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gewiegtem Büchsenfleisch vermengt. Man formt von den Nadeln einen Kran- und gibt entweder nur Backpflaumen oder gemischtes Backobst ohne Tunke in die Mitte der Schüssel. Die seicht sämig gemachte Tunke wird nebenbei gereicht. Alte Haarbürsten werden mit der Zeit leicht weich und unbrauchbar. Man kann sie wieder fest und härter machen, Venn man sie in eine starke Alaunlösung taucht. Lill man Möbel säubern, ohne der Politur zu schaden, so empfiehlt es sich, sie mit Teeaufguß abzuwaschen und da nach m:t einem trockenen Leder abzureiben. Um die Tasten des Klaviers weiß zu erhalten, reibe man ste alle vier Wochen mit einem weichen Tuch, das man ein wenig mit Alkohol angefeuchtet hat, ab. Federn aus einem alten Bett oder Kissen in ein neues zu bringen, ist eine unangenehme und staubige Arbeit. Man versuche es so: Man öffne den alten Bettüberzug an einem Ende und nähe die Oeffnung des neuen oberflächlich daran. Dann schüttele man die Federn hinein. Es ist das nur die halbe Arbeit und vermeidet Staub und Schmutz. Gesundheitspflege Ausschlag nach Genuß von Speisen. Nach Genuß ge wisser Speisen, besonders nach Erdbeeren, Hummer, manch mal auch nach Eiern, bekommen manche Menschen einen un angenehm juckenden Ausschlag, der mit allgemeinem Unbe hagen verbunden sein kann. Es handelt sich hier um di« sogenannte Zndiosynkrasie, d. h>, der Organismus solcher Menschen kann das Eiweiß, das in diesen Nahrungsstoffen enthalten ist, nicht vertragen. Es wirkt ungefähr wie ein eingedrungsner Fremdkörper, gegen den sich der Körper wehren muß. Eine Gewöhnung an diese Stoffe, vielleicht mit der Zeit, gibt es nicht. Man muß dann eben den Genuß solcher Speisen meiden. Eine Gefahr bedeuten diese Stoffe aber nicht für den Betreffenden. Furunkulose. Das Furunkel ist nichts anderes als eine Entzündung eines Haarbalges und seiner Umgebung. Die Stell« ist geschwollen und gerötet und schmerzt heftig durch di« Spannung der Haut. Hervorgerufen wird diese lästige, aber reckt häufige Erscheinung durch Reibung und Druck. Läufig ist der unschuldig-verhängnisvolle Kragenrand der Urheber alles Uebels. Was ist dagegen zu tun? Im Einzel- foll tun heiße Breiumschläge gute Dienste; zeigen sich die Furunkel sehr harüwaig und kommen immer wieder, so deutet das mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Zirkulations- störungen hin. Es empfiehlt sich eine geregelte Diät, wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse und auch Luftveränderung. Röntgenstrahlen und Behandlung mit Heißluft beseitigen dann meist bas Uebel. Uedermählges Schwitzen. Zu starke Schweißabsonderung der Haut, zumal an Händen und Füßen, zählt zu den un- angenehmsten un- peinlichsten Schonheilsfehlern. Die er- dankten Gliedmaßen fühlen sich dauernd kühl und feucht an. Ost entwickelt sich bas Uebel zu einer wahren Plage für dir davon Befallenen und für Hre Umgebung. Der Behandlung setzt das Leiden oft zähen Widerstand entgegen. Man nehme täglich warme Bäder oder Seifenwaschungen. In manchen Fallen bewährt sich Massage der ganzen Hautoberfläche. Auch von Betupfen der Haut mit einer vom Arzt zu verordnenden Lösung von Salizylsäure oder Menthol hat man Erfolge gesehen. Zum Einpudern der Haut verwendet man am besten Kaliz-l-Talkumpuder. A«roösr vhrenschmerzen. Gar nicht selten kommen am Ohr wie aus heiterem Himmel auftretende Anfälle von reißenden und bohrenden Schmerzen vor, die bisweilen stun denlang anhalten. Eine direkte, vom Ohr ausgehende Ur jache ist dabei in vielen Fällen nicht festzustellen. Als tieferer Grund liegt ost ein Wahnleiden oder eine Erkrankung der Diasen-, Mund- oder Rachenhöhle. In diesen Fällen ist es Natürlich von Wichtigkeit, die Grundleiden zu bekämpfend Im .