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WÜSdruWe Tageblatt 2. Blatt Nr. 240 / Freitag, den 13. Oktober 1933 Tagesspruch. Wenn man nicht aufhören will, die Menschen zu lieben, darf man nicht aufhören, ihnen Gutes zu tun. Ebner-Eschenbach. Briefe aus j)slen. IV. Die Weichsel hinauf gen Warschau. Von Fordon bis Plock. knatternd springt der leichte Iagdwagen über die „Kociel- by", s. die Katzenköpfe der pommerellefchen Landstraße. ILoch hängt die Regennacht nässeschwer im Schilf der zahl reichen Seen. Doch schon steigen die ersten Bodendämpfe aus den Drillfurchen, die bereits für den Winter eingesät sind. Wie oft mag sich dieser Wechsel von Tag und Nacht über dieser westpreuhischen Landschaft vollzogen haben? Die An zahl der Gezeitenwechsel kennt nur ihr Schöpfer. Aber wie ost hier geerntet und gesät wurde, das wissen wir Deutschen genau, auf den Tag genau. Aus den wohlverwahrten Sied lungsurkunden der wenigen noch hier sitzenden deutschen Dauern geht einwandfrei hervor, daß ihre Vorfahren, von klugen Rittern des Kreuzes, des Schwertes, der Pflugschar und der Maurerkelle hierher gerufen wurden. Und ebenso geht aus diesen vergilbten Familienheiligtümern hervor, daß der Vorfahre hier die Bodendämpfe noch aus Sumpf und Moor steigen sah, und daß er, der hergerufene Deutsche es war, der dieses Unland urbar machte. — Das vergessen die neuen Herrscher dieses mühsam gerodeten, kunstvoll entwässerten, schweiß- und blutgetränkten Bodens Posens und vor allem Westpreußens. Wie viel bitteres Weh haben sie den Erstsied lern beigesügt! Wie schwer lastet die Hand heute auf den we nigen hier noch sitzenden Deutschen. „Szwabskim juz nie dam lekcji niemisckiej!" ruft aus heite rem Himmel eines Tages der polnische Lehrer den wenigen deutschen Kindern zu vom Katheder, das deutsche Tischler- fäuste fügten, im Schulhaus, das deutsche Handwerker für deutsches Geld bauten. „Euch Schwaben, d. h. also Euch Deutschen gebe ich keinen deutschsprachigen Unterricht mehr!" Eigenmächtig, gegen Gesetz und Vertrag handelt der Lehrer ungestraft. Wenn man die deutschen Minderheitsschulen im Raubge biet statistisch erfaßt und die bereits geschlossenen mit einem Kreuz bezeichnet, dann sieht man auf der Karte einen Kirch hof. Einen Heldenfriedhof muß man ihn nennen, so haben die deutschen Gemeinde- und Schulbehörden oft ihr Letztes einge setzt für die Rettung ihrer bedrohten Schule; und nur ganz selten gelang es ihnen! — Wo nun etwa noch deutschbewußte Lehrkräfte tätig waren, wurden sie durch Versetzungen in das Innere Polens oder durch Zwangsentlassungen erledigt. So berichtete ein mit 50 Jahren verabschiedeter deutscher Lehrer, daß er wegen „Geistesschwäche" entlassen worden sei. Der Schulinspektor, auf feinen Abschluß angesetzt, hatte ihm tau send Fallen gestellt. Allen war er entgangen. Nur weil er auf die Frage, ob er in seiner Jugend auch die Kinderkrankheiten gehabt habe, geantwortet hatte, daß wisse er nicht mehr, hatte man ihn mit dem oben angegebenen Grund an die Luft gesetzt. Man muß sich bei Betrachtung dieser so fruchtbaren Land schaft an den Kopf fassen und sich fragen: wo bleibt die Ver nunft, die Logik des polnischen Staates. In der „Warschauer Gesellschaft" kriegt man das Mort „intelligent" nicht aus den Ohren. Intelligent möchte der Pole vor aller Welt erscheinen. Intelligent soll sein Umgang sein Intelligent, nur ja und unter allen Umständen intelligent! — Ja, ein flaumbärtiger „szlachcic" (polnischer Edelmann) von 18 Jahren stellt mir ganz ernsthaft die Frage: „Ob