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WMM für WM Beilage zu 11. Lonnabencl, äen 24. Januar 1914. Betrachtung für den 3. Sonntag nach Epiphanias. Wenn man fragt: was ist das richtigste im Leben, so erhält man verschiedene Antwort. Die Einen sagen: das Wichtigste im Leben ist Arbeit, Verdienst, Geld, Ehre, Ge nuß, Vergnügen und anderes mehr; die zweiten sagen: das Wichtigste im Leben ist Ausbildung des Verstandes, Bildung, Wissenschaft, Kunst, hohe Erfahrung im geistlichen Leben, außergewöhnliche Gaben, tiefe Erkenntnis seiner selbst, Sittlichkeit, Lugend! Ganz recht, dies ist gewiß sehr richtig und erstrebenswert, aber das Wichtigste ist es doch nicht! Nein das Wichtigste im Leben ist der Glaube. Da hat mir einmal Einer gesagt: was wollen Sie nur immer mit dem Glauben und, weil derselbe aus dem Namen Gottes kommt, mit der Betonung des Wortes Gottes: die Haupt sache ist, daß einer moralisch lebt Ja, das ist es ja eben! Ohne Glauben kann Einer gar nicht im Sinne Gottes mo ralisch leben, denn Gott stehet das Herz an, und der Glaube ist doch nichts anders als die rechte Herzensstellung zu Gott, die rechte Gesinnung ihm gegenüber. Wenn zwei dasselbe tun, ist es noch lange nicht dasselbe, wenn zwei Almosen geben, aber in verschiedenem Sinne, der Eine aus Ehrsucht oder um den Armen los werden, der andere aus Barmherzigkeit und Nächstenliebe, so sind die Gaben vielleicht vor Menschen gleich hoch, nicht aber vor Gott; ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen, aus dem rech ten Glauben stammen allein die Gott wohlgefälligen Werke; der Glaube muß die Wurzel, die Triebkraft aller wirklich wertvollen guten Werke sein! Ebenso wie der Glaube ohne gute Werke tot ist, ebenso sind die gmen Werke ohne Glauben wertlos vor Gott. Die gläubigsten Christen, das heißt nicht die Namen- und Scheinchristen, sondern die Herzenschristen sind von jeher auch die besten Menschen gewesen Sie lieben herzlich, ihre Liebe ist nicht kalt, son dern sie kommt vom Herzen und geht zum Herzen, das merkt auch der Andere und ist beglückt dadurch; sie freuen sich mit den Fröhlichen und weinen mit den Weinenden nicht bloß, wenn sie selber an dem freudigen Ereignis teil haben und wenn sie selber vom Leide mit betroffen sind, sondern auch wenn sie selber gar nicht dabei beteiligt sind also aus reiner herzlicher Teilnahme, denn ihr Glaube lehrt sie in dem Anderen einen Bruder und Schwester in Christo, ein Glied an seinem Leib, wie sie es auch hier, zu sehen. Der gläubige Christ nimmt sich der Heiligen Notdurft an, hilft den leiblich Armen und Elenden aus selbstloser Liebe und erst recht den geistlich Notleidenden, die Abgefallenen, Verlorenen, Ungläubigen, denn sein Glaube läßt ihn mit Schrecken an deren einstige Zukunft denken und es bricht ihm sein Herz über ihrer geistlichen und zukünftigen Not, über ihrer inneren Zerissenheit, Gewissensnot, Halt- und Hoffnungslosigkeit. Der Glaube trachtet nicht nach hohen Dingen, das, was die Welt groß und hoch nennt, ist ihm bei weitem nicht das Größte und Höchste, sondern das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, die ewige Seligkeit und, weil der Glaube weiß, daß er diese Güter nicht aus eigner KAift allein erwerben kann, daß seine Schwachheit und Sünde dazwischen steht, darum ist der Glaube auch immer demütig und blickt nicht immer hochmütig aus Andere herab, schätzt den Anderen nicht ein nach seinem Stande und Besitze, sondern nach seinem