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Behausung zurück, deren Öffnungen es sorgfältig verstopft, um gegen dis Unbilden der Witterung geschützt zu sein. Da das Eichhörnchen jedoch keinen ausgesprochenen Winterschlaf hält, ist es gezwungen, nach Ablauf von wenigen Tagen sein Nest zu verlassen und vom Hunger ge trieben die Vorratskammern aufzusuchen. Die Vermehrung des Eichhörnchens ist rein zahlenmäßig recht bedeutend und findet die Fortpflanzung zweimal im Jahrs statt. Die erste Paarung fällt in das Frühjahr in der Regel im März, während die zweite zu Anfang des Sommers stattfindet. Von dieser Regel der Paarung finden aber auch Ausnahmen statt. So sind Fälle beobachtet worden, wo die erste Paarung weit vor dem März, mitten im Winter vor sich ging. Zum Zeitpunkt der Paarung versammelt das Weibchen eine größere Anzahl Männchen um sich, die untereinander um der Minne Sold kämpfen. Etwa vier Wochen nach der Paarung wirft das Weibchen drei bis neun Junge, die etwa neun Tags blind bleiben und vollkommen unbehaart sind. Die Mutter hängt mit großer Liebe an ihren Kleinen und schleppt sie, wenn Gefahr droht, von dem eigentlichen Geburtsnest in eine andere, versteckter gelegene Behausung. Nach der Entwöhnung erhalten die Jungen noch einige Tage lang Nahrung von der Mutter zugetragen, um jedoch dann sich selbst überlassen zu werden. Die Eltem schreiten jetzt zur zweiten Paarung und bereits im Juni kommt es zum zweiten Wurf, der gewöhnlich weniger zahlreich als der erste ausfällt. Unter den Feinden des Eichhörnchens sind an erster Stelle Edel marder, Füchse, Habichte, Falken und Eulen zu nennen. Besonders der erstgenannte stellt infolge seiner Geschicklichkeit als Kletterer für das Eich hörnchen einen furchtbaren Widersacher dar, dem selten dis einmal verfolgts Beute entgeht. Der bei stärkerem Auftreten durch das Eich- Hörnchen angerichtete Schaden veranlaßt^ auch sonst, dem kleinen Nager nachzustellen, ganz ab gesehen davon, daß der ziemlich wertvolle Balg in der Pelzindustrie als Edclpelz verarbeitet wird. Die wertvollsten und schönsten Felle kommen aus Sibirien und Lappland unter der Bezeichnung „Grauwerk" auf die europäischen Märkte. Der Bauchteil des Balges wird im Handel mit „Feh" oder „Feh-Wamme" bezeichnet und gilt als besonders kostbar. Neben der Verarbeitung des Eichhörnchenfelles zu Pelzen werden auch die Schwanzhaars häufig wirtschaftlich ausgenutzt, indem man sie zur Herstellung von Malerpinseln verwendet. Bodenkalkung im V Wenn die Herbstkalkung versäumt worden ist, so läßt sich das Ausbringen des Kalkes im Winter nachholen, was noch mit besonderen be triebswirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist. Denn um diese Jahreszeit sind Leute und Ge spanne frei, und man ist sroh, sie beschäftigen zu können. Im Frühjahr und Herbst dagegen häufen sich Arbeiten aller Art, wodurch die vielfach notwendige Kalkung unterbleibt oder zu spät ausgeführt wird. Der im Winter gegebene Kalk kann sich bis zum Frühjahr mit den Sickerwässern ini Boden verteilen, schädliche Bodensäuren ab stumpfen und die Bildung neuer Säuren ver hindern. Auch die Garebildung im Frühjahr wird durch den dann bereits gut verteilten Kalk wesentlich gefördert und dadurch die Vorbe dingung für ein freudiges Wachstum der Saaten geschaffen. Für die Winterkalkung kommen zunächst alle Futterflächen in Frage, also Wiesen, Weiden und Grünfutterschläge. Da kalkreiches Futter Bon Dr. A. für das Gedeihen