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Weise, dass die Wellen L und L1 stets mit gleicher Geschwindig keit laufen. Mit Hilfe dieser Ausgleichsräder und Riemscheiben kann jede durch zwei theilbare, also gerade Zahl Rollwellen in gleicher Ge schwindigkeit erhalten werden. Wenn jedoch auf 3 oder 5 Wellen gerollt werden soll, kann nur die Geschwindigkeit von 2 und 4 der Rollwellen in solcher Weise ausgeglichen werden, bei der dritten und fünften muss dies mit Hilfe von Reibung geschehen. In solchem Fall wird das Kegelrad <2 mit dem in Fig. 3 dargestellten Keil X auf seiner Welle 0 befestigt, wodurch die 3 Kegelräder M Q M wirken wie ein einziges. Diejenige der in Fig. 2 gezeichneten Wellen J1, welche die Roll welle G x in Thätigkeit setzt, wird mit einer Friktionsscheibe W versehen, welche so gestellt werden kann, dass ihre Welle nie zu rasch läuft. (Die Bauart ist nicht genauer angegeben). Ausserdem wird bei Welle welche jetzt ein Wellen paar vertritt, der Ausgleich der Geschwindigkeit zwischen ihr und dem anderen Wellenpaar nach wie vor durch Riemscheiben U be wirkt. Die Umfangsgeschwindigkeiten der Papierrollen sollen in der beschriebenen Weise so vollkommen gleichmässig werden, dass man auf einer derselben eine neue Rolle aufwickeln kann, ohne darauf zu achten, wie stark die auf den anderen Wellen befindlichen Papier rollen schon sind. Wenn ein Fehler in dem Papier einer der Rollen F bemerkt wird, kann man das fehlerhafte Stück daraus entfernen, ohne dass man gleichzeitig ebensoviel Papier aus den Bahnen der anderen Rollen zu nehmen braucht. Die durch Patent 339 796 geschützte Art der Roll-Einrichtung ist in Fig. 5 im Aufriss und Fig. 6 im Grundriss nach der Patent- Fig- 5. schrift dargestellt. Die in der Richtung der Pfeile über Welle d laufende Papierbahn wird von den Kreismessern d x in 8 Theile ge schnitten, aus denen ebenso viele Papierrollen B gewickelt werden. Je 4 dieser Papierrollen B liegen auf einem Treib-Cylinder D, dessen Fig. 6. Oberfläche jeder der sich aufwickelnden Bahnen gleiche Geschwindig keit ertheilt. Die Rollwellen B können sich in ihren radial zum Cylinder D stehenden Lagern ebensoviel heben als die Papierrollen dicker werden. Der Ausgleich der Geschwindigkeiten der beiden Treibeylinder-Wellen F F wird durch drei Kegelräder G von der in Fig. 3 dargestellten Art hergestellt. Ueber Ausführung der letzt ¬ beschriebenen Art ist nichts bekannt geworden. Der Erfinder und Patentinhaber empfiehlt dieselbe auch nicht in seinen gedruckten Erbietungen, sondern liefert nur die zuerst beschriebene Ausgleich- Einrichtung Fig. 3. Dieselbe ist auch so einfach und lässt sich überall so leicht anbringen, dass es überflüssig erscheint, die viel kostspieligeren Treibeylinder der Figuren 5 und 6 anzuwenden. Da unseres Wissens die Manning’sche Aufroll-Einrichtung in Europa unbekannt ist, in Amerika aber schon 3 Jahre in vielen Fabriken mit Erfolg benützt wird, so dürfte sich deren Einführung empfehlen. Man soll damit harte Rollen von 1 m Durchmesser für Rotationsdruckpressen direkt auf der Papiermaschine wickeln können. Wenn unsere Druckpapier-Fabrikanten damit wirklich das Neu-Auf wickeln mit einem besonderem Roller ersparen können, wird die Aufroll-Einrichtung ihnen sehr vortheilhafte Dienste leisten. Wenn dies aber auch nicht gelingt, empfiehlt sich die Einführung doch ihrer Einfachheit wegen. Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreib waaren-Gewerbes, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Tintenfass. Das bekannte, von uns mehrfach besprochene Soennecken'sehe Tintenglas mit schrägem Boden und excentrischer, trichterförmiger Eintauch-Oeffnung ist neuerdings noch weiter ver vollkommnet worden. Der Berliner Vertreter der Firma F. Soennecken in Bonn legte uns die vorstehend in annähernd natürlicher Grösse abgebildete Form vor. Das hübsche Gefäss besteht aus hellblauem Glas; seine Wandungen sind mit gereihten, halbcylindrischen Ver dickungen besetzt, und der Deckel ist hübsch gezackt. Die wesent lichste Neuerung besteht darin, dass die schiefe Ebene der Boden fläche, welche bei gleichzeitiger Verstellung der Eintauch-Oeffnung die Erhaltung einer gleichbleibenden Eintauchtiefe ermöglicht, jetzt schraubenförmige Gestalt erhielt. Die höchste Stelle dieser schraubenförmigen Bahn ist aussen durch die erhaben dargestellte In schrift »HOCH« bezeichnet. Nach erfolgter Füllung wird die Eintauch öffnung durch Drehung des Deckels über diese Stelle gebracht, und beim allmäligen Verbrauch des Tintenvorraths nach den tieferen Stellen der Schraubenbahn verstellt. Wenn sie an der tiefsten Stelle angelangt ist, verhindert eine kleine Wand weiteres Verschieben und macht den Schreibenden darauf aufmerksam, dass Tinte nachgefüllt werden muss. Eine fernere Neuerung besteht darin, dass diese Schraubenbahn eine grosse Anzahl Querrinnen erhielt, in welchen sich etwaiger Schmutz absetzen kann. Auch nach den Rändern hin ist die schiefe Ebene vertieft, so dass sie eigentlich gar keine »Ebene« mehr ist. Die Trichter-Oeffnung ist nicht mehr normal-, sondern schief-konisch, so dass die Feder stets ziemlich nahe dem Rande, und zwar an der jeweilig höchsten Stelle der gewölbten Schrauben bahn, eintaucht. Die Eintauch-Oeffnung ist mit einem kleinen Messing deckel verschlossen. In der vorliegenden Ausführung stellt sich das Tintenglas als eins der zweckmässigsten seiner Art dar, und die hübsche Ausstattung lässt es als geeignet zu Weihnachtsgeschenken erscheinen.