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Sch»««»«« M, Sch»ar»«»»«rL 4«. »k<chm,schk<N, ««lMfmu»» «»««eeaebtre«, «V^kN'Eimadm« für dl« «m NachmMag «rschrliuxd« ImmE dl, oormlllag« v Uhr in dm S<mpl»IchSst^ 11,1m. an» »ooe-, str dir «Nfn-H», d«r Anl«igm -« oomilchrlch«« Tag« Io»<« <m d^mml» SUI« wird nicht gcgedni, «och nicht str dl« Alchnjtd^l drr durch grrnipretrr -usgegedmm Aiuüg«. — S>ir Rüchgod« »». verlan»! ,i«,Iondt«r SchriftjtiU», Ldnmmiiit dl« Schrift- UUunz KU« Dminooriuna. — Unlndr^uoam d« 0» tchdlimurtrb«, begründ«« »Un« Aotprech«. B«t Aahlwiz»- «rzi, und «onkor» ^Um TUlbali» «l» »Ich« dmindai», Han»,^lch«ft5a«0«» in, «i»ch LWi». «»«»«I m» Scho>orj«ob«rg. Nr. 298. Sonnlag, den 21. Dezember 1924. 77. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Versteigerung. Montag, dm 22. Dezember 1924, nachmittags 2 Uhr, sollen in Schneeberg meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 1 groß« giehpresso, 1 Zwillingsexccnterpresic, 1 Schuellbohrmaschine, t gr. Tafelschere. Bieter sammeln im Hotel „Gold»« Sonne". Schneeberg, den 20. Dezember 1924. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Versteigerung. Montag, den 22. Dezember, vormittags 11 Uhr, sollen in Zschorlau meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: S Rohrstühle, 1 Kreissäge mit Lisenbock. Bieter sammeln im Restaurant Bierhalle. Schneeberg, den 20. Dezember 1924. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht«. Versteigerung. Montag, den 22. Dezember 1924, 2 Uhr, sollen im hiesigen Amts- gericht durch den Unterzeichneten 2 Stück 5 PS Motore (sabrilneu) öffentlich meistbietend versteigert werden. Lößnitz, den 20. Dezember 1924. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht». Bekanntmachung wegen Abgabe von Umsatzsteuererklärungen sirr 1924. Gemäß § 35 des Umsatzsteuergcsetzes haben die Umsatzsteuerpflichtigen innerhalb des Monats Januar 1925 eine Steuererklärung liber di« Umsätze des Kalenderjahres 1924 abzugeben. Das gilt sowohl für die zur allge meinen Umsatzsteuer Pflichtigen wie für die zur erhöhten Umsatzsteuer Pflichtigen, sofern der Deranlagungsabschnitt für sie das Kalenderjahr ist. Es gilt auch für diejenigen zur erhöhten Umsatzsteuer Pflichtigen, für die der Beranlagungsabschnitt kürzer als ein Kalenderjahr ist, soweit sie für die Beranlaaungsabschnitte des Kalenderjahrs 1924 Steucrerklävungen noch nicht abgegeben haben und noch nicht veranlagt sind. Di« Umsatzsteuerpflichtigen im Bezirk des Finanzamts Aue werden hierdurch aufgefordert, die vorgoschviebenen Erklärungen bis spätestens 31. Januar 1925 bei dem unterzeichneten Finanzamt schriftlich einzu- reichen oder die erforderlichen Angaben cm Amtsstelle mündlich zu machen. Zur Erleichterung des Veranlagungsverfahrens wird bestimmt: 1. Dis Angehörigen der Land- und Forstwirtschaft, sowie des Garten- baues werden bis auf weiteres für die Umsätze aus diesen Betrieben — wozu auch die landwirtschaftlichen Nebenbet'riebe gehöre» — von der Pflicht zur Abgabe von Steuererklärungen entbunden. 