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MMufferTagMatt »«I „«USLruUr« Tageblatt' erscheint Werktag» nachm «Uhr. »ezugrpr. manatt 2RM sret Hau», bet Postbestellung IM RM zuzügi Bestellgeld Linz-lnumm-r tü Rdt Alle PoNanstaltcn, Poltboten. unler« Au»ir«ger u GeI»Sl!<Nelle »e-men zu leder Zett Be- .. ,,... . stellungen entgegen Im Kalle biberer Gewalt oder ikvNcheltolNH sUk ÜUtlsdrUff U. UNtgegeNd sonstiger Betriebsstörun gen besteht tetn Anspruch aus Lieserung der Zet- »nug »der Kürzung de« Bezugspretse» Rücksendung etngesaudter Schrtslstücke erlolgl nur. wen» Rückporto beiliegt m 2 »».,«!. Fernsprecher: Ami «NSdrust SW Zsi. men wir lein« Bewahr. — > > — jg,z Konkurs mH Zwang«verglctch erlisch« seder Anspruch «N Rachlatz. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der V7', »71/ amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und des wtadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nr. 259 — 97. Iahraanp Drahtanschrift:, ..Tageblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag den 25. Oktober 1938 Unser Recht auf Kolonien Früheres Unrecht m-ltz wieder gut gemacht werden Kampf dem „Roten Hahn"! „Die Scheune brannte mit sämtlichen ErntevorrSien Nieder. Die Feuerwehr konnte sich nur auf den Schutz der Nachbarhäuser beschränken. Der Schaden ist beträchtlich." So lesen wir fast täglich in den Zeitungen, ohne uns weiter Gedanken über solche Meldungen zu machen. Es ist gut, wenn/wir uns einmal vor Augen halten, was der Verlust kostbarer Erntevorräte durch Feuer bedeutet. Schon allein, baß wir darüber nachdenken, könnte vielleicht dazu bei lragen, die Brandgefahr zu verringern. Die Ernte ist kostbares Gut, an der viel Schweiß des deutschen Bauern, viel Mühe und Sorge hängt. Wir haben in diesem Jahre eine große Ernte in die Scheuern gebracht und dürfen uns dessen freuen. Aber wir sollen dieses kost bare Gut hüten. Jeder Verlust ist ein S ch a d e n s ür d i e Allgemeinheit, für das Volksganze. Dank der Er zeugungsschlacht und dem Fleiß des deutschen Bauern und seiner Zähigkeit ist es gelungen, dem deutschen Boden reichliche Früchte abzugewinnen. Nur wer die Mühe des Bauern kennt, seine Sorge und seine Verantwortung, der wird ermessen können, wie geradezu unerträglich die Ver luste sind, die wir alljährlich durch Brände zu verzeichnen haben. Es ist unvereinbar mit den Zielen der Erzeu gungsschlacht, wenn wir Jahr für Jahr etwa 350 000 Brände verzeichnen müssen, die einen Ver - lustvon 400 Millionen Mark bedeuten. Unser Vaterland ist nicht so reich an Bodenschätzen bzw. Boden erträgen, daß wir uns einen verschwenderischen Umgang mit unseren Gütern leisten könnten. Die Erzeugungs schlacht und der Kampf dem Verderb sind Ausdruck dieser Erkenntnis. Seit ihrer Einleitung sind unserer Volkswirt schaft schon Millivnenwerte erhalten geblieben, die sonst sinnlos vernichtet worden wären und die wir uns mit einem großen Aufwand von Devisen aus dem Auslano hätten kaufen müssen. * Auch der kleine Satz in den Meldungen: „Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt", ist nicht geeignet, uns von dem Nachdenken über den Verlust kostbaren Erntegutes zu entbinden, denn dieser Satz ist in dieser Form eigentlich Unfug. Deshalb, daß der abgebrannre Bauernhof und die Ernte gegen Feuer versichert waren, ist der Schaden für die Allgemeinheit um keinen Heller kleiner. Er verteilt sich nur auf viele Schultern. Die allerschönste und höchste Versiche rung kann uns den Erntevorrat nicht wiederbringen, der jedes Jahr durch Brand vernichtet wird. Außerdem sollte man sich überlegen, daß die Gesamtsumme aller Versiche rungsprämien stark sinken würde, wenn es gelänge, die Zahl der Brände zu vermindern und damit auch die Schadenssumme jedes einzelnen Brandes zu verringern. Kein