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«tl-»bmd flk reibeM«»»« ff,«!,»««»» »S»i»«kT»tt To. Frankenberg 1. Jgd.—Lichtenau 1. Jgd. Nus eigenem Platze erwartet am ersten Sonn tag im neuen Jahre unsere 1. Jugend die gleiche Mannschaft unseres Nachbarn. Durch die Vereinigung der beiden Ortsmannschasten haben die Lichtenauer viel an Spielstarke ge wonnen und dürften unsere Jugendlichen zu weit stärkerem Einsatz zwingen als vorher. Skn- wurf 10.45 Uhr aus der Iahnkampfbahn. Tv. Fraureuth I (Bezirksklasse) —MSB Frankenberg (Bezirkstlasse), Freundschaftsspiel. Einer Einladung des obigen Vereines folgend, fährt unsere Mannschaft morgen nach Frau reuth (Bezirk Zwickau—Werdau), um ihr erstes SpiU 1937 gegen die dortige 1. Mannschaft durAuführen. Abfahrt mit Zug 9.03, Beginn des Spieles 14.30. kukdull Merkur 1—TV Euba 1. Das erste Spiel tm neuen Jahre bringt morgen em Pokalspiel. Merkur muh sich in Euba dem dortigen Turn verein stellen und wird sich anstrengen müssen, die tüchtigen Turner aus der Konkurrenz zu werfen. Die Eubaer spielen zwar eine Klasse tiefer, haben aber in ihren Spielen und gegen namhafte Gegner sehr gute Resultate erzielt. Ter eigene Platz und das Publikum sollten für die Turner noch von besonderer Wichtig keit sein. Bei gutem Willen und der Papier- form nach sollte für Merkur aber trotzdem! ein Sieg möglich sein. Das Spiel beginnt 2 Uhr. Ebenfalls in Euba spielen VsH Uhr Merkur 1. Jgd.-Tv. Euba 1. Jgd. In Frankenberg am Hammertal erledigen recht interessante Verbandsspiele Merkur 2— Sittelogg. Chemnitz 2, 10 Uhr, und Merkur 3 gegen VfB 5 Chemnitz, Uhr mit hof fentlich recht guten Erfolgen. Fußball am Sonntag! SchaNe-VfV. Leipzig Das Endspiel um den Tschammer-Pokal. Am L. Januar wird das Berliner Olympia stadion wieder einmal bis zum letzten Platz gefüllt sein, lvenn Ler BfB. Leipzig und der AC. Schalke 04 um den Tschammer-Pokal das Fußbaüendspiel austragen. Ein richtiger Volkstag soll es werden, und man kann sich nur wünschen, daß bas Wetter so schön wird, wie e- dieses große Ereignis verdient. Pokal-Endspiell Wieviel Spannung ent- hält schon allein dieses Wortl Die Pokal, spiele im Fußball haben ihren besonderen Reiz, und in der Zusammenstellung der bei den Endspielgegner zeigt es sich auch schon, worin dieser Reiz begründet ist: Mit Schalke tritt die wohl zur Zeit bekannteste und be- liebteste deutsche Fußballmannschaft auf deu Plan. Anders ist es mit dem VfB. Leipzig. Dessen Ruhm liegt schon lange zurück, und seine Mannen sind heute nur in ihrer enge- ren Heimat bekannt. Aber trotzdem hat es Lieser Verein zustande gebracht, sich durchzu- kämpfen bis zur Schlußrunde, und manchmal hat eS eine große Ueberraschung gegeben, wenn die Leipziger immer wieder dabei waren. Wenn man bedenkt daß all die großen Vereine, wie der Meister aus Nürnberg, For- tuna aus Düsseldorf, Benrath und wie sie alle heißen, diesmal nicht dabei sind, dann kann man erst richtig ermessen, was für eine Leistung cs bedeutet, bis ins Endspiel vor- gedrungen zu sein. Der erste Gegner, den Leipzig hatte, war die Spielvereinigung Jena, Lie mit S: 0 besiegt wurde. Das Spiel gegen Norioärts-Rasensport-GIeiwitz, das 2:2aus- ging, brachte in