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nutzt worden. 1711 war Peter der Große von Rußland zu Besuch. Der Freiheitsdichter Theodor Körner lebte zwei Jahre im Kupferhammer Grünchal. Alle Kriegszeiten des Erzgebirgs kammes gingen auch über Kupferhanrmer Grünthal und 1866 wurden an der alten Hüttenmauer mit ihren Schießscharten die letzten Schüsse gewechselt. Nun beabsichtigt die jetzige Firma F. A. Lange, Metallwerke AG., alle Neubauteile innerhalb der Hüttenmauer niederzulegen und den alten historischen Zustand wieder -herzustellen. Aus dem ehemaligen Jagdschloß mit an liegenden Park- und Teichanlagen und Schwefel-Badceinrich- itungen soll eine Erholungsstätte für Mütter, aus der sog. „Lan gen Hütte" ein Museum werden. Mit den vorgelagerten Orten zieht sich die organisch aus dem heimatlichen Boden gewachsene, landschaftsgebundene Stadt Olbernhau über das ganze eine Stunde lange Talbecken der oberen Flöha, und an die zwanzigtausend Menschen sichren hier ein bescheidenes aber heimatfrohes Leben. Zu beiden Sei len des Tales steigen die Berge bis zu 700 Meter an: nach wenigen Minuten Aufstieg hat man die wunderbarsten Rund blicke. stn weitem Kranz um das Tal liegen ausgedehnte und gepflegte Fichten- und Laubwälder, durch die man tagelang wandern kann, ohne anderen Lebewesen wie dem äsenden Wild zu begegnen. Ein Naturpark sondergleichen von herber Schöne und Reinheit. So gibt der Besuch der Ausstellung in dem schmucken Städtchen an der deutschen Grenze nicht nur nationale Festi gung, künstlerische Erbauung, wirtschaftliche Einsichten, sondern auch eine Fülle tiefer seelischer Eindrücke von deutschem Land und Volk, die dem Gast, der hier das Grenzland aus den Ur sprüngen seiner Kraft erlebte, ewige, dankbare Erinnerung blei ben wird. Gisaisaki und Kloiienparade. Oie Einweihung des Marine-Ehrenmals in Laboe. Anläßlich der Einweihung des vom NS.-Deui- fcheu Marjuebund erbauten Marine-Ehren mals geht, wie von zuständiger Stelle verlautet, am Donnerstag, dem 28. Mai, nach Ankunft des Oberbefehls habers der Kriegsmarine, die gesamte Flotte zu Mbungen in See. Sie kehrt am Freitag, dem 29. Mai, Wurück und steht an diesem Tage um 15.30 Uhr bei Kiel- Fenerschifs. Hier findet eine Flottenparade statt, M der auch Zuschauer zugelassen sind. Am Abend des 29. Mai veranstaltet die Kriegsmarine und Luftwaffe vor Bellevue einen großen Zapfenstreich, der durch Lautsprecher über das ganze Hindenburgufer übertragen wird. Die Schiffe der Flotte werden während des Zapfenstreiches illuminieren. Am 30. Mai findet aus Anlaß der feierlichen Einweihung des Ehrenmals und feiner Übernahme in die Obhut der Kriegsmarine um 11 Uhr ein Staatsakt in Laboe statt. Am 30. Mai, 20 Uhr, findet schließlich in der Nord ostseehalle eine große Kundgebung des NSD.- Marinebundes statt. Pfingsten leine Fahrpreisermäßigung för SeselWaMahrten. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion B e rlin teilt mit: Der zu erwartende starke Pfingst - verkehr läßt die gemeinsame Abfertigung und ge schlossene Unterbringung größerer Reisegesell schaften nicht zu. Die Reichsbahn sieht sich daher ver anlaßt, die Fahrpreisermäßigung für Ge sellschaftsfahrten in der Zeit von Sonnabend, 30. Mai, bis Montag, 1. Juni, zu versagen. Auch Gesellschaftssonderzüge können in dieser Zeit nicht gestellt werden. Ausgenommen von der Beschränkung bleiben die Gesellschastsfahrten von und nach dem Aus land. Schul- und Jugendsahrten sowie Gesell schaftsfahrten zu Sportzwecken sind zu Pfingsten zu gelassen. Sie müssen jedoch rechtzeitig, und zwar minde stens zwei Tage vorher, auf den Abgangsbahnhöfen an gemeldet werden. Einfachheit, Sparsamkeit, Gerechtigkeit. Der Reichsfinanzminister über die Grundsätze nationalsozialistischer Steuerpolitik. In Eisenach begann am Montag eine fachwissen schaftliche Tagung für Veranlagungsbeamte der Retchssinanzverwaltung. Die Tagung, an der 