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Spiet and Sport. 8p. Vor dem Ende des Sechstagerennens. Als heiß« Favoriten gelten Wambst—Lacquehay, die zuletzt in de« Jagden dominierten. Sie wurden allerdings sehr statt von Aerts—van Hevel und Marcillac unterstützt. Das Feld verlor gegen sie wieder mehrere Runden. Das Ren, neu zeigt folgenden Stand: Wambst—Lacquehay; eint Runde zurück: Junge—Marcillac; drei Runden zurück! Aerts—van Hevel; sechs Runden zurück: Knappe—Rieger; Tietz—Koch; sieben Runden zurück: Huschke—Tonani: zehn Runden zurück: Gottfried—Nebe. 8p. Dübbers, Domgörgen und Müller kämpften in Ber lin, wo Dübbers einen Punktsieg gegen Altner errang, Domgörgen gegen Volkmar unentschieden kämpfte, Müllet gegen Panne nach Punkten erfolgreich blieb. 8p. Um Vierkvtters „Goldenes Band". Der Vorsitzend; des Deutschen Schwimmverbandes, Dr. Geisow, halft Vierkötter verboten, das „Goldene Band", das der Ver ein Deutsche Sportpresse für besondere Leistungen aus sportlichem Gebiet Dr. Peltzer und dem Jockei Otto Schmidt auf dem Sportpressefest verliehen und auch dem bei dieser Veranstaltung nicht anwesenden Vierkötter für die Überquerung des Kanals zuerkannt hatte, anzunchmen Hierin sei auch der Grund für Vierkötters Nichtanwesen heit beim Sportpressefest in Berlin zu suchen. Das Verbol hat den Grund, daß der Vorsitzende des Schwimmver bandes es nicht für zulässig hält, einen Amateur in di« gleiche Linie mit einem Berufssportler, hier dem Jockei Otto Schmidt, zu stellen. 8p. Einen neuen Weltrekord im Gewichtheben hat der Würzburger Zinner im Reißen beidarmig der Mittel- gewichtsklasse mit 107,5 Kilogramm aufgestellt. Aus dem Genchtssaal. - Drei Jahre Gefängnis wegen versuchter Spionage. Vom Schöffengericht in Hirschberg wurde der Reisende Eduard Selbitka aus der Tschechoslowakei zu drei Jahren G e - langnis verurteilt. Selbitka war unter falschem Namen uver die Grenze gekommen und hatte versucht, Spionage zu treiben. Hierbei war er jedoch sestgenommen worden. -Z/pe' politische Prcsscprozesse in Genf. In der nächsten Zbü stehen ui G e n s zwei Presscprozesse bevor, die nicht ohne polnisches Jntereße sein durften. Der Verwaltungsrat des „Journal de Geneve" teilt mit, daß er beschlossen habe, gegen die „Berner Tagwacht" eine Klage einzureichen, weil diese die Behauptung eines anonymen Mannes wiedergegeben habe, nach der das „Journal de Geneve" während des Weltkrieges ! vom französischen Komitee für die Beeinflussung der aus- wärtigen Presse die Gestellung und Bezahlung von 30 008 Exemplaren des „Journal de Geneve" pro Tag angenommen habe. In gleicher Weise teilt die „Gazette de Lausanne" mit, daß auch sie bei dem Gericht gegen die „Berner Tagwacht" vorzugehen beabsichtige in Anbetracht einer von diesem Blatte gebrachten gleichlautenden Notiz über die Unterstützung der „Gazette de Lausanne" durch das genannte Pariser Komitee. Beleidigungsprozeß Faulhaber—Huppertz. Vor dem Hamburger Landgericht begann die Berufungsverhand lung in dem Prozeß gegen den Herausgeber der früheren Ham burger Wochenschrift Vaterland, Reiner Huppertz, wegen Be leidigung des Kardinals von Faulhaber in München. Huppertz^ hatte seinerzeit in seiner Wochenschrift unter der Überschrift „Landesverrat der Kardinale" Beschuldigungen gegen den in- zrvlsche» verstorbenen Kardinal von Hartmann in Köln UNÜ den Kardinal von Faulhaber in München erhoben. Hl