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SS 1. Einleitung. Bahn ist bereits durch Anlegung der Kieler Bahn derjenigen Ueberschwemmungen, die öfter vorkom wird, durchschneiden und durch das Dorf Herzhorn und die dahinter liegenden Marschstücke in gerader Linie nach dem alten Kammerlander Deiche fortlau fen. Sie lehnt sich dann an diesen Deich bis da, wo derselbe sich stark südlich wendet, und schneidet von hier bis Siethwende dieAckcrstücke in schrägerRich- tung, hart südwestlich an diesemDorfe vorbeigchend, und verfolgt dann noch die angenommene Richtung bis zu dem Wege von Siethwende nach Wischrcihe. An diesem Wege endigt die Marsch; cs folgt dann die Moorstrecke bis Wischreihe, wo die Linie die Geest erreicht und dann in gerader Richtung über Kibitz- reihe, Bullendorf und Hasenbufch nach dem Elms horner Bahnhofe geht, um sich mit der Altona-Kie- eine Maschine durch irgend einen Umstand aus dem Gleise kommen sollte, die äußeren Räder derselben Han und Deichinspector Christensen, zu geben mich beehre. konnte vom Unterzeichneten eingereichte Ausarbei tung, betreffend die Anlage einer Anschlußbahn von Glückstadt bis an die Altona-Kieler, erfordert jetzt, nachdem die nachgesuchtc Allerhöchste Bewilligung zum Anschlusse in Elmshorn eingegangen ist, eine Umarbeitung, welche ich in Nachstehendem, nachge- Die zu kreuzenden Gewässer sind: 1) das schwarze Wasscram Düker vorHerzhorn; 2) die Kirchenwettern; 3) die Mühlenwettcrn; 4) die Hungerstraßcnwertern; 5) das schwarze Wasser an der Dükermühle; 6) das schwarze Wasser bei Sietbwende; 7) der Graben im Hasenbusch; 8) der Schleusengraben. Außer diesen sind nun ungefähr noch 10 — 12 Stück kleine Durchlässe erforderlich. 8. Kreuzende Wege. Alle Wege, welche über die Bahn zu führen sind, An dik verkhrliche Evmüe der Glückstädtcr Zweigbahn in Glückstadt. itt Oberbau. Der Oberbau ist angenommen, wie der auf der Altona-Kieler Bahn, nämlichSchienen von56—58 Pfund pr. Aarv, auf 8 Fuß langen Querschwellen von 3'/z zu 3'/« Fuß Englisch ruhend. Das zum Oberbau erforderliche Sandmaterial ist bei Wisch reihe zu gewinnen und auf Schienen bis Glückstadt forlzuschaffcn. II. Bauwerke auf der Bahn und Material. Die auf der Bahn vorkommenden Bauwerke be stehen namentlich in den über die obgenannrcn Ge wässer führenden Brücken und Durchlässen, in den Wegcübergängen und der im Herzhorner Deiche zu erbauenden Stöpe. Die Brücken sind aus Holz zu erbauen, wodurch bei der geringen Höhe der Bahn über dem Terrain die größten Durchflußöffnungen am bequemsten er langt werden können, und sind dieselben so zu con- struiren, daß Reparaturen vorgenommen werden können, ohne den Verkehr zu stören. Die kleinen Durchlässe unter der Bahn werden von Felsensteinen und die Durchlässe unter den kreu zenden Wegen von künstlichem Sandstein, welcher für sehr billige Preise zu haben ist, angeferligt. Nicht unbedeutend werden jedoch die Kosten sein, um gutes Sandmaterial zur FundamentirunA deS Oberbaues zu gewinnen. IS. Bahnhöfe und Betriebseinrich- tungcn. Es ist angenommen, daß die Altona-Kieler Ei senbahn-Gesellschaft den ganzen Belrieb, sowie die Unterhaltung der Anschlußbahn, übernimmt. Die Glückstädter Gesell schäft braucht sodann keine Bahn hofsgebäude zu bauen auf dem Anschlußorte, sic be darf kcincrLocomolive und Wagen, auch keiner Be- triebSutensilien, wodurch die Ausgaben bei der er sten Anlage um ein sehr Bedeutendes verringert werden. Und dann braucht sie späterhin keine lei tende Beamte, keine Vorrichtungen zur Reparatur der Wagen und Locomotive, wodurch der Reiner trag einer so kurzen Strecke bedeutend erhöht wird, wogegen für die Altona-Kieler Eisenbahn-Gesell schaft der Vortheil erwächst, daß alle ihre derarti gen Einrichtungen theils gar nicht, thcils nur um ein sehr Geringes vergrößert zu werden brauchen. Deshalb ist blos angenommen, daß in Glückstadt ein Bahnhof eingerichtet werdemiteinemEmpfang haufe, einer Wasscrstalion und einem Güterschup pen, nebst einer Remise für Reservemaschinc und Rescrvcwagen. Die in nachfolgender Kostenschätzung angescylcn Preise sind so gehalten, daß sie bei der Ausführung