Glauben. Der Gläubige ist brünstig im Geist, im Geiste heißer Liebe gegen Gott, der ihn zuerst geliebt hat, begeistert für die Sache Jesu Christi, für den Bau seines Reichs, gern und reichlich bringt er sein Opfer all den Vereinen, welche die Sache Jesu Christi auf ihre Fahne geschrieben haben; der Glaube schickt sich in die Zeit; es ist jetzt oft böse Zeit, eine Zeit, in welcher Tausende wieder Feinde Christi, seiner Kirche geworden sind und brüllen: kreuzigt ihn, kreuzigt ihn, sagt Euch von ihm los, tretet aus seiner Kirche aus, haßt und bekämpft die Gläubigen und die Geistlichen! Der gläubige Christ ist klug, er wirft seine Perle nicht vor die Säue, er weiß, daß in solchen Versammlungen, in welchen der Teufel die Herrschaft hat und nicht Gott, es nutzlos, ja Frevel wäre, ein ^Bekenntnis abzulegen, weil dann nur Christus und seme Sache mit Schmutz beworfen und mit Füßen getreien wird. Der Gläubige haßt aber die wütende Meute nicht, er bemitleidet sie und sucht sie in seinem ei genen Leben durch den Beweis des Geistes und der Kraft zu überzeugen und zu gewinnen, er betet für sie! Der Glaube schickt sich in die Zeit, auch wenn sie trübe und sorgenvoll für ihn ist, denn er weiß: Gott sitzt doch im Regimente und leitet alles wohl. Der Glaube ist voll Gottvertrauen, fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal und hält an am Gebet, denn er hat es tausendfach im Leben schon erfahren, wie oft ihm Gott schon geholfen, seine Tränen getrocknet^ seinen Mangel gestillt und ihn mit seiner Hülse und Legen erfreut hat Ja, es ist ein großes Ding um den Glauben, ein beglückendes, seliges Ding! es liegt in ihm eine große Kraft und er allein macht wohlgefällig vor Gott; darum laßt uns allzeit bitten: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben. Postkreäitbriefe Das Reichspostamt wird in allernächster Zeit eine Neuerung im Geldverkehr einführen, welche weitesten Schichten des Publikums, besonders zur Reisezeit, große Vorteile bringen dürfte. Es handelt sich um die Ein führung von Postkreditbriefen. Wer bisher auf Reisen ging, mußte größere Geld summen mit sich nehmen, und darin lag immer eine gewiße Gefahr. Das Geld konnte verloren gehen oder ge- stohlen werden, und selbst Raubanfällen waren die Besttzer des Geldes leider ausgesetzt. Nun gibt es ja Kreditbriefe bei den Banken, aber solche Kredit briefe haben nur Wert in großen Städten, wo sich eben Bankinstitute befinden, bei denen man Geld auf den Kreditbrief erheben kann. In den meisten Erholungs- und Badeorten aber gibt es keine Banken, und es haben deshalb Kreditbriefe von Banken dort keinen Wert. Nun wird jede Postanstalt im Reich zu einer Bankzahlungsstelle der Scheckämter. Wer heut auf Reisen geht, braucht nur einen Teil des notwendigen Geldes in bar mitzunehmen, das andere Geld nimmt er in Form eines Postkreditbriefes mit. Ein solcher kann schon auf 50 Mark und auf das Mehrfache von 50 Mark bis zur Höhe von 3000 Mark ausgestellt werden. Auf jedem beliebigen Postamt kann man auf diesen Kreditbrief 50 Mark oder das Mehrfache dieser Summe bis zu 1000 Mark auf einmal abheben. Das ist eine große Bequemlichkeit und erleichtert das Reisen sowie den Aufenthalt an fremden Orten. Die Postkreditbriefe haben die Form von Heftchen (Größe 8V? zu 12ffz Zentimeter), die sich leicht in jedem Taschenbuchs unterbringen lassen. Jedes Heftchen enthält zehn Ouittungsformulare zur Abhebung von Teilbeträgen. Die Gültigkeitsdauer des Postkreditbriefes