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43 Das Reich der Frau. Das schlichte Wollkleid. Der Rock des praktischen Be rufskleides L 33176 hat vorn ausspringende Falten. Das Leib chen mit vorderem Knopfschluß ist mit einem Schoß gearbeitet und hat Keulenärmel mit kleinenAbnähern. Erforderl. 3,60 Meter Stoff, 96 Zentimeter breit. Beyer- Schnitte für 88 und 96 Zenti meter Oberweite zu je 90 Pf. — Krawattenteile aus bunt kariertem Taft und eben solche Garniturteile an den Aermeln geben dem Kleid !L 33172 aus dunklem Woll stoff die lebhafte Note. Erf. 3,10 Meter Kleidstoff, 40 Zen timeter Garniturstoff, je 96 Zentimeter breit. Beyer- Schnitte für 92 und 100 Zentimeter Oberweite zu je 90 Pf. Wo keine Verkaufsstelle am Orl, beziehe man alle Schnitte durch den Beyer-Verlag, Leipzig, Hindenburgstr. 72. Was tun Sie, wenn Sie sich geärgert haben? Auf einer Gesellschaft kam das Gespräch auf den Ärger. Nachdem jeder geschildert hatte, worüber er sich am meisten zu ärgern pflegte und wie er sich dabei benehme, fragte eine Dame: „Was versuchen Sie hinterher, um Ihren Ärger loszuwerden?" Hinterher? Eine Minute des Stillschweigens folgte, in der alle überlegten. Dann begann einer der Herren. „Wenn ich ehrlich sein soll, so sind nach einem tüchtigen Ärger ein paar Kognaks oder lieber noch eine Flasche Wein mir die angenehmsten Be ruhigungsmittel. Auch Nikotin wirkt besänftigend auf meine Nerven." Eine temperamentvolle, junge Frau er zählte lachend, nach einem Streit mit ihrem Manne liefe sie jedesmal wutentbrannt in die Stadt und kaufe sich etwas, mal ein schönes gesticktes Taschentuch, mal einen Seidenschal oder nur ein Näscherei. Dann habe sie so viel Spaß an ihrem Einkauf, daß Streit und Arger rasch ver gessen seien. — „Und ich gehe ins Kino", rief eine Dame, die durch ihre Intelligenz und ihre Befähigung eine ge hobene Stellung erreicht hatte. „Ich finde, das Kino ist die wundervollste Nervenentspannung, die es gibt. Das Auge ist durch die ständig wechselnden Bilder so in An spruch genommen, daß alle eigenen Gedanken ausschalten. Schon nach wenigen Minuten habe ich den gründlichsten Ärger vergessen, und komme ich nach zwei Stunden aus dem Kino, dann bin ich vollkommen beruhigt." — „Das begreife ich alles nicht", knurrte ein mittelalterlicher Herr. «Ich sage zwar nicht viel, wenn ich mich ärgere, aber es dauert tagelang, bis ich darüber hinwegkommc, und ver gessen kann ich meinen Ärger überhaupt nicht." Unter den Anwesenden befand sich ein Arzt, der bis dahin geschwiegen hatte. Nur ergriff er das Wort. „Es war mir sehr interessant zu hören, welch verschiedene Heilmittel Sie sich gegen Ihr Leiden ausgesucht haben", sagte er. „Denn Ärger ist ja ein Leiden der Seele, das — da Seele und Körper hier auf Erden nicht zu trennen sind — auch auf den Körper Einfluß hat. Ein richtiger Instinkt führt Sie, wenn Sie versuchen, Ihren Ärger zu heilen. Nur haben Sie nicht alle nach dem richtigen Mittel gegriffen Alkohol, Nikotin und Brom sind gefährliche Heilmittel, weil man Gefahr läuft, die Dosis nach jedem Anfall zu vergrößern, bis die Grenze über schritten ist, wo der Nutzen aufhört und der Schaden an fängt. Gerade im Ärger neigt man bekanntlich zu Über treibungen. Aber ein Spaziergang, ein Kinobesuch, ein ! harmloser kleiner Einkauf, der Freude bereitet, das sind , Medizinen, die ich sedem Mpfchlczr kann, der gerade au der Ärgerkrankheit leidet. Das Schlechteste dagegen ist, den Ärger in s ich h ineinzufress en, wie man zu sagen pflegt. Man frißt ihn nämlich wirklich in sich hinein. Jeder von ihnen hat wohl schon erfahren, daß Arger den Appetit verdirbt und man ihn im Magen spürt. Darum heraus mit ihm! Und am besten wird man seinen Ärger los, wenn man etwas tut, was die Gedanken in an genehmer Weise auf ein völlig anderes Gebiet lenkt." Rüche und