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niß dabei von der einen Seite die Furcht, das Publikum zu irgend einem unregelmäßigen oder auf gutes Glück versuchten Vehikel deS Fort kommens zu treiben, und auf der anderen Seite die Unfähigkeit der Leute, den Fahrpreis zu be zahlen, ist. Innerhalb des letzten Jahres haben viele Eisenbahn-Compagnieen ihre Preise von 20 auf 30 Proc. erhöht, und sollte sich erge ben, daß eine fernere Steigerung vortheilhaft wäre, so wird dazu natürlich geschritten werden. Es ist unnöthig, über diesen Punkt weiter inS Detail zu gehen. Dieselbe Regel läßt sich auf dieses, wie jedes andere Verwaltungsver- fahren bei den Eisenbahnen in unserem Lande anwendcn: „erhebe so viel Geld alö Du kannst, vom Bauer so gut wie vom Pair, vom Hand- werkSmann wie vom Kaufmann," das ist das allgemeine Princip, wonach sich alle Eisenbahn- Compagnieen ricbten. Die Besorgniß, welche das Unterhaus in Hinsicht aus die nachtheiligen Folgen der hohen Preiöansätze für die ärmere Passagierclasse äußerte, ist vollkommen bestätigt worden. Die hier von mir geschilderten sind nur einige von den mannigfaltigen Unvollkommenheiten, die aus dem Systeme entspringen, nicht verantwort lichen Privatbehörden ein unbeschränktes Mono pol zur Besorgung von Transportmitteln durch das ganze Königreich zu bewilligen, und Das, was eine Hülfsquelle dcö Nationalwohlstandeö im Großen sein sollte, in eine auf persönlichen Gewinn berechnete Privat-Spekulation zu ver wandeln. Sind aber Eisenbahn-Compagnieen zu tadeln, wenn sie die höchsten Preise ansetzen, die sie er halten können, und alle erlaubten Mittel, die in ihrer Macht stehen, dazu aufbieten, ihr eigenes Interesse ohne Berücksichtigung Anderer zu be fördern? Ohne allen Zweifel haben sie ein voll kommenes Recht dazu. Wenn sie z. B. erwä gen, daß sie mehr dabei gewinnen 20,000 Per sonen zu hohem Preise, als 100,000 zu einem niedrigen zu fahren, so sind sie vollkommen ge rechtfertigt, wenn sie die 80,000, die es sonst thun würden, verhindern, auf der Eisenbahn zu reisen. Der Vortheil hätte in dem einen Falle 5 Proc. und in dem andern -1'/, Proc. betragen können, und Der müßte heutzutage ein gewaltiger Pa triot sein, der -/r Proc. auf dem Altäre seines Vaterlandes zu opfern bereit wäre! Es würde als eine Pflichtversäumniß von Seiten der Di rectoren einer Compagnie, die sich in einem sol chen Verhältnisse befände, angesehen werden, das Beste des Publikums dem ihrer eigenen Consti- tuenten vorzuziehen, und in der That würde, den Directoren Gerechtigkeit wiedersahren zu lassen, jede Beschuldigung vernachlässigter Obliegenhei ten solcher Art gänzlich grundlos sein. Wenn sich alle Eisenbahnen als höchst ge winnreiche Spekulationen gezeigt hätten, und den Actionairen selbst 100 Proc. zahlten, so würde sich doch die Regierung nicht weiter ein mischen, als die öffentliche Sicherheit nöthig ma chen würde, und auch die Eigner nicht dazu zwingen, Maßregeln anzunehmen, deren Erfolg ihren Gewinn im Mindesten verringern könnte. Redaktion: vr. Meyer. Die gebührende Rücksicht, welche wir in diesem Lande gegen die Eigenthumsrcchte hegen, muß immer jeder andern Betrachtung die Wage halten, selbst der, die daS Interesse des Ganzen angeht. Der