beträgt vier Monate. Wer einen solchen Postkreditbrief sich besorgen will, muß sich an das nächste Postscheckamt wenden, bei diesem die Einzahlung machen und den Namen angeben, auf welchen der Postkreditbrief ausgestellt werden soll. Ein zahlung und Namensnennung können natürlich auch durch Postanweisung beim Scheckamt erfolgen. Die Aus stellung des Postkreditbriefes soll 50 Pfennige kosten, dafür erhält der Inhaber des Kreditbriefes diesen postfrei zu gestellt. Für jede Rückzahlung wird eine Gebühr von 10 Pfennigen erhoben. Der Abheber einer solchen Rück zahlung hat zu seiner Legitimation nicht nur das Heftchen, sondern auch eine, auf seine Person lautende, mit Photo graphie versehene Postausweiskarte oorzulegen. Solche Ausweiskarten erhält man gegen eine Gebühr von 50 Pfennigen bei jedem Postamt, in dessen Bezirk man ständig wohnt. Diese Postausweiskarten werden schon seit Jahren auch als Reiselegitimation vielfach benützt. Das Reichspostamt hat soeben den Plan der Post kreditbriefe einer Konferenz vorgelegt, die aus geladenen Vertretern der Industrie, des Handels, der Landwirtschaft und des Handwerks bestand. Diese Konferenz hat sich zustimmend und anerkennend zu dieser Neueinrichtung ausgesprochen. Es ist zur Einführung der wertvollen Neuerung nur nsch die Zustimmung des Bundesrats not wendig, und es ist wohl kaum zu bezweifeln, daß diese Zustimmung erteilt werden wird. Zigarette unä Staatsanwalt. Wenn eine der größten deutschen Zigarettenfabriken, deren Anzeigen allein schon weit in die Hunderttausende von Mark gehen, plötzlich von einem riesigen Aufgebot von Schutzleuten umstellt wird, während gleichzeitig sogar die Telephonverbindung mit der Außenwelt abgeschnitten ist, so fängt natürlich die Phantasie zu spielen an. Die Firma Jasmatzi in Dresden — diese zumeist aus ländischen Fabrikanten wählen mit Vorliebe griechische oder ägyptische Namen, wenn sie auch ganz anders b?wen — habe sich, obwohl sie es leugne, dem amerika- uftchen Tabaktrust angeschlossen und werde deshalb wegen „Gehelmbündelei- verfolgt. So lauteten die ersten Meldungen, aber glaubhaft klang das nicht; denn unter einem Geheimbund versteht unser Strafrecht eine staats- gefahrliche Vereinigung von Leuten, die von geheimen Oberen zu unbekannten Zwecken geleitet werden — und solche Geschichten machen die Herren Jasmatzi, und wie sie heißen mögen, natürlich nicht, sondern sie wollen bloß tüchtig Geld verdienen. Trotz der erhöhten Zigarettensteuer verdient man nämlich in Deutschland an Zigaretten immer noch er heblich. Die Pfeife sinkt bald ins Grab, die Zigarre ver liert täglich an Boden: das Publikum bevorzugt „um der Eleganz willen" immer mehr die Zigarette, obwohl sie gerade das ungesundeste von den drei Nikotinerzeugnissen ist. Man hat auf unserer Marine bereits in Erwägung gezogen, ob den Äootssteuerern nicht die Raucherlaubnis wieder entzogen werden sollte. Früher, mit der kurzen Pfeife, machte es einen gut seemännischen Eindruck, aber die zerdrückte Zigarette im Mundwinkel des Bootmanns maats — nein, lieber nicht. Aber es ist nichts zu wollen. Das Zigarettenrauchen ist gar nicht mehr hintanzuhalten, denn es paßt so wundervoll zu unserer eiligen Zeit, in der alles eigentlich nur ein Zwischenakt ist; zu dem behaglichen Genuß einer Pfeife oder einer 15 Zentimeter-Zigarre kommen nur noch Leiste in sehr „besinnlichen* Berufen, und die sind rar. Die Er kenntnis nun, daß mit Zigaretten ein gutes Geschäft