eurer Instanz war Huppertz freigesprochen worden, wogegen Privat klager und Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hatten. In der Gerichtsverhandlung stützte der Angeklagte sich vor allem aus Ludendorfs, der nichts aussagen kann, der aber „die Über zeugung hatte, daß der wichtige Schritt des Umfalles von Kahr nur mit Wissen des Kardinals Faulhaber geschehen fern konnte". Es gelang dem Angeklagten nicht, seinen Wahrheits beweis durchzuführen. Die Kleine Strafkammer erkannte gegen Huppertz nach Z 185/6 auf eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten und Veröffentlichung des Urteils in Ham burger und Münchener Zeitungen. , Geldstrafe statt Gefängnis für Landesschulrat Stölzel. Das braunschweigische Staatsministerium hat die gegen den Landes-, schulrat Stölzel im Sommer d. Js. in der Berufungsinstanz s verhängte Gefägnisstrafe von einem Mona« im Gnadenwege / in eine Geldbuhe von 100 Mark umgewandelt. Die Ver- l urtcilung Stölzels war bekanntlich erfolgt, Weil dieser in 1 einigen Fällen auf Dienstreisen die dritte Wagenkkasse benutzt, l jedoch hierfür die zweite Klasse liquidiert hatte. 1 ÜM»WWWL - Neue» >ur «Iler Vrlt Neue Branntwcinschicbungen. Die Verwertungs stelle der Reichsmonopolverwaltung für Branntwein in Neu-Isenburg bei Frankfurt a. M. hat umfangreiche Spritschiebungen aufgedeckt. Ein Lackfabrikant, der Sprit ;u gewerblichen Zwecken bezog, hat den größten Teil da- wn an einen Drogisten in Frankfurt weiterverkauft. Verhaftung schweizerischer Eisenbahner in Couch». Die italienische Polizei hat vier schweizerische Eisenbahner, die einen freien Tag in Como verbrachten, festgenommen. Zwei von ihnen sind sofort wieder freigelassen, die beiden anderen jedoch noch in Haft behalten worden, weil sie ihre Militärmesser t?) bei sich trugen, was in Italien ver boten ist. Der schweizerische Bundesrat hat den schweize rischen Gesandten in Nom beauftragt, beim italienischen Ministerium des Äußeren wegen dieser Angelegenheit vorstellig zu werden. Zug- und Autozusammenstoß — 9 Tote und 25 Verletzte. Wie aus Houston in Texas ge meldet wird, stieß ein Eisenbahnzug mit einem Auto zu sammen, wobei 9 Personen ums Leben gekommen und 25 schwer verletzt worden sind. Ein Schmugglerschiff aus dem Rhein. Seit längerer Zeit hatte die deutsche Zollbehörde die Besatzung des Dampfers „Stinnes 73", der auf dem Rhein den Verkehr zwischen Straßburg und Deutschland versieht, im Verdacht, Schmuggelware mit sich zu führen. Eine dieser Tage in Maxau vorgenommene Untersuchung des Schiffes förderte eine Menge Sekt und viel Likör zutage, die in Straßburg aufgegeben waren und nach Deutschland eingeschmuggelt > werden sollten. Das Schiff sowie die Schmuggelwaren - wurden sofort beschlagnahmt. Wie verlautet, soll das - Schiff seit 1921 den Schmuggel betrieben haben. Bluttat bei einer Zwangseinquarticrung. In Esperstedt wurde der Polizeibetriebsassistent Neitzel aus Stedten, der bei dem Landwirt Schmidt eine Woy- nungszwangseinquartierung vornehmen wollte, bei seinem Weggang auf der Straße hinterrücks von Schmidt mit einem Jagdgewehr erschossen. Schmidt, der nach der Tat flüchtete, wurde kurz darauf bei Querfurt verhaftet. Das Hochwasser der Maas. Die Maas ist um einen Meter gestiegen; das Wasser steigt weiter an. Der Fluß dringt in das Überschwemmungsgebiet ein. An vielen Stellen ist der direkte Verkehr unterbrochen. Man hofft, daß