Chitler (Hitler) intelligent ist?" Aber hier in Pomorze, d i. Westpreußen, wo die polnische Intelligenz sich in der Praxis zeigen könnte, hier versagt sie Die deutschen Pächter der mehrtausendmorgengroßen deut schen Mustergüter sind längst ausnahmslos vertrieben „Kon gresse!" schickte der polnische Staat her! 3 Jahre wirtschafte ten sie — und in Grund und Boden vernichtet war der müh selig aufgebaute, weise durchdachte Gutsapparat. Mit mehre ren hunderttausend Zlotys Schulden verschwand der Glücks ritter in der weiten polnischen Ebene, aus der er kam. Da liegt das Gut X- Jahrhundertelang brachte es Segen und Frucht, immer unter den Augen der fernher leuchtenden Ordensburg. Heute ein Trümmerhaufen! Das Gutshaus, weiß schimmernd auf anmutiger Höhe liegend, und weithin das Wirtschaftsland beherrschend, zeigt beim Näherkommen grauenhafte Verstümmelungen. Mit Brettern vernagelte Fenster, zerstörte Regentraufen, Löcher im Ziegeldach, die mit steinbeschwerter Dachpappe geflickt sind. Die Scheunen bis auf die Grundmauern verfallen. Der Zustand der Wege: — tief stes Galizien der Kriegszeit. Und noch leben Zeugen, daß vor wenig mehr als 5 Jahren Besucher von weither kamen, um sich das deutsche Mustergut anzusehen. — Seit Jahren bezieht Polen nicht einen Zloty Steuern mehr aus diesem Gute. Man fragt sich: warum behält der polnische Staat nicht den fleißigen deutschen Landwirt hier? Warum schließt er deutsche Betriebe, entzieht deutschen Gastwirten die Schankkonzession, kurbelt die Wirtschaft ab statt an? Wo doch das polnische Staatssäckel so dringend pünktliche Steuerzahler braucht, die seine in keiner Weise vorgebildeten, aus Kongreßpolen herge schobenen, im Bestechungswesen zur Russenzeit Meister ge wordenen Leute niemals sein können, werden und wollen! Die reine Vernunft kann einem hier keine Antwort geben- Vom hohen Wagensitz noch ein Blick zurück. Imposant wie ein Ausschnitt aus dem Trommelfeuer der Westfront stehen die schwarzen Wolken des Nachtgewitters zerrissen und zerfetzt vor der aufsteigenden blutroten Sonne Ihre ersten Strahlen färben die kleinen Grüppchen sich von der Gewitterwand los lösender und nach Westen schwimmender Wölkchen rosarot, so daß sie aussehen wie verwehende österreichische Schrap nellwölkchen. Und in diese kriegerischen Vergleichsbetrachtun gen fallen dumpfe Schläge ferner Artillerabschüsse. Die pol nische schwere Artillerie beginnt auf dem Truppenübungsplatz Gruppe bei Graudenz ihre Morgenarbeit. Zur Vervollständi gung dieses kriegerischen Gemäldes steigt im Süden ein Fes selballon über Thorn auf. Wir streben Fordon zu, dem Städtchen am westlichen Brückenkopf der 1385 Meter langen Weichselbrücke. Von hier soll die Dampferfahrt beginnen- Noch ehe wir über Unislaw hinab in das Weichseltal rol len, passieren wir einen Zeugen altpreußischer Landesvertei- tigung. Zwei in rotem Ziegelbau aufgeführte Landwehrkaser- nen stehen beim Gute Neuhaus auf freiem Felde. Unmoti viert, trutzig. Unweit ein Galgenberg mit noch vorhandenem Richtstein. Befragte Landeseinwohner berichten verschieden über den Zweck dieser Kasernen. Die einen meinen, der alte Fritz habe sie vom Besitzer von Neuhausen, der 2 Schwa dronen hätte unterhalten müssen, erbauen lassen. Die andere Lesart ist die, daß die Polenaufstände 1848 eine Grenzsiche rung erforderlich gemacht hätten. Somit wären diese Kaser nen als ein Stützpunkt jener Zeiten anzusehen. Nun geht es dicht am Schloß Ostromecko, dem Sitze des Grafen Alvensleben, vorbei. Der verstorbene Graf war ein gütiger Helfer und