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der großen Bottiche. Wortlos zog Max eine Photographie aas der Tasche mW zeigte fie dem anderen. Die Photographie war eine Aufnahme des Lüderschen Wein gutes. Baptiste Lüders stand mit Hulda Mißlack vor dem Wohn- hause> während der alte Pidder deutlich sichtbar war, wie er ge rade aus dem Hause heraüstrat. „Dieser Rotbart ist einer , von den Lüders!" flüsterte Max sei nem Genossen zu. -Mir scheint, wir sind in eine ordentliche Falle gegangen. Wir müssen sie überwältigen und werden sie so lange in dem kleinen Nebenkeller gefangen halten, bis wir Kalzer instruiert haben. Ich glaube, wir werden wohl bald von hier, verduften müssen!" Max holte einen Browning aus der Tasche und der andere hatte plötzlich eine automatische Pistole in der Hand. „Jetzt!" sagte Max, und die beiden Wcinfülscher sprangen hinter dem Bottich vor. „Nehmt die Hände hoch, ihr verdammten Spitzel!" schrie er. „Ach, du großer Gott!" sagte Robert mehr belustigt als er schrocken, nahm aber genau wie der kochende Pidder die Hände hoch angesichts der beiden Revolver. „Heinrich", sagte Max wütend zu seinem Genoffen, „gehe hin auf und sage dem Hausmeister, die beiden hier Unten würden wir später selbst hinaus lassen. Er könne abschließen und wieder hinauf in seine Wohnung gehen." Heinrich ging, er gab seine Pistole dem anderen in die Hand Und ging. ' „Na, ihr zwei verfluchten Halunken!" fing Max grimmig an. „Das hattet ihr wohl nicht erwartet, heh? Aber dieser ver dammte rotbärtige Kerl da", er zeigte wütend mit der einen Pistolenmündung auf den alten Pidder, „stammt doch aus dem Lüderschen Weingute, und der Teufel hol's, du junger Bursche scheinst mir der Robert Lüders zu sein!" .„Richtig geraten, edler Herr!" versetzte Robert gemütlich. „Wir sind eigens dazu hergekommen, um euch Weinfälscherbande auszuräuchern! Ich bin Robert Lüders und dies hier ist mein Kellermeister, der alte Pidder. Wenn Sie, verehrter Herr, mal Ihr Schießeisen weglegen wollten, würde Ihnen die hohe Ehre widerfahren, daß Sie von meinem freundlichen Kellermeister ordentlich vertrimmt werden. Wie es mir scheint, hat er nüht einen Funken von Wohlwollen für Ihre geschätzte Person kn sich!" . ! „Das Lachen wird euch schon vergehen, ihr Halunken!" fauchte Max und fuchtelte wütend mit den beiden Schießeisen. „Wir werden euch schön hier unten einsperren, bis wir unseren Kram in Ordnung gebracht haben. Dann verschwinden wir!" Heinrich kam zurück. „Der Hausmeister hat wieder abgeschlossen und ist hinauf gegangen!" sagte er. „Jetzt wollen wir uns diese beiden Bur schen erst einmal vornehmen." „Quatsch!" sagte Max. „Wir sperren sie in den Hinteren Keller. Kalzer mag sich mit ihnen selbst abgeben. Da hinten können sie schreien wie sie wollen. Keine Menschenseele wird sie hören. Ich werde Kalzer in seinem Hotel in Hallberg gleich mal anrufen, daß er Herkommen soll." Robert überlegte. Die Polizei mußte zwar gleich erscheinen, über dieser Kalzer durfte nicht gewarnt werden. „Hört mal zu, ihr zwei Galgenvögel!" sagte er. „Wir kom men nämlich tatsächlich von Kalzer. Und es stimmt auch, daß wir von dem Lüderschen Weingute kommen. Ihr kennt doch die Hulda Mißlack, die bei uns Haushälterin ist?" „Hm!" knurrten die beiden. „Na, die hat uns auf den Dreh mit eurem Wein aufmerksam gemacht. Wir haben uns darauf mit Kalzer in Hallberg getrof fen und wollen die ganze Chose zusammen managen. Kalzer hat ausführlich mit mir darüber gesprochen und wir haben auch ein Abkommen getroffen. Er verkauft uns das Rezept für Nord deutschland und Westdeutschland, während ihr den übrigen Teil Deutschlands bereist und euren Schnitt macht. Er hat mich hierher geschickt, damit ich mir mal den Betrieb anschen kann." Max sah unschlüssig auf seinen Genossen. „Glaubst du das, was dieser junge Lüders sagt?" fragte er und drehte die Pistole nachdenklich hin und her. Heinrich zuckte die Achseln. „Wenn er etwas Schriftliches von Kalzer bei sich hätte?" meiuw er. „Wir wollen uns nicht noch einmal übertölpeln lassen." „Ach, richtig!" rief Robert, während Pidder vor Wut kochte, daß er immer noch die Arme in die Höhe halten mußte. „Kalzer hat mir doch auf seine Geschäftskarte