der Wiederholung einen 3:0- Sieg. Dann verlor der Berliner SV. 92 mit 1:4 und der VfB. Peine mit 2:4. Schließ lich kam die große Ueberraschung durch den S:1-Sieg über Wormatia. TchMr mutz»« bwr «Wv. sttvstoo«. Nullen, den VfB (»M noch WxLeoholongj, Woödoo-Boe««! N«d de» MO Echwetast«tth aus dem Wog« rkmneu, n« WM Enl^tA M kvounon. Nun ist es svwoit, und man kann sich« sein, Latz beide Maun- sthajterr alle» ««fetzen werde«, um den vtrb- begehrte» Pokal de» ReichUstwrtftthrert» M gewinne«. Schatke oder Leipzig — am Abend deS S. Zamnar Weedon wir wissen, wie der deutsch« Pokasmoister heißt. Gau li ga: Das Oberhaus beginnt mit dem neuen Jahre zugleich die zweite Runde der Punktspiele. Die Polizei SV fährt nach Riesa um den Riesaer Sportverein auf dessen Platz zu besiegen. Die Chemnitzer stehen dabei vor einer Aufgabe, die nicht so leicht zu meistern ist. Grohkampfstrmmung herrscht in Zwickau, wo der Spitzenreiter SC Planitz seinen hart näckigen Verfolger BL Hartha zu Gaste hat. Tie 'Gäste können sich nur durch einen Sieg in der Spitzengruppe halten. Bon Bedeutung für die Abstiegsfrage sind die Spiele DSC Dresden—Turä Leipzig und Wacker Leipzig —Fortuna Leipzig. Bezirksklass e: Das Programm der Bezirksklasse umfasst dis Spiele Teutonia— ST Limbach, Sportfreunde—VfB Chemnitz, SV Hartmannsdorf—Preuspn, SB Grüna— National und DfL Hohenstein-Ernstthal—ST Döbeln. 1. Kreisklasse: Die Mannschaften der 1. und 2. Kreisklasse sind punktspielfrer. Da für tragen sie bereits die erste Vorrunde der Spiele um den Tschammer-Pokal des Spiel jahres 1937 aus. Ser siegle 2: v Fußballspiele am Nrujahrstag. Unter den Frcundschaftskämpfen im Reich, die am Neujahrstage ausgetragen wurden, ragte eine Begegnung besonders hervor, die in Berlin stattfanb: Der deutsche Meister, de, 1. FC. Nürnberg, stand dem Altmeister Hertha-BSC. gegenüber. Die Nürnberger lieferten ein überlegenes Spiel, ohne aller dings in der ersten Spielhälfte zur Torerfol- gen kommen zu können. Bis dahin vermochte sich die Berliner Mannschaft noch recht zu wehren. In der zweiten Halbzeit holten di« Gäste aber zwei Tore heraus und sicherten sich damit einen durchaus verdienten Sieg. 2:0 (0:v) war der Schluhstand. Ju einem weiteren Freundschaftskampf in Berlin konnte Union-Oberschöneweide mit Glück die Elf von Veuthen 09 mit 3:2 (0:0) besiegen. Im Reich gab es ebenfalls einige bemer kenswerte Ergebnis e. Do wettten zwet Mann schaften aus dem Ausland in deutschen Gauen, die beide zu Siegen kamen. Der Teplitzer FK. besiegte in Dresden mit 4:1 (2:0) Toren die Mannschaft von Guths Muts. In Stutt gart wurde der VfB. von dem polnischen Meister Nuch-Bismarckhütte mit 1:3 (1:1) Toren besiegt. Von den Spielen, die in Bay ern zugunsten des Winterhilfswerks durchge führt wurden, sei die 3:2-Niederlage der SpVg. Fürth durch eine Stadtmannschast von Bamberg und der Sieg Würzburgs über Schweinfurt mit 4:2 im Städtespiel erwähnt. Die unserer: ^esee »k UI» »«hc nttjllco»»»««». ^tt« «kl« für «Ü« oo» «imk, oiröAioklkeh«», »vir 2u»ehc«/i«u molk« »aou «lir«icl an u»«er« §ehrifll««lu»g rieht«»». — ftka«u»^ripi« »ix-l au« «»»»«illg «u hiiehrelh«» u. »aäA» lirtzrl »uil Irak« «k«r VeutWaichfe»-er Doumag. » I«««,. 