zu machen sei, hat den amerikanischen Tabaktrust, der uns schon die Havanna-Zigarren so verteuert hat, auf Deutsch land gebracht. „Da wird viel geraucht; das ist ein gutes Land für uns!" Genau so, wie Rockefeller als ameri kanischer „Petroleumkönig" auch in Europa jedermann in Tribut nehmen wollte, so versucht seit Jahren der Tabak trust, mit Hilfe hiesiger Geschäftsleute den deutschen Markt an sich zu reißen. Mit Speck fängt man Mäuse, mit billigen Preisen-, Extrarabatten und Kredit die Laden besitzer. Aber beileibe nicht direkt. Nein, man steckt sich hinter deutsche Zigarettenfabriken und läßt durch sie die Ware vertreiben und ruiniert alle anderen. Selbstverständlich merkt das jeder Fachmann. Die Bedrohten haben sich organisiert und in der Öffentlichkeit, in seitengroßen Anzeigen in den Zeitungen, das Publikum vor den „Amerikanern" gewarnt. Seele des Trusts in Deutschland sei eben die Firma Jasmatzi in Dresden, dis allmählich die gesamte deutsche Zigarettenindustrie an daS amerikanische Schlachtmesser liefern wolle. Es gab Klagen hinüber und herüber. Schließlich gelang es Jasmatzi, den deutschen Gerichten dis Ansicht beizubringen, daß es sich um unberechtigte Vorwürfe handele — und schon wurde bei hoher Strafe die Behauptung, diese Firm» habe sich dem amerikanischen Trust verschrieben, verboten. Inzwischen ruhten die Konkurrenten aber nicht und brachten endlich, wie es heißt, heraus, daß irgendwo eine schwere Verletzung der Eidespflicht vorliege. Es er folgte Anzeige — und nun ist der Staatsanwalt über die Zigaretten gekommen. Das ist die ganze Wahrheit. Es handelt sich also um ein Untersuchungsoerfahren wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen und nicht wegen irgendwelcher „Geheimbündelei", — aber auch so ist die Sache den Bettoffenen natürlich sehr unangenehm, denn die Strafen sind nicht gering, wenn die Anklage erwiesen wird, und eine geschäftliche Schädigung ist unter allen Umständen damit verbunden. Politische Kunälchau. Deutsches K,eich. -I- Ein Besuch deS griechischen Ministerpräsidenten Venizelos in Berlin ist für den kommenden Sonntag vor gesehen. Venizelos kommt dann von London, wohin er sich inzwischen von Paris aus begeben hat. Die Be mühungen des Ministerpräsidenten, eine große Anleihe m Frankreich aufzunehmen, scheinen keinen Erfolg gehabt zu haben. Mehrere Athener Blätter behaupten daher, Venizelos käme nach Berlin, um in Deutschland eine solche Anleihe zu erhalten. -I- Nach dem vorläufigen Ergebnis der Viehzählung in Deutschland waren am 1. Dezember 1913 an Rindvieh vorhanden 20 944 258 Stück gegen 20182 024 im Vorjahr. Es ist also eine Vermehrung um 762237 Stück oder 3.8 Prozent eingetreten. An Schweinen wurden 25 591 794 gezählt gegen 21923 707 im Vorjahr, also mehr 3 668 087 Stück oder 16,7 Prozent. Ziegen wurden 3535 697 gegen 3 410 396 gezählt, also mehr 125301 oder 3,7 Prozent. Eine Verminderung ist nur, wie schon seit Jahren, bei den Schafen eingetreten, und zwar um 299 250 Stück oder 5,2 Prozent; die Zahl der Schafe betrug 5 504 195 gegen 5 803 445 im Vorjahr. Die auch prozentual größte Zu nahme des allgemeinen Viehbestandes entfällt auf Preußen. 