ursprüngliche Contract kann ohne Einwil ligung beider Theile nicht abgeändert werden, oder ohne daß eine gehörige Entschädigung aus- gemittelt wird. Treue und Glauben muß eben so wohl für den Unternehmer des öffentlichen Transports wie für den Staatscreditor gelten. Dem Contracte muß von unserer Seite gewissen haft Folge geleistet werden; und wenn wir be denken, daß von den fünfzig Eisenbahnen, die das Land durchziehen, nicht mehr als ein Drit tel einen Gewinn abwerfen, d. h. bei welchen die Actien Pari ober über Pari stehen, und daß die beiden andern Drittel durchschnittlich nicht mehr Werth sind als die Hälfte dessen, was sie ursprünglich gekostet haben, — wenn man dies bedenkt, so wird man zugeben, daß keine Art von Eigenthum zarter behandelt oder weniger „ox post kscto" gegebenen Gesetzen unterworfen wer den sollte. Die Sache steht also folgendermaßen: — 1) Man hat ein Transportmittel entdeckt, wel ches jedes andere zu verdrängen im Stande ist. 2) Ein Monopol dafür ist einer Gesellschaft von Individuen bewilligt worden, die dem Staate großen Theils wegen der Art und Weise, wie es gebraucht wird, großentheils gar nicht ver antwortlich ist. 3) Das Verhäliniß zwischen dem Publikum und den Eisenbahneignern ist das von Käufer und Verkäufer; ihre Interessen sind einander entgegengesetzt, indem das des einen darin be- ssteht, daß so wenig als möglich, und das der andern, daß so viel als möglich gezahlt wird. 4) Da das Monopol nur in der Absicht aus geübt wird, um Denen, welche eS besitzen, Vortheil zu stiften, so ist das allgemeine Beste der Socie- tät gänzlich aus der Acht gelassen, und da man die hohen Preise vortheilhafter gefunden hat, als die niedrigen, so sind die erstem angenommen worden. 5) Da dem also ist, so erleidet die ganze Socie- tär, ganz besonders aber die handelnde und die' arbeitende Classe, die größten Widerwärtigkeiten und hat einen schweren Verlust zu tragen. 6) Die Regierung kann nicht zum Nachtheile der Eisenbahninteressenten cinschreiten, ohne ihnen Schadenersatz zu bewilligen. 7) Der Besitz dieses Monopols ist in den meisten Fällen für die Inhaber desselben ebenso unergiebig, als die Art, wie es auSgcübt wird, nachtheilig für das Publikum. (Fortsetzung folgt.) Frequenz auf den Herzog!. Braun schweigischen Eisenbahnen. Auf den Herzogl. Braunschw. Eisenbahnen sind im Mo nate April d. I. 34,376 Personen befördert, wofür 10,517 Thlr. 22 Ggr. 9 Pf. und für transp. Güter 6,145 „ 12 „ 2 „ in Summa 16,663 Thlr. 10 Ggr. 11 Pf. aufgekommen sind. Braunschweig, den 12. Mai 1844. Oour86 äer kisondukn-Aktion. I «r t ri Lins- tU88. vriet. Oeick. Oem. 15. Asi. HSrH», 18 Asi 15 Asi UsmvurK, 17. Asi Lelp-iiK, 17. Asi. ^ieo, 13. Asi. ^ugsdurg-Aiinebeo-kmend. Dir. 1844 . » „ Odl „ r, krior. Obi Veoet.-Asii. Liseobskn Leriin-kotsck. Lisenbsbn „ s, krior. Obl AsgOeburg-l-eipriger Lisenbsbn .... „ s, krior. Obi. . . . veriin-^nbsit. kisenbsb» » n krior. Obi Düsseickort-kUbert. Lmenbsbn .... „ krior. Obi vkeiniscbe Lmendsbn „ krior. Obi n v. 8ls»te gsrsM veriin-krankt. Lisenbskn „ » krior. Obi. Oberscbiesiscbe Lisenbskn r, IM. v. v. einger. . . . Lsriin-8teUin Litt. ckv Asgäeburg-Usikorst. Lisenbskn .... 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