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Der MWag in der ZrandnaHt. Lokaltermin vor dem RcichStagsgebSude. Im Reichstagsbrand st ifterprozeß fand Lie erste Inaugenscheinnahme statt. Es handelt sich darum, den Wert der Aussage des Tatzeugen, Schriftsetzers Thaler, festzustcllcn, der bekanntlich mit großer Bestimmtheit unter Eid erklärt hat, gesehen zu haben, wie zwei Personen durch das zertrümmerte Fenster des Restaurationsraumes in das Neichstagsgebäude ein gestiegen seien. In der Nähe des Reichstags- gebäudes haben sich viele Tausende angesammelt, nm nach Möglichkeit von der Augenscheinnahme vor dem Reichstag etwas sehen zu können. Die Absperrung ist aber außerordentlich streng. Kriminalbeamte nehmen bei denjenigen, die mit einem Ausweis die Sperrkette durch schreiten können, Durchsuchungen nach Waffen vor. Die Hermann-Göring-Straße ist in der Nähe des Reichstages für jeden Fahr- und Fußgängerverkehr ge sperrt. Kurz nachdem sich auf der großen Freitreppe die ersten Beugen eingefuuden haben, treffen die Prozeßbeteiligten ein. Dimitrofs, der bekanntlich von der Verhandlung bis auf weiteres ausgeschlossen ist, verblieb im Ge fängnis. Die eigentliche Inaugenscheinnahme beginnt damit, daß sich die Prozeßbeteiligten zum Ende der rechten Auffahrtsrampe an der Simsonstraße nach dem Tiergarten begeben, wobei auch die Angeklagten sogleich mitgeführt werden. Inzwischen sind vor dem Neichstagsgebäude wie auch im Hause selbst die gleichen Beleuchtungsverhältnisse geschaffen worden, wie sie am Abend des Brandes Herrschten. Die Angeklagten stehen jetzt am unteren Ende der Nampe in einer Reihe nebeneinander, von je zwei Polizei beamten gehalten. Torgler, Popoff und Tancff schauen interessiert den Begebnissen zu; van der Lubbe hält, wie immer, den Kopf tief auf die Brust gebeugt. Der Zeuge Flöter nimmt den Platz ein, an dem er seine Beobachtung von dem Einsteigen des Brandstifters gemacht hat und zeigt, wie er dem Oberwachtmeister Buwert seine Mit teilung machte. Dann schlägt Oberwachtmeister Buwert den gleichen Weg ein, den er an dem Brandabend ge-i nommen, und nun zeigt auch -er Zeuge Thaler den Weg, den er, an der Simsonstraße'um die Ecke biegend, ein- geschlagen hat. f i Die große Bogenlampe, die den Königsplatz erleuchtet,! wird nun ausgelöscht, um die gleiche Beleuchtung wieder herzustellen, wie am Brandabend. Nur ein Gaskandelaber! wirft noch ein schwaches Licht. Ein Polizeibeamter steigt! durch den unteren Teil des linken Restauraiionsfensters in die Nestaurationsräume ein, zunächst ohnb Feuerbrand. Der Mann ist sür alle Beteiligten sehr deutlich sichtbar? Tann wird ein Feuerbrand angezündet. Der Beamte steigt mit der Fackel durch das Fenster. Der Zeuge Flöter beob achtet den Vorgang von seinem damaligen Standpunkt unterhalb der Rampe aus, während der Zeuge Thaler auf der Rampe steht. Neben Thaler steht auch der Ober wachtmeister Buwert. Die beiden letzteren Zeugen zeigen genau an, wie sie den Lichtschein verfolgt haben. Der Fackelträger hat sich inzwischen in das Erdgeschoß begeben. Man sieht durch die Milchglasscheibe deutlich den Schein der Fackel, die sich durch die unteren Räume bewegt. Ober wachtmeister Buwert markiert von der Rampe aus den Schuß, den er damals auf das vorletzte Fenster abgegeben hatte, an dem der Fackelträger zum Stillstand gekommen war. Dann wird die Rampe wieder geräumt, und es werden mit der Stoppuhr die Zeiten festgestellt, die die von verschiedenen Seiten kommenden Tatzeugen zu ihren Wegen benötigten. Die Photographen sind dabei dauernd in Tätigkeit und halten mit Blitzlichtaufnahmen die ein zelnen Momente fest. Abschließend begeben sich die Prozeßbcteiligten zum Portal ll in der Simsonstraße. Auch die Angeklagten werden dorthin