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mehr fordern, muh der Reisende einen Auslandspaß mit sich führen. Ausnahmen sind nur im kleinen Grenzverkehr nachgelassen. „Für uns gibt es keine Wohnungsnot mehr." Die Nachrich tenstelle in der Staatskanzlei schreibt uns: Anter diesem Titel ver sendet der Eigenheim-Baubund e. G. m. b. H., Leipzig, Wind- mühlenstraße 56, ein Werbeblatt und erregt damit Hoffnungen und Erwartungen, die bei näherer Prüfung sich als völlig un haltbar erweisen. Nach dem Muster so vieler wilder Sparorgani- sativnen will der „Eibau" Sparbeträge sammeln und verspricht damit die Finanzierung des Wohnungsbaues. Nicht genug damit, ist ein Arbeitsprogramm aufgestellt, das auch noch die Beschaffung von Hausrat und Unterstützung in Todesfällen vorsieht. Wenn auch die Aufnahme von Mietzinssteuer-Hypotheken für die Er richtung von Wohnungsbauten ins Auge gefaßt ist, so erweckt doch das Werbeblatt den Anschein, als ob hier vollkommen neue Wege für den Wohnungsbau beschritten werden sollten und könnten. Wenn schon andere Sparorganisationen mit großem Mißtrauen betrachtet worden sind und genauere Nachprüfung die Haltlosigkeit ihrer Versprechungen ergeben hat, so muß in diesem vorliegenden Fall dringend gewarnt werden, sich diesem Unternehmen anzuschließen, damit nicht Hoffnungen enttäuscht werden und mühsam geopferte Sparpfennige verloren gehen. Geben» der Vögel! Daß unsere gefiederten Gäste in Wald und Feld die besten Schützer gegen die Schädlinge unserer Fluren sind, ist genügend bekannt. Leider wird beobachtet, daß in unserer Vogelwelt ein Rückgang zu verzeichnen ist, was in dem Mangel verschiedener Lebensbedingungen liegt. Dazu gehört vor allem die Abnahme der Bestände an Busch und Wald und besonders des dichten Unterholzes. Deshalb ist dringend zu wünschen, baß über all an Hängen, die für Ackerland ungeeignet sind, Sträucher und Büsche angepflanzt werden, wo die Vögel Nistgelegenheiten fin den können. Die aufgewendeten 'Kosten werden reichlich belohnt, da die waldverderbenden Schädlinge bald verschwinden und unsere Obstanlagen verschont bleiben. Da bald der Winter naht, ist es nötig, jetzt schon die Standvögebdurch mäßiges Futterstreuen an trockenen Stellen an bestimmte Orte zu gewöhnen, daß sie bei eintretender Kälte sofort ihren Hunger zu stillen wissen. Täglich stellen sich schon bittende Gäste der Meißen ein, und es ist eine Lust, zu sehen, wie sie bald andere Freunde bringen. Die Schlachtungen im dritten Vierteljahr 1926. Nach dem vorläufigen Ergebnis der im Statistischen Landesamt bearbeiteten Statistik der Schlachtvieh- und Fleischbeschau sind im Freistaat Sachsen im dritten Vierteljahr 1926 der amtlichen Fleischbeschau unterzogen worden: 2794 (2460) Pferde, 6215 (7788) Ochsen, 11783 (13 048) Bullen, 37 954 (34 365) Kühe, 5161 (6248) Iungrinber, 114 086 (111970) Kälber, 255 209 <250886) Schweine, 50 168 (57 826)-Schafe und 2872 <4512) Ziegen. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die im dritten Viertel jahr 1925 gezahlten Schlachtungen. Demnach betrug die Zunahme der in der Zeit vom 1. «Juli bis 30. September 1926 erfolgten Schlachtungen gegenüber den Schlachtungen im gleichen Zeit abschnitt des Vorjahres bei den Pferden 16,6: Kühen 10,4; Käl bern 1L und Schweinen 1,7 v. H., während die Schlachtungen bei den Ockfen um 20,2; Bullen um 9,7; Iungrindern um 17,4; Schafen um 13,2 und Ziegen um 36,4 v. H. in dieser Zeit zurück gegangen sind. Neue Fünszigpfennigstücke. Wie die Berliner Blätter hören, wird in den zuständigen Kreisen des Reichsfinanzministeriums die Ausgabe von neuen Fünfzigpfennigstücken erwogen. Die zur zeit im Umlauf befindlichen Fünszigpfennigstücke sind in umfang reichen Mengen gefälscht worden, und die Fälschungen sind zum großen Teile ausgezeichnet gelungen. Erst kürzlich wurde in Magdeburg eine Zalschmünzerbande verhaftet, die Fünfzigpfennig stücke herstellte und in den Verkehr brachte. Es wird beabsichtigt, neue Fünfzigpsenmgstücke prägen zu lasten, deren Nachahmung erheblich schwieriger sein dürfte. Keine stark rieche irden Mittel bei Behandlung kranker Tiere. Es ist wiederholt scstg-ftellt worden, daß Landwirte kranken Tieren, insbesondere solchen, die an Aufblähung leiden, vor der Schlachtung Petroleum eingeben. Wie dir Pressestelle der Land- wirtschaftskammer mitteilt, ist eine derartige Behandlung falsch und zwecklos; zudem muß bas Fleisch dieser Tiere als genuß- untauglich verworfen werden. Auch erwächst der Anstalt für staat liche Schlachtviehverficherung hierdurch ein unnötiger Schaden. Ls ist deshalb beschlosten worden, künftighin in solchen Fällen zu prüfen, ob eine Entschädigung ganz oder teilweise abzulehnen ist. rc,»Wohlfahrtsbriefmarken. Ab 1. Dezember ge- Borjahren Wohlfahrtsbriefmarken zugunsten bis ?nm 'A zur Ausgabe. Die Marken werden werden den Postanstalten verkauft werden. Die postalische Gültigkeit der Marken erlischt am 30- ssUM 1.E7. ^. er Ertrag der Marken, die in Werten von 5, 10, 25 und 50 Pfennig zum doppelten Nennwert ver kauft werden, ist wieder zur Linderung der Not im ganzen Reiche bestimmt. > Nützet die heimischen Quellen! Wenn in anderen Ländern der Obstgenuß bei weitem verbreiteter ist als bei uns in Deutschland, so ist das erklärlich dadurch, daß das Volk den gesundheitlichen Wert des Obstes für den Menschen erkannt hat. Amerika vor allem ist das Land des Obstgenusses. Zu jeder Mahlzeit wird Obst gereicht, und die dort so beliebten zahlreichen Eissorten und -getrünkr sind fast alle mit Früchten zubereitet. Wenn man tue Speisekarte eines Amcrikadampfers sieht, bekommt mau wie häufig und in welcher Fülle und Vielseitigkeit dort das Obst auf der Tafel erscheint. Der allererste Gang beim Frühstück besteht aus Orangen, Ba- Ntmen, Zeit gerade bietet, stets auch verschiedenes Kompott, Rha barber, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen usw. Zweites Frühstück und Mittagessen schließen mit reichgefüllten Fruchischalen, auch zu den vorhergehenden Speisen wird vielfach Obst verwendet, es gibt Fruchtsalate, geriebene Nüsse, Kuchen und Pasteten mit Obstfüllung usw. Von einer solchen Wertschätzung des Obstes ist das deutsch; Volk leider noch weit entfernt und ganz besonders da wo es sich um den Verbrauch heimischen Obstes handelt. - Man weiß heute in einheimischen