des gesamten Viehbestandes eine der ersten Voraussetzungen ist, sollte man es sich zur Pflicht machen, jeden dritten Winter Wiesen und Weiden mit etwa 25 62 kohlen saurem Kalk je Hektar zu kalken. Besonders dank bar für Kalk ist die Luzerne. Sie erhält daher bei der Anlage am besten eine reichliche Vor ratskalkung. Wo diese unterblieben ist, gibt man jeden Winter 10 62 Kalkmergel je Hektar. Auch das Sommergetreide erhält den Kalk vorteilhaft im Winter, damit dieser bis zur Saat genügend Zeit hat, den Boden in eine günstige Beschaffen überzuführen. Zur Schonung der Düngerstreumaschine auf grobscholligcm, gefrorenem Boden umwickelt man die Räder mit Stroh oder dergl. Rüben schläge, in die im Herbst Stallmist eingebracht worden ist, können ebenfalls mit Vorteil im Winter gekalkt werden. Kartoffelschläge erhalten den Kalk zweckmäßig vor dem Legen oder nach dem Aufgang der Knollen. Im allgemeinen gibt man bei regelmäßiger Kalkung im Abstand Kaufmann von drei bis vier Jahren für leichtere Böden 10—15 äs kohlensauren Kalk je Hektar und für die besseren Böden 15—20 62 je Hektar. Wenn die Wintersaaten Kalkmangelschäden zeigen, kann eine Kopfdüngung noch gute Dienste leisten. Man gibt in diesem Falle den Kalk am besten als gemahlenen Branntkalk in einer Menge von 4—8 62 je Hektar oder auch 6—10 äs Löschkalk. Pflanzeuschädigungen sind nicht zu befürchten, wenn die Pflanzen trocken sind. Auf schweren, bindigen Böden kann eine Kalk kopfdüngung wesentlich zur Förderung der Krümelung beitragen. Kohlensaurer Kalk kann auch auf eine leichte Schneedecke gegeben werden, wenn das Gelände so eben ist, daß die Gefahr des Ab schwemmens nicht besteht. Branntkalk muß bald eingeeggt oder eingegrubbert werden, da er sonst an Wirksamkeit verliert. Man muß vermeiden, feuchten Kalk in feuchten Boden einzuschmieren, da er sich dann nur schwer zersetzt. Dit Stallapotheke des Bauern und Tierhalters Von vr. W. Lentz Die Behandlung kranker Tiere ist grund sätzlich die Aufgabe des Tierarztes, denn nur eine sachgemäße Behandlung auf Grund wissen schaftlicher Erkenntnisse und praktischer Er fahrungen bietet die Gewähr für eine schnelle Behebung der einzelnen Leiden. Trotzdem wird sich öfter die Notwendigkeit ergeben, bis zum Eintreffen des Tierarztes oder auf Grund tele phonischer tierärztlicher Beratung Behandlungen an Tieren durchzuführen, so daß sich in jedem landwirtschaftlichen Betriebe, der mit Vieh haltung verbunden ist, die Einrichtung einer Stallapotheke zweckmäßig erweist. Als Stallapotheke genügt ein einfacher, fest gefügter, kleiner Schrank mit drei bis vier Fächern und mit einer verschließbaren Tür. Der Stallapotheke ist ein gesonderter Raum zu widmen, der trocken und genügend hell sein muß und der den gewöhnlichen Haushaltungs- und Stall zwecken nicht dient. Auch dürfen wegen der Gefahr der Verwechselung Stoffe, die im Haus halte verwendet werden sollen, nicht unter die Gegenstände der Stallapotheke gestellt werden. In die Stallapotheke gehören: Verbands stoffe, Arzneimittel und Instrumente. Für Ver bandzwecke sind bereit zu halten zwei Pakete Verbaudwatte zu 50 bis 100 Z, Kambrikbinden 8 bis 10 am breit und 4 m lang und Leukoplast. Die Arzneimittel sind so unterzubringen, daß ihr Verderben, ihre Verunreinigung oder ein gegenseitiges Mischen oder Verwechseln aus geschaltet ist. Flüssigkeiten sind daher stets in geschlossenen, am besten mit Glasstöpseln ver sehene» Flasche» aufzubewahre», solche, welche sich