Versicherungswesen, der beste Brandschutz und das beste Feuerlöschwesen können nichts ausrichten, wenn nicht jeder, der mit Erntevorräten in Verbindung kommt, größte Vorsicht walten läßt und sich jederzeit der Verant wortung bewußt ist, die auf ihm ruht. Gewiß, Funken- Übertragung von landwirtschaftlichen Maschinen auf Ernte vorräte wird sich nie ganz ausschalten lassen, aber gerade zu unverantwortlich ist es, wenn z. B. in Scheunen ge raucht wird. Ein besonders trübes Kapitel ist die B r a nd g e f a h r durch Kinderhände. Auch davon lesen wir soundso oft. Da wurde im vergangenen Jahr zum Beispiel in Ostpreußen durch ein Streichholz von leichtsinniger Kinder hand für 540 000 Mark Sachschaden angerichtet. 14 Ge bäude, tausende Zentner Getreide, wertvolles Vieh und Maschinenbestände wurden vernichtet. Solche Fälle wieder holen sich immer wieder. Es ist errechnet worden, daß durch Kinder, die mit Streichhölzern spielen, jährlich 5000 Brände entstehen, d. h. 1 3 B r ä n d e t ä g l i ch. Das bedeutet einen gewaltigen und unwiederbringlichen Verlust an Erntevorräten und Vieh, an Scheunen, Ställen, Wohn gebäuden und Einrichtungen, der leicht vermieden werden könnte, wenn die Eltern auf die Kinder mehr Obacht gäben und sie darauf aufmerksam machten, welche furchtbaren Wirkungen das leichtsinnige Spiel mit Streichhölzern hat. Unvorsichtigkeit und Nachlässigkeit be deuten geradezu Sabotage an dem volkswirtschaftlichen Wiederaufbau. Was hilft die beste Absicht zum Mithelfen, was die beste Organisation zur Durchführung der Er zeugungsschlacht, wenn durch einen Brand unwiederbring liche Verluste am Volksvermögen entstehen. Gerade auf dem Lande lassen sich die Brände in den meisten Fällen vermeiden. Es ist genug an Aufklärungsarbeit über Brandgefahren geleistet worden. Wenn dennoch in jedem Jahr nach Einbringung des kostbaren Erntegutes wieder Millivnenwerte durch Brände verlorengehen, dann ist das der beste Beweis dafür, daß noch nicht genügend Vorsicht Und Aufmerksamkeit geübt werden. Unser Volk gibt täglich Beweise von Disziplin nnd Verantwortnngsbewußtsein. Sollte es da nicht möglich sein, daß auch das Land so viel Disziplin wahrt, daß der Schaden durch Brände endlich vermindert werden kann? Steuerliche Vergünstigungen für Sudetenland Der Reichsminister der Finanzen hat durch Erlaß vom Oktober 1938 angeordnet, daß von der Erhebung des Staatsverteidigungsbeitrags und der außerordentlichen Gewinnsteuer in den sudetendeutschcn Gebieten mit so- lvrtiger Wirkung Abstand zu nehmen ist. Die Regierungskreisen nahestehende „Deutsche diplo matisch-politische Information" befaßt sich mit derKolo- ir i a l f r a g e und schreibt dazu folgendes: „Nachdem nunmehr im tschecho-slowakischen Raum die Dinge einer Befriedung enigegengehen, scheinen es namentlich in England gewisse Kreise darauf abzusehen, neue Momente der Unruhe zu finden oder zu kreieren. Offensichtlich auf ein besonderes Stichwort hin werden in allen Teilen der englischen Welt Kundgebungen inszeniert, um — ohne daß von Deutschland her irgendein Anlaß hier zu geboten wäre — die Kolonialfrage in der Weise aufzu werfen, daß mit den ausgefallensten Mitteln und Argu menten den deutschen Ansprüchen entgegen getreten wird. Dabei scheint jeder Teil des Imperiums etwa auf ihn fallende Belastungen von vornherein von sich abwälzen zu wollen. Andererseits ist ganz allgemein die Tendenz festzustellen, Deutschland den Zeitpunkt auf zwingen zu wollen, an dem diese offene Frage einer von den derzeitigen Nutznießern erhofften möglichst ergebnis losen Behandlung zugeführt werden soll. Es ist selbstverständlich, daß derartige Manöver, ob sie von maßgeblicher oder unmaßgeblicher Seite ausgehen, weder Deutschlands Standpunkt noch seine Handlungs weise irgendwie beeinflussen