Erzeugerkreisen nich! mehr, was man auf der heimischen Scholle anbauen soll ob auch nur der Arbeitslohn herausgeschlagen werden kann. Nach einem Bericht des Handelsamtes war Deutsch, land der drittbeste Apfelkunde der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1925, obwohl 157 000 Kisten und 27 000 Faß weniger eingeführt wurden als 1924. Ziehj man diese gewaltigen Einfuhrmengen — übrigens nur ein Bruchteil der gefamten Obst- und Gemüseeinfuhr — in Betracht, so muß man zu der Einsicht kommen, daß die der zeitigen Verhältnisse zum Rum des deutschen Gartenbaues führen müssen. Nur wenn nach dieser Richtung hin Ver nunft und Einsicht wiederkehren, werden unsere Verhält nisse wieder besser und die Arbeitslosigkeit geringer. Dar um: Nützet die heimischen Quellen! Grumbach. (O ktob e rg es ch äftsb e r i cht d e r G i r o- kasse.) Der Umsatz der Girokasse betrug im Berichtsmonat 62666,71 Reichsmark. Derselbe setzt sich zusammen aus 213 Einnahmeposten mit 34 574,20 Reichsmark und 216 Ausgabe posten mit 28 092,51 Reichsmark. Das Einlrgerguthaben ist auf 30 322,73 Reichsmark angewachsen. An Gesamtumsatz wurden in diesem Jähre bis mit Oktober 692 766I2 Reichsmark erzielt. Er gliedert sich in 351673,72 Reichsmark Einnahme und 34'1092,50 Reichsmark Ausgabe. An Kunden zählt die Kaffe 177 Private und 5 öffentliche Kaffen. Im vorigen Jahre hatte die j Kaffe bis zum Oktober nur einen Gesamtumsatz von 379158,05 Reichsmark mit 190 516,07 Reichsmark Einnahme u. 188 644,98 Reichsmark Ausgabe auszuweisen. Die Gesamteinlegerguthaben beliefen sich damals auf 1'5 998,19 Reichsmark. Die Kaffe zählte 120 private Kunde und 5 öffentliche Kaffen. Es ist also in unse rer Gemeinde erfreulicherweise ein starker Anflug der Spartätigkeit wahrzunehmen. Er möge allen ein Ansporn sein, sowohl dem jenigen, der sich bereits am Giroverkehr beteiligte, als auch dem jenigen, der bis heute noch abseits gestanden hat. Kaufbach. (Erfolgreicher Gepl ü ge lz ü ch t e r.) Auf der 60. Jubiläums-Geflügel-Ausstellung des 1. Dresdner Geflügelzüchtervereins vom 6. bis 9. November in sämtlichen Räumen des Städtischen Ausstellungspalastes erhielt Herr Arno F a u st aus weiße Pommersche Gänse Ehrenpreis, zwei erste und zwei dritte Preise. Braunsdorf. Für die am Sonntag hier im Niederen Gast hofe stattfindende Gemeindeverordnetenwahl ist die Wahlzeit auf 10 Uhr vormittags bis nachmittags 5 Uhr festgesetzt. Fünf Vor schlagslisten sind eingereicht und zugelaffen worden. Und zwar eine Liste der Sozialdemokratischen Partei, eine Liste des Haus- besitzervereins, eine Liste der Hausbesitzer, eine parteiloseListe und endlich eine Liste der Kommunisten. Als Spitzenkandidaten enthält Liste 1 folgende Namen: Thiersch, Max; Schmidt, Arthur; Heinze, Karl. Liste 2: Münch, Emil; Tamm, Bruno; Haßpacher, Richard. Liste 6: Kleber, Clemens; Starke Otto; Freudmann, Bruno. Liste 4: Hamann, Gustav; Haßpacher, Ernst; Erfurt, Paul. Liste 5: Ponesky, Richard; Thiersch, Rudolf; Erfurt, Edgar. Zu wählen sind zusammen 11 Gemeindeverordnete. Listenverbindung hüben beantragt die Listen 1 mit 5, sowie die Listen 2 mit 4, d. h. die Sozialdemokraten mit den Kommunisten und der Hausbe sitzerverein mit den — Parteilosen. Wahlberechtigt sind in hie siger Gemeinde zirka 560 Wähler. Zur Landtagswahl am 61. Oktober machten 82 Prozent von ihrem Wahlrecht 'Gebrauch. Höffen wir, daß dieser Prozentsatz am 14. November mindestens erhalten bleibt und nicht geringer wird. Vereinskalender. Stenographen-Verein „Gabelsberger" Wilsdruff. 