1200 Beamte aus dem Reich teilnahmen, dient der Erörterung wichtiger Fragen der Einkommen-, Körperschafts- und Umsatzsteuer. Weiter bringt sie Vor träge über das Wesen der nationalsozialistischen Welt anschauung und des nationalsozialistischen Staates sowie über das Thema Nationalsozialismus und Beamtentum. Die Tagung, die bis zum 16. Mai dauern wird, wurde mit einer Rede des Reichsfinanz ministers Graf Schwerin von Krosigk eröffnet. Der Minister wies einleitend darauf hin, es gelte auf der Tagung für die Teilnehmer nicht nur, wichtige Fragen des Steuerrechts zu besprechen und das Fachwissen zu verliefen, um bestgeschulte Fachbeamte zu werden, sondern auch immer tiefer in das Wesen des nationalsozialistischen Geistes cinzu- dringen und sich dessen Gedankengut vollständig anzu eignen, um bei ihrer Amtsführung die Ziele des neuen Staates restlos verwirklichen zu können. ReichsHeirie-sappeSl -es Baugewerbes. An der Reichsautobahn Stuttgart—Heilbronn am Reisberg fand der Reichsbetriebsappell der Reichsbetriebs gemeinschaft IV Bau als Beginn einer vierwöchigen Großaktion zur Unfallverhütung statt. Der Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaften Bau, Harpe, meldete, daß in 85 000 Baustellen von 55 000 Be trieben 1235 300 Gefolgschaftsmitglieder angetreten sind. Hierauf gab Dr. Leh die Parole „Unfallverhütung" aus und erklärte unter anderem: Es ist die Frage zu entscheiden, wie wir die Unfälle in Deutschland und im besonderen bei der Betriebsgemein schaft Bau am besten verhindern können. Arbeiter und Unternehmer, Ihr müßt begreifen, daß Euere Gesundheit, Euer Körper nicht Euch Mein gehören, sondern Deutschland. Der Unternehmer muß sich als wahrer Wirtschaftsführer" fühlen; es liegt besonders an ihm, die Unfälle auf seiner Baustelle möglichst einzuschrünken, ja, wenn nicht ganz zu verhüten. Wir alle wissen, daß Gesetze, die vor 50 und: 60 Jahren gemacht worden sind, unmöglich heute mehr ist allem Gültigkeit haben könen. Wir wissen, daß man diese! Gesetze heute erneuern und nach den Gesichtspunkten un-i seres neuen Deutschlands umbilden und umformen muß.: So fangen wir bei der Unfallverhütung an. Sie braucht! die geringste Umbildung. Aber wir wollen zeigen, welchen wir bei der Sozialversicherung gehen müssen. Es ist das ein großes Erziehungswerk, an dem alle mithelfen müssen. Zigarette» nm noch in Packungen. Verbot des Einzelverkaufs. — Erne neue Preisklasse. Der Reichssinanzminister hat durch eine Änderung der Tabaksteuerbestimmungen vom 1. August d. I. ab den Einzelverkauf von Zigaretten aller Preis klassen verboten. Es müssen dann also auch 4-, 5- und 6-Pfennig-Zigaretten, für die bisher noch der Einzel- Verkauf zugelassen war, in Packungen an den Verbraucher abgegeben werden. Gleichzeitig hat der Minister den Wünschen der Industrie entsprochen und eine 4Vs-Pf e nnig-Z ig a r e tte neu zum Verkauf zuge lassen. Es wird künftig elf verschiedene Packun- gen geben, nämlich, 3, 4, 5, 6, 10, 12, 20, 24, 25, 48 und 50 Stück. Die neue 4Vs-Pfennig-Zigarette wird in Packungen zu 6 (25 Pfennig je Schachtel), 12 (50 Pfennig je Schachtel), 24 (1 Mark je Schachtel) und 48 (2 Mark je Schachtel) Stück zu haben sein. (34. Fortsetzung.) Die Mutter erkannte wohl die Nichtigkeit seiner Worte, aber sie ließ nicht nach. Sie kämpfte um Len Sohn und — siegte. * -ü * „Warum bist du eigentlich auf den Flugplatz ge gangen, Margarete?" fragte Joan gespannt. „Ich wollte einmal das Starten sehen. Meinst du nicht, daß es interessant sein wird?" Joan blickt sie prüfend an, dann schüttelt sie den Kopf. „Nein, das ist es nicht! Margarete, du kannst nicht lügen. Es ist mehr als Neugierde, was dich hierher treibt!" Margarete schweigt. Endlich überwindet sie sich und erzählt Joan von ihrem Appell an die Weltslieger. Joan ist von dem Mißerfolg nicht überrascht. „Damit mußtest du rechnen, Margarete." „Ich hab's geahnt, Joan," spricht das Mädchen