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1726 PAPIER-ZEITUNG. No. 79. Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Die Papierfabrik von Gebrüder Schmitz in Düren ist nach dem Austritt des Herrn Ignatz Dahmen in den Besitz des Herrn Robert Emmel, der bisher die technische Leitung des Geschäfts führte, und des Herrn Hermann Schoeller aus Düren übergegangen, welche das Geschäft in unveränderter Weise weiterführen werden. Die Firma ist in der Ausführung einer Neuanlage begriffen, welche mit einer 2. Papiermaschine von 2,350 Meter Breite, deren Herstellung der Firma J. W. Erkens in Düren übertragen ist, voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in Betrieb kommen wird. Die Firma Rathsbuchdruckerei von C. Michael & Fr. Krüger, C. Waltenberg Nachf. zu Güstrow, ist in Raths buchdruckerei von C. Michael & A. Schuster, C. Walten berg Nachf., verändert worden, da Herr Fritz Krüger aus der Ge sellschaft ausgeschieden und Herr August Schuster an seiner Stelle eingetreten ist. In die Schriftgiesserei des Herrn Gustav Reinhold in Berlin ist Herr Hermann Smalian, früher Prokurist der Messinglinien fabrik H. Berthold, später Mitinhaber der Schriftgiesserei Fr. W. Ass mann in Berlin, als Disponent eingetreten. Maschinenbau-Anstalt Gölzern, vorm. Gottschald & Nötzli in Gölzern i. S. Der Aufsichtsrath beschloss die Ver- theilung einer gleich hohen Dividende, wie im Vorjahr, 14 pCt., vor zuschlagen. Unter der Firma Borm & Bornhorst ist in Hamburg, Gr. Burstah 16, ein Fabriklager englischer Papiere, verbunden mit Brief umschlagfabrik, eröffnet worden. 0. Witzendorf, Berlin, übernahm mit dem 1. Oktober die Vertretung der chemischen Fabrik (Tinten) Aug. Leonhardi, Dresden. Konkurs. Emil August Paul Stadler, Buchhändler in Glauchau. Geschäfts-Agent Mehlhorn daselbst ist Konkurs verwalter. Anmeldefrist bis 20. November, allgemeiner Prüfungs termin 2. Dezember. „Kaufmännischer und gewerblicher Hilfsverein weiblicher Angestellten“ ist der Name eines in Berlin neu begründeten Vereins. Der Mitgliedsbeitrag beträgt vierteljährlich 1 M. 50 Pf. Dafür erfolgt in Krankheitsfällen kostenfreie ärztliche Behandlung und kosten freie Arzneilieferung. Ebenso werden den Mitgliedern kostenlos Stellen nachgewiesen. Der Verein ertheilt auch jeder Dame über alle auf den Erwerb bezügliche Angelegenheiten, neueröffnete Berufszweige für Frauen, die zu jedem Beruf erforderlichen Vorkenntnisse,, sowie über die vor handenen Ausbildungs-Anstalten unentgeltlich Auskunft. Auf Wunsch werden auch geeignete Pensionen, Wohnungen und Mittagstische nachgewiesen. Schliesslich beabsichtigt der Verein nach Maass- gäbe der vorhandenen Mittel den in unverschuldete Noth gerathe- nen Mitgliedern Baar-Ünterstützungen zu gewähren. Um für diese umfassenden Ziele ausreichende Mittel zu gewinnen, ist die Einrich tung getroffen, Geschäfts-Inhaber, sowie andere Damen und Herren als ausserordentliche Mitglieder aufzunehmen. Der Beitrag derselben ist auf mindestens 10 M. jährlich oder 200 M. einmalig festgesetzt worden. Der Vorstand besteht zu einer Hälfte aus weiblichen Angestellten, zur andern aus ausserordentlichen Mitgliedern, darunter Frau Schepeler- Lette, Frau Schulrath Cauer, Herr Ad. Vensky (Stadion, Brecht & Co.), Herr Rechtsanwalt Dr. Mescheisohn u. A. — Die Vereinsräume befinden sich Grünstrasse 21, Hof rechts I. und enthalten neben dem Bureau für Stellungs-Nachweis