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Frauen-Zeitung und unschön. Denn entgegen einer viel verbreiteten kurz- ziehend, wie es keine Europäerin zu sein vermag, die ihr Ge sicht frei zeigt, und die Haremsdomen des Nillandes werden Frauenschönheil. Die Vergänglichkeit der Frauenschönheit, die wie ein drohendes, unabwendbares Verhängnis über ihren Vertre terinnen zu schweben scheint, nicht mehr als eine Schicksals notwendigkeit hinzunehmen, ruft ein Mitglied der englischen Aristokratie, Lady Alexander, alle ihre Geschlechtsgenossinnen auf. Sicher hängt die Beständigkeit der Schönheit nicht zum wenigsten von der Art der äußeren Erscheinung ab; dennoch vermag die Frau sehr viel zu ihrer Erhaltung zu tun durch die Art und Weise, wie sie ihre Schönheit durch die Jahre trägt. Es ist zweifellos, daß eine Blondine in den meisten Fällen ihre jugendlichen Reize länger bewahren kann als eine Brünette. Doch müssen ihre Züge in diesem Falle von vollen deter Schönheit sein und sie muß nach der allgemeinen Mei nung blaue Augen haben. Die wichtigste Bedingung aber ist eine schlanke Figur; denn nichts macht so schnell alt, wie eine schwerfällige, starke Gestalt. Diel« Menschen glauben, daß Arbeitsüberhäufung die Frau früh altern macht, daß es ihre Spuren sind, die als Vorboten nahenden Alters sich bemerk bar machen. Dennoch ist eine Fülle verschiedenartiger In teressen, wie sie durch eine verantwortungsreich« Tätigkeit be dingt sind, der Iugendfrische der Frau nicht nur nicht ab- träglich, sondern geradezu eine Bedingung für ihre Erhal tung. Man braucht nur ein« 35jährige Landfrau mit einer gleichaltrigen Städterin zu vergleichen, um sich dieser Tatsache voll bewußt zu werden. 35 Jahre sollte das Alter einer Frau erreicht ihren Höhepunkt in den Moden, die unter Hintenan- setzung jeglichen Schamgefühls nur dem Zwecke dienen, auf di« weniger guten Instinkte der Männerwelt zu wirken, und man muß auch da manchmal mit Staunen solche Moden mitgemacht sehen von Frauen, die im übrigen die Zurückhaltung in Person sind' und sich sehr wundern würden, wenn man sie aufmerksam machen würde auf die tiefere Bedeutung dessen, was sie an sich haben — oder vielmehr meistens nicht an sich haben. — Noch vieles andere gehört in dieses Kapitel. Gedankenlosigkeit ist es, sich an in Käfigen oder Gläsern gefangenen Bögeln oder Fischen zu „erfreuen", — Gedankenlosigkeit, da« systematische Abhetzen von Pferden und anderen Tieren zu den „Vergnügun gen" zu zählen und zahllose andere Quälereien als etwas Selbstverständliches und Unabänderliches hinzunrhmen. Deutsche Frauen, wann werdet ihr endlich anfangen, euch auf euer besseres Selbst zu besinnen und all dergleichen abzulehnen? Manches habt ihr erreicht im Kampfe um das Recht in den letzten dreißig Jahren — vieles muß noch erreicht werden, wenn es besser werden soll in der Welt und vor allem in eurem Vaterlande. Kämpft mit allen euch zu Gebote stehenden Mitteln für alles Gute, Reine und Schöne, und wo euch auf positivem Wege die Erfüllung versagt ist, da helft in negativer Weise allem Uebeln, Häßlichen und Bösen zu steuern durch Ausübung des Rechtes, das, einmütig von allen angewandt, auch zu einer Macht wird; des Rechtes der Ablehnung! Ei« ««geschriebenes Stecht -er Fra«. Von R. Pastorff, Kassel. Trotz der vor dem Gesetze von alters her herrschenden Rechtlosigkeit der Frauen, die erst in neuester Zeit eine kleine — wenn auch noch unvollkommen« — Besserung erfahren hat, haben die Frauen doch stets ein Recht besessen, von dem sie leider nur allzu wenig Gebrauch gemacht haben: das Recht, abzulehnen. Wie vieles würde beßer^ein im gesellschaftlichen und öffentlichen Leben, wenn di« Frau nicht alles und jedes, was Moden, Sitten und Gebräuche ihr aufnötigen, sinn- und gedankenlos aufnehmen würde, oft zu ihrem eigenen Schaden. Im gesellschaftlichen Leben ist es der Mann, der trotz