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Mutterliebe. „O, meine liebe Mutter, verlasse mich doch nicht!" So spricht ein holder Knabe, der krank im Bettchen liegt. Sie kW die Heche Wange und auch den kleinen Mund: „Mein lieber, kleiner Liebling, ich pflege dich gesund!" And wenn die Augenlider ihm fallen langsam zu, Dann hält die Mutter Wache, damit er kommt zur Ruh. Bald ist der Schlaf gekommen, er hilft zu neuer Kraft, Indem die Mutter sorget, wie sie ihm Lind'rung schafft. Sie bleibt an seiner Seite und betet Tag und Nacht, Bis ihm ein neuer Morgen Genesung hat gebracht. Sie hält ihn in den Armen und drückt ihn an ihr Herz Und dankt dem Vater droben, der ihn befreit vom Schmerz. Das Kind gedeiht nun weiter, sie nimmt es an die Hand, Bis daß es lernte gehen allein dann über Land Auf allen seinen Megen das Mutterauge wacht, Kehrt es gesund dann wieder, sie ihm entgegenlacht. Und wenn das Kind nach Jahren zum Jüngling ist gereift, Sein Schicksal sich dann wendet, zum Wanderstab er greift. Mit sorgenvollen Worten die Mutter zu ihm spricht: „Vergiß Glauben und Heimat auch in der Fremde nicht! Der Jüngling in der Fremde sieht andre Sitten auch, Doch das Gebet der Mutter schützt ihn vor dem Gebrauch. Er zieht durch manche Länder, das eine fehlt ihm doch, Und kann es nirgends finden: die Mutterliebe — noch. Im Traum ist sie erschienen, winkt ihm noch einmal zu: „Mein lieber Sohn, ach komme, ich geh zur ew gen Ruy. Er eilet schnell nach Hause, wo er dann weinend spricht: „O, meine liebe Mutter, verlasse mich doch nicht. I R i ch t e r - Sachsdvrf. Fortfall der Arbeitslosenversicherung für Hausgehilfinnen. Eine Entscheidung des Neichsarbeitsministers ver fügt die Herausnahmeder 5) ausgehilfinnen aus der Arbeitslosenversicherung. Da er fahrungsgemäß vielfach Einstellungen von Hausgehilfin- neu in letzter Zeit wegen der unverhältnismäßig hohen Sozialversicherungsbeiträge unterblieben, darf man von der Beitragsbefreiung zur Arbeitslosen versicherung, die übrigens rückwirkend vom 1. Mai in Kraft tritt, eine fühlbare Belebung des Ar beitsmarktes für Hausangestellte erhoffen. Es wird in den zuständigen Ressorts zur Zeit geprüft, ob darüber hinaus noch eine Senkung der Bei träge zur Invalidenversicherung möglich ist. Gesetzentwurf über das bäuerliche Erbrecht veröffentlicht. Der Gesetzentwurf über das neue bäuerliche Erbhof- recht ist nunmehr im Wortlaut veröffentlicht worden. In dem Abschnitt über die Verteilung aus die Landschaften heißt es: Als Landschaften mit Anerbensitte (Bauern gebiet) gelten: 1. sämtliche preußischen Regierungsbezirke mit Aus nahme von Aachen, Kassel, Köln, Koblenz, Trier und Wies baden. 2. Der Regierungsbezirk Kassel mit Ausnahme der Kreise Hanau und Gelnhausen. 3. Im Regierungsbezirk Wiesbaden der Kreis Biedenkopf. 4. Im Regierungs bezirk Köln der Kreis Wipperfürth. Als Landschaften ohne Anerbensitte (Zersplitterungsgebiet) gelten: die Regie rungsbezirke Aachen, Koblenz, Köln (ohne Wipperfürth), Trier, Wiesbaden (ohne Biedenkopf) und vom Regie rungsbezirk Kassel die Kreise Hanau und Gelnhausen. Erhöhung des SchmalzzoNes. Im Reichsanzeiger vom 12. Mai wird eine Ver ordnung über Erhöhung des Schmalzzolls, der bisher je Doppelzentner 50 Mark betrug, auf 7 5 Mark veröffentlicht. Wie au zuständiger Stelle «. a. zur Begründung der Zollerhöhung erklärt wird, hatten wir in den ersten zehn Lagen des Monats März eine Schmalzeinfuhr von 8422 Doppelzentnern, in den letzten zehn Tagen des April dagegen von 22 969 Doppelzentner. Es war also die Gefahr im Verzüge, daß bei einer weiteren derartigen Entwicklung der Einfuhr die Fettverordnung wieder gefährdet wurde. Das wäre um so bedenklicher ge wesen, als sich sonst diepositive n Wirkungen der Fett regelung zur Förderung der landwirtschaftlichen Renta bilität und Kaufkraft immermehrfühlbar machen, wie die am Freitag in Berlin erfolgte Erhöhungder Butterpreisnotierung um 8,00 Mark je Zentner zeigt. „MWs Recht m SeuW RechtsM." Große Juristenkundgebung im Preußischen Landtag. Im Sitzungssaal des Preußischen Landtages fand die Kundgebung sür „Deutsches Recht und deutsche Rechts pflege" statt, zu der der preußische Justizministcr und der Reichskommissar für Rechtsangleichung im Einvernehmen