit Handhacke oder Spaten aufzu lockern und dann den Kainit in der Oberschicht einzumischen. Pflanzt man nun an einzel nen Stellen des Gartens mit gutem Boden Kernobstbäume, so wird das Baumloch oder die Baumgrube 80 bis 90 om breit im Quadrat und 20 om ties ge macht. Die Tiefe des Baum loches richtet sich auch nach der Kernobstart, denn die Wurzeln des Birnbaumes gehen mit ihrer Wurzelspitze ties in die Erde, während die Wurzeln der Apfel bäume mehr flach als ties wur zeln. Man muß oeshalb bei den Birnbäumen auch für eine Unter grunddüngung sorgen. Ferner muß in weniger gutem Boden mit Harlem Untergrund tief genug gelockert werden. Für Birnen empfiehlt es sich des- halb, in harten Unterschicht- wieder vollständig verwachsen. Dadurch bleibt ein solcher Baum ein Krüppel, der sich nie rentiert. Die Frühjahrspslanzung ist schon zeitig vor- zunehmen, besonders im Gemüsegarten, um nichl schon besäte oder bepflanzte Beete wieder zu verderben. Die Gemüsebeete sollen nicht eher mil Samen angesät oder mil Pflanzen bepflanz! werden, bis die Baumpflanzung vorüber ist. Im Gemüsegarten pflanzt man übrigens vor teilhaft die Obstbäume an den Rändern der Gemüsestücke, damit die im Sommer belaubten Baumkronen das Gemüseland nicht zu sehr beschatten. Ältere Gemüsegärten mit Obst bäumen beweisen auch, daß manche Gartenbesitzer falsche Obstgatlungen und Obstsorten angepflanzt haben, wenn diese sehr weit ausladende Baum kronen zeigen. Es gibt eine An zahl Sorten, besonders auch vom Kernobst, mit kleineren Baum kronen, die gerade für die Ge müsegärten passen. Je kleiner die Baumkrone, desto weniger wird das Land beschattet. Dieses ist auch bei der Bepflanzung von Feldwegen, welche in kleinen Landwirtschaften die Grenzen der einzelnen Besitzer angeben, zu beachten. Solche Bepflanzung sieht man viel in Sachsen, im Rheinland, und sogar aus den Rieselfeldern bei Berlin. Sie sind dann für ungehindertes Be arbeiten des Feldes vorteilhaft, einem Stamm von 2 w Höhe, damit Fuhr werke mit Dünger oder mit Landesprodulten frei fahren können. Feldwege oder Landwege, die für den freien Verkehr nicht in Benutzung genommen werden dürfen, eignen sich am besten für den Zweck. Gedenkt man für Einmachzwecke eine besonders geeignete Birnensorle zu verwenden, so nehme man die Sorte Williams Christbirne, sie empfiehlt sich deshalb, weil gerade diese Birnen sorte die gute Eigenschaft hat, auch nach längerer Aufbewahrung der eingemachten Birnen noch die weiße Farbe zu behalten Will man nun je nach Gegend kleinkronige Kernobflsorten für den Ge müsegarten oder für Feldwege pflanzen, so wähle man von Äpfeln vielleicht die Sorte Charlo- monowsky, eine aus Rußland eingeführte Sorte, die als Spalier viel angepflanzt wird, aber