geführt. Der Zeuge Ing. Boguhn kommt, wie damals, am Hause vorbei und beschreibt die Gestalt des großgewachsenen Mannes, und in welcher Richtung er eiligen Schrittes aus dem Portal zur Siegessäule hin davongelaufen ist. — Damit hat die nächtliche Inaugen scheinnahme ihr Ende gefunden. Keine Barzahlungen des Winierhilfswerkes. Die Neichsführung für das Winterhilfswerk teilt über die Durchführung des Winterhilfswerks mit, daß keine baren Auszahlungen vorgenom men werden, da die eingesandten Barmittel zum Ankauf von Kohle usw. dienen sollen. Die Ausgabe der Lebens mittel beginnt im allgemeinen am 1. November. Je nach oen örtlichen Verhältnissen ist es jedoch freigestellt, mit der Verteilung von Lebensmitteln schon früher zu beginnen. In verschiedenen Teilen des Reiches wird die Nach richt verbreitet, daß beim Bezug von Kohlen sich die Käufer einen Abzug von 10 Prozent der ein- gekauften Menge gefallen lassen müßten, weil diese Differenzmenge dem Winterhilfswerk des deut schen Volkes zur Verfügung gestellt werden müßte. Es wird hiermit ausdrücklich betont, daß solche Anordnung außerhalb des Bereiches jeder Möglichkeit liegt. Die Mittel für die Kohlenversorgung der Bedürftigen werden auf dem Wege der Geldspenden aufgebracht. Wer Gerüchte dieser Art weiterverbreitet, ist polizeilich fest zustellen und Mitteilung hierüber an die Neichsführung des Winterhilfswerks des deutschen Volkes, Berlin, Reichstag, zu machen. Kelne GemelnfchaflSerzleSung an höheren Schulen mehr. Mädchen gehören grundsätzlich in Mädchenschulen. Das sächsische Gesamtministerium hat die Gesetze über die Gemeinschaftserziehung an höheren Schulen vom 30. Juli 1919 und 6. März 1924 aufgehoben. Die Frage der Gemeinschaftserziehung an den höheren Schulen wird nun durch eine Verordnung des Volksbildungsministc- riums neu geregelt. Danach sollen Mädchen grundsätzlich nur Mädchenbildungsanstalten besuchen. Nur in Aus nahmefällen Lürfen Mädchen noch Knabenanstalten be suchen, vor allem, wenn eine Mädchenbildungsanstalt ani Orte nicht vorhanden ist. In die Landesschulen dürfen Mädchen nicht ausgenommen werden. Mädchen, die be reits eine höhere Knabenschule besuchen, dürfen in dieser Schule bleiben, sind jedoch möglichst in Mädchenklassen zusammenzufassen. Sieg über sich selbst. Erziehung der Jugend zum heldischen Menschen. Das Amsterdamer „Allgemeen Handelsblad" setzt seine Artikelreihe „Auffassungen in und über das neue Deutschland" mit der Veröffentlichung einer Unterredung seines Berliner Korrespondenten mit Reichsjugendführer Baldur von Schirach fort. Die erste Frage des Korrespondenten bezog sich auf Befürchtungen in der ausländischen Presse, daß durch die nationalsozialistische Erziehung das junge Geschlecht, das kein Kriegselend mitgemacht habe, eher geneigt sein würde, nach Krieg zu verlangen, anstatt ihn zu sürchten. Der Reichsjugxndführer antwortete hierauf zunächst mit der Gegenfrage, ob es denn der Korrespondent wirklich für möglich halte, daß ein verständiger Mensch glaube, ein deutscher Junge, dessen Vater oder Bruder im Krie>« ge fallen sei, und der die entsetzlichen Auswirkungen des Krieges noch täglich, insbesondere im Wirtschaftsleben des deutschen Volkes, wahrnehmen könne, verlange nach Krieg. Ich bestreite, so sagte Baldur von Schirach, daß in Deutsch land junge Menschen leben, die das Elend des Krieges nicht mitgemacht haben. Sie dürfen nicht vergessen, daß für uns der Begriff Friede die Vorstellung von Ordnung, von ungehinderter Arbeit und langsamer Entwicklung zu besseren Zuständen erst jetzt sichtbar wird, weil Adolf Hitler dem Streit, der in Deutschland wütete, ein Ende gemacht hat. Der Wille, guter Kamerad zu sein, die Freude über das Wesen der neuen Zeit in Deutschland und die Flaggen, Wimpel