Laus. Österreichische Kartoffelknödelsuppe. A Kilogratmn geschälte gekochte, kalte Kartoffeln reibt man, salzt und vermischt sie mit zwei Eidottern, die mit 50 Gramm Butter abgerührt wurden, gibt etwas feingewiegte Peter silie sowie einen gehäuften Eßlöffel Mehl dazu, rührt gut durch, formt mit nassen Händen kleine Knödel, die man in Salzwasser etwa zehn Minuten mehr ziehen als kochen läßt und gibt sie in guter Brühe zu Tisch. Oft dreht man die geformten Knödel auch in Ei und Semmelbrösel um, läßt sie in heißem Fett lichtbraun backen und richtet sie in Fleischbrühe an. Geschmortes Ochsenherz. Man legt schon drei Tage vor Gebrauch das Herz in halb Milch, halb Wasser oder einfach in Essigwasser. Dann wird es nach gutem Ab- spülen in lauem Wasser schön sauber abgetrocknet. Nun spickt man es mit feinen Speckfäden und bestreut eS mit Salz, Wacholderpulver und etwas Estragon oder Salbei. In einem breiten Schmortopf läßt man einen guten Stich Bratenfett zergehen, legt drei Stücke von Mohrrüben, des gleichen Petersilienwurzeln, Porree und Sellerieknollen hinein. Eine große Zwiebel, in Viertel geteilt, hebt den Geschmack sehr. Dies schwitzt man gut braun durch und legt dann das Herz hinein und schmort es, fest zugedeckt, nachdem man noch etwas Wasser darübergegossen hat, weich. Dann nimmt man es aus dem Sud und streicht diesen durch ein Sieb. Etwas Zucker und Essig oder Zitronensaft würzt das Ganze; auch kann man, wenn man cs liebt, der Tunke noch einige Rosinen beigeben. Sahnenkartoffeln. Man kocht speckige Kartoffeln, am besten Salatkartoffeln, in der Schale gar, zu gleicher Zeit aber auch einige geschälte, mehlige Kartoffeln. Letztere werden in einem größeren, erwärmten Gefäß mit einem guten Stück Butter recht fein gestampft und mit süßer er wärmter Sahne zu einer Tunke verrührt, welche man mit den abgezogenen, ganzen Kartoffeln so warm wie möglich untermischt, mit Salz abschmeckt und anrichtet. Zwiebel oder Muskatnuß erhöhen den Geschmack. Zu Beefsteaks, Koteletts oder Fleischröllchen schmecken diese Sahnen kartoffeln ganz vorzüglich. Reisspeise mit Schlagsahne. Man läßt 120 Gramm Reis mit V- Liter Milch und einer halben Stange Vanille oder Vanillezucker gar kochen, mischt darunter 100 Gramm Streuzucker und läßt den Reis abkühlen. Weitere Zutaten sind etwas Arrak, Weinbrand oder Rum sowie drei Tafeln gelöste Gelatine. Die gleiche Menge wird unter V- Liter Schlagsahne, die ganz steif sein muß, gemischt. Die Sahne zieht man ganz vorsichtig unter den Reis, der sofort in eine ausgespülte Form kommt. Ist die Masse erkaltet, dann stürzt man sie auf einen Glas- oder Porzellanteller und reicht sie mit Fruchtsaft oder garniert mit Früchten (Kirschen, Erdbeeren, getrockneten Aprikosen, eingemachten Pfirsichen usw.). — Sehr gut schmeckt die Speise auch, wenn man Früchte unter die Masse zieht, ehe sie die Form passiert. Die Früchte müssen jedoch gut abgetropft sein, damit die Speise steif wird. Die Anrichtungsart ist ver schieden; entweder bringt man sie hübsch garniert in einer größeren Schale zu Tisch, oder man reicht die Speise in kleinen Portionen. Karnevalsmützen. Wer gewöhnt ist, sparsam zu backen, bediene sich dieses Rezeptes: Man rührt in einer irdenen Schüssel 75 Gramm Butter zu Schaum und tut nachein ander 75 Gramm Zucker, 1 Ei, 500 Gramm Mehl mit 1 Backpulver vermischt, etwas Milch und Wasser und 50 Gramm geriebenen Mandeln hinein. Der gut durch- geknetete Teig wird fingerdick ausgerollt, und mit Blech formen werden hübsche Figuren ausgestochen, die man in siedendem Schmalz dunkelgelb bäckt. Nack, dem Ab tropfen bestreut man sic mit Zucker. Beim Waschen der seidenen und waschseidenen Strümpfe achte man stets daraus daß diese nach links um gedreht sind, damit der Glanz auf der rechten Seite bleibt nyd sic nach dem Waschen gicht wyWg erscheinen. A»