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Beilage zum Frankenberger Tageblatt Nr. 14» Mittwoch, de« LV. Juni 1VL8 87. Jahrga«- Aus dem Frankenberger Stadtparlament Die Kinderwalderholungsstätte / Frmtkenbrrgs ohnnngdnot / Neue Baupläne (Fortschrmg aus gestriger Nummer.) Der erst« Paukt der öffentsichen Sitzung der Stadtverordneten betraf die Kraftwagenttitte Fraaleuberg—Flöha. Stv. Dr. Lorenz führte als Berichterstatter dazu aus, das; von den von Frankenberg aus gehenden Kraftwagenlinien die nach Flöha von jeher unrentabel gewesen sei und beträchtliche »Zuschüsse von der Stadt erfordert habe. Alle Denrühmrgen, diesen Zustand zu ändern, dis Her absetzung des Fahrpreises und die Anpassung des Fahrplanes an besondere Wünsche haben zu keinen: besseren Erfolg geführt, so das; man schon das gänzliche Einstellen der Linie erwogen hat. Die Kraftfahrgesellschaft hat aber ein Inter esse daran, die Verbindung zwischen Frankenberg und Flöha aufrecht zu erhalten, was schon im Interesse der in Flöha arbeitenden Menhainer Arbeiter sehr zu begrasten sei. Man will ver suchen, die Linie an den Hauptverkehrstagen, Sonnabends und Sonntags, aufrecht zu erhalten. Der Rat ist mit diesem Vorschläge, der mit keinerlei anderen Verpflichtungen als den be stehenden verbunden ist, einverstanden. Der Red ner bat das Kollegium, das Gleiche zu tun. Vorsteher Santtätsrat Dr. Költzsch bedauerte diese Regelung lebhaft im Interesse der Ar beiter ails Mtenham, die nach Flöha zur Arbeit gehen; es nrützte alles versucht werden, diese Linie unbedingt aufrecht zu erhalten. Vielleicht könne der Verkehrsausfchuß sich der Sache einmal besonders annehmen und etwas Schwung hinter die Sache bringen. Bei dieser Gelegenheit ver- kas der Reoner einen ihm in seiner Eigenschaft als Vorsteher zugegangenen Brief eines Herrn, der bittet, den Fahrplan öfters bekannt zu geben, damit die Fahrzeiten bekannter würden. Weiter beschwert der Briefschreib« sich über die auf der Linie Frankenberg—Mittweida durch den neuen Fahrplan verloren gegangenen Anschlüsse «m anders Linien in Mittweida. Auch hier soll der Verkehrsausschust Abhilfe schaffen. Stv. Rentner Haubold bemerkt zu dieser Angelegen heit, dah die Linke Frankenberg—Flöha niemals rentabel werden könne, weil zwischen beiden Orten Industrie fehle. Bei der Linke Fran kenberg—Oederan sei das ganz genau so. Erst« Bürgermeister Dr. Irmer weist auf die Messen Bemühungen hin, die gemacht worden find, die Linie rentabel zu gestatten und auf das grohs Entgegenkommen, das die Staatliche Krastwagsn- vsrwaltung in dieser Beziehung bewiesen Habs. Auf die Dauer könne der Gesellschaft aber nicht zuasmutet werden, auf dieser Linke mit Defizit zu arbeiten. Stv. Güntzel ist der Ansicht, dah die Verwaltung der Links nicht das erfor derliche Organisationstalent bewiesen Habs, die dauernden Aenverimasn des Fahrplanes seien in erster Linie mit schuld daran, das; das Publi kum sich nicht an diese Linie gewöhnen konnte. Ein Fehler sei es auch gewesen, den Betrieb in der Pfingstwoche einzustellen; os sei beobachtet worden, daß gerade in dieser Ferisnwoche viesse Leute, die einen Ausflug unternehmen wollten, am Friedhof auf die Wagen gewartet haben. Ein wetter« Mangel fei darin zu suchen, das; auch jetzt Sonnabends und Sonntags die Wagen in Fköha «nicht warten bis der um 9 Ahr in Dresden abgehende Eilzug eingelaufsn fei, so daß dis Reifenden gezwungen seien, entweder nach Frankenberg zu laufen oder in Flöha den nächsten Zug abzilwartön, da der genannte Erftug in Niederwiesa nicht hält. Nach wetteren Bemer kungen des Ersten Bürgermeisters Dr. Irmer üb« die vielen bei der Aufstellung der Fahr- pläne zu beachtenden Schwierigkeiten stimmt