2. Auch die sonstigen Steuerpflichtigen (Gewerbetreibende, Angehörige freier Berufe usw.) brauchen «in« Steuererklärung von sich aus nicht abzugebcn, wenn sie aus Grund sorgfältiger Prüfung nach bestem Wissen und Gewissen die Ueberzeugung erlangen, daß di« Summe der Boran. Meldungen, die sie über ihre Umsätze des Kalenderjahres 1924 abgegeben haben, und die Summe der geleisteten Vorauszahlungen ihren tatsäch. lichen steuerpflichtigen Umsätzen im Kalenderjahre 1924 entspricht. Vordrucke zur Steuererklärung werden bei dem unterzeichneten Finanz, amt kostenlos abgegeben. Nach Ablauf der Monats Januar kann denjenigen Umsatzsteuer- pflichtigen, die eine Steuererklärung nicht abgegeben haben, nach dem Ermessen des Finanzamts ein Vordruck zur Umsotzstsuercvklämmg zur Ausfüllung binnen 2 Wochen übersandt werden. Die Einreichung der Erklärung kann durch — erforderlichenfalls zu wiederholende — Geld strafen bis zu 5000 RM. erzwungen werden; Umwandlung in Haft ist zulässig. Das Geld bedroht denjenigen, der über den Betrag der Ent gelte wissentlich unrichtige Angaben macht oder sonst vorsätzlich die Um- satzsteuer hinterzieht oder einen ihm nicht gebührenden Steuervorteil erschleicht, mit Gelb und Freiheitsstrafen; der Versuch ist strafbar. Bei verspäteter Einreichung einer vom Finanzamt angeforderten Umsatz, stenererklärung Ist das Finanzamt berechtigt, einen Zuschlag bis zu 10 v. H. der endgültig festgesetzten Steuer nufzuerlegen. Aue und Schwarzenberg, den 20. Dezember 1924. Die Finanzämter Aue und Schwarzenberg. Aue. Sleuerkarlen belr. Nach den bestehenden Vorschriften ist jeder hier wohnende Arbeit, nehmer verpflichtet, sich noch vor Beginn des Kalenderjahres 1925 eine Steuerkarte von der unterzeichneten Behörde ausstellen zu lassen'. Zu den Arbeitnehmern gehören alle Gehalts-, Pension-- und Lohn empfänger, sowie di« Empfänger von Wartegeld, Ruhegehalt, Witweak und Waisenpension und von anderen Bezügen oder aewwerten Vorteiles für frühere Dienstleistung oder Berufstätigkeit. Alle dies« Avbeitneyi mer, soweit sie am 10. Oktober 1924 hier gewohnt oder sich aufga halten haben, gleichviel, ob sie in einem ArbeitsverhAtnis stehen ob« nicht, werden airfgefordert, die für sie ausgestellte Steuerkart« an hiesig«; Amtsstelle abzuholen, falls ihnen eine solche noch nicht zugestellt worden ist. Bei Steuerpflichtigen, welch« nicht im Besitze einer Steuerkarle such ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Steuerabzug in voller SSH«, ohne Berücksichtiauna de» steuerfreien Lohnbetrags und de« Ermäßigung nach dem Familienstande, vorzunehme». Die gegenwärtig noch im Gebrauch befindlichen Steuerbücher ver lieren mit Ablauf des 31. Dezember 1924 ihre Gültigkeit. Dio neuen Eteuerkarten sind dem Arbeitgeber auszuhändiaen, bei etwaigem Arbeitswechfel zurllckzuverlangen und dem neuen Arbeitgeber zu übergeben. Die hier wohnhaften Ruhegehaltsmnpfänger und deren Hinterbliebenen haben die ausgeschriebene Steuerkarte sofort der aus zahlenden Kaffe zu übersenden. Au«, 20. Dezember 1924. ? Der Rat der Stadt. — Gteueramt. — Lößnitz. Neujahrs-Ablösungsbekäge werden bis 29. Dezember 1924 in unserer Stadthauptkaffe entgegenge nommen. Lößnitz, am 19. Dezember 1924.Der^stat der Stabt. Schwarzenberg. Erloschen ist die Maul- und Klauenseuche unter dem Viehbestands des Ritterguts- Pächters Herrn Hugo Weitzer, Echwarzenberg-Gachsenfeld. Die für dies« Gehöft und den Stadtteil Schwarzenberg-Sachsen seid angeovdneten Schutz maßnahmen werden wieder aufgehoben. Schwarzenberg, am 18. Dezember 1924. De« Rat der