Berater aller Deutschen hier. Der jetzige Inhaber des Majorats reicht ihm kaum das Wasser. Sein Sdhn, ein kühner Motorradfahrer, ist bereits restlos von den Polen in Beschlag genommen. Familienzwistigkeiten zerstören, was frühere Generationen mühsam für das Deutschtum schu fen. — Durch die von Forstbeamten deutscher Schule gepfleg ten, wundervollen Wälder rollt der Wagen hinab zur For- doner Weichsclbrücke. Sie ist ein Bauwerk, das kühner In- geniergeist vor 50 Jahren schuf und von dem die Polen heute noch mit Stolz schreiben: „Die längste Eisenbahnbrücke Polens!" Da liegt unser Dampfer, der in der Nacht von Tczew (d- i. Dirschau) über Graudenz hierher kam. Weißglitzernd schau kelt er in der Morgensonne und breitet seine Schaufelräder aus wie ein Schwan die Flügel. Rund 15 Zloty, also 7.50 RM. kostet die Fahrkarte 2. Kajüte bis Warschau, — für eine Fahrt von reichlich 24 Stunden wahrlich nicht viel. Nur wenige Reisende sind jetzt nach den Ferien seine Benutzer. Auf das Messingschild der Schiffswerft, die diesen Damp fer schuf, fällt mein Blick: „Schichau — Elbing". Das sagt genug. Nach Uebernahme aller möglichen Frachten, meist Obst für Warschau, legen wir ab und schon umspült den Bug das von Westen her einmündende Wasser der Netze, die von Brom berg sich träge nähert. Scharf krümmt sich das Weichselbett nach Osten und, die Sonne auf die Bugspihe nehmend, steuern wir Thorn an. Das schöne Wetter, in diesem Som mer eine Seltenheit, lockt die von Dirschau gekommenen Pas sagiere aus ihren Schlafkabinen. Bald ist unter dem Eindruck des in voller Schönheit sich zeigenden Weichseltals zwischen den Fahrgästen ein Kontakt hergstellt, der sich bis nach War schau hin gesellschaftlich eng und angenehm gestalten Zollte. Mit der außerordentlichen Höflichkeit und Liebenswürdigkeit des Polen wird dem der slawischen Sprache nicht völlig mächtigen Fahrtgenossen alles erklärt, ihm überall geholfen. Ob das bei der Bestellung der Mahlzeiten, später des Nacht lagers oder bei der Erklärung von Sehenswürdigkeiten am Ufer ist, ist gleich. — Man möchte den Leuten die Hand reichen und sagen: „Nun laßt doch endlich von eurem blinden Fanatismus, seht doch ein, daß zwei solche, aufeinander angewiesene Reiche wie Polen und Deutschland sich nicht ewig gegeneinander absper ren können! Wollen wir uns doch gegenseitig versteh-n lernen!" Doch schon naht sich die fast fertiggestellte neue Straßen brücke über die Weichsel in Thorn, die der Pole in Münster walde kurzerhand abbrach und unter größten Geldopfern hier her verlegte. Noch in diesem Herbst soll sie in Gegenwart des polnischen Staatspräsidenten Dr. Moscicki gelegentlich der 700 - Iahrfeier der Gründung Thorns eingeweiht werden- Einen Stich gibt es dem deutschen Herzen. Der rege Verkehr bei der Zu- und Ausladung der Frach ten und das Erscheinen einiger neuer Fahrgäste drängt die bitteren Gedanken gottlob zurück. Und erst als wir die Eisen bahnbrücke untersahren, Thorn noch einmal all seine Türme und Tore zeigt, wird einem so recht klar, daß nunmehr auch die letzten Zeugen alten Deutschtums Zurückbleiben. Zwar ragen noch in der Nähe der Mündung der Drewenz, die von Ostpreußen heranstürmt, die Ruinen einer alten Ordensfeste (Zlotorja) auf, ebenso stehen solche Trümmer, zum Teil im Weichselbett, noch ostwärts des Kurortes Ciechocinek (Racia- zek) — doch liegt hier die alte Grenze zwischen Deutschland und Rußland, d. h. für uns, die wir hier im Kriege waren, die Grenze zwischen Heimat und Fremde.