übrigen genügt meist eine Gabe von Pyramidon oder Anti- Pyrin. Ist die Gegend hinter dem Ohr besonders schmerzhaft, FS empfiehlt sich bei diesem nervösen Leiden Iodeinpinselung «er »ichte Massage. Fel- und Garten. Land« und Gartenarbeit im Mai. Für alles Wachsen und Gedeihen ist der Mai wohl der Mischei-tn-s Monat, Md nicht nur das ZMter wird vom Landmann und Gärtner oft Ängstlich beobachtet, sondern es gibt auch ost noch manches zu verbessern, was der April ins Stocken geraten ließ. Die Saatarbeit auf dem Acker ist nun wohl überall^ beendet, und bei den Wintersaaten wird mancher an das Schröpfen denken müssen, wenn zu dichter Stand das - spätere Lagern der Frucht befürchten läßt. Hanf- und Rüben saaten werden noch gemacht, und ältere Saaten müssen vor ! Erdflöhen geschützt werden. Mais, Zucker- und Runke'r iüen ! werden gedrillt oder auch schon gepflanzt. Frühzeitiges Pflan zen gibt nachher erfahrungsgemäß nicht unbedeutenden Mehr ertrag. Bei Tabak- und Maisbreien werden zu dicht stehende Pflanzen ausgezogen und verpflanzt. Zu Ende des Monats kann dann auch mit dem Auspslanzen aller frostempfindlichen Kulturpflanzen begonnen werden. Die Wiesen müssen bei langandauernder Trockenheit bewässert werden. In den Hopfengärten müssen die Stangengerüste aufgestellt werden, und höchste Zeit ist es, für die nahende Heuernte Sensen, Rechen und Gabeln in Ordnung zu bringen und Fehlendes zu ergänzen. Im Gemüsegarten ist jetzt die Hauptpflanzzeit für Frei landkulturen. Stangen- und Buschbohnen, Erbsen und Gurken werden ins Freie gesät, ebenso Spätsorten von Ge müsen für den Winterbedarf. Die Märzsaaien von Möhren, Petersilie und Pastinak müssen verdünnt und gejätet werden. Jegliche Unkrautbekämpfung durch fleißiges Hacken wird nun unerläßlich. Düngen und Begießen der Beete mit L 'che bei trockenem Wetter fördert bei allen Gemüsepflanzen das Wachstum ungemein. Frisch gepflanzte Beete dürfen aber nicht mit Jauche begossen werden, so lange die Pflanzen nicht fest angewachsen sind. Das Spargelsteäien ist in vollem Gang. Bei Gurken- und Mcloncnkästcn ist rechtzeitig bas Liisten und Bespritzen vorzunehmen. Zimm rnpslanzungen sollten jetzt nicht mehr in Lägen gen- -.äst werden, weil sie selten gedeihen. ! Haustierzurht und - Pflege. Viehstall, Geflügelhof und Bienenstand im Mai. Für Rindvieh und Pferde beginnt nun allgemein i die Zeit der Grünsütterung mit ihren bekannten Gefahren i bei unvermitteltem Uebergang. Rindvieh, das Weidegang hat oder getüdert wird, soll in der Frühe nur Rauhfutter erhalten. Die jetzt ausgestochenen Disteln der Getreidefelder können vorteilhaft an Pferde verfüttert werden; sie stellen beinahe eine Frühlingskur dar. Dauernd im Stall gehaltene Milchkühe müssen bei der Grünsütterung vermehrte Einstreu erhalten. Fleißige Lüftung der Ställe und Schutz vor Flie gen ist notwendig. Die Schwalben im Stall sind in jeder Hinsicht zu schonen, denn sie sind die besten Fliegenfänger; durch Anbringen einiger Brettchen an der Stalldecke kann man ihnen das Bauen erleichtern. Fohlen und Schweine sollen von nun an reichlich Gelegenheit erhalten, sich im Freien zu tummeln, am besten auf besonders eingezäunten Plätzen. Auf dem Geflügelhof erfordern jetzt die jungen Hühner und Küken besondere Aufmerksamkeit, wenn sie gute Winterleger werden sollen; mit der Anschaffung einer guten Rasse allein ist es nicht getan. Es muß auch gut und zweck- mäßig gefüttert werden; denn je vollkommener und stüh- zeitiger die körperliche Ausbildung erfolgt, desto sicherer ist auf günstigen Eierertrag zu rechnen. Wo den Hühnern steter Auslauf gegeben werden kann, sollte man dies nicht ver säumen. Allerdings dürfen die Küken bei regnerischem Wetter nicht gleich in der Friihe ins Freie gelassen werden. Die Brutnester müssen öfters gereinigt werden, damit sich Un geziefer nicht emnistet. Für die Bienen ist der Mai in vielen Gegenden der Haupttrachtmonat. Das Arbeitsvolk erstarkt täglich mehr, und bald reicht der eingeräumte Platz nicht mehr. Deshalb müssen Rähmchen mit Vorbau eingehängt oder gute leere Waben oder Kunstwaben zwischen dis Bruttafeln gebracht werden. Bei kühler Witterung vergesse man nicht die Warm haltung des Brutlagers und das Füttern bei schwachen Stöcken. Mobilstöcke verstärkt man mittels auslaufender Brutwaben. Schwache Srrohkörbe werden dadurch gebessert, daß man sie verstellt mit stärkeren, und zwar zu der Zeit, wo die Bienen recht honigbeladen heimkehren. Vorkehrungen sind gegen Räuberei zu treffen, und ebenso sind für die Auf nahme der zu erwartenden Schwärme die nötigen Wohnun gen vorzurichten. Den Stöcken, di« nicht schwärmen sollen, gibt man reichlich Raum, entnimmt Bruttafcln und hängt Waben dazwischen.