und Abzeichen unserer Jugend — was hat das alles mit Soldatenleben zu tun? Ich bin bereit, jedem Journalisten der Welt Gelegenheit zu geben, alle Ein richtungen der Hitlerjugend zu besuchen. Wenn wir sie für die heldische Idee erziehen, dann bedeutet dies nicht, daß wir sie in Begeisterung für neue Kriege versetzen wollen; wir bezwecken d^s Heldentum der Aufopferung, die das Ideal der neuen deutschen Jugend darstellt: Verzicht des einzelnen zugunsten der Gemeinschaft. Eine der größten Figuren der Menschheit hat es einst so gesagt, daß man seinen Nächsten lieben solle wie sich selbst. Wir erziehen das junge Deutschland zu diesem Siege über sich selbst. Das nennen wir dann die Erziehung des heldischen Menschen. In diesem Winter darf kein Volksgenosse hungern und frieren! -Die Well als Wille." Kurse über Rassenkunde im Deutschen Hygiene-Museum, i Im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden be gann der erste Einführungsknrsus über Rassenkunde und Rassenpflege für die sächsischen Lehrer. Staatskommissar Dr. Wegener eröffnete die Veranstaltung und wies auf die besonderen Aufgaben der Lehrerschaft in der zu künftigen Neugestaltung des deutschen Volkslebens auf der Grundlage des Rassegedankens hin. In seinem Vor trag „Die Welt als Wille" gab er in einer großangelegten geschichtlichen Übersicht ein Bild von dem Begriff Bevöl kerungspolitik. Das deutsche Volk war vor dem Einbruch römisch-christlicher Kultur durch altüberlieferte welt anschauliche und religiöse Gebräuche fest mit seinem Boden verwachsen. Der Gedanke Blut und Boden war der ent scheidende Grundstock für Wachstum und Kultur der ge-, manischen Völker nordischer Rasse. Der Einbruch römischer Zivilisation vermochte durch systematische Zerstörung alt germanischer Überlieferung die Rasse vom Boden zu ent wurzeln. Durch die Blutskräfte des deutschen Bauerntums hat sich das deutsche Volk seit dem 30jährigen Kriege ver größert. Seit der letzten Jahrhundertwende aber verzeich-j nen wir einen rapiden Geburtenrückgang, während unsere östlichen Nachbarvölker drei- bis vierfach so hohe Geburten ziffern haben. Das erste, was der Bevölkerungspolitiker von heute erreichen muß, ist eine Umstimmung der Welt anschauung auf biologische und rassische Grundlage. Erst wenn jeder sich seiner Verpflichtungen gegenüber den kom menden Generationen bewußt wird, ist eine Aussicht auf eine Wiedergeburt des deutschen Volkes vorhanden. f Im Anschluß daran ergriff Prof. Reche (Leipzigs das Wort zu seinem Vortrag „Entstehung des Menschen und seiner Rasse". Volk ist eine kulturelle und politische Schicksalsgemeinschaft, Rasse ein biologischer Begriff. Für, die europäischen Rassen kommen besonders die Auslese vorgänge in Frage, die durch die häufigen Klimaverände rungen im Verlauf der Eiszeiten hervorgerufen sind. Im Anschluß daran gab Dr. Vollguth eine Einführung in die menschliche Vererbungslehre. Während Tier- und Pflanzenversuche leicht an einer großen Reihe von Gene rationen angestellt werden können, ist die menschliche Ver erbungslehre, die immer nur wenig Generationen über sehen kann, auf andere Methoden angewiesen, so die Fa milienforschung, die Zwillingsmethode und die empirische Erbprognose. — Der Kursus war voll besetzt. Ein neuer. Kursus wird in den nächsten Wochen stattfinden. Aus Meese Heimat. Wilsdruff, am 13. Oktober 1933. Merkblatt für den 14. Oktober. Sonnenaufgang 6-' ! Mondaufgang ü°° Sonnenuntergang 17°° I Monduntergang b 1806: Stege Napoleons und Davouts über die Preußen und Sachsen bei Jena und Auerstedt. — 1919: Ratifikation des Vertrages von Versailles durch Frankreich. Fördert das deutsche Handwerk! Der Herbst ist ins Land gezogen, und näher rückt die Winterszeit, deren Krönung wir im Weihnachtsfest erblicken. Ein