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1258 PPIER-ZEITUNG. Nr 34 Interessen des Faches fördernde Aeusserung freie Aufnahme fand, gleichviel, ob sie mit den Ansichten der Redaktion übereinstimmte oder nicht. Sie soll dies auch ferner sein, und be sonders die Interessen der Berufs - Genossen schaften fördern. Dieser Aufgabe kann sie jedoch nur dann möglichst gerecht werden, wenn sie von den Mitgliedern der Berufs-Genossenschaften unter stützt und vor Allem gelesen wird. Wir er lauben uns desshalb, alle Genossen zum Abonne ment einzuladen, und sind jederzeit zu freier Einsendung einer Probenummer bereit. Für berliner Genossen genügt schriftliche Be stellung per Postkarte bei der Expedition unseres Blattes, welche dann den Versandt ins Haus und Einziehung des Preises von M 2.50 pro Vierteljahr (für 1 Monat 1 «() durch die Central - Zeitungs - Spedition bewirken wird. Ausserdem kann die Zeitung in Berlin sowie in Deutschland und Oesterreich - Ungarn zu M 2.50 pro Vierteljahr bei jedem Postamt (Nr. 3882 der Post - Zeitungs - Preisliste) und jeder Buchhandlung bestellt werden. Bei direktem Versandt unter Streifband müssen wir, des hohen Portos von 10 Pfennig wegen, K 3.50 für das Vierteljahr berechnen. Die Ausstellungs-Frage. Die internationalen Weltausstellungen werden von den grossen Fabrikanten schon lange als eine Belästigung, als eine Besteuerung betrach tet, der sie sich in vielen Fällen nicht ent ziehen können. Seitdem der Reiz der Neuheit, den die ersten derartigen Veranstaltungen boten, vorüber ist, seitdem die alten angesehenen Firmen ihren Bedarf an Medaillen gedeckt haben, entspricht der Nutzen, den ihnen solche Ausstellungen bieten, nicht mehr den aufge wandten Kosten. Ganz besonders ist dies der Fall, wenn die Ausstellungen im Ausland statt finden, wo die fremden Erzeugnisse häufig nur zur Ausfüllung und als Staffage dienen, wäh rend das ausstellende Land alle Vortheile des Fremdenverkehrs u. s. w. geniesst. Wir kön nen es desshalb nur mit Freude begrüssen, wenn die für 1889 zu Paris geplante grosse Jubiläums-Ausstellung von den monarchischen Staaten abgelehnt wird, weil sie die Entstehung der franz. Republik vor 100 Jahren nicht mit verherrlichen wollen. Im Gegensatz zu den allgemeinen internatio nalen Ausstellungen haben sich die Fachaus stellungen sehr nützlich erwiesen. Die Käufer aus allen Weittheilen, welche die betreffenden Fachartikel brauchen, finden sich dazu ein, um direkt mit den Fabrikanten in Verbindung zu treten. Sie wissen, dass diese bei einer Fach ausstellung nicht fehlen werden, brauchen das Gesuchte nicht Tage und Wochen lang aus einer Ungeheuern, oft schlecht geordneten, Menge herauszusuchen, sondern können die ge wünschten Artikel rasch finden. Während die letzten, von Regierungen unter nommenen, internationalen allgemeinen Aus stellungen grossen Verlust ergaben, lieferten gut geleitete Fachausstellungen in volkreicher Gegend stets Ueberschuss. Das stehende Ausstellungsgebäude zu Berlin dürfte mit dem daneben verfügbaren Raum für grössere internationale Fachausstellungen ge nügen und eine billige Veranstaltung derselben sichern, während für eine Allgemeine Industrie- Ausstellung Alles neu und in verhältnissmässig entlegener Gegend gebaut werden müsste. Wir hätten es desshalb, in