Stadt. — Pollzeiamt. — Schäferhund (Wolfsspitz) zugelaufen. Farbe: wolfsgrau, ca. 1 Jahr alt. Wenn das Tier innerhalb 3 Tage« nicht abgeholt ist, wird andorweit hierüber verfügt werden. Schwarzenberg, am 20. Dez. 1924. Der Rat der Stadt. — Polizeiamt. — Streiflichter. Gin historisch« Ereignis dieser Woche ist über dem Theater der Regierungsbildung in Deutschland wenig beachtet worden. Und doch kann der Tod Gompers, des Führers der amerikanischen Gewerkschaften, eine Bedeutung haben, die über das Interesse der Arbeiter in den Bereinigten Staaten hinausgreift. Gompers war nämlich ein Unikum in der Ge werkschaftsbewegung. Während die deutschen freien Gewerk schaften das Wort „neutral" zwar in ihrem Schilde führen, in Wirklichkeit aber durch ihre Führer bekanntlich politisch sehr stark engagiert sind, hat es Gompers verstanden, die Politik aus den amerikanischen Gewerkschaften vollständig fern zu halten. Auch ist an seinem Widerstand der Plan gescheitert, die Gewerkschaften der Bereinigten Staaten dem internatio nalen Gewerkschaftsbunde einzuverleiben. Natürlich ist Gom pers deshalb immer der Gegenstand heftiger Angriffe seitens der europäischen Sozialisten gewesen. Noch kurz vor seinem Tode schrieb der „Vorwärts" erbost: „Der Kongreß der amerikanischen Gewerkschaften in Elpaso sprach sich gegen die Bildung einer Arbeiter partei aus, da sonst die bisherige unparteiliche Gewerkschaftspolitik beeinträchtigt würde. Damit hat der alte Gompers seinen Standpunkt gegen die fortschritt lichere Auffassung mancher jüngerer Führer durchgesetzt, die für den Anschluß des gesamten Gcwerkschaftsbundes an die neuePartei La Follettes eintreten." Ob der Tod Gompers' eine Richtungsänderung der bisher v n ihm geleiteten Arbeiterorganisationen zur Folge hat, ist eine Frage von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit. Die „jüngeren Führer" werden alle Kraft aufbieten, nach dieser Richtung hin tätig zu sein. Sie erhalten dazu aus Deutschland Sukkurs, wie folgende Meldung besagt: Um den Amerikanern den Gedanken einer politischen „Arbeiterpartei" schmackhafter zu machen, haben die jünge ren Führer der amerikanischen Gewerkschaften jetzt be- schlossen, aus Deutschland die Herren Hilferding, Moses, Levi, Stampfer, Schiff, Rubinstein und Rosenfeld einzuführen. Man nimmt an, daß sich die Amerikaner begeistert auf die Idee einer Arbeiter- Partei werfen werden, wenn von den Größen der deut schen Arbeiterpartei für sie geworben wird. Für den alten ehrlichen Gompers ist es ein Segen, daß er den Import dieser ausnahmslos galizischen „deutschen" Ar beiterführer nicht mehr erlebt hat. Und im Interesse der deut schen Arbeiter wäre es zu begrüßen, wenn diese Herren das Feld ihrer Tätigkeit dauernd westlicher verlegen würden, viel leicht dorthin, wo der Pfeffer wächst. Wenn die Hilferdinge aus der innerdeutschen Politik ausgeschaltet wären, würde sich manches klären. Sie sind es, welche durch ihre internationalen Bindungen einen großen Teil der Schuld an den schier untragbaren Zuständen haben, deren Zeuge und Opfer das gefesselte deutsche Volk zähne knirschend sein muß. Sie haben es verschuldet, daß die Ein- Mischung der Feindregierungen in die Angelegenheit, die ersten und letzten Endes unser Volk allein angehen, kein Ende Nehmen. Wie kraß diese find, zeigt