16. No vember abends 8 Uhr im „Adler" 28. Stiftungsfest. Wetterbericht. Zunehmende Bewölkung. Verbreitet neblig. Im späteren Verlaufe, besonders in Westsachsen und im Erzgebirge Nieder schläge nicht ausgeschloffen. Tagsüber mild. Vorwiegend schwache Luftbewegung. - Sachsen uns Nachbarschaft ! Saatenstand im Freistaat Sachsen Anfang November 1926. (Mitgeteilt vom Statistischen Lande samt.) Dresden, 10. November. Im Monat Oktober zeigte die Witterung vermehrte Neigung zu Niederschlägen. In höheren Lagen brachte der 18. Qktobr den ersten Schneefall und Frost wetter, das fast bis zum Ende des Monats anhielt. Die Hack fruchternte ist in der Hauptsache beendet. 8n manchen Gegenden, in denen anhaltende Regelfälle die Erntearbeiten hinderten, sind noch Rüben und vereinzelt auch Kartoffeln zu bergen. Bcfvnders die 'Zuckerrübenernte ist an einigen Stellen zurückgeblieben. In Lagen waren Futterrüben und Strunkkraut teilweise ein- geschneit worden. Der Ertrag der Spätkartoffeln bestätigte die Nachrichten über den recht ungünstigen Ausfall der diesjähri gen Kartoffelernte. In nassen Lagen und auf undrainierten Fel dern ergaben sich völlige Mißernten. Der Ausfall der Rübenernte kann im allgemeinen besser beurteilt werden. Der Stoppelklee steht befriedigend, soweit er nicht infolge Lagerns der Ueberfrucht kahle Stellen aufweist. Herbstfutter ist meist noch reichlich vorhanden. Auf den Wiesen sind die durch Ueberschwemmungen angerichteten Schäden teilweise noch nicht völlig behoben. Häufig haben auch die starken Niederschläge dieses Jahres eine Verschlechterung der Wiefennarbe verursacht, da sie das Aufkommen von Sauergräsern begünstigten. Die Bestellung der Wintersaaten erfolgte vielfach später, als zu wünschen war. Infolge der nassen Witterung ist sie besonders auf den Hackfruchtschlägen noch im Rückstände. In höheren Lagen hatten Schnee und Frost die Bestellungsarbeiten unterbrochen. Kühles Wetter hat die Saaten in ihrer Entwicklung aufgehalten. Winlerweiren ist bisweilen noch nicht aufgegangen. Der Aus gang des Winterroagcns ist oft mangelhaft, Saatgut von schlechter Keimfähigkeit und ungünstige Bodenverhältnisse bewirken einen dünnen Stand. Hinzu kommen Schäden durch Fusarium und vor allem durch Schneckenfraß, die im ganzen Lande austreten und bisweilen so umfangreich waren, daß eine Neubestellung vor genommen werden mußte. An manchen Stellen schädigten Mäuse den Stoppelklee und Krähen die junge 'Saat. Die Felder sind infolge der nassen Witterung des Jahres ost durch Quecken und Ampferarten erheb lich verunkrautet. Das Statistische Amt berechnete sür das Land folgende Durchschnittsnoten <dabei bezeichnet die Nr. 1 einen sehr guten, 2 einen guten, 3 einen mittleren, 4 einen geringen und 5 einen sehr geringen Stand): Winterweizen 2,6 (2,6); Winterroggen 2,8 <2,6); Wintergerste 2,4 (2,4); Raps 2,4 <2,3); Klee 2,4 <3,0); Luzerne 2,4 (2,60; Be-(Ent-)wäfferungswiesen 2,5 (2,7) und andere Wiesen 2H <2,7). Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf den Anfang November 1925. Dresden. (Prinz Johann Georg Besitzer der Villa Kaufmann.) Gestern erfolgte vor dem Amtsgericht Dresden der Zuspruch der Wiener Straße 26 gelegenen Billa des ehemaligen Generalkonsuls Wilhelm Kaufmann an den Prinzen Johann Georg auf das seinerzeit abgegebene Höchstgebot von 203 000 Mark zuzüglich der aus dem Grundstück ruhenden Renten und sonstigen im Versteigerungstermine genannten Verbindlich keiten. Pirna. (Eine radelnde Hochzeitsgesell schaft.) Am Sonntag nachmittag bewegte sich ein eigenartiger Hochzeitszug aus dem Stadtetil Copitz nach Pirna. Der Bräuti gam in Gehrock und mit Zylinder, die Braut in festlichem Weiß, mit Schleier und Myrtenkranz radelten mit den Hochzeitsgästen zur kirchlichen Trauung nach Pirna. Der Zug erregte überall Aufsehen. Lößnitz. (U e b e rf a h r e n.) Am Sonntag abend wurde von dem von Aue kommenden, in Chemnitz um 6,47 Ahr ein- treffenden Personenzug auf der Station Lößnitz, Unterer Bahn hof, der 63jährige Postaudhelfer Emil Neukirchner überfahren und sofort getötet. Meschwitz. (Fabrikbran d.) Die Ehringsche Maschinen fabrik, die seit fast einem Jahre stilliegt, ist abgebrannt. Ein wahrer Sprühregen von Funken trieb in das Dorf hinein. Weit hin flogen bei dem herrschenden Sturm die brennenden Pappstücke des Daches. Mit vieler Mühe konnte das angrenzende Gebäude der Firma Imack gerettet werden. Es wird Brandstiftung ver mutet, da an allen vier Ecken zu gleicher Zeit Feuer ausbrach. Verbrannt sind ein Auto, Maschinen und vieles andere. Sehma. (75 Kandidaten sür die Gemeinde verordnetenwahl.) Für die Gemeindeverordnetenwahlen sind sechs Vorschlagslisten mit 7b Kandidaten eingereicht wor den. Es sind aber nur 19 Gemeindeverordneten zu wählen. Rötha. <P o l n i s ch e Mesferhelde n.) In der Sonn abendnacht erstach der polnische 24jährige Rittergutsarbriter Gur« seinen Landsmann Stromak im Streite mit einem Taschenmesser. Der Mörder wurde auf der Flucht ergriffen und dem Amtsgericht Rötha zugeführt. Wolkenburg. (Scheunenbrand.) Die erst im vorigen Jahre abgebrannte Rittergutsscheune wurde erneut ein Raub der Flammen. Der Schaden an Getreide und Maschinen ist be deutend. Die Lntstehungsursache ist noch ungeklärt. Rochlitz. Schwer verbrüht hat sich am Freitag eine Schülerin der Landwirtschaftlichen Haushaltungsschule. Sie mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und wurde schwer verletzt in ihr Ouartier gebracht. Auerbach i. V. (Die Einreichung der Wahl- Vorschläge verpaßt!) Ein Wahlkuriosum hat sich schon vor den Gemeinderatswahlen in einigen vogtländischen Orten herausgebildet. Die Gemeinden Friedrichsgrün, Pechtelsgrün, Abhorn und Siehdichsür haben den Termin zur Einreichung der Wahlvorschläge verpaßt. Dieses Mißgeschick ist aber, wie es heißt, durchaus kein Beweis für süßen Frieden und holde Ein tracht innerhalb der Gemeinden. Im Gegenteil. Man war auss höchste überrascht, als es keine Möglichkeit mehr gab, die