mit dem Präsidium der preußischen Anwaltskammern und dem Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen ein geladen halten. Der Führer der nationalsozialistischen Fraktion des Preußischen Landtages, Oberpräsidcnt Kube, hielt eine Ansprache, in der er betonte: Die nationalsozialistische Bewegung habe oft Schulter an Schulter mit den nationalen Verbänden und Parteien des deutschen Bürgertums in den letzten 14 Jahren immer wieder darauf Hinweisen müssen, daß mit der Er krankung der Sta a ts g es innung, der natio nalen Gesinnung und der Kultur des Volkes eine ebenso schwere Krise der deutschen Rechtspflege und des deutschen Rechtsbewußtseins in Erscheinung getreten sei. Er halte sich auch heute für verpflichtet, dem 14 Jahre lang gequälten Rechtsgefühl der deutschen Massen in schärfster Form Ausdruck zu geben. Er erinnerte daran, wie vogelfrei die Ehre Adolf Hitlers gewesen sei. Es habe sich niemand gefunden, der die Ehre des heutigen Reichskanzlers gegen die Schändung durch marxistische hohe Staatsbeamte in Schutz genommen habe. Die Nationalsozialistischen hätten einbohesMaß von Bitterkeit aus diesem Kampf übernommen. Ein VolkTvie das deutsche habe einen Anspruch darauf, einen hochstehenden Richterstand zu besitzen, der von den Fesseln befreit sei, die man dem Richterstand in den letzten 14 Jahren auferlegi habe. Der Richter solle gerecht sein, aber die Objektivität des Richters finde nach deutschem Rechtsbewußtsein ihre Grenze da, wo die Sicherheit der Nation in Frage gestellt werde, denn der deutsche Richter sei ein Sohn seiner Nation und habe als solcher die Lebens interessen der Nation rücksichtslos über das formale Recht der Welt zu stellen. Dem Richter sei das Schwert in die Hand gegeben worden nicht zu parteipolitischer Willkür, sondern zur Verteidigung des Lebensrechtes der Nation, ihrer GesellsOaftsordnung, ihrer religiösen Auffassung und ihrer Ksltur. Zum Schluß gab Kube dem Wunsche Ausdruck, daß aus der deutschen Rechtswissenschaft heraus die Reformatoren und die Revolutionäre geboren werden möchten, die ein neues deutsches Recht schafften und Schluß machten mit dem Rüstzeug des '/ömisch-libera- listischen Staates, um dem deutschen Staat des Felchnar- schalls und des Gefreiten ein wirkliches deutsches Recht zu geben. Darauf ergriff der preußische Justizminister Kerrl das Wort. Er führte u. a. aus: Im strahlenden Mittel punkt der Revolution stehe das Gleichschaltungsgesetz. Das Gesetz habe die Form gegeben für etwas, was innerlich im deutschen Volke schon lange vorhanden gewesen sei. Diejenigen, die heute das Ruder im Reich und im Staat in der Hand hätten, wüßten ganz genau, daß man nicht von oben herunter Gesetze schaffen könne, sondern das man von oben herunter nur die Prägung der Gesetzessorm geben könne für etwas, was in Wahrheit und Wirklichkeit im Volke selbst schon Die erste Sitzung des Präsidiums des Reichsstandes des Handwerks. Unsere Aufnahme von der ersten Sitzung des Präsidiums des Reichsstandes des Handwerks in Berlin zeigt (sitzend) von links): Direktor Bökenkamp, Dortmund — Kommissar Zeleny von der Reichsleitung der NSDAP. — Dr. Adrian von Renteln vom Reichskampfbund des gewerblichen Mittelstandes — W. G. Schmidt, Präsident des Neichsver- bandes des deutschen Handwerks. — Stehend von links: Näher, Heidelberg, Präsident der Deutschen Handwerks und Gewerbevereine — Dr. Kentrup, Karlsruhe, Staats kommissar für Handwerk und Gewerbe — Dr. Kuntze, Berlin, 2. Anwalt des Deutschen Genossenschaftsverbandes — W. Magunia, M. d. L.. Präsident der Handwerks kammer, Königsberg — Staatskommissar Renz-Alzey — Dr. Schild, Generalsekretär des Reichsverbandes des deut schen Handwerks — Dr. Teschemacher, Hannover — Dr. Meusch, Hannover, Generalsekretär des Deutschen Hand werks- und Gewerbckammertages. vorhanden sei. Es wäre nicht möglich gewesen, das schaltungsgesetz zu machen, wenn ein Mann aus der Ge schichte Deutschlands gestrichen würde: Adolf Hitler. Dieser Mann habe seit 1919 in leidenschaftlichem Ringen immer wieder den deutschen Menschen gezwungen, dar über nachzudenkcn, daß nicht Berufe, Stände, Klassen und Konfessionsunterschiede das Leben bestimmten, sondern nur das Blut und der Wille für die gesamte Nation. Es genüge nicht, daß 17 Millionen hinter der Be wegung stünden, sondern es müsse die Stunde kommen, in der 100 Millionen Deutsche, alles, was deutsches Blut in seinen Adern fühle, dasselbe wollte: Nichts sür sich, sondern alles für Deutschland! 