können. Im Grunde ergibt sich ja aus dieser Unruhe, daß man in den beteiligten Kreisen selbst das Gefühl hat, daß die Dinge sich so, wie sie sind, nicht weiter aufrechterhalten lassen; nur hat jeder »en Wunsch, daß unter den Nutznießern ein anderer als Mehrere hundert Beamte der deutschen gemeindlichen Selbstverwaltung aus allen Gauen des Großdeutschen Reiches haben sich in Berlin zu einer „Kommunalwissen- schastlichen Fachwoche" der Verwaltungsakademie Berlin zusammengefunden. Die Kommunalwissenschaftliche Fachwoche wurde von Staatssekretär Pfundtner mit einer kurzen Begrü ßungsansprache eröffnet, in der der Staatssekretär dankbar des Führers gedachte, der die deutsche Ostmark ins Reich heimführte und der auch unsere sudetendeutschen Brüder in die Gemeinschaft aller Deutschen einreihte. Mit diesem heißen Dank verband er den Gruß an die Gemeinden der Ostmark und des Sudetenlandes, die jetzt deutsche Gemein den geworden sind. Herzliche Grüße entbot Staatssekretär Pfundtner den 100 Beamten italienischer Stadtverwaltun gen, die an der Eröffnungssitzung teilnahmen. Er sprach dis Hoffnung und den Wunsch aus, daß die persönliche Fühlungnahme zwischen Vertretern der italienischen und der deutschen Beamtenschaft dazu beitragen möge, die freundschaftlichen Bande zwischen den Völkern zu festigen und zu vertiefen, die Ler Duce und der Führer knüpften. Staatssekretär Pfundtner betonte, daß die welt geschichtlichen Ereignisse der letzten Zeit für die deutsche Beamtenschaft nur n o ch tiefereVerpfltchtung an das Werk des Führers, noch stärkere Hingabe an Volk und Reich bedeuteten. Hierzu gehöre, daß jeder ein zelne unermüdlich an seiner eigenen Fortbildung arbeite. Beamter sein heiße, neben der selbstverständlichen Pflicht echter Volksverbundenheit und vorbildlichen Lebens alles aus sich herauszuholen, um die anvertrauten Geschäfte zu der wirklich besten Lösung zu führen. Staatssekretär Pfundtner hielt anschließend die erste Vorlesung der Fachwoche über das Thema „Die Fortent wicklung der deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 in den ersten Jahren ihres Bestehens." Gesunde Finanzpolitik der Gemeinden Durch die deutsche Gemeindeordnung wird, so betonte der Staatssekretär, das Verhältnis der Gemeinde zum Reich grundlegend neu geordnet und der Führergrundsay unter Hinzuziehung ehrenamtlicher Berater des Bügermeisters aus der Bürgerschaft in die Gemeindeverwaltung eingeführt. Auf dem Gebiete des Gemeindewirtschaftsrechts hat die Gemeinde ordnung eine Reihe vorbildlicher Lösungen gefunden und da mit dem Finanzrecht und der finanzwissenschaftlichen Betrach tung neuen Auftrieb gegeben. Mit dem 1. Oktober 1938 ist nunmehr die deutsche Gemeindeordnung auch im Lande Oesterreich eingeführt worden. Als das oberste Gebot jeglicher kommunalen Finanz politik stellte Staatssekretär Pfundtner nochmals die Rücklagebildung und die verstärkte Schulden- tilgung heraus. Eine innerlich gesunde Gemeinde müsse in der Lage sein, aus eigenen Kräften auch einmal eine ört liche Wirtschaftsschwankung auszugleichen, sie müße ferner im stande sein, Erschütterungen ihrer Haushaltswirtschaft aus besonderen Risiken, die sie eingeht, abzuwehren. Gleichzeitig muffe dafür gesorgt werden, daß das Gemeindevermögen in seinem wertmäßigen Bestände erhalten und die Verschuldung in tragbaren Grenzen gehalten werde. Mit Genugtuung verwies de; Redner auf die Mit- er selbst das Opfer zu bringen habe und er dafür ver schont bleiben könne. In Deutschland vermögen derartige Manöver keine« Eindruckzu machen. Deutschland beansprucht nichts für sich, was einem anderen von Rechts wegen gehört. Diese Rcchtsauffafsung ist nachgerade häufig genug vom Führer und Reichskanzler selbst unterstrichen worden. Dagegen beansprucht das Reich jene