das Rezept geschrieben und ein paar Zeilen für euch. Daß ich das imr veraesien tonnte. Feld «nd Garten. Unkrautbekämpfung auf lange Gicht. Zur Unkrautbekämpfung „auf lange Skcht^ darf nicht an den Auswüchsen des Übels hermnoperiert werden, sondern man muß das Übel an der Wurzel fassen, d. h. dem Unkraut durch Gesunderhaltung des Bodens, zweckmäßige Fruchtfolge und richtige Boden bearbeitung zu Leibe rücken. Das führt aber nur dann zu einem sicheren Erfolg, wenn man mit der Biologie der Unkräuter vertraut ist. Bekanntlich können die Unkräuter in zwei große Gruppen eingeteilt werden, in solche, die sich hauptsächlich vegetativ (Quecke, Distel, Herbstzeitlose usw.) und solche, die sich lediglich durch Samen (Hederich, Senf, Kornrade usw.) vermehren. Schon daraus geht hervor, daß zu ihrer Bekämpfung ganz verschiedene Wege eingeschlagen werden müssen. An der Quecke, als Vertreterin der vegetativen und am Hederich, als Vertreter der Samenvermehruug, sollen sie erläutert werden. Der Hederich gibt einige 10V Samen pro Pflanze und ist eines unserer verbreitetsten Unkräuter. Es komckt nicht auf die Zahl der erzeugten Samen allein an, sondern auf die Pflanzen, die aus ihnen hervorgehen und wieder ! Samen bringen können. Bis dahin sind sie aber allen mög lichen Faktoren der Umwelt ausgesetzt und viele gehen zugrunde. Je größer die Zahl der Faktoren, die ihren j Untergang bedingen, je weniger sie die Fähigkeit haben, > sich dagegen zu schützen und je größer die Zeitspanne ! zwischen Samenreife und Keimung ist, desto geringer ihre Verbreitung und Vermehrung. Hederich hat die Fähigkeit, ungünstige Keimungsbedingungen jahrzehntelang zu über- I dauern. Im tätigen Boden dagegen werden die Unkraut- samen von den Bodenbakterien zersetzt, d. h. zu Kohlen säure und Stickstoff abgebaut. Die Bodenbakterien sind daher die größten Feinde der Unkrautsamen. Sie find dann in größerer Zahl vorhanden, wenn der Boden sich im Garezustand befindet. Alle Faktoren, die den Boden in Krümclstrnktur überführen,.. schaffen zugleich günstige Hier ist die Geschchtskarw!" Robert wollte tue Hände herunter ° nehmen, aber Max schreckte ihn mit dem Revolver zurück. „Stopp, Junge!" schrie er. „Diese Karte werde ich mal selbst aus deiner Tasche holen." „Nm- so ein Quatsch!" lachte Robert. „Glaubst du denn immer noch nicht? Na, komm her, in der rechten Brusttasche steckt die Karte. Sieh dir sie an, damit du endlich beruhigt bist!" Schon etwas weniger mißtrauisch kam Max, aber immer noch die Pistole in der Hand, auf Robert zu. „Junge, Junge!" Wenn du mich nur verkohlt haben solltest!" ' Jcht fing der alte Pidder an. ,Zhr Schafsköppe", polterte er, die Absicht Roberts verstehend, -Mr hatten uns doch vorhin mit euch nur einen Jux gemacht. Jetzt laßt nun endlich mal das verdammte Mißtrauen. Kal-er wird euch frikassieren, wenn er erfährt, wie ihr uns hier be- handelt!" „Das ist aber ganz recht so, Pidder!" sagte Robert wichüg- tueud, „daß unsere beiden Freunde hier vorsichtig sind. Mir gefällt es an sich. Da wir ja doch nun mit ihnen zusammen arbeiten, ist es eine Beruhigung, daß sie nicht so ohne weiteres alles glauben, was wir sagen!" Das Mißtrauen der beiden schwand immer mehr. „Na, der Junge ist ordentlich", meinte Heinrich und sah Max fragend an, der jetzt dicht vor Robert stand. „Munn ihm die , -Karte aus der Tasche, und ich denke doch, daß er uns nicht be« ! schwindelt hat. Er weiß doch schließlich ein bißchen zu viel von , uufe«r eigenen Sache, als daß er das nicht mit Kalzer bespro- 1 chen haben könnte." „Na, ich glaube es nun auch bald!" nickte Max. Er legte aber i die Pistole nicht aus der Hand und griff mit der linken in Ro- § berts Brusttasche. Er fand auch wirklich die Geschäftskarte, mrd in diesem Augen blick legte er die Pistole weg, um die Karte, auf die Robert um- i seitig einige Bemerkungen gemacht hatte, zu lesen. Im selben Augenblick stürzte sich der alte Pidder wie der Blitz auf den anderen, während Robert den vor ihm stehenden Max von unten die Faust unter das Kinn hieb. Max flog ordentlich durch den Keller und prallte mit dem Rücken an ein Regal, auf dem sich ein Blechtrog befand, der Zucker enthielt. (Forychmtg folgt.)