- Gegen Mittag steigen aus den abwechslungsreichen Ufer bildungen der immer wilder sich gebärdenden Weichsel die Türme und Schornsteine von Wloclawek. Noch sitzen wir zweimal auf Sandbänken fest trotz des Hochwassers und des nur 80 Zentimeter betragenden Tiefganges unseres Damp fers. Rückwärts müssen wir steuern, dann mit Stangen sie Tiefe ausloten. Nun erst können wir uns unter der hölzer nen Straßenbrücke hindurch der Anlegestelle von W- nähern. 1)4 Stunden Aufenthalt gestatten einen Bummel durch die Stadt. Markttag ist heute. Daher nimmt der Strom der an sich schon reichlich hier vorhandenen Sendlinge Palästinas gar kein Ende. Um eine Mahlzeit in der Stadt eknzunehmrn, sind wir noch nicht weit genug von den heimatlichen Hy gieneansprüchen entfernt. Noch siegt der Ekel angesichts dieser speckdreckigen Pajesträger. Außerdem harrt unserer an Bord die beachtlich saubere Schiffsküche, die uns schon Herbata (Tee) und das Frühstück (Sniadanie) serviert hatte. Nur 100 Kilometer Luftlinie trennen uns z. B. von Brom berg und doch unterscheiden sich die Markttage dort von de- nen hier wie Tag und Nacht: Europa—Asien (sprich Palä stina!) Der Besuch der Kathedrale mit ihrem silbernen Hochaltar und ihren kostbaren Seitenkapellcn entschädigt für den erleb ten Brod (Dreck))- — Während des Weltkrieges sind Tau sende deutscher Soldaten an dieser hochragenden, über 700 Jahre alten Kirche vorbeimarschiert, 1914 z. B. waren es gerade die Teile der Armee Litzmann, die am Totensonntag die so ruhmreiche Schlacht von Brzeziny durchfochten. Wie mancher von ihnen sah in dieser Kathedrale, ganz gleich wel chen Glaubens er war, zum letzten Male ein Werk heimat licher Kirchenbaukunst. Nachhaltig wischen wir uns im Ufergrase den Staub von den Füßen, ehe wir unser schmuckes, von einem sehr entgegen kommenden polnischen Kapitän gut geleitetes Schifflein be treten. — Natürlich ist von jetzt ab die 3. Kajüte mit zahl- reichen Juden und ihrem noch zahlreicheren Reisegepäck besetzt. Nach einem Riesenschnitzel mit dem unumgänglich dazuge hörigen Mus von roten Rüben strecken wir uns, bewaffnet mit einer „evangelischen" (d. i. hier „deutschen") Zigarre, auf das Vorderdeck und lassen uns behaglich den lauen Südwind der die Weichsel herunterbläst, über die Glieder streichen. Da die Fahrt vorerst nichts besonders Sehenswertes bietet, außer den mehr und mehr auftauchenden Sandbänken in diesem Flußbett, dessen gründliche Regulierung Milliarden kosten würde, überlassen wir uns einem angenehm schwimmenden Dämmerzustand. — Erst das im guralischen Holzbau aufge führte Erholungsheim katholischer Priester Antoniowka mit 66. Fortsetzung Nachdruck verboten Er aber wehrte unwillig ab. „Nein, nein, Mutter, das würde nur unnötige Aufre gungen geben. Außerdem brauchst du dich nicht zu sorgen, denn wir haben ja hier in Berlin so ausgezeichnete Kri minalbeamte, die den Täter bestimmt sehr rasch überführen werden." Dabei schaute Doktor Eysoldt abermals mit forschenden Blicken zu Elga, so daß diese sich abwandte und nach der Türe ging. Aber Walter Eysoldt folgte ihr nach, riß in der Diele dem Mädchen Mantel und Müße aus den Händen und rief Elga dann zu: „Beeilen Sie sich, das Auto fährt eben vor..." Elga nickte nur und ging dann an seiner Seite nach dem Wagen, um im Fond Platz zu nehmen, während sich Walter Eyloldt ans Steuer setzte. Der Motor begann zu rattern und gleich darauf raste der Wagen" in einem tollen Tempo dahin. Doktor Walter Eysoldt hatte die höchste Geschwindigkeit eingeschaltet. 