ein Artikel des berüchtigten französischen „Pazifisten" Basch, des Mannes, der unter dem Schutz des Reichsbanners Schwarz-rot-gold an der Seite Loebes. des zukünftigen Präsidenten des Reichstags, in Potsdam ein- zog. Diese feine Blüte des Orients schreibt nach einer Pariser Meldung in der „Republique": „Wenn in Deutschland keineLinksregierung zustandekommt, wird die äußerste Linke in der französischen Kammer (die Pazifisten), von der französischen Regierung verlangen, daß sie keine Kon zession, keine Räumung, keine Politik der Versöhnung mache, daß sie sich nicht mehr düpieren lasse, daß sie die triumphierende deutsche Reaktion mit gleicher Münze be zahle, an den Abbau der Verträge nicht mehr denke und gegen das nationalistische Deutschland ebenso energisch, wie es Poincare getan, kämpfe. Sie würde dies tun können, ohne befürchten zu müssen, von Europa mißverstanden zu wer den, da sie den Beweis geliefert habe, daß sie nicht die Vernichtung von Deutschland wolle, sondern aufrichtige Versöhnung angestrebt habe." Der Basch wünscht also Deutschland die Pest an den Hals, wenn die Dinge bei der Regierungsbildung nicht so laufen sollten, wie die französischen Machthaber sich "es wünschen. Ihr seid mir schöne Pazifisten, kann man dazu nur sagen. Wenn Hr. Marx und seine Nachbeter immer wieder be tonen, daß die sogenannte Nechtsregierung in Deutschland aus außen politis chcnGrün den nicht tragbar sei, so hauen sie schließlich in dieselbe' Kerbe. Wie schädlich die fortgesetzte Bezugnahme auf das Ausland ist, zeigt sich in der Stilblüte Baschs, die natürlich nicht die einzige ist. Seit Jahren werden die Franzosen von deutschen „Führern" immer wieder mit der Nase darauf gestuppt, wo sie cinzubaken haben. Der Er folg dieser Harakiri-Politik ist die immer unver schämter werdende Einmischung des feindlichen Auslandes in unsere ureigensten Angelegenheiten. So gleiten wir mehr und mehr in die beschämende Rolle eines Sklavenvolkes hinein. Und Leute, die sich gegen dieses schmachvolle Verhängnis weh- ren, werden in der schmutzigsten Weise von den eigenen Volks genossen beschimpft und verdächtigt. Während sich Deutschland im Wahlkampfe zerfleischte, waren die Feinde fleißig an der Arbeit, ihm den Strick fester uni den Hals zu ziehen. Eine deutsche Regierung gibt es seit Wochen nicht mehr, denn man kann beim besten Willen ein Gebilde nicht eine Regierung nennen, das aus lauter heterogenen, sich bekämpfenden Elementen besteht. Des freuen sich die Politiker an der Seine und an der Themse. Sie können sich eigentlich gar keinen netteren Zustand wünschen, als fort gesetzte deutsche Wahlkämpfe, die das Volk immer mehr ausein anderbringen, und die ihnen naturgemäß vorausgehenden und folgenden wochenlangen Regierungskrisen. Diesmal haben Herriot und Chamberlain fleißig gearbeitet, und man kann wohl ohne Uebertreibung sagen, daß sie eine neueVer - teilung der Welt vorgenommen haben. England bekam In gewissen Gebieten Afrikas und Asiens Zugeständnisse und Frankreich erhält dafür freie Hand seinem alten Erbfeind gegen- Uber. Die schönen Tage des Eilberstreifs am Horizont sind für Deutschland wieder einmal gründlich vorüber. Von der Lon doner Konferenz sind nur die Lasten für die ausgesogene deutsche Republik übrig geblieben, all die schönen Worte von