das Kollegium dem Vorschlag des Berichterstatters zu. Eine längere Aussprache entspinnt sich danach über die von Stv. Wagner vorgetragene Erhöhung der Gebühren für die Räumung der Düngergruben. Die Frankenberger Düngerabfuhrgesellschaft habe km verflossenen Jahre mit einem Fehlbetrag von 5892 Mark abgeschlossen, sie habe daher uni eine Erhöhung der Gebührensätze siir die Dünger abfuhr nachgesucht. Der Ausschuß habe sich auf rin« SOprozentige Erhöhung geeinigt, der Rat habe diesen Satz aber auf 33 «ch Prozent herab gesetzt, diese Ratsvorkage gelte heute Abend an zunehmen. Stv. Dr. Lorenz stellte den An trag, die kn dem Ortsgesetz vorgesehenen Er- mäßigunHen auf alle Hausbesitzer auszudehnen, deren Meter eine Friedensmiere unter 120 Mark bezahlen. Stv. Landwirt Haubold wies darauf hin, das; der Bauausschust und der Hausbesitzer- Verein der SOprozenügen Erhöhung zugestimmt ha be», er beantragte, dast auch das Kollegium diesen Satz ««nehme und die Ratsvorkage ab- keyne. Stv. Pezold erklärte, das; seine Frak tion di« Vorlage ablehnc, da sie keine Einsicht in die Bilanz der Gesellschaft habe. Stv. Jensch erklärte das Gleiche für die Kommunisten und bemängelte dabei di« Höhe der Abschreibungen, die die Gesellschaft in ihrer Bilanz vorgeikommen habe. Stv. Dr. Ristmann kann auf Grund feiner Kenntnis der Bilanz und der Unterlagen erklären, dah die Bilanz nicht frisiert ist und dah bi« Vergütung für die Düngerabfntzr nach einer 50prozentigen Erhöhung angemessen ist. Die Ab- stinnnung ergibt die Annahme der 50 Prozent mit 18 gegen 14 Stirnmen mrd die Annahme des Antrages Dr. Lorenz. Zustimmung wird sodann erteilt zu einer vom Stv. Landwirt Haubold befürworteten Austeilung des Stadtgärtnereigrundstückes. Danach soll der vordere Teil dem gegenwär tigen Pächter verbleiben, während der Hintere Teil für Schrebergärten und zur Anlage eines Kinderspielplatzes aufgeteilt werden soll. Die da durch entstehenden Kosten in Höhe von 800 Mark werden vom Kollegium bewilligt. Für die Instandsetzung des Baderberges werden nach einem Berichte des Stv. Pezold 6900 Mark nachbewilligt. Diese Kostenüberschrei tung ist dadurch entstanden, dah bei Beginn der Arbeiten nicht festgestekkt werden konnte, ob das Packlager überall vorhanden war. Tatsächlich war dies nicht der Fall, .fo das; hierdurch schon eine Mehrausgabe entstanden ist. Weiter war ein Teil der Granitplatten unbrauchbar geworden und endlich ist auch das Abschluhstück nach der Freiberger Strahe in größerem Umfang als dies vorgesehen war, mit bearbeitet worden. Diehr- kosten sind auch dadurch entstanden, daß man bei der letzten Schleusenlegung übersehen hatte, verschiedene Hausanschlüsss mit durchguführen, was nun nachgeholt werden mußte. Ueber die Kinderwaiderholungsstätie berichtete Stv. P. Rudolph: Es handelt sich um die Angelegenheit, die schon in der letzten Sitzung des Schulausschusses beraten wurde und worüber in unserem Blatte berichtet wurde. Die vom Berichterstatter nach der Ratsvorlage er betenen Kosten wurden bewilligt. Stv. Schil ler machte noch Vorschläge über die Zusammen legung verschiedener Etatskapitel zu diesem Zwecke. Zweiter Bürgermeister Dr. Wengler vermißte, dah in der garyen Angelegenheit der Schularzt nicht gefragt worden sei. Nach Richtrgsprechuing der Stadthauptkasssn- rechmmg für 1926/27 und der Zustimmung zur Aufnahme eines der Stadt m«s dem staatlichen Ausgsseichsstock amgeSotenen Dariehns von 5000 Mark für Wohnrmgsbauzwecks sowie Zustimmung zu dem vom Verwaltungsrat der Betriebswerke für die Gemeinden ObeMchtenau und Ausrs- walde ausgestellten Gastarif, war der Tages- ordnungsstoft erledigt. Außerhalb der Tages ordnung wurden noch bewilligt: die Kosten für den