leise. „Aber ich hab' auf ein Wunder gehofft!" * * * Die Flieger betreten den Startplatz. An ihrer Spitze geht der englische Botschafter Lord Carmennys. Sein Gesicht strahlt. Da bemerkt er Schwester Margarete und wechselt die Farbe. Auch die Flieger haben Margarete entdeckt. Sie sehen das seltsame Lächeln um ihren Mund, das Schmerz und Verachtung zugleich ausdrückt, und sind tief be troffen. i. Der Zug der Flieger stockt, Margaretes Blick umfaßt die jungen Männer. Der Lord fühlt die peinliche Lage, er tritt zu Margarete und begrüßt sie. „Ich freue mich, daß Sie gekommen sind, Schwester Margarete!" „Ja!" antwortet Las Mädchen mit lauter, klarer Stimme. „Ich wollte Lie Elite von achtzehn Nationen starten sehen!" Es war ganz ruhig gesprochen, aber jedes Wort scharf wie ein Messer. Die Flieger stehen verlegen La, sie fühlen sich beschämt. Der Botschafter will die Situation rette:.. „Ihr Wort ist trotzdem nicht umsonst gewesen, Schwester," sagt er verheißungsvoll. „Sehr liebenswürdig, Mylord! Sie trauen mir recht wenig Verständnis zu. Ich kann schon begreifen, welch innere Befriedigung eine solche Rekordleistung zu geben vermag. Sie ist ja auch immerhin gesünder als eine Fahrt über die Pestherde in China." Ein kurzes hoheitsvolles Neigen Les blonden Hauptes. „Ich danke Ihnen, Mylord! Komm, Joan — es hat mir genügt für lange Zeit." Damit verläßt sie den Flugplatz. Eine tiefe Beschämung überkommt die Flieger. Es sind meist junge Menschen, die einer Aufopferung durch aus fähig sind, und als sie gestern in den Ruf des jungen Marshall: „Wir wollen helfen!" einstimmten, war es wirklich ehrlich gemeint. Sie kommen sich jetzt wie Verräter vor, sie ärgern sich, daß sie der Autorität des Vorsitzenden der Pekinger Flugleitung so widerstandslos nachgegeben haben. Fred Marshall ist außer sich vor Scham und Wut. Seme Mutter erkennt ihn nicht wieder, als sie von ihm Abschied nehmen will. „Was ist -ir, Fred?" fragt sie bestürzt. „Ich kann nicht am Flug teilnehmen! Ich schäme mich! Ich starte nicht!" Dann tritt er zu Myland und ruft ihm zu: „Willst du mitmachen?" „Nein, ich müßte mich zu Tode schämen!" erwidert -er junge Mensch leidenschaftlich. sovovo Arbeitslose weniger als im vergangenen Mr. Weiter günstige Entwicklung des Arbeits einsatzes. — Tiefster Stand nahezu er reicht. Die jetzt im Bericht der Rcichsanstalt für Arbeitsver mittlung und Arbeitslosenversicherung belanntgegebenen Zahlen derEntwicklungdesArbeitseinsatzeS im April 1936 geben ein deutliches Bild von der mehr als nur durch die Frühjahrskonjunktur bedingten Wirtschaftsbelebung. Auch im April war eine weitere, sehr starke Belebung auf dem Arbeitsmarkt zu verzeich nen, so daß bereits Ende April der günstigste Stand des letzten Sommers (August: 1706 000 Arbeitslose) mit 1763 074 Arbeitslosen fast erreicht worden ist. Im Laufe des Aprils haben 174 000 Menschen wieder Arbeit be kommen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit verteilt sich fast gleichmäßig auf die Außenberufe (Abnahme: 94 070) und die übrigen, mehr konjunfturabhängigen Berufe (Ab nahme: 79 976). In den Außenberufen hemmten in man chen Bezirken die ungünstige Witterung und einige Wit- terungskatastrophen, die zu vorübergehenden Einschrän kungen der Autzenarbeiten zwangen, den Arbeitseinsatz. Trotzdem ist die Aufnahmefähigkeit für Arbeitskräfte größer gewesen, als dies in den Zahlen über den Rück gang der Arbeitslosigkeit zum Ausdruck kommt, da für die 53 000 Notstandsarbeiter, die im Zuge der planmäßigen Einschränkung der Notstandsarbeiten zur Entlassung gekommen sind, ebenfalls Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft, und hier überwiegend bei den Außen berufen, besetzt worden sind. Wie alljährlich brachte der April die Eingliederung der Jugendlichen in das Wirtschafts leben. Ein zahlenmäßig starker Jahrgang stand dieses Fahr für den Eintritt in das Wirtschaftsleben zur