die Überschwemmung diesmal nicht den Stand vom Januar dieses Jahres erreichen wird. Zwischenfall in Dublin. „Daily Telegraph" meldet' aus Dublin, dort seien etwa 30 mit Revolvern bewaffnete Männer in das Hauptquartier der Vereinigung ehemaliger britischer Soldaten eingedrungen, hätten eine britische Fahne mitgenommen und die Räume unter Zurücklassung einer Stinkbombe wieder verlassen. ' Acht Verhaftungen wegen Spionage in Prag. Die Polizeidirektion inPrag hat den in der lithographischen Abteilung eines Militäramtes beschäftigten Invaliden Joseph Simunek verhaftet, der militärische Dokumente entwendet und einem Mitgliede der Vertretung eines fremden Staates verkauft hat. Infolge seines Geständ nisses wurden als Mitschuldige sieben Personen, darunter stil, der Schönheit und Zweckmäßigkeit zu vereinen such! und ganz einfache Linienführung bevorzugt. die Frau eines kommunistischen Redakteurs und ein russi scher Student, verhaftet. Vulkanausbruch in San Salvador. Ein Strom flüssiger Lava, der 400 Aards breit ist, ist von dem Vulkan Jzalco in der Landschaft Matazana heruntergeströmt und hat sich über ein weites Gebiet ausgebreitet. 57 Per sonen fanden den Tod. Die Einwohner der an grenzenden Dörfer fliehen aus Angst vor einer Erneuerung des Vulkanausbruchs. ' — Lunte Tageschronik. Berlin. Kammersänger Joseph Schwarz ist an den Folgen eines chronischen Nierenleidens im 46. Lebensjahre gestorben. Darmstadt. Nahe bei Griesheim in Hessen sand man die Frau eines Fabrikarbeiters mit ihrem sechsjährigen Kinde als zerstückelte Leichen auf den Schienen. Es ist noch nicht fest gestellt, ob Unglücksfall oder Selbstmord vorliegt. Paris. Nach einer Meldung aus Houston sind bei einem Zusammenstoß zwischen einem Eisenbahnzug und einem Omnibus neun Personen getötet und 25 schwer verletzt worden. London. Ein Militärflugzeug ist bei Farnborough ab- zestürzt. Die beiden Insassen sind tot. Kongresse und Versammlungen. Die Tagung der Arktisforscher in Berlin. Die „Jnter- , nationale Studiengesellschaft zur Erforschung der Arktis mit ' dem Luftschiff E. V." hält in Berlin ihre erste ordentliche Generalversammlung ab. An der Tagung nehmen die her vorragendsten Polarforscher und Wissenschastler aus 18 Län dern teil. Die Eröffnungssitzung sand im Großen Festsaal des Preußischen Landtages statt. Sie wurde eingeleitel durch eine kurze Ansprache des Vorsitzenden, Dr. Frithjof Nanse n. Reichsminister des Innern, Dr. Külz, überbrachte daraus die besten Wünsche des Reichsministcriums und des preußischen Staatsministeriums. Professor Kohlschütter, der Vorsitzende der deutschen Gruppe, gab sodann einen Bericht über die Ent stehung und Entwicklung der Studiengesellschaft, deren bis herige Tätigkeit und geplante Organisation. Der Redner ver-, wies n. a. au? eine Erklärung Dr. Eckeners, dab der Zeppelin-- bau bereit sei, der Studiengesellschaft sein nächstes Luflschipi für die Sludienfahrl über die Arktis zur Verfügung zu stellen.' Nach diesem Bericht sprach Prof. Frithjof Nansen, lebhaft be grüßt, über die wisscuschaftliche Notwendigkeit, Arltisforschung zu treiben, und die Unzulänglichkeit der bisher benutzten For- schungsmitlel. Der Redner erklärte, daß das lenkbare Luft schiff bereits in seinem heutigen Entwicklungsstadium große Vorzüge für die Untersuchung der arktischen Gebiete habe. Sein Aktionsradius umfasse augenblicklich schon die gesamten! unbekannten