im Ganzen höchstwahrscheinlich nicht überschritten werden. , nämlich horizontal von Glückstadt bis Bullendorf, Dieunterm29. August d.J. an Eine verehrllche ... ' den Rhin und im Westen durch den Hafen. Dieser Platz ist als Bahnhof in Glückstadt ange nommen; an demselben soll eine Ladestelle eingerich- telwerden für die auf dem Rhin gehenden Fahrzeuge. Die Verbindung mit der Stadl und dem Hafen soll hergestellt werden durch eine Brücke über den Rhin, welche als Fahrweg dienen und auf welche ein Gleis gelegt werden soll; weiter soll dieses Gleis mittelst eines Durchstiches durch den Deich, welcher mit Fut- iermauern,Sturmthüren und einer hölzernenBrücke versehen wird, an den Hafen gebracht und längs desselben sortgeführt werden, so, wie daSBedürfniß eS erfordert. S. Richtung der Linie. Von diesem Platze aus soll die Bahn, um mög lich wenig Marschstücke schräge, und die sich zwi ¬ rnen, mit einem Bankett versehen werden, um dem Dammkörper eine breitere Basis zu geben. Die äußeren Böschungen der Bahngräben sollen eine steilere Böschung haben, wie dies bei den Marsch gräben der Fall ist, damit diese Gräben zugleich als Einfriedigungen dienen. Auf der Geest werden Hecken und Wälle erforderlich. r. Länge der Bahn. Die ungefähre Länge der Bahn in der Marsch und der Moorniederung beträgt 2400 Ruthen, auf der Geest 1200 Ruthen, also 3600 Ruthen bis an den Bahnhof in Elmshorn. 8. Bodenart und Gewässer. Von Glückstadt bis Siethwende ist schwerer Marschboden, zwischen Siethwende und Wischreihe, schenMarsch und Geest erstreckende Moorniederung auf einer Strecke von etwa 200 Ruthen Länge, auf der möglichst schmalen Stelle zu durchschneivcn, Moor von 0 — 15 Fuß Tiefe, welches aber 1 — 3 sich längs des mit Weiden bepflanzten Weges in, Fuß hoch mit Marscbklei bedeckt ist. Von Wischreihe der Bülowschen Wildniß hinziehen, daS schwarze bis Elmshorn ist ununterbrochen Sandboden. ES und weiße Wasser am Düker kreuzen, dann den al- ist angenommen, daß der Moorgrund zusammen- Dericht des Vbcr-Ingenieurs Herrn E. Dietz. ! ler Bahn, in einem ziemlich spitzen Winkel, zu ver-! die aber noch nicht genau bestimm! werden können, einigen. ! werken im Niveau übergeführt, und wird die Zahl etwa 15 betragen, welche sämmtlich mit kleinen Durchlässen zu beiden Seiten der Bahn versehen werden müssen. 3. Krümmungs- und Reigungs- Verhältniffe. Die Krümmungen der Bahn können bequem mit 4000 Fuß Halbmesser beschrieben werden, die Nei- gungSverhältnisse sind sehr günstig; die Bahn ist genau bestimmt, es ist der Bahnhof in Elmshorn. , Der Anfangspunkt kann, da in dem ebenen Lande mcht vom Planum herunterkommen können, keine Terrainhindernisse vorkommen, nach Bequem-!langEmlich mchl daö innere Rad ebenfalls dw lichkeit gelegt werden , äußere ^ene übersteigt, welches doch nur höchst Als passenderPlatz hiezu erscheint einTerrain in vorkommen kann. einer Ausdehnung von etwa 1000 Fuß inderLänge 6- Böschungen und Einfriedigungen, und 300 Fuß in der Breite, an der südlichen Seite! 4ste Böschungen der Bahn find überall zweifach des Rhins bei Glückstadt, begränzt im Norden durch angenommen, und sollen die Dämme in der Höhe len Herzhorner Deich, der mit einer Stöpe versehen gedrückt und das erforderliche nachzuschüttendeErd- r^ch aus der Geest herbeigeschaffl wird. und erhält hierein Neigungsverhältniß von 1:800, um dieHöhe desElmshornerBahnhofes zu erreichen. 4. .Höhenlage der Bahn. Die Bahn muß in der Marsch durchschnittlich ei nige Fuß hoch über dem gewöhnlichen Terrain lie gen, um sie gegen Ueberschwemmungen zu schützen, pfiogener Rücksprache mit den Mitgliedern der ver- > D» Kamm des Herzhorner Deiches muß durchsto- ehrlichen Comite, den Herren Präsident Linden-und emc vtöpe emgenchlel werden. 5. Breite der Bahn. Die Breite der Bahn in derSchienenhöhe ist an genommen zu 16 Fuß für ein einfaches Gleis, wel- Es soll eine Eisenbahn erbauet werden zur Ver- mtt e.mgen Ausweichungen an den Haltepla- bindung des Hafens und der Stadt Glückstadt mit Un vollkommen genügen wird. Diese Breite von oer Altona-Kieler Bahn. Der Endpunkt dieser "t I° vollständig, daß, wenn felbst einmal