Vergeß lichkeit der Gemeindeväter zu korrigieren, und hat nun, um das letzte Mittel nicht unversucht zu lassen, einen Antrag beim Bezirks ausschuß der Amtshauptmannschaft Auerbach eingebracht. Man forderte eine Ausnahmebewilligung von den Bestimmungen in 8 25 der Gemeindewahlordnung, betreffend Einreichung von Wahlvorschlägen, und beantragte Verlängerung der Einreichungs frist. Und die Amtshauptmannschäft tat, was sie tun konnte: sie gab den Antrag befürwortend an das Ministerium des Innern weiter, wo man hoffentlich ein Einsehen haben wird, damit man in den betreffenden Gemeinden am Sonntag wie allerwärts die Stimme abgeben kann. Grimma. (Tod imAmt e.) Abermals hat einen Pfarrer der Tod in der Ausübung seiner dienstlichen Tätigkeit ereilt. Der 56jährige Pfarrer Klcholz in Polenz-Ammelshain ist ohne vorherige Erkrankung während einer Kirchenvorstandssitzung ver schieden. Er hat als Pfarrer in Friedrichsgrün und Hildenfels, seit 1910 in Polenz-Ammelshain gewirkt. Seidenberg. (Der Lan d st r e i ch e r m i tdemBubl - k o p f.) Von der hiesigen Strafkammer wurde der avbeits- rind wohnungslose Arbeiter Schwedler zu sechs Wochen Haft und Ueberweisung an die Landespolizeibehörde verurteilt. Der An geklagte hatte sich in Damenkleidung mit Bubikopf und Spangen schuhen in der hiesigen Gegend bettelnd umhergetrieden und viel fach Anlaß zu öffentlichem Aergernis gegeben. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 11. November Äh Wertklassen Goldmark u fürLebendgew 6 5. Ochse«. 2) Vollfleisch, ausgemästete höchsten Schlachtwertes 1. junge 2. ältere b) sonstige vollflctschige 1. junge 2. ältere - . , c) fleischige - - - ausl. Tiere 2 g. Bwllen. 2) jüngere vollfleischige ausgc- mästete höchsten Schlachtwertes .... d) sonstige vollfleischige oder ausgemästete . . c) fleischige ä) Gering genährte 10 L. Kühe, 3) jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwcrtes d) sonstige vollfleischige oder ausgemästete . . c) fleischige 6) gering genährte v- Färsen (Kalbinnen). 3) vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes . . d) sonstige fleischige 6. Fresser. Mäßig genährtes Jungvieh . . 583 >1. Kälber. 3) Doppellender b. Mast . . . b) beste Mast- und Saugkälber .... .80-84 (182) c) mittlere Mast- und Saugkälber .... 73 -78 (126) ä) geringe Kälber 64—68 (120) e) geringste Kälber 17 III. Schafe. 3) Beste Mastlämmer und jüngere Masthammel 1. Weidenmast 2. Stallmast d) mittl. Mastlämmer, ältere Masthammel und gutgenährtc Schafe c) fleischiges Schafvich <j) gering genährte Schafe und Lämmer . . 322 IV. Schweine. 3) Fettschweine über 300 81—83 (102) d) vollfleisch. Schweine von 240 300 . . .79 -80 (I02> c) vollfleisch. Schweine von 200-240 . . . 76-78 102) ci) vollfleisch. Schweine von 160-200 . . .74-76 (102) e) fleischige Schweine von 120—160 . . . f) fleischige Schweine unter 120 Pfd. x) Sauen Ueberstand: 4 Ochsen, 2 Bullen, 2 Kühe. — Geschäftsgang: Kälber gut, Schweine mittel. Die Preise sind Marktpreise für nüchrern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels, Markt- und Ver kaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich also wesentlich über die Stallpreise.