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so zu bestimmen, daß dabei der höchste Gewinn sür die Actionairc hcrauSkommt; und daher lassen sie ihre bewegliche Scala zwischen bestimmten Gränzen so lange auf und nieder gehen,biö sic entwedcrwirk- lich oder ihrer Meinung nach den rechten Punkt ge troffen haben, wobei sie sich am besten stehen, ohne auf die Bedürfnisse oder Wünsche des Publikums die mindeste Rücksicht zu nehmen. Die Grand- Junction Compagnie, ob sie gleich nur 10 Proc. vom Capital bezahlte, erhöhete ihre Preise um 27 Proc. und noch dazu zu einer Zeit, wo der Flor deS Handels beispiellos herunter gekommen war; dieCompagnie kann durch denMehrbetrag vielleicht 1 Proc. gewinnen, und auch das ist noch zweifel haft; aber gesetzt eö wäre dcrFall, welch einemVer- luste und welcher Unbequemlichkeit setzt man das Publikum aus, um ein vergleichsweise so gering fügiges Resultat zu erzielen? Die Compagnie ge winnt nur den 27sten Theil von dem, waS sie in Stand gesetzt worden ist, von der Societät zu erhe ben. Für die eine Classe entsteht daraus die Unan nehmlichkeit, ihre Reise entweder ganz aufgcben, oder auf eine unbequeme Weise machen zu müssen, und den andern wird eine directeTare von 27 Prc. über den vorherigen Ansatz auferlegt. Tie richtige Mitte zwischen den beiden Ertremcn der zu hohen und zu niedrigen Preise, sodaß der größte Gewinn daraus erfolgt, zu treffen, ist bei manchen Compagnieen eine Sache von ungemeiner Schwierigkeit gewesen; die Compagnieen von Greenwich und von Blackwall, und in derThat die meisten derjenigen Compagnieen, die sehr schlechte Spekulationen gemacht haben, ändern beständig ihre Preise; aber um die Unannehmlichkeit, welcher daS Publikum durch dieses willkürliche System be- liebigerPrcisansätze, oder durch gänzlichesAbschnei- dcn aller Möglichkeit, die Eisenbahnen zum Reisen zu benutzen, ausgesetzt wird, gehörig ins Licht zu stellen, muß man einen bestimmten Fall genau nach allen Umständen untersuchen. Die Bahn von Blackwall wird so gut wie jede andere zu diesem Zwecke dienen können. Die Fahrpreise auf diesem Schienenwege waren bei der Eröffnung desselben, zwischen Blackwall und London für die erste Classe 4 Pence, für die zweite Classe 3 Pence; die zweite Classe wurde einige Zeit nachher auf 4 Pence, die erste Classe auf 6 Pence erhöht. Eine abermalige Erhöhung fand im September 1841 statt, wodurch die erste Classe auf 8 Pence, die zweite auf 6 Pence gesetzt, und derselbe Preis auf allen Zwischenstalio- nen angenommen ward. Dies dauerte etwa zwei Monate; dann trat eine Herabsetzung bis zu 6 und 4 Pence auf den Zwischenstationen ein, und die letzte Veränderung fand im vorigen März statt, zu welcher Zeit die Preise zwischen Blackwall und Lon don auf 6 und 4 Pence, und für dieZwischenstatio- nen auf 4 und 3 Pence reducirt wurden. Ter Erfolg von der Preiserhöhung i. 1.1842 wird in dem Berichte der Directoren folgenderma ßen auöeinandergesetzt: — „die Fahrpreise auf der Eisenbahn wurden den 12. Sept, erhöhet, und die Directoren fanden zu ihrem großen Leidwesen, daß das Ergcbniß eine sehr bedeutende Verminderung, nicht allein der beförderten Personcnzahl, sondern auch deK aufgenommenen Geldes zeigte. Die Zu nahme während des vorhergchcndenSvmmers war nicht unbedeutend gewesen; in den acht Wochen, die dem 12. September voraufgingen, welche die i angemessenste Vergleichung mit dem vorigen Jahre ! darboten, da sic bis zur Eröffnung dcr Station von kenekurck-8tr66t am 2. Aug. 1841 zurückgehen, zeigen die Einnahmen einen Mehrbetrag von unge fähr 16 Proc. gegen diejenigen vom vorhergehen den Jahre. Da im Gegentheile die von den acht Wochen, welche auf den 12. September folgten, ei nen Abfall von 41 Proc. an Passagicrzahl und von 17 an dcr Einnahme zeigen in Vergleichung mit den acht correspondirenden Wochen von 1841." Es war nicht Sache der Directoren, auf den Ver lust Rücksicht zu nehmen, den dasPublikum in noch größerem Maße erlitt, als der war, den die Com pagnie zu tragen hatte. Die Anzahl von Passa gieren, die zu den vergleichungsweise niedrigen Preisen im Jahre 1841 während dieser acht Wochen auf der Eisenbahn gefahren sind, betrug ungefähr 200,000; in den correspondirenden acht Wochen ^des folgenden Jahres, zu erhöheten Preisen, 118,000. So waren also 82,000 Personen in die- ihr Princip zu weit getrieben haben, fällt eö ihnen ein, andere Maßregeln zu ergreifen. Demungeachtet würde es eine irrige Voraus setzung sein, daß sehr niedrige Preise im Allgemei nen die einträglichsten wären: das Gegentheil ist der Fall; auf der Linie von Blackwall und andern findet nämlich Concurrenz statt, weswegen hier Ausnahmen von der allgemeinen Regel cintreten. DaS Comite des Hauses der Gemeinen, auf des sen Bericht wir uns vorher berufen haben, führt viele Fälle an, um zu beweisen, daß die Eigner