allseitigem Inter esse, am liebsten gesehen, wenn man sich, un ter Benützung der neu geschaffenen Unfall versicherungs-Berufsgenossenschaften , veran ¬ lasst gesehen hätte, in jedem Jahr in Berlin eine internationale Ausstellung irgend eines Faches abzuhalten. Solche Fächer wären: Pa pier-, Textil-, Bekleidungs-, Leder-, Glas- und Thonwaaren-, Holz-, Metall-, Edelmetall-, Eisen industrie u. andere, die eine lange Reihe von Jahren ausfüllen und dann wiederholt auftreten könnten. Solche Fachausstellungen würden jeden Sommer einen stetigen — keinen unge sund grossen — Verkehr mit sich bringen und auch den Besuchern den Aufenthalt in Berlin nicht vertheuern. Bei der sicheren Aussicht auf Ueber schuss liessen sich hierbei die Kosten für die Aussteller auf ein Minimum einschränken, während sie bei neu zu schaffenden Plätzen und Gebäuden nothwendig sehr gross werden müssen. Bekanntlich wird seit einiger Zeit die Ab haltung einer allgemein deutschen oder deutsch österreichischen Industrie-Ausstellung in Berlin geplant, und ist hierzu ein Platz im Osten an der Spree und Stadtbahn in Aussicht genom men. Wie wir neuerdings hören, soll das Pro jekt Aussicht auf Verwirklichung haben. Auch wir können es mit Freude begrüssen, weil da mit wenigstens für einige Jahre der Betheili gung deutscher Fabrikanten an ausländischen Ausstellungen ein Riegel vorgeschoben würde, und weil eine solche Ausstellung zum ersten Mal ein Gesammtbild unserer mächtig erstark ten Industrie böte. Um aber damit so viel als möglich auch die Vortheile der Fachausstellungen zu verbinden, müsste man die Ausstellung so anordnen, dass jedes Fach einen für sich geschlossenen Theil des Ganzen bildete. Die Papier - Abtheilung könnte z. B. Papiermacherei, Papierverarbeitung und Buchdruck umfassen. Die Vertreter die ser Gruppen hätten auch besondere Veran lassung, eine solche Abgrenzung zu verlangen, weil zur Ausstattung dieser Abtheilung aus dem Ueberschuss der Papier - Ausstellung von 1878 noch ein Kapital von mehr als 12 000 « verfügbar ist. Holzzellstoff. Zusammenkunft nordischer Cellulose- Fabrikanten in Kopenhagen, 4. August 1885. Moss Cellulosefabrik, Moss, Norwegen, vertreten durch Konsul Theod. Peterson. Hanheims Cellulosefabrik, Ranheim bei Dront- heim, durch Generalkonsul Christophersen, Christiani». Hinnerup Cellulosefabrik, Hinnerup, Jütland, durch die Herren Bodenhoff und Scan. Wermbrohls Fabriks Actie-Bolag, Wermbrohl bei Katrineholm, Schweden, durch Direktor Kullgreen. Malmö, Trämassefabriks Actiebolag, Malmö, Schweden, durch Direktor Thomson. Pallisen, St. Petersburg, durch Direktor Theod. Höffding. Papierstoff-Fabrik Alt-Damm bei Stettin, durch Direktor Theod. Knösel. Danziaer Cellulosefabrik, Danzig, durch Dr. A. Eller. Sulfatstoff-FabrikGossentinüei Neustadt, W.Pr., durch Ingenieur C. F. Dahl. Es wurde vereinbart, als Anhalt für die Nor malfeuchtigkeit das Verhältniss von 88 und 12 festzuhalten, wonach in 100 Theilen Normal- Cellulose 88 Prozent absolut trockene Faser masse und 12 Prozent Feuchtigkeit enthalten sind. Bei Ermittelung des Trockengehalts im Luftbade dürfen 100° Cels. nicht überschritten werden. Die Ursachen des bedeutenden Preisrück ganges in den letzten 6 Monaten wurden einer eingehenden Erörterung unterzogen, und fest gestellt, dass theils durch