ein Lesezimmer, in welchem die haupt sächlichsten Berliner und auswärtigen Zeitungen ausliegen. Neue Postwerthzeichen. Wir hatten vor einigen Tagen Gelegenheit, die neuen Postwerth zeichen, welche demnächst in den Verkehr gebracht werden sollen, in der Reichsdruckerei zu besichtigen. Für sämmtliche Freimarken von 3 bis 50 Pfennig sind nur zwei Zeichnungen angefertigt, eine für die Werthe mit einstelliger Ziffer, die andere für solche mit zweistelliger Ziffer. Beide Formen weichen erheblich von den bis herigen ab. Die für 3- und 5-Pfennigsmarken bestimmte Zeichnung zeigt eine geschmackvolle Kartusche mit ziemlich grossem rundem Mittelfeld. In diesem Mittelfeld steht die betreffende Ziffer: 3 oder 5. Die Ziffern sind sehr deutlich gezeichnet und heben sich von dem hell gelassenen Grunde kräftig ab. Unten steht in einer breit gezogenen Kartusche in Etienne-Versalien das Wort REICHSPOST. Auf dem runden Mittelschild ruht die Kaiserkrone, und zwar in der von E. Doepier d. J. ausgearbeiteten verbesserten Form. Rechts und links flattern breite Bänder ab. Bei den Marken im Werth von 10, 20, 25 und 50 Pfennig ist das Mittelfeld ebenfalls kreisförmig und so gross ausgeführt, dass es Platz zur Aufnahme des Reichsadlers, — gleichfalls nach Doepiers verbesserter Zeichnung — bot. Oben und unten ist je ein Spruch band mit aufgerollten Enden angebracht. In dem oberen steht die Inschrift REICHSPOST, in dem unteren die Bezeichnung: PF (10) PF. In dem annähernd quadratischen Raum zwischen dem oberen und unteren Band sind die vom Rundschild freigelassenen Zwickel mit Kartuschenformen und Lorbeerzweigen gefüllt. Die Farben sind den einzelnen Werthmarken wie folgt zugetheilt: 3 Pf. braun (früher grün), 5 Pf. grün (früher violett), 10 Pf. roth (wie früher), 20 Pf. blau (wie früher), 25 Pf. orange (früher braun), 50 Pf. violett (früher grau). Eine wesentliche Neuerung ist bei den Postkarten eingeführt. Dieselben werden künftig nicht mehr in 2 Farben gedruckt (bisher Text schwarz, Marke violett), sondern einfarbig. Schrift und Marke erhalten also das neu gewählte, recht hübsch wirkende dunkle Blaugrün. Auch die Weltpostkarten werden einfarbig gedruckt, und zwar in dem Roth der Zehnpfennigmarken. Durch solche Druck-Vereinfachung werden begreiflicherweise er hebliche Ersparnisse erzielt. Der Vordruck »Deutsche Reichspost« ist in Schwabacher aus geführt, und zwar wie bisher als Bogenzeile, die Zeile »Postkarte« aus der kanzleiartigen, mässig verzierten Original-Fraktur der Reichs- druckerei. Die Inschriften der Marken sind somit in Antiqua, der Aufdruck in Fraktur ausgeführt, — ein stilistischer Gegensatz, der durch Beibehaltung der bisherigen Antiqua-Zeilen hätte vermieden werden können. Hoffmann & Co. Fabrik Ilir Papier -Ausstattungen Berlin, Lindenstr. 43 liefern elegante Neuheiten für das Weihnachtsgeschäft an Grossisten und Wiederverkäufer. Sämmtliche Ausstattungen können mit undurchsichtigen Couverts geliefert werden, da wir im Stande sind, alle Papiersorten un durchsichtig herzustellen. [44213 Zolltarife des In- und Auslandes, für Papier, sowie Papier- und Schreibwaaren. II. Ausgabe. Zu beziehen von der Expedition der Papier-Zeitung, Berlin W. 9. aeameaceeemmeaaeaaeed ®“0“ wW ““ “6 ww “W®" ® WWW w [ Sur lafenanfertigung • aller Arten 2 ! Etiqustten • i empfehlen sic [40549 • [ &. Gerftädker & Sofin, 5 Efjemnit i. Sachfen. • «••••••••••••••••••••