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Der Nooemberwind des Jahres 1760 pfiff über das Torgauer Ge lände, während die preußische Brigade Sal den, die Höhe von Süp titz mit Bajonettangriff stürmte. Tromrnrlwir- bel trieb Lie Grenadiere anfeuernd in den gegne rischen Kartäffchenhagel hinein. Plötzlich ver stummte die Trommel der führenden Kom pagnie. Eine Kartätsche hatte ihr Fell zerfetzt. Die Grenadiere stutz ten, als so jäh der tönende Sturmrhythmus entfiel. Aber der Trommler ließ feine Kameraden nicht im Stich. Er packte einen Kochkessel, der aus der gegne rischen Hügelstellung herabgetoüert war. Rasch riemte er sich den Kessel an die Stelle der Trommel und schlug mit seinen Tambourstöcken Len SturmwirbA darauf. Der König ließ ihn sofort samt seiner Frau nach Potsdam kommen. „Alter Kriegskamerad, sei Er nicht l«se auf seinen undankbaren König, der ihn im Drang der Ereignisse vergaß. Was macht Er jetzt? „Nicht viel Rechtes,- erwiderte Meinicke trübe und wies auf seinen verstümmelten Der Nssrellrommler vonldrsau Mstok'iscbs Der harte Klang der Ersatztrommel fuhr den Grenadieren förmlich in die Glider. Mit ver doppelter Schneidigreit setzten sie den Bajonett angriff fort. Bald war die Höhe erobert und der Sieg des Tages gesichert, den dann ein Flanken angriff Zielens vollendete. Die Schlacht bei Torgau war gewonnen . . . Meinicke geistesgegenwärtig das Seine zum Er folg des Tages beigetragen hatte. „Man ordonniere mir diesen Kessel tambour her", befahl der König. Gut gelaunt fragte er dann den erschienenen Trommler, ob er die Absicht hatte, mit seiner Kesselpauke die Mauern Jerichos umzuwerfen. Schließlich sagte er: „Schneid und Courage hat Er bewiesen. Wie lange dient Er schon?" „Acht Jahre, Majestät." „Und noch nicht Feldwebel?" „Ein Tambour hat selten Gelegenheit, sich hervorzutun, Eure Majestät." „Nun, dann hat Er jetzt die Gelegenheit ge habt und soll daher Feldwebel sein", entschied der Köng. „Die Denkmünze wird Ihm Sein Hauptmann anstecken." Aber der Krieg ging zu Ende, ohne daß Meinicke die vom König verliehene Denkmünze erhielt. Feldwebel Meinicke wurde abgemustert und kehrte nach Berlin zu seiner Familie zurück. Es kränkte ihn, daß er das wohlverdiente Kriegserinnerungszeichen nicht tragen konnte. Daher entschloß er sich schließlich, an den König zu schreiben. rechten Arm, ein Andenken an die Schlacht bei Burkersdorf, Lie im vorletzten Jahre des Siebenjährigen Krieges stattgefunden hatte. „Nun, dann will ich für Ihn sorgen", sagte der König. „Beim Finanzministerium ist die Stelle eines Hausfaktvtums fr«. Die füll Er haben und diesen Beutel hier dazu, um sich ein- zurichten." Damit gab der König dem dankerfüllten Vete ranen «ine Börse, durch deren Maschen die Goldstücke schimmerten. Auch die Denkmünze vergaß Ler König dies mal nicht. Er sich durch seinen Diener seine eigen« Denkmünze holen und heftete sie Lem glücklichen .^kesseltam- bour" an die Brust. Figur 2) leicht ge bogen im Flascheninnern querstellen kann. — Wie man eine Flasche mit einem Strohhalm heben kann, z«gt die Zeich nung. Der geknickte Teil Les Halmes ll muß so lang sein, daß er sich (wie in Kann man einen gewöhnlichen Zeitungs bogen auf eine seiner Ecken stellen und so balancieren? Jedermann sagt darauf „Nein", weil doch Ler Bogen schlapp wird und zu sammenfällt. Das muß man eben verhindern, indem man vorher den Bogen an zwei ent gegengesetzten Enden faßt, ihn auseinanderzieht und an den beiden Ecken mit den haltenden Fingern einkneift. Dadurch bekommt der Bogen genug „Rückgrat", um aufrecht zu stehen. — Der künftige Detektiv zeigt seine Beob achtungsgabe bei folgendem Ratespiel: Er gibt einem Mitspielenden einen kleinen Segenstand, wie zum Beispiel eine Münze, und dreht ihm dann den Rücken. Hierauf sagt er dem Mit spielenden, daß er die Münze in eine beliebig« Hand nehme« und Liese an sein« Stirn« halten soll. Dann erbietet sich der Zukunftsdetektio, daß er nach dem Umkehren sagen