von Eisenbahnen größern Vortheil davon ziehen, eine vergleichungsweise geringe Anzahl vonPassagieren zu hohen Fahrpreisen zu befördern, als wenn sie eine große Menge zu niedrigen Preisen tranöporti- ren. In Beziehung auf die Bemerkungen Eines der von ihnen abgehörten Zeugen, der der Mei nung war, daß „das Interesse der Eisenbahn- Compagnieen und das deS Publikums nie mit ein sen zwei Monaten der Wohlthat der Eisenbahnen gänzlich beraubt, und mußten entweder zu Hause bleiben oder zu Fuße gehen, oder sich irgend eines ! andern Transportmittels bedienen. Den 118,000, j die von der Eisenbahn Gebrauch machten, wurde ihr Fahrpreis um 30 Proc. erhöhet, wobei dicCom- pagnie immer noch einen Verlust von 17 Proc. hatte. Tie Blackwall-Eisenbahn führen wir nur , als ein Beispiel von dem an, was beständig auf z allen Schienenwegen der Fall ist, bis die jedesmali- gen Directoren zu der Ueberzeugung gelangt sind, daß sie sich selbst zu den höchsten Auslagen vcrur- theilten. ! Die Fähigkeit einer Eisenbahn, Güter und Rei- ! sende zu transportiren, ist fast gränzenlos, und es würde schwer sein anzugeben, waö für eine Anzahl in acht Tagen auf der Bahn von Blackwall trans- portirt werden könnte; allein wenn auch nicht die ! geringste Veränderung in irgend einer der gegen wärtigen Einrichtungen der Compagnie, eben so wenig in Beziehung auf Maschinenkraft und Wa genanzahl, als auf die Menge der Fahrten ange bracht würde, so könnte doch mehr als eineMillion in acht Tagen befördert werden. Die Wagen, welche jede Viertelstunde zwischen London und Blackwall und den Mittelstationen hin und zurück gehen, befördern durchschnittlich mit jeder Fahrt ungefähr 50 Personen, während zu derselben Zeit die Anstalten für mehr als zehnmal so viel ausrei- !chen. Hier wird also eine enorme Menge von Kraft, die auf eine nützliche Weise zum allgemeinen Besten verwendet werden sollte, geradezu verschwen det; 250 Individuen, die jetzt die Straße entlang ihren Weg mühselig hin und zurück zu Fuße ma chen müssen, könnten ohne die mindeste Kostenver- mchrung zu jenen 50 noch hinzugefügt werden, welche sich alle mit einander sehr gern derEiscnbahn bedienen würden, wenn die Fahrpreise so niedrig angcsetzt wären, als allerdings möglich gewesen wäre. ander streiten könne," bemerkt daö Comite, „dies könne nur in einem gewissen Grade eingeräumt werden, und zwar nur auf solchen Eisenbahnen, wo noch andere Vehikel der Communication eristi- ren, und eine wenn auch nur schwache Concurrenz mit diesen großartigen Etablissements auöüben." Daö Comite geht dann weiter, die Richtigkeit seiner Annahme durch Berufung auf die Eisenbahnen von Leeds und Selby, Manchester und Bolton, London und Birmingham, und Dundee und New- tyle zu beweisen, welche es sowohl mit den hohen als mit den niedrigen Fahrpreisen versucht, und bei den hohen Preisen den höchsten Ertrag gefunden hätten. Dcr Bericht fährt dann also fort: „Und daö ist ein Umstand, wovon das Comite glaubt, daß er die Aufmerksamkeit deö Parlaments und deS Publikums ganz besonders verdiene. ES ist dem zufolge die Pflicht dcr Directoren, welche über das pecuniaire Interesse dcr Compagnie zu wachen ha ben, die Preise auf demPunkte zu erhalten, der den höchsten Betrag der Einnahme sichert, eine Oblie genheit, die höchst nachtheilig auf daö Publikum und besonders auf die Classe von Passagieren ein wirkt, die am wenigsten im Stande ist, die Kosten zu bestreiten." „Jede Compagnie, wie bereits angeführt wor den ist, kann gegenwärtig andere Compagnien auf entschiedene Weise daran verhindern, durch ihre Linien hindurch zu gehen, indem sie ihnen nicht allein daö Marimum an Zoll absordert, sondern sie auch aller nothwendigen Bedingungen zweckmä ßiger Einrichtung beraubt. Es ist unnöthig zu bemerken, daß es allen Compagnieen vollkommen gelungen ist, zu verhindern, daß irgend ein Strich in Concurrenz mit dem ihrigen befahren werde." 3. Ein anderer großer Mißbrauch bei demEisen- bahn-Shsteme in unserem Lande ist der Nachtheil und die Unannehmlichkeit, die dem Publikum in den meisten Fällen daraus erwächst, wenn zwei Eisenbahnen theilweise mit einander verbunden Das obige Beispiel stellt daö große Uebel deö ge genwärtigen Systemes in ein Helles Licht; das Interesse des Publikums wird nie auch nur einen Augenblick von den Eignern der Eisenbahnen be rücksichtigt. Sic lassen sich vomPublikum 100Proc. zahlen, wenn dabei auch nur ein Proc. Gewinn für sie selbst abfällt, und erst wenn sie einsehen, daß sie sind, oder die eine ein Zweig oder eine Fortsetzung der andern, und eine jede das Eigenthum verschie dener Compagnien, zugleich aber das Interesse und daö Streben der einen Partei ist, daö Besitzthum der andern zu schmälern. Diese Opposition äußert sich auf mannigfaltige Weise, je nach Umständen, Jmeresse u. Gesinnungen der respcctiven Parteien;