Gasanschluh der neuen stadteigsnen Häuser an der Töpferftraße, ein kleiner Geländekauf in der Mettigftraße, die Mehrkosten der Schleusen- arbeiten in der Freiberg« Straße. Erne von der Ektwerkslekttmg eingereichte For derung auf Erhöhung der Strompreise für Erohabnrhmer wurde für die nächste Sitzung zurückgestellt. Ein GMndekaufgefuch d« Handwerkerbau- gsnosfsnschaft zum Bau eines Sechsfamttienhaufes in der HeinrichBeck-Straße ttn Anschluß an das Thumannsche Grundstück wurde gegen die Stimmen der beiden Links parteien genehmigt. Die beiden Parteien lehnten das Gesuch ab, weil sie die Gemeinnützigkeit der Handwerkerbaugsnossenschaft nicht anerkannten und die Wohmingen in dem neuen „Hause von Atbeitevn und Beantten der enorm hohen Mieten wegen nicht gemietet werden könnten. Die Wohnungsnot in Frankenberg. Vorsteher Santtätsrat Dr. Költzsch gibt bekannt, daß ein Antrag der SPD.-Fraktion «ingegangen sei, durch den angefragt wird, welche Maßnahmen der Rat und die Stadtver ordneten zur Behebung der Wohnungsnot in Frankenberg zu unternehmen gedenken. Stv. Pezold gegründete den Antrag und führte dabei u. a. aus: Trotz all« Maspiahmon sei die Wohnungsnot in ständigem Steigen be griffen. Frankenberg sei nicht in der glücklichen Lage wie andere Städte, in denen die Industrie durch das Erstellen von Werkswohnungen die Wohnungsnot mit lindere, im Gegenteil, wenn hier ttn Hause eines Unternehmers von d« Stadt Leute untergebracht morden seien, so würde alles unternommen, diese mied« herauspibe kommen. In den Kasernen seien 33 Wohnungen, zum Teil sehr schöne Wohnungen, erstellt wor den. Angesichts dieser Tatsache werde man der SPD. in der Kasernenfrage wohl nun keine Vorwürfe mehr machen können das Wvhnungs- eleno in Frankenberg würde wesentlich größer sein, wenn wir die Kasernen für diese Zwecks nicht gehabt hätten. 250 Familien leien zur Zeit in unserer Stadt ohne eigene Wohnung, sie wohnten zusammen mit Familien, bei denen ein Ueberflus; an Wohnraum auch nicht vor handen sei. Ausführlich beschäftigte der Redner sich nun mit den in Frankenberg vorhandenen Baugenossenschaften und zwar zuerst mit dem Bau- und Sparverein, für dessen jüngst« Neubauten dje Stadt wiederum wesentlich« MU.el zur Verfügung gestellt habe Es müsse einmal ans gesprochen werden, daß die Bauweise dieser Geiwsssnschast schon einer VerMudung öffent licher Mittel gleich komme. Man sehe sich nur einmal die Hinterfront und das Dachgeschoß des großen Eckhauses an d« Ziegekstraße an. Hi« seien die Gelder in schlimmst« Weise verwüstet worden, Geldmangel scheine es da überhaupt nicht zu geben. Eine Hinterfront in solcher Form mit Dor- und Rücklage» und anderen Din gen zu baue» fei in der strittigen Zeit ein Lurus, der unbedingt verurteilt werden müsse, vor allein dann, wem» mit öfsontkkchsn Mitteln ge baut werde. Das Dachgeschoß fei ganz unge- niigend ausgebaut. Bei solcher Bauweise brauch« man sich «nicht zu wunder«, wenn dann Mieten heraus kämen, die ein Arbeiter gar nicht er schwingen könne. Zu verurteilen sei auch die Art und Weise, wie vom Bau- und Sparverein die Wohnungen vergeben würden. So hab« man für die Neubauten wiederum acht Ledige, von denen zwei «noch nicht einmal 24 Jahre alt seien, berücksichtigt, während auf der anderen Seite verheiratete Ehepaare jahrelang auf Wohnung warten müssten. Alles in allem müsse gesagt werden, daß die Verhältnisse beim Spar- und Bauverein sich wesentlich ändern müßten, vor allem müßte viel haushälterischer mit den Mitteln umgogangen werden, sonst könnte die SPD.