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Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Die Papierfabrik von Braselmann & Vorster zu Stennert bei Hagen ist unter unveränderter Firma in den Alleinbesitz des Kaufmanns Julius Vorster zu Stennert übergegangen. Die Rheinische Aktien-Gesellschaft für Papierfabri kation schlägt für das abgelaufene Geschäftsjahr 5 pCt. Dividende für die Stamm-Aktien und 71/2 pCt. Dividende für die Prioritäts- Stammaktien vor. Pressspanfabrik Untersachsenfeld. Die Bilanz wurde in der Generalversammlung einstimmig genehmigt, der Verwaltung Entlastung ertheilt und die Dividende auf 91/2 pCt., gegen garantirte 8 pCt., festgesetzt. Kallenbach’s Papierhandlung in Breslau ist unter der Firma Ulrich Kallenbach auf den Kaufmann Ulrich Kallenbach zu Breslau übergegangen. Die Firma J. Wiesike's Buchhandlung (H. & B. Harschau) zu Nauen ist eingetragen und als deren Gesellschafter der Rentier Johann Heinrich Harschau und der Buchhändler Bernhard Heinrich Wilhelm Harschau, beide zu Nauen. Die von uns wiedergegebene in Nr. 91 berichtigte Meldung der Tagespresse, dass Herr Julius Kauffmann in die Direktion der Zellstofffabrik Waldhof bei Mannheim eingetreten sei, magdarauf zurückzuführen sein, dass Herr Kauffmann sich gegenwärtig auf seinem Landsitz Waldhof bei Kodersdorf in der Lausitz aufhält, wo er der Jagd obliegt. Gebrüder Schmitz in Merken bei Düren hatten am 3. No vember d. J. einen Brand in ihrer Papierfabrik, werden aber die Störung ihres Betriebes durch schneidiges Vorgehen auf wenige Wochen beschränken. Die Träger der Firma reisten sofort nach dem Brande nach Paris und kauften die dort von den Herren Dautrebande & Thiry in Huy ausgestellte Papiermaschine mit 15 Cylindern und 1,90 m Arbeits breite. Die dazu nöthigen Holländer werden von Everling & Kaindler in Paris, und die Betriebsmaschine von Escher, Wyss & Cie. in Zürich geliefert. Der Abbruch der Maschine in der Pariser Ausstellung ist in beschleunigtem Maasse bewerkstelligt worden, so dass die Fabrik Mitte oder Ende Dezember wieder in vollem Betrieb sein wird. Konkurs. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Lithographen Paul Marggraff aus Krossen a. 0. ist Vergleichs termin auf den 22. November an gesetzt. Konkurs. Paul Schweichler, Buchhändler zu Lauenburg i. Pomm. Konkursverwalter ist der Partikulier Ernst Fritze da selbst. Anmeldefrist bis 2. Januar 1890, Prüfungstermin 3. Februar 1890. Geschäftsj ubelfeier. Die Papierfabrik Pulverkrug bei Frankfurt a. 0. beging am 1. November die Jubelfeier ihres 350jährigen Bestehens. Nachdem bereits am Morgen dem gegenwärtigen Inhaber, Herrn Bärwald, ein Ständchen gebracht worden war, fand die eigentliche Feier am Abend im festlich geschmückten Papiersaal der Fabrik statt. Gegen 7 Uhr wurden die Mitglieder der Bärwald’schen Familie und deren Gäste mit Musik aus den Wohnräumen abgeholt und nach dem Fest raum geleitet, wo bereits die Arbeiter mit ihren Angehörigen Platz genommen hatten. Beim gemeinsamen Festessen eröffnete Herr Bärwald die Reihe der Tischreden mit einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf die Gründung und Entwickelung der Fabrik. Er schloss mit einem Hoch auf den Kaiser, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. Der Schwager des Herrn Bärwald und tech nische Leiter der Fabrik, Herr Ingenieur Pohl, spann den geschicht lichen Rückblick weiter aus und gab eine Reihe interessanter Daten aus der Entwickelungsgeschichte der Anstalt. Nach dem Festessen begann der Tanz, an dem sich auch die Bärwald'sche Familie und deren Gäste lebhaft betheiligten. Die Polonaise wurde sogar im Freien bei