durch Luft zersetzen, z. B. Jodtinktur, in braunen Flaschen. Pulver können in mit Stöpsel oder mit Deckölkappe versehenen Gläsern auf gehoben werden, lichtempfindliche gehören in solche aus braunem Glase, zerfließliche in solche mit eingcriebenem Glasstöpsel. Alle Gefäße müssen die Inhaltsangabe in deutlicher, unverwischbarer Schrift tragen. Verbrauchte oder verdorbene Arzneimittel sind sofort zu ergänzen, damit im Notfälle kein Mangel vor handen ist. An Mitteln soll jede Stallapotheke enthalten: Jodtinktur (in brauner Flasche mit Glasstopfen) 100 § zur Hautdesinfektion, zur Zerteilung von Neubildungen, als Ätzmittel und als austrock nendes Mittel; Airolpaste als Deckmittel für Wunden. Teer, 500 A, zur Klauen- und Huf- bchandlung, Terapogen, 200 g, oder ein ähn liches Mittel zur Scheiden- und Gebärmutter spülung im Anschluß an Geburten, besonders Fehlgeburten, Kalkwasser zwei Liter gegen Haut- verbrcnnungen und gegen Ausblähen der Wieder käuer (Rind 1 bis 2 Liter), Bramblau als inneres Desinfektionsmittel beim Durchfall der Schweine und als konslitutionsstärkendes Mittel bei Entwicklungshemmungen der Schweine; Bittersalz oder Glaubersalz als Abführmittel für Schweine und schließlich eines der zahlreichen im Handel befindlichen Desinfektionsmittel zur äußeren Desinfektion. An Instrumenten gehören in die Stall apotheke: ein Schluudrohr und ein möglichst schwacher Trokar zur Behebung der unmittelbaren Lebensgefahr hxj Mhlucht; rin Irrigator, be ¬ stehend aus Emailletrichter und Gummischtau^ von etwa 1 m Länge zu Ausspülungen; eine Hufzange und ein Husmesser; zwei Stricke zur ausschließlichen Benutzung bei Geburten; ein Scheidenverschluß nach Flessa oder eine Vorfall- bandagc; ein Fieberthermometer und schließlich ein Messer und eine gebogene Schere. Nach jedem Gebrauch sind die Instrumente zunächst mechanisch gründlich zu reinigen und daun durch mehrere Minuten dauerndes Kochen bei 100° (in einem Topfe mit Deckel) zu sterili sieren. Noch besser ist es, wenn nian sie in 1 Prozentiger Sodalösung oder 0,6 prozentiger Kochsalzlösung kocht, da hierbei die Instrumente ganz blank bleiben und schon nach etwa 10 Mi nuten (100 bis 120°) vollkommen keimfrei sind. Vor dem Gebrauch sind die Instrumente stets nochmals zu sterilisieren und dann in eine anti- s eptische Flüssi gkeit (am b esten 3 prozentige Karb ol- säurelösung) zu legen. Sobald ein Instrument aus der Hand gelegt wird, soll es sofort in die Lösung gebracht werden, nie soll es in die Streu oder auf das Tier selbst gelegt werden. Zur Aufbewahrung der Instrumente in der Stallapotheke findet am besten ein Metallkasten Verwendung. Zusammenfassend ist nochmals zu betonen, daß die Behandlung der kranken Tiere dem Tierarzt Vorbehalten ist und auch in diesem Sinne im neuen Tierschutzgefetz geregelt wird. Die Ställapotheke soll also dem Tierhalter nur die Möglichkeit geben, in den für ihn zulässigen Fällen dem leidenden Tier möglichst frühzeitig Hilke und Beistand zu gewähren. Bedeutung des Kleinschleppers in der bäuerlichen Familienwirischast Mau hat es bisher der Landmaschinen industrie überlassen, auszuprobieren, welche Maschinen die deutsche Landwirtschaft und in welchem Umfange sie sie aufnimmt, welche An sprüche sie an ihre Arbeit und Leistungsfähig keit stellt. Dabei haben beide Teile, Industrie und Landwirtschaft, manch bittere Enttäuschung erlebt und manch teures Lehrgeld bezahlt. In seinem Heft 42 (Preis 1 ULI) hat es das Reichskuratorium