-Fraktion dieser Genossenschaft keine wei teren Mittel bewilligen. D« Handwerker- Bau geno s fe«ns chaft müsste die Gemein nützigkeit abgosprochen werden. Den konservativ eingestellten Herrn, der dieser Genossenschaft die Gemeinnützigkeit zugesprochen habe, möchte er eimnal kennen lernen. Wenn eine Genossenschaft die Möglichkeit d«s Verkaufes ihr« Häuser zu- gesteyt, dann ist sicher, daß bei diesen Verkäufen verdient werden soll mrd da hört die Gemein nützigkeit eben auf. Unbekümmert um die Woh- mmgsnot des kleinen Mannes baue diese Ge nossenschaft Wohnungen nnt Mieten von 595, 884, 924, 805 und 1089 Mark. Die für 262 Mack geplärrten Wohnungen waren derartig klein, daß di« Genehmigung dazu versagt wer den mutzte. Mieten in der eben genannten Höhe könnten Arbeiter und Beamte nicht bezahlen, es würde also «nur auf begüterte Kreise Mcksicht genommen. Ms Miet« würden evtl, auch aus wärtige Interessenten in Frage kommen, d« Bau sei überdies «noch nicht gerade den billigsten Unternehmern übergeben worden. Nach alledem müsse es verstanden werden, wenn die SPD.- Fraktion einer solchen Genossenschaft keine Grundstücke überläßt. So wie bisher könne es aus dem Gebiete der Mohnungsnotbekämpfung in Frankenberg -nicht weitergehsn, die Stadt habe alle Ursache, stadteigene Häuf« bauen zu lassen. Der Bcm in eigener Regie sei nicht zu empfehlen, das würde zu teuer werdan, ab« stadteigene Häuser in Anlehnung an die in der Töpferstratze gebauten Häuf« müßten unbedingt gebaut werden. Es «siege ein Angebot eines Herrn vor, Wohnungen ttn Umfange von 50 bis 52 Quadratmeter (Stube, Kamm« und l Küche, Bodenkammer ufto.) für einen monat- sichon Mietpreis von 30 Mark zu bauen. Das I sei eher etwas, was man brauchen könne. Mam müsse auch in Frankenberg auf eine gewisse Nornrierung bgw. Typisierung zukommen. So wie in der Reichsheimstütte und beim Spar- und Dauoerein, daß jeder seinen eigenen Laden aufmache, dürfe die Sache »richt weit« gehen, das sei zu kostspielig. Die Vergebung der Ar beiten für einen ganzen Komplex verbillige die Erstelymgskosten beträchtlich. Gs müßten ein fache und schlichte Häuser gebarst werden, in denen die Menschen sich wohlsühlen könnten. Vorsteh« Sanitätsrat Dr. Költzsch verliest ein Schreiben des Baumeisters Franke, der sich bereit «klärt, bei Gewährung eines Zu schusses van 6000 Mark pro Wohnung in der Hohe Straße ein Wohnhaus für zelm Familien zu bauen. Zweiter Bürgermeister Dr. Wengler be merkt, daß der Bauausfchuß u-nd auch der Rat sich mit der Wohnungsbaufrags schon eingehend beschäftigt haben und daß er glaubt, dem Kol legium schon in der nächsten Sitzung einen Vor schlag unterbreiten zu können. Stv. Dr. Lorenz antwortet Stv. Pezold, das; dessen Angaben Wer die Art dec Woh nungsvergebung beim Spar- und Bauverein nicht zlstreffend seien. In erst« Linie müssten die Mitglieder des Vereins berücksichtigt werden; daß acht Ledige Wohnungen erhalten hätten, stimme «nicht, auch nicht die Angabe, daß zwei Auswärtige unter 24 Jahren darunter seien. Ein Wohnungssuchender, der noch nicht 25 Jahre alt war, sei gestrichen worden. Im übrigen sei zu bemerken, daß die Wohnungen in den Neu bauten noch nicht alle vergeben seien. Was mml die Handwerk«'Vaugenossenschaft betreffe, so müsse doch bedacht werden, das; auch der Fall eintreten könne, daß Wohmmgen ohne städtische Zuschüsse gebmit urerden, daß in solchen Füllen d« Wohmmgsmtsschuß nichts zu sagen habe imd die Wohnung auch cm Auswärtige ver mietet werden könne. Wettere stadteigene Häu ¬ ser zu bauen halte er nicht für richtig, vor allen, dami nicht, wenn noch wie das heutige Arp« gebot zeige, Unternehm« da sind, die selbst! bauen wollen. Er (Redner) sei ganz dafür, Herrst Franke mit dem Bau eines solchen Hauses zx betrauen, mit den bisherigen Frankeschon Häu sern seien keineswegs schlechte Erfahrlmgen ge macht worden. Es sei nur zu