Gebiete. LkWtl. MeltMchwek KW il. VW. Landwirtschaftliche Arbeitnehmer! Benutzt bei Stellenwechsel nur den öffentlichen ArbeitsnachVeK wurde. Er freue sich uver den Steg der Republikaner, wolle aber keine aktive Rolle mehr spielen. London. Bei dem alljährlich stattfindenden Lord-Mayor- Bankett in der Guildhall begrüßte Baldwin die deutsch-fran zösischen Annäherungsversuche und wies auf den Friedens willen Europas hin. London. Von den in England und Wales gewählten Lordmayors und Mayors sind, dem „Daily Telegraph" zufolge, 169 Konservative, 96 Liberale, 18 Angehörige der Ar beiterpartei, 24 Unabhängige, 2 Sozialisten, 29 gehören kleine ren Gruppen an oder sind parteilos. Newyork. Wie aus Mexiko gemeldet wird, haben die Militärbehörden des Staates Durango alle katholischen Priester in Konzentrationslagern zur Überwachung ge bracht, da sie sich umsturzverdächtig gemacht haben sollen. Buenos Aires. Zu Ehren Dr. Luthers gab Präsident d4 Alvaer ein Frühstück, an dem auch der deutsche Gesandte uni) Vertreter der Deutschen Kolonie teilnahmen. Von Buenos Aires wird sich Dr. Luther im Flugzeug nach Paraguay begeben. Die Gerüchte über eine ernste Erkrankung Dr. Luthers scheinen sich demnach glücklicherweise nicht zu bestätigen. Riesiger Getreide-Eievaior im Atlantic Basin in Brooklyn im Staate Newyork, eir typisches Beispiel für den modernen amerikanischen Bau- 40. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Ja, Tantchen — aber unter einer Bedingung nur kann ich dir das Versprechen geben: du zeigst Werner den Brief nicht — er darf den Inhalt nicht erfahren — vernichte ihn am liebsten ! Sonst — begreifst du denn nicht, Tant chen ?" „Gut, Elisabeth, ich werde Werner nichts sagen!" er widerte die alte Dame nach einiger Ueberlegung. „Es sei denn, daß Ulla zu übermütig wird. Ich werde von dieser Waffe nur im allerdringendsten Fall Gebrauch machen, wenn sie Werner zu sehr quält! Sein Glück beschäftigt mich ja stündlich. Daß er im Punkt seiner Verheiratung so ganz anders gewollt hat als ich, ist der einzige Kum mer, den er mir zugesügt hat, und nun trägt er schwer an der Strafe dafür! Sei du dann sein guter Geist, ich bitte dich innig! Ich weiß, ich verlange viel, dennoch, mein liebes Kind, wage ich es —" Elisabeth hauchte erglühend ein „Ja", und befriedigt lehnte sich die alte Dame zurück. „Wenn du „Ja" sagst, Kind, so ist es wie ein Bibel wort, auf das man sich verlassen kann. Ich danke dir! Gott wird es dir lohnen!" Dann schloß sie müde die Augen mit einem tief befriedigten Ausdruck auf dem lieben Ge sicht, und bald verrieten ihre gleichmäßigen Atemzüge, daß sie eingeschlafen war. Für Elisabeths Feingefühl war das Verlangen der alten Dame sehr quälend gewesen; aber wenn sie ihr damit die innere Ruhe hatte geben können, wollte sie zufrieden sein. Schließlich war es ja ganz gleich; denn an Heiraten dachte sie doch nicht. Ihr Herz hing zu sehr an Werner, als daß noch je ein anderer Mann für sie in Frage kom men konnte! — Am anderen Morgen stand die Rätin so frisch auf und war so heiter wie lange nicht. „Das macht die Freude, Elisabeth, und die habe ich dir zu danken! Nicht wahr, Kind, es war nicht nur eine fromme Lüge, was du mir gestern abend versprochen?" Errötend senkte Elisabeth den Kopf. „Mein liebes Tantchen!" Als Doktor Eckardt gegen Abend seine Mutter besuchte, fand er sie zu seiner angenehmen Ueberraschung