Besitzungen, die ihm auf Grund verleumderischer Behauptungen einst weggenommcn worden sind. W e m sie damals „zu treuen Händen" übergeben wor den sind, spielt dabei keine Rolle, auch wenn die fraglichen Gebiete gewiß für den betreffenden Nutznießerstaal oder -dominion recht nützlich und als Eigentum erst recht ver lockend erscheinen mögen. Wenn die deutschen Kolonien nunmehr 20 Jahre lang der Nutznießung anderer über lassen geblieben sind, so gebietet nach deutscher Auffassung ein gesunder Sinn für Rechtlichkeit je länger um so dring licher, daß das frühere Unrecht endlich wieder beseitigt werde und daß der Treuhänder das Eigen tum dem wieder übergibt, dem es unter falschen Voraus setzungen weggenommen wurde. Diese Auffassung Deutschlands ist der Welt bekannt; sie bedarf weiter keiner Erläuterung und verbietet jede Verdrehung und Mißdeutung. Die Initiative zur Bereini gung der Angelegenheit liegt nicht bei Deutschland, sondern bei all denen, die für die Inangriffnahme der Wiedergut machung verantwortlich sind. Wirkung der Gemeinden bei der Durchführung der großen Aufgaben des Reiches. Die Gemeinden haben sich mit größter Bereitwilligkeit in die verlangte finanzpolitische Linie eingeordnet. Er betonte, daß die Gemeinden nach dem Willen des Führers der Unterbau des Reiches sind, dessen Gesunderhaltung deshalb das vornehmste Ziel der Staatsführung sei Der geschäftsführende Präsident des deutschen Gemeinde- tages und Leiter des kommunalwissenschaftlichen Instituts an der Universität Berlin, Dr. Jeserich, behandelte Gegen wartsfragen der deutschen Gemeindepolitik. Eine Vereinbarung mit Präs Regelung des Zahlungsverkehrs zwischen dem fudeten- deutschen Gebiet und der Tschecho-Slowakci Zwischen der deutschen und der tschecho-slowakischen Negierung ist eine Vereinbarung über die Regelung des Zahlungsverkehrs zwischen den sudetendeut schen Gebieten und der Tschecho-Slowakei getroffen wor den. Die Abwicklung der Zahlungen im Waren- und im Reiseverkehr zwischen diesen beiden Gebieten wird hier nach im wesentlichen nach den gleichen Grundsätzen erfol gen, die bisher für den Zahlungsverkehr zwischen dem Deutschen Reich und der Tschecho-Slowakischen Republik galten. Die ungarWe Antwort an Vraa Verständigung über einen ansehnlichen Teil der Forde rungen Ungarns — Volksabstimmung vorgeschlagen Zum Inhalt der Montag mittag in Prag überreich ten Antwortnote Ungarns verlautet in unterrichteten Budapester Kreisen, daß hinsichtlich der gebietsmäßigen Probleme ungarischerseits zwei Gesichtspunkte besonders beachtet wurden. Einmal habe die ungarische Regierung mit Genugtuung konstatiert, daß in bezug aus einen an sehnlichen Teil der ungarischen Forderungen zwischen den beiden Regierungen eine Uebereinstimmung bestehe, und habe daher den Vorschlag gemacht, daß die ungarischen Truppen das nichtstrittige Gebiet innerhalb eines fest gesetzten Zeitpunktes besetzen sollen. Zum anderen habe die ungarische Regierung festgestellt, daß zwischen den beiden Regierung noch immer Meinungsverschiedenheiten obwalten, die sich in erster Linie auf die Wichtigkeit der der Rückgliederung entzogenen Gebieten beziehen. Die ungarische Regierung habe ferner betont, daß Ungarn auf gewisse Gebiete selbst im Geiste des Münche ner Abkommens nicht verzichten könne. Trotz allem aber wünsche die ungarische Negierung noch einmal den Be weis weitgehender Friedfertigkeit zu lie fern. Sie beantrage daher, eine Volksabstimmung in jenen Gebietsteilen abzuhallen, die sich zwischen der von der ungarischen Negierung vorgeschlagenen ethnogra phischen Grenzlinie und der Grenzlinie des von der tschecho-slowakischen Regierung letzthin angebotenen Ge bietes erstrecken. Die Pflicht des Beamten Staatssekretär Pfundtner bei der Kommunalwissenschaftlichen Fachwoche