Angebot geringer Qualität, theils durch ungeschickte Manipulation der Agenten in England, Frankreich und Bel gien, auch der Markt für Prima-Waare gedrückt ist, obwohl zur Zeit grössere Lagerbestände nicht vorhanden sind. Herr Höffding machte interessante Mitthei- lungen über die Verwendbarkeit der Sulfat- Cellulose zu besseren Papiersorten und bemerkte, dass man in Russland meist grosse Ansprüche auf hohe Bleiche der Cellulose und des daraus hergestellten Papiers mache. Genaue Ermittelungen über die Erzeugungs kosten des Sulfitstoffs im Vergleich zur Natron- Cellulose stellten sich zu Gunsten der Letzteren. Die nächste Zusammenkunft soll in Kopen hagen, August ‘86 stattfinden. Herr Dahl wurde mit Aufstellung eines Programms und Einladung der übrigen nordischen Kollegen beauftragt. Papiermacher- Berufsgenossen schaft. Sektion Rheinprovinz. Versammlung 14. August, Hotel Disch in Köln, Vorm. 8 Uhr. Der Herr Vorsitzende der Versammlung war so freundlich, uns nachstehende Ergebnisse mitzutheilen : a. Die Mitglieder des Sektionsvorstandes sollen zugleich Delegirte sein. b. Die Zahl der Mitglieder des Sektionsvorstan des wurde auf 5 festgesetzt. Als Vorstands mitglieder wurden gewählt: 1. Herr Emil Hösch, Düren, als Stellvertreter Herr Walter Hösch, Düren. 2. Herr Friedr. Westphal, Berg. Gladbach, Stellvertreter Herr Otto Pönsgen , Berg. Gladbach. 3. Herr Direktor Fr. Hermann Schulte, Neuss, Stellvertreter Herr Paul Remkes, Elberfeld. 4. Herr Kommerzienrath Steinbach, Mal medy, Stellvertreter Herr Herm. Vorster, Broich b. Mülheim a./Ruhr. 5. Herr Leo Schleipen, Firma: Schleipen & Erkens, Jülich, Stellvertreter Herr A. J. Berens, Heinsberg. c. Als Beisitzer zum Schiedsgericht wurden ge wählt : Herr Heinr. Schöller, Firma Fel. Heinr. Schöller, Düren. Herr Ferd. Pfeiffer, Firma C. A. Koch, Berg. Gladbach. Als deren Stellvertreter: Herr Gustav Hoffsümmer, Firma Gebr. Hoffsümmer, Düren, als erster Stellvertreter. Herr Robert Emmel, Firma: Gebr Schmitz, Merken, als zweiter Stellvertreter. Herr Ernst Volkmar, Firma: Müller & Volkmar, Kettwig, I. Stellvertreter. Herr Friedr. Bernsau, Erkrath b. Düssel dorf, II. Stellvertreter. d. Folgende drei Vertrauensmänner wurden für die beigesetzten Bezirke der Provinz bestimmt: I. für die Bezirke Aachen und Trier: Herr Gustav Renker, Firma: H. A. Schöller Söhne, Düren, als Stellvertreter Herr Peter Erkens, Firma: Schleipen & Erkens, Jülich. 2. für den Reg.-Bezirk Düsseldorf: Herr Rudolf Schulte, Firma: Schulte & Zinken, Düsseldorf, als Stellvertreter Herr Aug. Joly, Ratingen. 3. für die Reg.-Bezirke Köln und Koblenz: Herr Wilh. Hanebeck, Berg. Gladbach. Herr Karl Jagenberg, Firma: Ferd. Ja- genberg & Söhne, Altenkirchen. e. Sämmtliche Wahlen erfolgten einstimmig per Akklamation. Nachdem noch der Etat für das Jahr 1886 festgestellt und bestimmt wurde, dass die »Kölnische Zeitung« als einziges Publikations organ der Sektion zu dienen habe, schloss der Vorsitzende, Gustav Renker-Düren, die Versammlung, welche er in Verhinderung des Herrn Kommerzienrath F. H. Schöller ge leitet hatte, um 1 Uhr. Anni. d. Red. Der Herr Vorsitzende be antwortet unser Anerbieten, die Anzeigen und Einladungen der Sektion kostenfrei aufzuneh- men, dahin, dass man dafür verbindlichst danke, auch anerkenne, dass unser Blatt sehr