der Solidarität der Nationen, von dem neuen Weltfrieden, sind verhallt. , Die nicht erfolgende RäumungderzweitenZone und dieVerewigungderMilitärkontrolle werden es zunächst sein, an denen Michel, wenn er endlich die während der Wahlen und der Regierungskrisen völlig abhanden ge- kommens Haltung einigermaßen wieder gewinnen sollte, die unterdessen vor sich gegangenen Verschlimmerungen seiner Lage merken wird. Und andere noch fchlimmero Dinae sind m Aus wirken. Die Reste unseres Ansehens gehen durch eigene Schuld stückweise zum Teufel, und man kann es den Feinden nicht verdenken, wenn sie daraus ihre Vorteile ziehen. Ein» klare Linie oder Politik gibt es nicht mehr im Reiche Fritz Eberts; für das, was in Berlin seit Monaten vor sich geht, ist die Bezeichnung Hintertrep penpo litik noch eine Lob, Hudelei. Die Sorgen unserer Politiker bewegen sich auf Ge bieten, die meilenweit von dem entfernt sind, was wirklich nottut. Die Wahlen haben die Erlösung nicht gebracht, sie haben die Qual nur vergrößert. Und der Weihnachtsstern leuch tet über einem zermürbten Volke, das nicht ein noch aus weiß. Von wannen kommt ihm die Rettung? Ministerbesprechun^ Berlin, 19. Dez. Der Reichskanzler hielt heute mittag eine Ministerbesprechung ab, in der er über die Lage Bericht erstattete. Die Minister traten den Ausführungen des Kanzlers bei und erklärten sich bereit, die Geschäfte weiterzuführen. Berlin, 19. Dez. Die deutschnationale Reichs- tagsfraktion trat heute zu einer Sitzung zusammen, um den Verlauf der Regierungskrise zu besprechen. Die Frak tion sah, wie verlautet, keinen Anlaß, dazu noch irgendwie Stellung zu nehmen, sie ist vielmehr der Meinung, daß sie nichts anderes tun könne, als den weiteren Verlauf der Gr« eignisse abzuwarten. Berlin, 19. Dez. Nachmittags 4 Uhr traten im Reichs« tag die wenigen noch in Berlin weilenden Mitglieder der Zentrumsfraktion zu einer unverbindlichen Besprech- ung zusammen, an der auch Reichskanzler Marx teilnahm. Er machte Mitteilung davon, daß er mit seinem bisherigen Kabinett im Einverständnis mit dem Reichspräsidenten die Geschäfte bis auf weiteres fortführe und legte die Gründe da für dar. Daran schloß sich eine längere Aussprache über die politische Lage. * Der Reichstag auf den 8. Januar einberufen. Berlin, 19. Dez. Die erste Sitzung des Reichs tages ist vom Reichstagspräsidenten Wallraf auf Montag, den 5. Januar anberaumt worden. Die Notlage der Beamten. Betlin, 19. Dez. Fünf Beamtenversammlungen prote» stierten gegen den Beschluß der Reichsregierung, die Ianuar- gehälter nicht zu Weihnachten vorauszuzahlen. Es kam -uv einstimmigen Annahme von Resolutionen, die auf die ganz verzweifelte Notlage des mittleren und unteren Beamte nstandes Hinweisen und auf die Unzufrieden- heit und Gärung, die der Beschluß der Roichsregierung zu« Folge haben müsse. G Karlsruhe, 19. Dez. Der Landtag hat einen Gesetzent wurf angenommen, welcher vorbehaltlich der reichsgesetzlichen Regelung für den Monat Januar eine Lvprozentigo Aufbesserung für die unteren Gehaltsgruppen der Be amten bringt. Reu« französische Anleihe in Neuyork? London, 19. Dez. „Westminster Gazette" meldet, in gut- unterrichteten Kreisen Londoi s verlaute, daß nach der belgi- schen Anleihe eine neu« Anleihe für Frankreich in Neuyorh ausaeaebeo werk-» l-L