für Technik in der Landwirt schaft, Berlin 8VV11, Bernbnrger Str. 14, über nommen, für eine neue, bisher iu Deutschland noch nicht nennenswert verbreitete Maschine diese Fragen zu klären und das Risiko soweit zu vermindern, als das nach dem Stande unseres Wissens eben möglich ist. Es setzt da mit den Weg fort, den es mit seinen verdienst vollen Mähdrescheruntersuchungen beschritten hat und erfüllt eine Ausgabe, die bisher schlechter als stiefmütterlich, nämlich überhaupt nicht be handelt wurde. Bei dem bäuerlichen Kleinschlepper handelt es sich um eine Maschine, zu der zwar Ansätze vorhanden, sind, die aber zweifellos ihre end gültige Form und Größe noch nicht gefunden hat. Die beiden Verfasser, Professor Ries und Professor Dencker, versuchen, aus dem Umfang und der Art der bäuerlichen Spannarbeiten, den derzeitigen Kosten der bäuerlichen Spanntier haltung, den übrigen Bedürfnissen des Bauern betriebes, vor allem aber auch aus den Wünschen, Eigenheiten und Neigungen des Bauern selbst die Ansprüche abzuleiten, die an die Arbeit einer solchen Maschine gestellt werden müssen. Diese sind wesentlich anders als die im Mittel und Großbetrieb bisher gestellten, und dem entsprechend muß auch die technische Ausgestaltung der Maschine eine wesentlich andere als die der heutigen Schlepper sein. In glücklicher gegen seitiger Ergänzung ermitteln hier Betricbslehrer und Landingenieur, unter welchen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen eine solche Maschine dem Bauern Nutzen bringen könnte und wo sie verderblich wäre. In gründlicher Kenntnis des Bauernbetriebes und der Bauern seele halten sich die Verfasser fern von der be kannten einseitig mechanistisch-ökonomischen Auf fassung. Sie prüfen auch nicht nur, ob die Maschine wirtschaftlich ist, sondern suchen vor allem die Frage zu klären, wie sich der ja durchaus nicht rein wirtschaftlich denkende Bauer zu dieser Maschine voraussichtlich stellen wird. Sie wollen weder für den Bau, noch für die Verwendung solcher Maschinen werben, sondern nur unvoreingenommen klarlegen, wie eine solche Maschine beschaffen sein müßte und wie es um ihre Absatzaussichten stünde. Neues aus Feld, Garten, Stall unbHos, Haus, Küche und Blumenzimmer Parasitenheime am Ackerrain. Leider viel zu ost findet man an Ackerrainen, in Alleen und Feldwegen alte, morsche Lbstbäume, die als Ruinen ihre» Standort keineswegs mehr lohnen und nur noch als Brennholz nützlich sind. Läßt man die alten, morschen Bäume aber noch weitere Jahre hindurch stehen, so nisten sieb in ihrem morschen Holz nur ungeahnt viele Ungeziefer- und Pilzarten in großen Mengen an. Bon letzteren werden die Sporen durch den Wind dann noch auf die gesunden Bäume, die in der Nähe stehen, getragen, setzen sich fest und beginnen von neuem ihr Dernich- tungswerk. Wenn die alten Bäume nun be seitigt werden, so sollen sie nicht noch erst monate- bzw. jahrelang auf dem Wirtschafts- Hof umherliegen, sondern sollen sofort zerklei nert und bald verbrannt werden, damit nicht noch das sich unter ihrer Rinde oder im Holz aufhaltende Ungeziefer aus dem Winterschlaf erwacht und über gesunde Bäume auf dem Hof oder im Garten hersällt. Man beseitige jeden falls nicht nur im Garten die alten Bäume, sondern auch am Ackerrain, in Alleen und Feldwegen. Letzt ist hierfür die beste Zeit! Sa. DahlienUberwinterung. Hierzu eignet sich ein Keller, dessen Temperatur nicht unter Null und nickt über fünf Grad Celsius beträgt. Nachdem