aller , scheinbaren Ritterlichkeit doch das Szepter schwingt und sich alle Rechte vorbehalten hat. Wie entwürdigend ist doch das Bild, das ein Tanzsaal bietet: im Kranze aufgereiht die jungen Mäd- chen, die unter bangem Herzklopfen warten, ob sich ein Tänzer finden wird, der sie gnädigst zur Partnerin erwählt; und die, deren Aeußeres nickt anreizend erscheint, empfinden es fast als Schande, nicht zu oen Erwählten zu gehören. Warum lassen sich jahraus, jahrein die jungen Mädchen eine solche Einrichtung gefallen? Wenn sie alle miteinander einmütig hiergegen prote- stierten oder sich weigerten, unter solchen Umständen Tanzfest- lichkeiten zu besuchen, würde sich sicher — unter Beihilfe billig denkender Männer — eine Form finden lassen, die auch dem jungen Mädchen einige Willensfreiheit hierbei ließe, z. B. durch abwechselnde „Damenwahl" und „Herrenwahl". Aus dieser Gewohnheit kommt das junge Mädchen ganz unwillkürlich da hin, sich als ein Objekt zu betrachten, das vom Manne gewählt wird, und findet aus dieser Stimmung heraus nicht den Mut, auch da, wo es sich um ihr Lebensglück handelt, selbständig zu entscheiden. So wird manche Werbung angenommen nur aus einem Gefühl von Dankbarkeit und geschmeichelter Eitelkeit, — oft den Mahnungen des Verstandes zum Trotz. Ebenso ist es auf dem Gebiete der Mode. Sie wird gemacht von den Schnei dern einiger großer, internationaler Handelshäuser, die ein Interesse daran haben, durch möglichst häufiges Aendern der Mode einen recht großen Umsatz ihrer Waren zu erzielen. Also ein rein kaufmännischer Gesichtspunkt, und alle Frauen, alte und junge, arme und reiche, Fabrikarbeiterinnen und Für stinnen ordnen sich dieser Diktatur unter, machen die aben teuerlichsten Extravaganzen mit und reden sich «in, daß das „schön" sei. Wenn manche Frau wüßte, was für eine Karika tur die Erzeugnisse der „neuesten Mode" aus ihr gemacht haben, — sie ginge lieber mit einer „unmodernen" Gewandung oder Frisur. Aber der Dämon Mode hat sie so iy der Gewalt, daß sie völlig blind wird für die Lächerlichkeit z. B. eines ärmellosen Glatten Hemdes, das ein „Festkleid" vorstellen soll, oder für die Häßlichkeit Heller Strümpfe zu einem dunklen Kleid und dunklen Schuhen, und sich der Tortur eines Humpel rocks willig unterwirft. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Erkrankungen, die im Winter infolge von kragen- und ärmel losen Blusen, mangelhafter Unterkleidung und Florstrllmpfen an der Tagesordnung sind und in manchen Fällen wohl noch Ernsteres im Gefolge haben. Aber es ist alles gleichgültig; die die Mode ist da und muß mitgemacht werden, — koste es, was es wolle! Nur ganz wenige Frauen, zumeist solche, die in wissenschaftlichen Berufen stehen und weder Zeit noch Lust haben, sich mit den Ausgeburten überhitzter Schneiderphantasien zu beschäftigens bleiben bei der einmal für ihren Körper als angemessen erachteten Tracht und machen der Mode nur fo viel' Konzessionen als unbedingt nötig ist, um nicht unangenehm aufzufallen. Die Gedankenlosigkeit, alles Neue mitzumachen, Loilettengeheimnisfe -es Karems. Wie so viele vom uralten Glanz der Romantik umdäm« viert« Dinge verliert auch der Harem allmählich immer mehr von seinem Zauber. Di« türkischen Domen haben ihn abge- -schafft, erscheinen heute in aller Oeffentlichkeit und sehen nicht anders aus als irgendeine elegante Frau aus Paris oder Berlin. Aber in anderen Teilen des Orients sind die Frauen vorsichtiger und geben nicht so ohne weiteres eine Einrichtung auf, die ihre Ahnen durch «in Jahrtausend hoch-gehalten haben, und die der Frau einen ganz -besonderen Reiz verlieh. In Aegypten hält man trotz allen Fortschrittes der Kultur, in -der Frauenwelt noch am Haremsleben und der Tracht der Orientalen fest, pflegt noch weiter di« Schönheitskünste, durch deren Ausübung die Haremsdamen besonderen Zauber er hielten. Gin« englische