Freudenfest, nicht nur für die Kleinen, in nicht minderem Maße auch sür die Großen. Denn die Festesfreude findet ihren Ausdruck nicht allein im Be schenktwerden, sondern auch im Schenken selbst. Auch du, lieber Leser, wirst zu rechter Zeit im Geiste Umschau halten, um deinen Kindern, Angehörigen, Freunden eine Freude zu bereiten und wirst auchunter den Armen nach einem Würdigen für deine Geber freude suchen. Bedenke dann, daß du nicht allein durch das Geben an und für sich Freude spenden kannst, auch durch das Wie und Was. Erinnere dich bei dieser Gelegenheit, daß seit Jahren das Handwerk in stetem Niedergang begriffen ist und daß du helfen und F r e u d e in doppeltem Sinne bereiten kannst, wenn du bei Auswahl deiner Geschenke dich an das gute deutsche Handwerk, eines unserer Stiefkinder, wendest. Diese Bitte stellt keine größeren Anforderungen an deinen Geldbeutel. Der deutsche Handwerker aber wird durch deinen Kauf beglückt sein, ein Abglanz deiner Festesfreude fällt auch auf i h n ab, und er wird s i ch selbst beschenkt fühlen. Nach zwei Seiten hin hast du also Glück und Freude ausgeteilt, ohne dabei tiefer in die Geldtasche gegriffen zu haben, und darum hoffe ich, lieber Leser, wirst du nicht zögern, für gleiches Geld zweiMen^chenzu beglücken, den Beschenkten und den deutschen Handwerker! Mitgliederversammlung und Filmvorführung der NSD- AP.-Ortsgruppe. Im „Löwen" hielt gestern abend die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, ihre Oktobermitgliederversammlung und verband damit die Vorführung eines Films vom Reichs parteitag in Nürnberg. Nachdem Ortsgruppenleiter Blume den Abend eröffnet hatte, nahm Pg. K r i p p e n st a p e l zu geschäftlichen Mitteilungen das Wort- Er wies zunächst hin auf den bevorstehenden Winter, der die Kraft und Mitarbeit aller Parteigenossen erfordere. Jeder müsse seine Pflicht tun und sich in den Dienst der Sache des Führers stellen. Partei abzeichen und Uniform dürften aber nur die Pgg. tragen, die im Besitz der Mitgliedskarte von München sind. Allen Unifor mierten ist der Besuch von Gaststätten nach 12 Uhr nachts und überhaupt von solchen zweifelhaften Charakters verboten. Zum Ortsverbandsleiter der Arbeiter und Angestellten in öffentlichen Betrieben ist NSBO.-Mitglied Reiche ernannt worden. Zum Schluß warnte er vor Weitcwerbreitung von Gerüchten und vor Sabotage, die gegen den Willen des obersten Führers noch von einzelnen Landwirten in der Umgebung getrieben wird. Ortsgruppenleiter Blume unterstrich noch die Warnung des Propagandawartes mit dem Hinweis, daß nunmehr ganz scharf durchgegriffen werde. Dann kam der Film zu seinem Rechte- Zunächst wurde ein sehr interessanter Lehr- und Kulturfilm von der Herstellung des Zuckers vvrgeführt, und weiter ein solcher aus den bayrischen Hochalpen, von Garmisch, Zugspitze und Wettersteinalpen. Das besondere Interesse der zahlreichen Erschienenen konzentrierte sich auf die erstmalige Vorführung eines Filmes vom Neichsparteitag in Nürnberg. Handelte es sich dabei auch nicht um. die offizielle große Tonfilmaufnahme, so konnte doch auch dieser stumme Film recht viel des Interessan ten bieten. Die Wirklichkeit freilich war viel, viel schöner. Der Film lenkte zunächst die Betrachtung ein Stück rückwärts, näm lich auf den Nürnberger Parteitag der NSDAP, iw Jahre 1929. Auch damals schon waren die Eindrücke groß und wuch tig. In den engen Straßen der alten Reichsstadt marschierten die braunen Kolonnen, ihrem Kämpfer -und Führer Adolf Hitler überall spontan Gruß und Huldigung bietend. Man sah große Menschenmassen in stürmischer Begeisterung. Dennoch waren es damals noch keine Kundgebungen von derart rie sigen und grandiosen Dimensionen, wie sie nunmehr das Nürnberg von 1933 in seinen Mauern sah. Im ersten Teil zeigt der Film — für uns Sachsen von besonderem Interesse * viele ausgezeichnet gelungene Aufnahmen von dem viel be wunderten Marsch der 4000 sächsischen SA-Leute von Plauen nach Nürnberg. Dieser Dauermarsch war für alle Beteiligten ein unvergeßliches Erlebnis, eine stolze Leistung echter SA.