die Dahlienblüten durch Frost zerstört wurden, schneidet man die Stiele bis auf etwa 20 om zurück und nimmt die Knollen, ohne stark ab zuschütteln, aus dem Boden, damit sie auf natürliche Art ihre Feuchtigkeit festhalten, und bringt sie in den Ueberwinterungsraum, wo man sie in leicht angefeuchteten Torfmull nur oberflächlich einfllttert. Nach etwa drei bis vier Wochen sind die Stiele eingezogen, und wir reinigen sie dann von allem faulenden Kraut. Danach bette man sie richtig ein. Letzt soll der Torfmull ziemlich trocken sein. 3n feuchten Ueberwinterungsräumen siedeln sich gern Fäulnispilze auf den Knollen an, die Sin Verjauchen derselben bewirken. Nebenbei ick noch erwähnt, daß man im Frühling vor dem Auspflanzen die eingetrockneten Stengel- teile sorgfältig entfernt, weil sich in ihren Höhlungen die verschiedenen Schädlinge, wie Kellerasseln, Ohrwürmer usw., festsetzen, die die jungen Austriebe befressen und später die Blüten zur Verkümmerung bringen. Kli. Fort endlich mit dem Kälberstrick! Gebt besonders auch den jungen Tieren möglichst Bewegungsfreiheit, daß sie sich gesund ent wickeln könnenl Welcher Unterschied zwischen dem Jungvieh, das übrigens im Auslaufe kreuz und quer springt oder im Laufstalle sich be haglich und zufrieden ergeht oder der Ruhe genießt und dem traurig den Kopf hängen- lassenden oder dauernd kläglich blökenden Kalbe „am Strick", das oft kaum genügend Platz zum Umdrehen hat! Da hilft die beste Abstammung nichts oder doch recht wenig, wenn das junge Tier, an den Strick gebunden oder an die Kette „geschmiedet", noch dazu in einem engen, luft- und lichtarmen Raume gerade jenen ersten Lebensabschnitt verdösen mutz, der ausschlag gebend für seine spätere Entwicklung und Leistungsfähigkeit ist. Trotz allen Fortschritten auf dem Gebiete der Viehzucht will der Kälbcr- strick oder die gleich verhängnisvolle Kette nicht ganz aus den Ställen verschwinden. Be sonders in kleineren bäuerlichen Wirtschaften und bei Siedlern hängt man mit Zähigkeit an dem altgewohnten Unfug. Gerade aber in diesen Betrieben, in denen häufig Wcide- gelegenheit mangelt und das Rindvieh, auch die Kühe, stark zur Arbeitsleistung heran gezogen werden, ist eine vernünftige Aufzucht, die auch im Stalle ausreichende Bewegungs freiheit gewährt, für die Jungtiere unerläßlich. Es ist eine Ausrede oder eine irrige An schauung, daß in diesen Ställen der Platz für gesonderte Kälberboren fehlt oder zu deren Herstellung kein Geld da ist. Selbst bei be schränktem Raume kann der Platz, der für d§s Kalb bestimmt ist und den es allemal braucht, auch nach der Rückseite mit einem leichten, jederzeit bequem zu entfernenden Latten- adel Bretterverschlag abgeschlossen werden. Diesen in seiner Art einfachsten Kälberbungert kann jeder Bauer oder Siedler ohne viel Aufwand an Mühe und Geld selber Herstellen. Meist aber ist Raum genug vorhanden, um dem jungen Tiere eine bessere Daseinsmöglichkeit durch Gewährung einer ausreichenden Be wegungsfreiheit zu verschaffen. 