von einer seltenen Frische und Heiterkeit. „Ja, mein Junge, Elisabeth hat mir versprochen, noch eine Zeitlang zu bleiben, und darüber freue ich mich so —" „Will sie es wirklich noch? Dann bin ich sehr froh deinet wegen! Wenn du deine Elisabeth hast, bist du ja zu frieden! Wo ist sie?" „Sie ist zum Metzger gegangen, um einzukaufen. Du sollst morgen wieder bei mir essen, ja?" „Selbstverständlich. Mutterle, ich freue mich darauf! Was soll es denn geben?" „Das ist noch unser Geheimnis, mein Junge!" scherzte die alte Dame — „übrigens: welches Kleid zieht Ulla nach Amersdorf an?" Sie war doch neugierig. „Ich habe es noch nicht gesehen — sie läßt sich ein neues dazu arbeiten —" Unwillig schlug die Rätin die Hände über dem Kopf zusammen — „schon wieder? Du verwöhnst deine Frau viel zu sehr sie verdient es gar nicht —" „In diesem Falle ging es nicht anders!" entgegnete er, die letzten Worte der Mutter überhörend. „Ich meine, sie hätte dennoch genug anzuziehen — sie ist sehr anspruchsvoll lasse ihr doch nicht allen Willen! Schau Elisabeth an, wie die ist, so häuslich und sparsam und herzenswarm. „Ja, Elisabeth!" sagt er sinnend mit einem trüben, traurigen Schein im Auge. . „Siehst du, mein Junge, das hättest du alles haben können, wenn du auf deine alte Mutter gehört, die es so gut mit dir gemeint! Glaubst du mir nun endlich?" Er machte eine gequälte Bewegung „Mutter!" Sie faßte nach seiner Hand, sie herzlich drückend. „Sei nicht böse, daß deine alte Mutter dich immer wieder quält! Weil ich gar nicht darüber wegkomme —! Eins will ich dir aber verraten Werner — Elisabeth liebt dich noch immer —" Er wurde verlegen. Kurz und trocken lachte er auf „was Mütter sich doch alles einbilden! Sie denkt nicht an mich Da wurde die alte Dame ganz aufgeregt „denkt nicht an dich —? So —? Warum hat sie denn nicht ge heiratet, obwohl sich ihr verschiedene sehr gute Partien geboten haben? Ich habe es aus ihren Erzählungen und durch meine Fragen heraus gehört — zum Beispiel der Fabrikdirektor in Wilhelmshall, der hätte sie gern ge heiratet aber sie hat nicht gewollt! Warum wohl nicht? Gibt es dir nicht zu denken?" „Mutter, warum erzählst du mir das? Es sind doch nicht unsere Angelegenheiten — —" „Warum ich dir das erzähle —?" beinahe feierlich klang die Stimme der alten Dame —.„damit du weißt, daß Elisabeth immer für dich da ist! Denn der Tag wird kommen, wo du sie einmal nötig haben wirst — —" „Was denkst du dir da zusammen, Mutter —-! Werner war wirklich ein wenig ärgerlich; doch die alte Dame achtete nicht darauf — sie wiederholte nur — „vergiß es nicht! Elisabeth wird immer für dich da sein —" Wider seinen Willen hatten sich die Worte der Mutter in ihm festgehakt. Wie stark und beruhigend es doch klang: „Elisabeth wird immer für dich da sein!" Er mußte in diesen Tagen öfter daran denken. Ob die Mutter wohl recht hatte, daß Elisabeth ihn noch liebte? Ihrem Verhalten merkte er ja nicht das geringste an; ganz unbefangen, schwesterlich, freundschaftlich verkehrte sie mit ihm, lachte, scherzte — doch ein ganz feines, leises Gefühl sagte ihm: „Ja, sie liebt dich noch immer!" Und er wußte selbst gar nicht, wie sehr es ihn doch freute! — Der Frau Rat ging es einige Tage merkwürdig gut. Elisabeth jubelte innerlich auf und umgab die alte Dame mit der ganzen liebenden Fürsorge, deren ihre reiche, warm empfindende Seele nur fähig war. (Fortsetzung folgt.)