Holzfeuer-Beleuchtung getanzt. Erst bei Morgengrauen fand die schöne und seltene Feier ihr Ende. Den erwähnten geschichtlichen, auf urkundliche Aufzeich nungen gestützten Mittheilungen des Herrn Polii entnehmen wir Folgendes: Die Gründungszeit der Pulverkrugmühle war für Brandenburg eine Zeit des Aufschwunges. Die Reformation hatte Eingang gefunden, die Buchdrucker kunst breitete sich aus, und Frankfurt a. 0. hatte soeben eine Universität erhalten. Der Bedarf an Papier wuchs daher und konnte durch die bestehenden Papiermühlen nicht mehr befriedigt werden. Da entschloss sich der Magistrat zu Frankfurt, eine Papiermühle für seinen eigenen Bedarf zu erbauen, und zwar wurde das Gefälle der Eilang und die Kreuzung mit der Breslau- Berliner Heerstrasse zum Betriebe ausgenutzt. Da Dämme und Brücken ge baut wurden, hatte die Papiermühle Pulverkrug das Vorrecht, Zölle für Fuhr werk auf Damm und Brücken zu erheben, ausserdem freies Holz im Stadtforst für eigenen Bedarf zu schlagen. Der Betrieb der Mühle muss lohnend gewesen sein, zumal in damaliger Zeit die Löhne der Arbeiter sehr niedrig waren, und nicht mehr als 6 Arbeiter in der Mühle beschäftigt wurden. Die. täg liche Produktion betrug etwa einen Zentner. 05 Jahre besass der Magistrat die Mühle, dann ging sie im Jahre 1600 in die Hände des Meisters Hans Können über, welcher sie bis zu seinem Tode 1635 betrieb. Hierauf waren Martin Eck von 1635—1641, nach diesem Christian Geisler 1641 —1700 Besitzer, und nach einem Brande scheint die Mühle bedeutend vergrössert worden zu sein. Darauf übernahm George Krumbholz die Anstalt und betrieb sie vom Jahre 1702 bis 1723. Während der fehlenden 2 Jahre scheint gebaut worden zu sein, da 1696 die Mühle wiederum abgebrannt war. Von 1723—1740 war Gottfried Krumbholz, .Sohn dos Vorgängers, Eigenthümer. Nach diesem kam das Geschäft von 1740—1754 in die Hände zweier Meister, Martin Focke und Gottlob Schulz. Johann Gottlob Franke besass die Mühle von 1754 bis 1784 und übergab das Geschäft seinem Sohn, Meister Johann Ludwig Franke, welcher bis 1806 die Mühle betrieb. Nach diesem war die Mühle für 2 Jahre in Händen der Meister Karl August Weber und Apitz. Von diesen übernahm im Jahre 1808 Karl August Franke dieselbe und betrieb sie bis 1824, wo Meister Klix die Mühle erwarb und dieselbe bis 1827 in Betrieb hatte. Danach übernahm der Magistrat, welcher Vorkaufsrecht hatte, die Mühle selbst und besass sie bis 1830. Vom Magistrat kauften die Herren Karl August und Gottlieb Ludwig Wuttig die Mühle, aber ohne die alten Vorrechte. Von 1840 — 1854 besass Gottlieb Ludwig Wuttig die Mühle allein. Von diesem übernahm Berthold Wuttig die Fabrik, welche nun mit »Patent-Maschinen« arbeitete. Hierauf übernahmen die Herren Bärwald und Steinbock die Fabrik im Jahre 1870 und betrieben sie als Kompagnie- Geschäft bis zum Jahre 1885, von welcher Zeit an Herr Bärwald die Fabrik allein übernahm. 4 1407 Ernst Wartenberg, Wolfswinkel bei Eberswalde. nach dem Natron-Sulfat-Verfahren bester Qualität und von zähester Faser, ungebleicht und in 3 Bleichgraden, lufttrocken oder nass, für den Seetransport in gepressten Ballen, liefert Carl Thiimecke jr. 40405 Berlin C. 45. Neue Grünstrasse 26 Grösstes Fachgeschäft für Werkstatts - Einrichtung und -Bedarf. Lager sämmtlicher neuester Maschinen für Buch bindereien, Perforier- und Paginiermasehinen, Karton- und Pappenscheeren, Handdruckpressen, Oeseneinsetzmaschinen etc., Leimapparate etc., so wie sämmtlicher Werkzeuge in Holz, Eisen, Stahl und Messing in bisher von keiner Konkurrenz auch nur annähernd erreichten Qualität. 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