2hm an Strick oder Kette kaum Platz zum Umdrehen zu gönnen, grenzt an Tierquälerei, ist zum mindesten eine große Verständnislosigkeit und Gleichgültigkeit. Auch der kleine Bauernhof läht vor dem Stalle oder hinter dem Hause eine Fläche finden, die den Kälbchen wenigstens ab und zu Tummelplatz sein kann, ebenso der Grasgarten beim Siedlungsanwesen. Vor allem aber: Seid barmherzig und sagt endgültig dem „Kälverstrick" ab! Al. Das Körpergewicht der Hühner. Die Stall- .beleuchtung strengt nur dann die Tiere an, wenn sie übermäßig lang ist. Hält man sie in natürlichen Grenzen, so schadet sie nicht. Wenn ein Tier an Gewicht verliert, so ist »dies ein Zeichen, daß man die Stallbeleuchtung zu lange durchführt und daß deshalb bie Tiere zuviel zu" legen haben. Man sollte darauf sehen, daß nie mehr als 60 bis 65 °/a aller Hennen an einem Tage legen. Wenn Sie zwölf Hennen haben, fo sollten also nicht mehr als sieben bis acht Hengen je Tag ein Ei legen. Das wäre die gesunde Mitte. Wird durch die Stallbeleuchtung ein besseres Resultat erzielt, so bedeutet dies, daß man zu lange beleuchtet und das Tier dadurch zu stark an gestrengt wird. In solchen Fällen ist es oft möglich, daß eine kleine Mauser noch eintritt und auch «in ziemlicher Ausfall an Eiern. Damit die Tiere ihr Körpergewicht bewahren können, ist es notwendig, daß sie recht viele Körner als Futter erhalten. Man gibt den Tieren vielleicht ein Drittel der Körner am Morgen, zwei Drittel am Abend. Und selbst verständlich müssen die Tiere auch ein ganz gutes Eierprodukttonsfutter bekommen; wo man am Futter spart, sollte man auf keinen Fall die Stallbeleuchtung durchführen, denn nur ein ganz gutes Futter wird das Tier mit den Nährstoffen versehen, die cs bei diesem verlängerten Wintertag benötigt. R. Schweinebraten. Drei bis vier Pfund Schweinefleisch mit Schwarte aus der Keule mariniert man vor der Verwendung. Zur Marinade gehören folgende Zutaten: Eine Flasche einfacher Rotwein, auch herber 2o- hannisbcerwein, oder dreiviertel Liter zur Hälfte mit Wasser verdünnter Essig, eine große, in Scheiben geschnittene Zwiebel, zwei Lorbeer blätter, vier Gewürzkörner und vier Pfeffer körner. Nachdem das Fleisch in einen engen irdenen Topf gelegt ist, bringt man die Marinade zum Kochen, gießt sie noch warm über das Fleisch und läßt dieses vier bis sechs Tage unter häufigem Umdrehen darin liegen. Sodann bringt man dreiviertel Liter Wasser und die Hälfte der Marinade zum Kochen, legt den Braten mit der Schwarte nach unten hinein und läßt noch eine halbe Stunde kochen. Daraufhin dreht man den Braten um, schneidet die Schwarte kreuzweise ein und läßt ihn im gutgeheizten Bratofen etwa anderthalb Stunde unter häufigem Begießen braten. Da mit die Schwarte recht knusprig wird, besprengt man sie in den letzten zwanzig Minuten öfters Mit kaltem Wasser. Die Tunke, für die zum Schluß anderthalb bis dreiviertel Liter zur Verfügung stehen müssen, macht man mit 20 bis 30 g kalt angerührtem Mehl bindig: L. O. in N. Für die Bücherfreunde 2. Neumanns Taschenbuch für Landwirte. Preis Ausgabe l. Teil 2 kitt, Ausgabe 8 U. Teil 2,50 kitt, Ausgabe I. und II. Teil 2,50 kitt, I. bis III. Teil 3,50 kitt. Verlag 2. Neumann, Neudamm. Wieder ist . das beliebte Taschenbuch in seinem bekannten festen und doch nachgiebigen hellbraunen Einband erschienen. Besonders dankbar wird vom Viehzüchter die ausführliche Abhandlung „Futterberechnung" mit den nach folgenden Nährstofftabellen, insbesondere Füt terungsnormen für Tag und 1000 kg, begrüßt werden. Auch der übersichtliche Trächtigkeits- Kalender ist wieder vorhanden. Der Ackerwirt findet die öfters benötigten Angaben über Saat mengen. Saattiefe, Reihenweite, Erntemengen und vor allem die neuzeitliche Mischungstafel für Kunstdünger. Ein reichlicher Kalender- und Notizteil sowie eine größere Anzahl von Listen, Schreib- bzw. Durchschlagpapier reichen für di« täglichen Wirtschaftsnotizen aus. R.