400: Aus Bremen: Hafelckouzert von Bord d«s Schnelldampfers „Bremen" de« Nord- dorischen Aohb. — ß.OO: Der Bauer spricht, Ler Bauer hört! — S.OOr Sonntagmorgen oha« Sorgen. Die Schrarmnekbuben und Tollsten. — IV.OO: Wer schaffen will, mutz fröhlich sein . . . ! Eine Morgenfeier. — 10.48: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. — 11.00: Beschwingte Fahrt. Gedichte von Ru- Lolf Habetin. — 11.15: Deutscher Seewetter bericht. — HL0: Mozart — Schubert. — 13.00: Aus München: StanLmusik aus der FelLherrnhalle. Der Musikzug des 1. SS.- Totenkopfsturmbannes „Oberbayern". —12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. — 13.00: Glückwünsche. — 13.10: AuS München: Musik Um Mittag. Es spielt das Unterhaltungs- Funkorchester. — 14.00: Kinderfunkspiel: Eder- land überlistet die Trolle. Ern Spiel nach einem alten nordischen Volksmärchen von Maritin Jank. — 14.30: Aus Brüssel: Chor- lieber im Volkston. — 15.00: Juchhei heut ist Tanz im Dorf! Burschen, schmiert die Beine . . . ! Es spielt Heinz Steinbock mtt seinen Musikern. — 15.30: Hörbericht von dem Endspiel um den Tschammer-Osten-Pokal zwischen VfB. Leipzig und Schalke 04 im Olympiastadion, Berlin. — 15.45: Meister ihres Fachs. (Schallplatten.) — 17.30: Deutsche in der Bukowina. Hörfolge von Lydia von Semaka. — 18.00: „Der ganzen Welt ein glückliches und gutes neues Jahr!" Eine Ringsendung des Wcltrundfunkvereins unter Beteiligung der Länder: Schweiz, Oesterreich, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, England. Ungarn, Irland, Is land, Italien, Lettland. Litauen, Norwegen, Niederlande, Polen. Portugal, Rumänien, Schweden, Tschechoslowakei Jugoslawien und Deutschland. — 18.30: Schöne Melodien. Das Orchester des Deutschlandfendcrs. — 19.40: Deutschland - Sportecho; Funkberichte und Sportnachrichten. — 20.00: Otto Dobrindt spielt. Herbert Ernst Groh (Tenor). — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten; an schließend Deutschlandecho. — 22.30 bis 0.55: Wir bitten zum Tanz! Es spielt die Kapelle Arnd Robert und das Akkoroeonduo Gebrüder Hansen; dazwischen 22.45: Deutscher See- Wetterbericht. Montag, 4. Januar. 9.40: Sendepause. — 11.30: Sendepause. — 12.00: Aus Dresden: Musik zum Mittag. Rolly Padilla (Sopran), Hans Priem (Tenor). Die Dresdener Philharmonie. — 15.15: Alex ander Brailowsky spielt. (Schallplatten.) — 15.40: Italienische Opernarien. Augusto Ga- ravello (Gesang). — 16.00: Musik am Nach- mittag. Das Unterhaltungsorchester des Deutfchlanüseuders. Leitung: Otto Dobrindt. In der Pause um 16.50: Das Hemd des Zu- friedeten. Eine alte Geschichte, ausaezeichnet von Wilhelm Bitsch. — 17.50: B Überstunde der Hitler-Jugend. — 18.10: Paul Grümmer spielt. — 18.40: Stätten deutscher Forschung. Kampf den Bakterien! Ein Besuch beim bakteriologischen und Serum-Institut in Landsberg (Warthe). — 19.00: Aus Stutt- gart: Aergern ist Uilfug! Ein heiteres Hör spiel mit Gesang über ein sehr alltägliches Thema von Kurt Heynike. — 20.10: Orchester- musik aus Oesterreich. Das Orchester deS Deutschlandsenders. Friedel Gehr (Sopran). — 21.00: „Kreuzzug 1921." Ballade für den Rundfunk von Michael Haupt. — 23.00 bis 24.00: Boni Ultrakurzwellensender Witzleben: Es meldet sich zur Stelle die ultrakurze Welle! Buute Musik als Freudespender. ReiOslender Leipzig Sonntag, den 3. Januar 6.00: Konzert. — 8.00: Schallplatten. — 8.30: Orgelmusik. --- 9.00: Das ewige Reich der Deutschen. — 10.00: Morgenfeier der HI. — 10.45: Lachender Sonntag. — 11.10: Dich ter und Mensch unserer Zeit. — 11.30: Bach- Kantate. — 12.00: Konzert. — 14.05: Flä mische Ansiedler kn Mitteldeutschland. — 14.30: Schallplatten. — 14.50: Futzball: Um den Tschammer und Osten-Pokal. — 15.45: Schall platte». — 16.00: Konzert. — 18.00: Welt ringsendung. — 18.30: Schallplatten. — 19.00: Aüchenzettel vom 3.—Y. is. Sonntag mittag: Echweinskotelett». Möhrengsmüse u. Kartogai». Apfestürmchen. Sonntag abend: Gekochle Eier, Mischsalat. Montag (Frühstück): Hafermarkfuppe. Montag mittag: Hefepudding und Backpflaumentunk. Montag abend: Pilzauiftrich. Zubereitung der Gerichte Sonntag: Apfeltürmchen: Au«Liier Milch, 1 Prise Salz, Vanillin, 4 Eßlöffel Zucker und 6 Eßlöffel Grieß einen Flammeri kochen, diesen in au«a«» spülten, möglichst flach«« Obertassen erkalten lasse», stürzen und auf jeden Grießsockel «inen Apfel setzen, den man vorher vom Kerngehäuse befreih aeschält und in Zuckerwasser gar gedünstet hat. Die Apselhöblungsn Mit Gelee füllen und die angerichtete Speise mit Geleeflöckchen verzier«». Mischsalat: 1 Rettich schälen, in Scheibe» Hobein, mit Salz und einigen Tropfen Essig sowk» einer Prise Zucker durchziehen lass«». Jn-wische» eine saure Gurke waschen, mit oder ohne Schal« in Scheiben schneiden, Gurken- und Rettichscheibe» anrichten. ^adt nickt» I tkainp» AninVneMnrki Montag: Hafermarkluvve: In 1 Liter kochende» Sal,wasser od«r Würfelbrühe 50 Gramm Haf«r- mark einstreuen und ausquellen lassen. Hsfepudding: Au« 850 Gramm Mehl, V. Liter Milch, 1 Pr. Salz und 25 Gramm H«« Hefestück zubereiten, nachdem diese» gegangen ist, den Teig mit 20 Gramm Margarine, V, Päckch«» Vanillin, 50 Gramm Korinthen fertigstellen, i» eine eingesettete Vuddtngsorm (nur halbvoll!) ein- füllen, gehen lassen, Form verschließen und de» Pudding 1 Stunde im Wasserbad kochen. Pilzauf strich: Getrocknete Pilze tags zuvor waschen, einweichen, am Kochtage mit d«m Ein- weichwasser garkochen, auf einem Durchschlag ab» tropfen lasten (das Pilzwaster am Dienstag mtt in die Möhrensuppe geben), fein wiegen und mit schaumig gerührter Margarine (od«r Butte»), 1 Eigelb und wenig Senf verrühren. Ei» deutsches Splelmannslied. — 19.50: Sport, — 20.00: Walzerfröhlichkekt. — 21.00: He», ter« Ouvertüren. — 22.00: Nachrichten. —- 22.30: Tanz. Montag, den 4. Januar 5.55: Für den Bauern. — 6-00: Thora), Morgenspruch, Gymnastik. — 6.15: Morgen- nmsik, dazw. 7.00—7.10: Nachrichten. — 8.00: Gymnastik. — 8.20: Musik am Morgen. —< 10.00: Wetter, Wasserstand, Wirtschaftsuach- richteu. — 11L0: Zeit, Wetter. — 11.45: Für den Bauern. — 12.00: Konzert. — 14.00: Nachrichtei», Börse. — 14.15: Schallplatten. — 15.00: Für die Frau. — 15.15: Kunstbericht. — 16.00: Schallplatten. — 17.00: Wirtschaftsnachrichten. — 17T0: Primitivste Menschheit an der Küste der ma laiischen Halbinsel. — 17.30: Musikalisches Zwischenspiel. — 17.40: Fortschritte der Phy sik und Technik im Jahre 1936. — 13.00: Musik für alle. — 19.00: „Aergern ist Un fug". — 19.45: Umschau, Nachrichten. — 20.10: Beethoven-Abend. Uebertragung aus dem Leipziger Gewandhaus. — 22.00: Nach richten. — 22.30: Tanz. Die WM M Bettin Berliner Silvester. — Lottcrievereine schieße« aus Ler Erde. — Wie alt werben Lie Berliner? — Die Jugend Lie Hoffnung. Der Berliner versteht es, Silvester zu feiern, und das bunte Leben in der Silvester- nacht, der Nacht ohne Polizeistunde, ist ganz' groß gewesen. Die Jugend »nachte ihrem Her- zen mit Böllerschüssen, Fröschen und anderen Lärminstrumenten Luft, und wenn der Lärm tatsächlich die Macht besitzt, alle bösen Geister und Dämonen zu vertreiben, kann von diesen Unholden in der Reichshauptstadt nicht mehr viel übriggeblicben sein. Sie mögen unS auch im neuen Jahr getrost ungeschoren lassen. Jedenfalls hat jeder Berliner gleich zur Iah- resweirde versucht, das Glück beim Schopfe bzw. bei deu grauen Mänteln der Glücks- männer zu fassen, die mit echt Berliner Rede gewandtheit die Lose der Reichswinterhilfs lotterie anpricsen. Und wieder sahen wir das nun schon Tradition gewordene Bild. Es bildeten sich sozusagen ans der Straße Lotte, rievereiue, deren Mitgliedcrzahl zwischen fünf und fünfzehn Mann schwankte. Der Einsatz ist immer ein Groschen pro Mann, und nun lvcrden je nach der Größe des Vereins ein, zwei oder drei Lose gemeinschaftlich gespielt. Das Spiel geht nach ungeschriebenen Satzun gen vor sich. Vorsitzender und Kassierer des Vereins ist auf Lebenszeit der graue Glttcks- mann. Mitglied kann jeder Volksgenosse wer» den, solange er noch einen Groschen in der Tasche hat, auch der Austritt ist jedem zu jeder Zeit gestattet. Nur wer seinen letzten Groschen hingegebcn hat, muß als auSge- j sprochener Pechvogel möglichst unauffällig im j Strome Les Verkehrs untertauchen. Eine außerordentlich verantwortungsvolle Aufgabe hat der Loszieher des Vereins. Falls er ein« Niete zieht, hat er sämtliche Redensarten die ihn» von seinen Vereinsbrüdern zugeoacht werden, mit allergrößter Bescheidenheit still schweigend einzusteckcn; ein Freilos wird mit behaglichem Schmunzeln quittiert; ein Ge- Winn aber, und sei es auch der niedrigste, wird mit wahrem Triumphgeheul begrüßt. Das Spiel selbst ist dank des Berliner Humors eines der unterhaltsamsten und vergnüglich sten, die es überhaupt gibt. Die Bedeutung Les Spieles für die Volksgcmeitlschaft kann nicht hoch genug eingcschätzt werden. Wer niemals Mitglied eines solchen Lotteriever- eins gewesen ist, ist ein sogenannter übler Volksgenosse. Und das wird sich Wohl kein Berliner im neuen Jahr sagen lasten wollen. Was über die Berliner Luft zu sagen ist- hat ja Paul Lincke in einer unsterblichen Melodie fcstgehalten, aber es gibt ja immer wieder Menschen, denen die Behauptungen- eines Schlagers nicht wissenschaftlich genug, sind; denen können wir über die Wirkungen! Ler Berliner Luft einige erfreuliche Mittei lungen machen. Trotz allen Rauches, trotz aller Beuzingase usw., trotz der Rieselfelder scheint die Berliner Luft sehr gut zu bekom men, denn der Berliner erfreut sich zum Teil eines recht gesegneten Alters. Etwa 25,6 v. H. der 4,25 Millionen Berliner haben das 50. Le- bcnsjahr bereits