wird, welche Hand der andere an dl« Stirn hielt, obwohl er sie schon vorher herabsinke« ließ. Ma« errät die richtige Hand, weil sie vom Hochhalten blut lerer, also Heller sein muh als die andere Hand Die Algen sind mit ihren vielen Spielarten die eigenartigsten Orga nismen der Meere. Ws Kryptogamen sind sie Lie nächsten Verwandte» der auf dem Festlande wachsenden Moose. Me Geißelalgen er- zeugen in den wärmeren Zonen vereint mit den Quallen und sonstigen Mantelüeren das wundersame Meeresleuchten, das beson ders deutsich zu sehen ist, wenn ein Schiff die Wogen teilt. Allerdings kann das Meeres ¬ leuchten zuweilen auch bloß durch plötzliche schwere Regengüsse erzeugt werden, die den Salzgehalt der Meeresoberfläche verringern. Die Kieselalgen bilden zusammen mit winzigen Lebewesen das sogenannte Plankton, das ein beliebtes „Voltsnahrungsmittel" der Fischwell und namentlich der Heringe ist. Die Kieselalgen find so Nein, daß wir sie nur im Mikroskop sehen können. Desto deutlicher sicht bar sind di« Braunalgen, di« Grundlagen der großen „Meereswiesen", die man Sargaffo» meere nennt. Das bekannteste, obgleich kleinste Sarzoflomeer reicht vom mexikanischen Solf bi« an die Kanarischen und Kapverdischen Insel« hin. Der große Eargasso-Gürtel umzieht di« ganze Weltkugel mit Unterbrechungen südlich der Kontinente zwischen dem vierzigsten una fünfzigsten Südbreitengrad. Nebst Braunalgen bestehen diese See rasen hauptsäckstich aus Beerentang, dessen beerenförmige Schwimmblasen Las Gefilze auf Ler Ober fläche schwimmerck» erhallen. Beerentaiig und Braunalgen bil den eine Art Auf fangnetz, in dem sich alle die verschiede nen Dinge verfangen, die auf dem Meere treiben. Blasen tange haben wir auch in der Ostsee; sie werden bei Stür men in Mafien auf den Strand geworfen und eifrig von den Leuten der Wasser kante durchsucht, weil sich in ihnen oft das „Gold des Meeres", hineinverwickelter Bernstein, findet. In den kalten Meeren, zumal Nordamerikas, wachsen die Riesenalgen, deren hundert Meter langer Stil im Meeresgründe wurzeü, während« am Oberende eine mächtige Schwimmblase auf d-r Meeresoberfläche thront. In der kalten Südfee und im Nord-Pazifik werden die Stiele der Riesenalgen sogar bis zu dreihundert Meter lang, eine Höhe, Lie am Lande kein Baum erreicht. rsste ijz Man läßt einen Zwirnsfaden einen Tag in Flußwafser liegen, dem man etwas Kochsalz beigemengt hat. Dann läßt man den Faden trocknen, hängt daran einen keinen Fingerring und zündet den Faden an. Nachdem er zu Asche verbrannt ist, bleibt der Ring trotzdem daran hängen, so lange man nicht Las Aschen gebilde zerstört. Im Bahnabteil turnt Fritze so lange herum, bis er sich tüchtig den Finger in der Türe klemmt. Er brüllt wie am Spieß, und ein mitreisender Herr sagt schnell: „Steck' mal rasch den wehen Finger in den Mund und sauge fünf Minuten daran!" — Als Fritze den Rat befolgt, fragt seine Mutter be sorgt: „Wird davon auch der Finger heil?" — ,L)as weniger," lächelt der Herr, aber, wie Sie bemerken, hört dabei sogleich das Brüllen auf." Der Apfel hat feinen Ramen von der süditasienischen Stadt Abella, deren Aepfelreichtum bereits Virgil preisend erwähnt« Hier wurde der aus China stammende Baum zum ersten Male auf europäischem Boden heimisch gemacht. Auch die Orange stammt aus China; daher Apfelsine gleichbedeutend mit Apfel aus Sina, wie man im mittelalterlichen Küchenlatein China nannte. Die gleichfalls ost« asiatische Kirsche wurde von dem römischen Fein« schmecker Lukullus in der Pontusstadt Kera'oS. entdeckt. Er verpflanzte sie nach Italien und benannte sie Lerasus mit der lateinischer» Schreibform der genannten Griechenstadk« Daraus entstand durch Verbalhornung da« deutsche Wort Kirsche. Die Quitte erhielt ihrer» Namen von der altkretischen Stadt Kydoniq (heute: Kanea), wohin sie ebenfalls aus Ost« asien kam, um hier in noch heute bestehender» Großplantagen gezüchtet zu werden. -Kl/ncke/' Lrfer- scksüsk nur'. — ' l k l — l,——