'Dadurch war es natürlich unmöglich, ein Wort zu sprechen. Und doch Hütte Elga gern einige Fragen gestellt. Alle ihre Gedanken waren in Aufruhr. Einbruch in der Fabrik?... Der Tresor offen?... Eine namenlose Angst erfaßte ihr Herz. Sie dachte an die Erfindung, die sie gestern in Reinschrift übertragen hatte... Wenn nun diese Papiere gestohlen worden waren?... Aber es hatte doch niemand davon gewußt, daß diese Erfindung abgeschlossen war? In einem tollen Kreis rasten Elgas Gedanken, so daß sie sich wie betäubt in die Polster zurücklehnte und die Augen schloß. Dabei ahnte sie nicht, daß Doktor Walter Eysoldt sie durch einen Spiegel beobachtet, der am Fahrersitz angebracht war und das Bild des Wageninnern zeigte. Auch er vermochte an nichts anderes zu denken als an seine Erfindung. Sollte ihm die Arbeit vieler Wochen und Monate, vieler schlafloser Nächte verloren sein? Denn nur um dieser Erfindung willen konnte der Ein bruch erfolgt sein... Sollte Sonja Jegorowna mit ihren Warnungen recht be halten? Ach, nicht daran denken... Und Doktor Walter Eysoldt bemühte sich, seine ganze Aufmerksamkeit auf die Fahrt zu konzentrieren. Er kümmerte sich nicht darum, daß die Polizisten ihn aufschrieben, weil er die Fahrvorschriften außeracht ließ. Es war ihm alles gleichgültig geworden bis auf das Eine, so bald als möglich Gewißheit darüber zu erhalten, was sich in dieser Nacht ereignet hatte. Dabei suchten seine Augen immer wieder den Spiegel, in dem er Elgas Bild sah. Und er fühlte an dem rasenden Klopfen seines Herzens, wie sehr er dieses Mädchen liebte. Er wünschte nichts sehnlicher, als daß sich ihre Schuld losigkeit erweisen sollte, damit er aus ihren Händen das Glück seines Lebens erhalten konnte. Aber wenn sie nun doch eine Spionin war? Würde dann seine Liebe stark genug sein, ihr alles zu vergeben? Doktor Walter Eysoldt wagte sich keine Antwort auf diese Frage zu geben und war froh, als endlich seine Werke in Sicht kamen und die Fahrt beendet war. Gleichzeitig mit ihm traf ein Auto der Kriminalpoli zei ein. Eine rasche Vorstellung erfolgte, dann ließen sich die Be amten nach dem Tatort führen. Wie mechanisch ging Elga mit. Sie hörte die Fragen des Kommissars, der die Unter suchung führte, vernahm die Antworten Doktor Eysoldts und der übrigen Angestellten, die heute morgen beim Betreten der Büroräume den Einbruch entdeckt hatten. „Der Dieb hatte es also nur auf die neue Erfindung abgesehen," erklärte der Kommissar nach dem Bericht Doktor Eysoldts. Verzweifelt zog dieser die Schultern hoch und stöhnte: „Die Tatsachen bestätigen es, denn das Bargeld, das außerdem verschwunden ist, spielt keine Rolle." „Der Dieb muß also um die Erfindung gewußt und deren großen Wert gekannt haben." fuhr Kommissar Berger fort. „Es kann also nur jemand in Frage kommen, der mit den Verhältnissen vertraut ist und auch darüber Bescheid wußte, daß Sie die Aufzeichnungen in Ihrem Tresor verwahrten." Doktor Walter Eysoldt nickte ernst. Er hatte sich mit Kommissar Berger und einem jungen Schreiber, der alle Vorgänge zu Protokoll brachte, nach sei nem Arbeitszimmer begeben, während die beiden anderen Kriminalbeamten genaue Aufzeichnungen und photographi sche Aufnahmen vom Tatort anfertigten. Die Angestellten der Eysoldt-Werke, unter denen sich auch Elga befand, mußten auf Anweisung des Kommissars im Vorzimmer warten, um jederzeit zur Verfügung zu stehen. Kommissar Berger schaute erwartungsvoll Doktor Ey soldt an. Doch da er keine Antwort erhielt, fragte er: „Haben Sie gegen jemand einen bestimmten Verdacht Herr Doktor?" „Nein... nein .. .. (Fortsetzung folgt.)