- Disziplin und Kameradschaft. Mit fröhlichem Humor und dampfenden Gulaschkanonen zogen die Sachsen tagelang durch sonniges Bayernland Nürnberg und ihrem großen Führer entgegen. Und dann waren es die größten Ereignisse dieses Reichsparteitages selbst, die sich naturgetreu im Film wider spiegelten: der große Parteikongreß, der Aufmarsch der Amts walter, der Hitlerjugend usw. Weitere Bilder zeigten dis feierliche Weihe von Standarten und Sturmfahnen durch den Führer, „Graf Zeppelins" Besuch über Nürnberg, weiter einen ganz, ganz schwachen Schein von dem Riesenfeuerwerk und schließlich als Abschluß den Vorbeimarsch der endlosen braunen Kolonnen vor dem Führer. „Das hohe Lied von Nürnberg ver klingt, Deutschland wird leben! Heil Hitler!" Diese Parole ließ das recht anschauliche Filmwerk siegverheißend ausklingen. —> Gemeinsam sangen die Anwesenden den ersten Vers des Horst- Wessel-Nedes und vereinigten sich dann in einem dreifachen Sieg-Heil auf den obersten Führer. Vierzig Jahre im Dienste des Flügelrades. Morgen Sonn abend, den 14. Oktober, ist es dem Zugführer Emil Sip pach vergönnt, auf vierzig Jahre Dienst bei der Reichs- und vorm. König!. Sächs. Staatseisenbahn zurückzublicken. Es war in Oelsnitz im Erzgebirge, wo er seinen Dienst begann, und am 1. Januar 1914, als er nach Wilsdruff kam. Hier erwarb er sich sehr schnell durch Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit die Achtung und Wertschätzung seiner Vorgesetzten, durch treue Ka meradschaft die Freundschaft aller seiner Mitarbeiter und durch sein immer freundliches Wesen und seine stete Hilfsbereitschaft die Zuneigung und Liebe des ganzen reisenden Publikums. Als Vertreter des letzteren bringen wir dem Jubilar frohen Gruß und beste Wünsche für die Zukunft. Heil! Volksmifsion. Während die frühere Kirchenbehörde ihre Aufgabe wesentlich in der Verwaltung sah, hat die neue Kir- chcnregierung die Führung der sächsischen Kirchgemeinden tat kräftig in die Hand genommen. Als Ziel hat sie sich gesetzt, Volk und Kirche aufs engste zusammen zu bringen. Sie sucht diesem Ziele auf verschiedenen Wegen nahe zu kommen. In diesen Wochen sind überall in unserem Lande kirchliche Red ner tätig, um weitesten Kreisen nicht nur zu sagen, wie sich die Kirche zum neuem Staat stellt, sondern um den Menschen einen neuen Anstoß zu geben, sich auf seine tiefste Not und sein letztes Heil zu besinnen. Bei uns in Wilsdruff fin den öffentliche Vorträge in dem angedeuteten Sinne am 23> 24. und 25. Oktober statt. Briefe aus Polen. In der heutigen Beilage finden unsere Leser die 4. Folge von Briefen aus Polen. Wir möchten nicht verfehlen, unsere Leser noch besonders darauf hinzuweisen, da dieselben ein klares und interessantes Bild über das heutige Polen gewinnen. Das Rundfunk-Programm veröffentlichen wir nunmehr täglich für den nächsten Tag. In der morgigen Nummer fin den unsere Leser also das Programm der Sender des Mittel deutschen und des Deutschlandsenders für Sonntag und Mon tag. Theater im „Lindenschlößchen". Morgen Sonnabend abends 8 Uhr findet der zweite Operettenabend mit „Das Walzer mädel von Wien" stttt. Inhalt und Melodien des Stückes ver sprechen einen genußreichen Abend und kann bei dem äußerst billigen Eintritt von 30 Pfg. der Besuch nur bestens emp fohlen werden- Flotter Tanz schließt sich an. Sächsische Evangelische Korrespondenz. Die Korrespon denz konnte bekanntlich in diesem Frühjahr auf ein 25jähriges