überschritten. Von diesen waren 769 055 50 bis 65 Jahre alt und 316188, also 7,5 v. H., sind über 65 Jahre alt. Nach Len letzten Feststellungen befinden sich unter Len Greisen zwei Hundertjährige und sechs Personen iin Alter von 99 Jahren. Diese acht ältesten Berliner sind aber Berlinerinnen, und erst unter den 14 98jährigen befinden sich sechs Männer; unter den 97jährigen, die 21 Per- sonen umfassen, sind wieder nur zivei Män ner zu finden. Bei den 39 96jährigen stehen sich 29 Frauen und 10 Männer gegenüber, nnd die 95jährigen zeigen sich mit 43 Frauen Len Männern ebenso weit überlegen. Es scheint also erwiesen, daß die Frauen bedeu- tend älter als die Männer werden. Den Frauen bekommt die Berliner Luft also noch viel besser. Bei dieser Betrachtung wollen wir es aber nicht vergessen, daß es unter den 4,25 Millionen Berliner nur 212 397 Kinder unter sechs Jahren gibt. Wir freuen uns gewiß darüber, daß die Berliner alt werden, aber die höchste Aufgabe unserer Bevölkerungs politik ist es, daß sich auch die großen Städte aus ihren eigenen Kindern erhalten können und nicht von dem Zuzug aus dem Lande ein Scheinleben führen müssen, das von höhe rer Warte aus gesehen den Volkstod bedeutet. Nur die Jugend kann die Hoffnung und Zu kunft der Nation sein. Das Land, der deutsche Wauer, wird Ler ewige Krastquell deS Volkes bleiben. Aber wir wollen nicht, daß diese Kraft in den Steinsärgen der Großstädte zu- gründe geht. Es wäre ein törichter Wunsch, auf Lieser Basis das Anwachsen Berlins M einer Zehnmillionenstadt herbeizusehnen. Ge lingt es uns aber, die Weltstadt zu natür lichem Wachstum zu bringen, dann ist daS ein Mahnmal auf dem Wege zu dem ewigen Sieg des deutschen Volkes. Darüber einmal nachzudenken, ist eines jeden Pflicht, denn ohne Lösung des Bevölkerungsproblems gibt es keine Sicherung der Zukunft, welche Lei- stungcn der Kultur, der Wirtschaft und der Technik wir auch aufzuweisen hätten. Wir grüßen die Berliner Kinder, die mit dem Be ginn des neuen Jahres ins Leben traten, und wir hoffen, wenn wir wieder einmal von dem Alter der Berliner plaudern, recht Erfreu liches von der Wirkung der Berliner Luft auf die Berliner Kinder mitteilen zu können. Jörg. 4- Sin Awergplanet als Erdnachbar 15 Kilonicter Ausdehnung. In der Nachbarschaft unserer Erde kreist ein seltsamer Körper um die Sonne; es ist der kleine Planet „Eros", den der Berliner Astro- nom Witt 1898 auf der Urania-Sternwarte 'entdeckte. Nächst dem Monde ist er der un- serer Erde am stärksten auf den Pelz rückende Stern; zuiveilen steht er nur 21 Millionen Kilometer von uns ab, während unsere an deren Nachbarn, Venus und Mars, 40 nnd 55 Millionen Kilometer fern bleiben. Man muß sich ihn als einen Felsbrocken vorstellen von annähernd 15 Kilometer Ausdehnung; das Fürstenttnn Monako hätte gerade aus dieser „Welt" Platz, und es ist eigentlich er staunlich, daß man dieses Objekt noch zu manchen Zeiten als äußerst winziges Stern- lein mit unbewaffnetem Auge sehen kann. ES ist sogar wahrscheinlich daß dieser Weltraum trümmer sich noch weiter auflöst, wenigsten» kann man sich manche Erscheinungen un» Merkwürdigkeiten, die dieses interessant» kleine Gestirn zeigt, nur so erklären.