4- Die Reichstagsersatzwahl in Löbau-Rosenberg, die durch den Tod des bisherigen Abgeordneten Pfarrers Zürn (Rp.) notwendig geworden war, endete mit einem Siege des deutschen Kompromißkandidaten, des Landrates Grafen v. Brünneck (Rp.). Dieser erhielt 11334 Stimmen, sein polnischer Gegner, Gutsbesitzer Raskowski, nur 8146. * Die Beantwortung der neuen Zabern-Jnter- pellationen im Reichstage wird mit Rücksicht auf den Geburtstag des Kaisers erst nach der Mitte der nächsten Woche stattfinden. Die abermalige Verlegung Ler Be sprechung entspricht einem Wunsche des Reichskanzlers. Voraussichtlich wird die Interpellation erst am 29. Januar auf die Tagesordnung gesetzt werden. * Eine wesentliche Erhöhung des Etats des Reichs amts des Innern hat die Budgetkommission vorgenommen, indem sie 9 170 000 Mark mehr einsetzte und 296 000 Mark strich. Erhöht wurden die Aufwandentschädigungen an Familien, die mehrere Söhne im Heer dienen lassen, von 480 000 Mark auf 7 500 000 Mark, ferner wurden neu ein gestellt 1200 000 Mark als Zuschuß an landwirtschaftliche Korporationen, Genossenschaften und Verbände zur Förderung der Kolonisation von Ödland und des feld mäßigen Gemüsebaus. Die Kommission nahm eine Resolution an, in der der Reichskanzler ersucht wird, die vom deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag er richtete zentrale Beratungsstelle für die Verdingungsämter der einzelnen Handwerkskammern, welche die Vergebung öffentlicher Arbeiten und Lieferungen an das Handwerk fördern, zu unterstützen und bis zur dritten Etatslesung einen Beitrag von 30 000 Mark zu diesem Zweck in den Etat emzustellen. frankrelck. X Der Besuch des Präsidenten in der deutschen Botschaft ist entschieden das Ereignis des Tages in Paris. Zunächst nahm der Präsident bei dem Botschafter v. Schoen das Diner im engeren Kreise ein. Daraus folgte ein großer, glänzend verlaufener Empfang, an dem über 2000 Personen teilnahmen. Die ganze Pariser Ge sellschaft, darunter auch der Ministerpräsident Doumergu- und alle übrigen Minister, sowie das gesamte diplomatische Korps hatten sich zu dem Empfang eingefunden. Präsid n! Voincars weilte bis in die späten Nachtstunden in der Botschaft. ftiarclämerum. X Die Japanerfrage in Kalifornien ist nach immer nicht geregelt. Die japanische Regierung hak nämlich na n Washington geantwortet, daß die Erklärung der Vereinigten Staaten über die Behandlung der Japaner ungenügend sei. Gleichzeitig erklärte der japanische Minister des Äußern im japanischen Abgeordnetenhaus bezüglich der kalifornischen Frage, Amerika habe auf Japans dritten Protest nicht geantwortet. Die früheren Antworten seien unbefriedigt gewesen. Andere Pläne zur Erledigung der Frage, auf die er zurzeit nicht eingehen könne, seien in der Ausarbeitung begriffen. 8us In- unck ^uslancl. Berlin, 21. Jan. Als Sitz des Kolonialgerichts hofes bestimmte die Reichstagskommission mit 14 gegen 7 Stimmen Hamburg. Berlin, 21. Jan. Die Wahlprüfungskommission des Reichstages erklärte heute die vom Plenum zur er neuten Prüfung zurückoerwiesene Wahl des Abg. v. Halem (Rp., 5 Marienwerder) wiederum für ungültig. Dresden, 21. Jan. In der Ersten Kommer erfolgte durch den Präsidenten Grafen Vitzthum die feierliche Ver pflichtung des Kronprinzen Georg, der, wie schon au gekündigt, gemäß der Verfassung nach Erreichung der Groß jährigkeit als Mitglied in die Erste Kammer eintritt. Dresden, 22. Jan. Die Erste sächsische Kammer nahm den bereits von der Zweiten Kammer angenommenen nationalliberalen Antrag betreffend Fristverlängerung zur Erklärung für den Wehrbeitrag bis Ende Februar mit allen gegen vier Stimmen an. Finanzminister v. Sepdewitz erklärte abermals, im Bundesrat für eine all gemeine Fristverlängerung nicht eintreten zu können.