bedauern, daH nickst «noch mehr Baumeister da seien, die dsst gleichen Mut aufbrächten wie He« Franke uut» in gleich« Weise baitten. Nach der letztes Wohmmaszählung ist festgeftellt worden, das; dis Stadt Frankenberg im ganzen Bezirke nicht dis größte Wohnungsnot hat, sondern mit seine«» Zahlen «noch unt« dem Durchschnitt liegt. Vorsteher Santtätsrat Dr. Költzsch unter streicht die Musführrmgen des Stv. Pezold über die Bauweise in der Ziegelstratze; der Bau meister, der dieses Haus gebaut habe, könne seinen Beifall nicht finden, das Gelände hätte viel besser ausgsnützt werden können. Stv. Unger weist daraus hin, daß Bau meist« Franke allem die Wohnungsnot in Fran kenberg auch nicht beheben könne. Die Kritik^ die Stv. Pezold geübt habe, sei richtig, nur dem Lob, das er den hiesigen Bauhandmerkern ge zollt habe, könne er (Redner) nicht zustinrmen< In dem stadteigenen Hause in der Freibergei» Straße, das vor zwei Jahren «st mit vielen» Gelbe zu Wohnungen umgebaut worden sei, zeigten sich schon recht erhebliche Mängel. Stv. Neunzig stimmt Stv. Pezold eben falls zu und bittet in Zukunft nur solche Bautest zu bezuschussen, deren Plane von der Stadt ge prüft worden sind, ob die Bauart im Einklang steht mit den Zeitverhaltnissen. Zweiter Bürgermeister Dr. Wengler be merkt, daß die Baupläne schon seit lang« Zeit bei der Kreishauptmannschast liegen und dast bei dem Bau d« Handwerker-Baugenossonschass schon verschiedene Aenderungem durch unsere Baupolizei vorgonommen worden seien. Erster Bürgermeister Dr. Irmer Mat u. a. aus, daß das gaiHe Bauen seit Kriegsende über- ockl ein Objekt von Versuchen fei, wie man zweckmäßig und bMg bauen könne. In Fran- ksnbvrg müßte man nun endlich einmal damit aushöron, an allen Ecken der Stadt zu bauest und Häuf« in erst« Linie dort «richten, wo Straßen und Schleusen vorhanden sind. Es gäbe hi« in ausgebauten Äraßen noch viel Platz für Bauten. Ehe man den Bau stadt- eigen« Häuf« befürworte, sollte man sich doch auch einmal überlegen, daß mit jedem neuen Hause d« Stadt weitere Verwaltungsarbeit er wachse. Die Verwaltung der stadteigsnen Häu ser mache schon jetzt bald die Schaffung eines besonderen Anttes für diese Zwecke nötig, was vor allem die Stadlhauptkasfe mit dein Kas- fieren der Meten für Arbeit habe, sei kaum «noch zu «tragen. Die einzige Lösung der Bau frage sei billigeres Bauen als bisher. Es müsse immer wieder gefragt werden, warum ist anderen Städten billig« gebaut werde als wie in Frankenberg, wenn das Frankenberg eben «nicht fertig bringe, dann müsse versuchsweise auch einmal ein auswärtiger Unternehmer herangs- zogen werden. Mit großen Schwierigkeiten Habs die Stadt «nim endlich 600000 Mark in Ratest als. Anleihe zugeskch«t erhalten, wenn die Stadtt verordneten weitere Büttel schaffen wollten, danst nnißtsn sie aber in erst« Linie die Frage der Zrnsenaufbringung lösen. Die ganze Baufraga müßte einmal einer gründlichen Bearbeitung un terzogen werden. Die dauernden Klagen, dag die Arbeiter die Mieten für dis neuen Woh nungen nicht zahlen könnten, seien bald nicht mehr mit anzuhören. Stv. Hanitzsch «klärt, es stehe außer Zweifel, das; Bauten aus öffentlichen Mittelst der Kritik besonders unterstellt seien. Die Zalj- lsn des Stv. Pezold stimmten aber verschrs-> deutlich «nicht. Wenn auch Sto. Neunzig dis Bemerkungen über die „Lurusbauten" in der Ziegelstraße unterstreiche, so könne trotzdem vost Lurusbauten gar keine Rede sein, ttn Gegenteil man müßte dem Dau- und Sparverein dankbar sein, daß er in den sauren Apfess gebissen habq, die Lücke in dieser Straße auszufüllon. Der Baw- und Sparverein habe bis heute nur gute und (Schluß des Berichts im Hauptblatt.) lusHlMchl-Zeile deMr'icli vor cMsi