14 Jahre habe man Geld, Besitz, Stand und Rang für alles gehalten und dabei über Blut und Rasse hinweg gesehen. Die Nation sei dabei vor die Hunde ge gangen. Die nationalsozialistische Bewegung sei nichts anderes, als die Besinnung auf den gesunden Menschen verstand. Auf das neue Bodenrecht eingehend, erklärte der Minister: Revolutionen sind meist vom Boden recht ausgegangen. Es mutz uns gelingen, dem Urstande des Bodenbebauers, dem Bauern, sein Recht zu ver schaffen (Beifall). Das mutz notwendig die Pflicht dieser Revolution sein. Blut und Boden sind miteinander ver bunden, und sie sollen auch unaufhörlich wieder mitein ander verknüpft werden (Erneuter Beifall) Der Bauer soll nicht mehr der entrechtete Mensch in Deutschland sein, sondern der Mann, von dem der wahre Adel, der Adel der Arbeit für das Vaterland, ausgeht. So wird dieser erste Schritt der Revolution nach An nahme dieses Gesetzes vollendet sein (Beifall). Die Sehnsucht der Millionen und aber Millionen von Deutschen nach innerer Einheit, so schloß der Minister, soll uns zu dem Recht führen, das nur wirk lich werden kann durch unser Tun und Lassen. Unser Tun und Lassen aber soll bestimmt sein aus dem einen Klang in unserem Blute: Hin zu einander! Deutschland, Deutschland über alles! (Lebhafter Beifall.) Der Reichskommissar für die Gleichschaltung in der Justiz und bayrische Justizminister, Dr. Frank, Führer des Bundes Nationalsozialistischer deutscher Juristen, erklärte ausdrücklich, daß das deutsche Recht eine national sozialistische Angelegenheit sei, und daß das deutsche Recht geführt werde ausschließlich von den Machtexponenten dieser Bewegung. Spätestens Ende dieses Monats werde cs in ganz Deutschland nur eine große juristische Orga nisation geben, den Nationalsozialistischen Juristenbund. Demjenigen, der sich noch nicht dazu bekannt habe, werde eine allerletzte Möglichkeit zu freier Willcnsentschlietzung gegeben. Geschehe das nicht, werde ohne jede Schonung dasselbe Verfahren angewandt werden wie bei den Gewerkschaften. Niemals werde der Bund Nationalsozialistischer Juristen von der Forderung ablassen, daß alle Juden rest los aus jeder Form des Rechtslebens heraus müssen. (Stürmischer Beifall.) Die Strafrechtsreform würde baldigst in Angriff genommen werden, ebenso dis Reform des Zivilprozesses. Noch im Lause der nächsten Woche werde eine umfang reiche Novelle zum Strafgesetzbuch vom Rcichskabinctt an genommen werden, in der alle ersten und dringenden Wünsche befriedigt werden sollen, wie die Verschärfung der Strafen ans dem Gebiete der Untreue, der Korruption unv der Tierquälerei, die Beseitigung der Strafbarkeit studen tischer Mensuren usw. Der Staat sei nicht gewillt, die Humanitätsdufelci vergangener Epochen fortzusctzen. Der Verbrecher werde so gejagt werden, daß er das Zittern vor dem Staat lerne. Aus dem deutschen Volke solle wieder ei» Herrenvolk werden. Als Gegenstück zur „Front der deutschen Arbeit*' werde die „Front des deutschen Rechtes" gebildet, die eben-- falls den Führer bitten werde, die Schirmherrschaft zn übernehmen. Auch das Programm der Vereinheit lichung des Rechtswillens mit dem Öster reichs werde von keiner Macht der Welt gebrochen wer den können (Beifall). Dr. Frank betonte» daß er nach Wien fahren Werde, ob man es wolle oder nicht. Er besuche ja nicht die österreichische Regierung, sondern das österreichische Volk, um den Gedanken des Rechts auf einem der deutschen Punkte der Welt, auf dem Boden der uns allen heilige» Stadt Wien zum Ausdruck zu bringen. HStürm. lang-, anhaltender Beifall.) Ferner sprachen der Dekan der juristischen Fakultät de« Berliner Universität, Geheimrat Hehmaun, der stellver tretende Vorsitzende im Präsidium der preußischen An-i waltskammer, Graf von der Goltz, und Ministerialdirektor! Dr. Freisler. )as prociuü« kst sick mit ke^it llöckzten ^nrprücken cler sn- rädert (He m ilirer rette nur wertvolle lzulgsrizc^e ^el-Iskslce ru versr^reÄM» MlEIL §P0IN M t^lit neuen Viictern: „kutimreiclis ksknen der elts«