Dam«, die lang« in Aegypten gelebt hat, Lady Drummond Hay, erzählt von diesen orientalischen Toilettengeheimnissen, die sie im Verkehr mit den Harems frauen kennen gelernt hat. „Die ägyptische Frau," so schreibt sie, „ist ein höchst anziehendes Wesen, und sie verzichtet nicht auf. die Mittel, die ihr der alte Brauch zur Verfügung stellt. Wenn sie auf ihren hohen Absätzen durch die engen Straßen von Kairo klappert, so lenkt bereits der pikante Takt der Schuhe die Aufmerksamkeit auf sie; ihr Turban und Schleier, di« vom Ohr zum Ohr reichen, offenbaren wenig, lassen aber desto mehr ahnen. Da glänzt eine verführerische Locke im Sonnenlicht; ein scharlachroter Mund leuchtet verführerisch, und die Schönheit der Gestalt wird durch das umhüllende Ge wand, durch -den seltsamen Iuwelenschmuck hervorgshoben. Dis Haremsfrau verwendet auf ihre Schönheit die größte Sorgfalt. Ihr Teint gewinnt durch jahrelange sorgfältige Pflege jenen blassen samtenen Glanz, den keine Europäerin erreicht. Dies« Damen, die vielfach von Zirkassierinnen abstannnen, sind oft blonder als die Engländerin, und die natürliche Weiße ihrer Haut wird durch den Aufenthalt im Zimmer gesteigert, wird erhöht durch die Größe und Glut der schwarz umschatteten Augen. Di« Verschönerung der Augen wird von der Harems frau mit fast religiöser Andacht vorgenommen. In jedem Harem gibt es ein besonderes Rezept für Augenwasser; meistens sind es Essenzen, die aus geheimnisvollen Kräutern gekocht werden oder schwacher Tee mit Orangensaft. Das „Kohl", das zum Schwärzen der Augenlider und Augenbrauen dient, wird ebenfalls sehr sorgfältig bereitet und schützt gegen das Sonnenlicht. Selten sicht man eine grauhaarige Aegyp- terin. Sie benutzt von frühester Jugend an Henna, um da» Haar zu kräftigen, und dies« rote Farbe verleiht dem schwarzen Haar allmählich einen warmen, rötlichen Ton, der bisweilen bis zum flammenden Scharlach geht. So ist denn die Aegyp- terin unter ihrem feinen Schleier so verführerisch und an sichtigen Meinung sistD es Puder und Sreme, Vie einen Mten Teint bewahren, nicht ihn verderben. Sicher ist es auch, daß verheiratete Frauen, mit der Fülle der auf sie cinstUrmenden Anforderungen und Interessen, sich länger jung erhalten als ledig«, deren ganzes Interess« sich auf ihr eigenes Ich konzen- triert. Das große Geheimnis, die Schönheit Uber die Jahre hinaus bewahren, liegt, so betont Lady Alexander, in einer Dreiheit: in der Vielseitigkeit der Interessen, in de'" Gebrauch von genügend Hautcreme und in viel Bewegung.«»« sein, in dem ihre Schönheit als Widerspiegelung ihres voll entfalteten Charakters in ihrer höchsten Blüte steht. Bei der Städterin ist dies auch der Fall. Sie hat viel, was sie be- schäftigt, freilich auch viel, worum sie sich sorgen muß. Aber diese Vielseitigkeit erhält ihre Züge lebhaft und jugendlich. Die Landfrau dagegen ist mit 35 Jahren ost schon verblüht;, ' .... sie hat nur wenig sie ablenkende Interessen und der Ausdruck wohl hüten, dreien Zauber ww chr« türkischen Schwestern ihrer-Hüge- wird leer und reizlos: Sie benützt keinen Pub'er auszugeden. und keine kosmetischen Mittel und ihr Teint ist daher rauh . klex UmmS KeusMel i.krrg bringt für ga8 WeiknacktsksZt sein reickksI1iFe8 langer in > kslcftksltisss I-uger slSktriseNor VSlSUvN- sllsn »SUS- unü «üe^sn-gorSIsn in empksklencis LrinnerunA. I lungskvrpsr 80vie SIÜNlGMpsn. — — 0 0 «xxxxxxxxxxxxxxxxxrrxxxxxxxxxxxro kmpkekle meine KSume kür «Ue kestllckkeltea. t 0 ^11« lionällorel -krreugnkre eigener Fabrikation. ^Vie6er- kröüounZ. k^eureitlick renoviert tt. iperlal-vlere I SoUäe ?r«l«e k eutkerz Konditorei LV un6 kskteeksus Zckneeberg / Livicksuer 5tr. 4SL4 4924 Tapeten- u. Linoleum-Haus Kolonialwaren, Zigarren, Liköre ------ Eigene Kaffee«Rösterei. — Lei Weihnacht« > Einkäufen bestens empfohlen. Ferd. Christ. 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