Verfügung. Wenn auch der größte Teil dieser Jugendlichen unter- gebracht werden konnte, so ließ es sich doch nicht vermei den, daß eine Anzahl bei den Arbeitsämtern als arbeit suchend vorgemerkt blieb und, soweit eine sofortige Ver mittlung in Arbeit nicht möglich war, am Monatsende als arbeitslos mitgezählt wurde. Rückwirkungen auf den Arbeitseinsatz waren daher im Hinblick auf die erhebliche Zahl neuer Bewerber nicht zu vermeiden. Trotzdem liegt die diesjährige Arbeitslosenziffer um fast 500000 unter dem Vorjahrs st and bei einer um 150000 niedrigeren Notstandsarbeiterziffer, die eigentlich den durch die Arbeitsämter untergebrachten 500 000 zuzu rechnen ist. Die Entlastung der Unterstützungsein richtungen entsprach der Abnahme der Arbeitslosen zahlen. Die Zahl der Unterstützungsempfänger ging um 166 000 zurück, und zwar betrug die Abnahme in der Arbeitslosenversicherung und Krisenfürsorge 143 000, bei den arbeitslosen anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen 23 000. In der Arbeitslosenversicherung wurden am 30. April rund 283 000, in der Krisenfürsorge rund 707 000 Hauptunterstützungsempsänger betreut, während in der öffentlichen Fürsorge rund 282 000 arbeitslose anerkannte Wohlsahrtserwerbslose gezählt wurden. Bei Notstands arbeiten waren Ende April rund 170 000 Volksgenossen, das sind 53 000 weniger als im Vormonat, beschäftigt. Aerrer SHnMchrzeugrelord von 201 Stundenkilometer. Wie auf der Fahrt nach Hannover, so wurden auch auf der Heimfahrt vorübergehend Geschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometer erzielt. Auf dem Führerstand meldete der SA.-Obergruppenführer von Iagow - Berlin, der zusammen mit dem Mannheimer Oberbürger meister Remminger dort die sausende Fahrt erlebte, einen neuen Schnellfahrzeugrekord von 201 Stundenkilometer. Bisher war die Höchstleistung der Borsig-Stromlinienschnellzugslokomotive 197 Kilo meter. Insgesamt wurden die 776 Kilometer in sechs Stunden und 41 Minuten zurückgelegt, was dem gewiß beachtlichen Durchschnitt von 114 Kilometer entspricht. „Es geht mir nicht anders, Jonny! Wir bleiben und stellen uns der Mission zur Verfügung." „Ja, Fred! Das wollen wir tun!" Mrs. Marshall begreift Liese plötzliche Wandlung nicht. Sie ist sehr traurig, als sich ein Flugzeug nach dem anderen erhebt, und nur die Maschine Nr. 35 einsam auf dem großen Feld zurückbleibt. Zeitungsberichterstatter stürzen heran, gefolgt von de« Herren der Flugleitung. Man bestürmt die Piloten, fragt nach Lem Grun? ihres Zurückbleibens. Fred Marshall und Myland schweigen. Bis Lord Carmennys erscheint. „Warum starten Sie nicht, Gentlemen?" fragt er mit gerunzelter Stirn. „Das Gewissen, Sir," entgegnet Myland knapp, «nd Fred nickt mit rotem Kopf und blitzenden Augen zu seinen Worten, „läßt es uns nicht zu! Es gibt jetzt anderes zu tun, als um Lie Welt zu gondeln!" * * * Dr. Poeck arbeitet gemeinsam mit Dr. Schraff, unter stützt von Professor Köble an der Fertigstellung -er Ausrüstung für den Vorstoß ins Pestgebiet. Die Fahrt sollte mit Ler Eisenbahn bis Lantfcho« gehen, von dort würden sie Automobile bis Si-nong bringen. Aber es war Lie große Frage: Würde man unange fochten von Lantschou nach Si-nong kommen, oder würde Lie kleine Kolonne am Ende jenem General Hu «r die Hände fallen? „Warum stellt man den Missionen nicht Flugzeuge zur Verfügung!" ereiferte sich Dr. Poeck. „Wenn Sie chinesische Regierung auch keinen großen Flugzeugpark besitzt, die wenigen, die wir brauchten, müßten doch auf zutreiben sein." „Das chinesische Flugwesen taugt nichts," meinte Dr. Schraff, „und dann fürchte ich, Laß General Hus Ein fluß dafür sorgt, daß die verantwortlichen Behörden sich drücken. Um wie unendlich viel mehr könnten die Missionen helfen, wenn sie die Unterstützung der chinesi schen Regierung hätten. Aber wir sind die Fremden, und wenn wir noch so viel Nützliches und Gutes tun, mau mißtraut uns." (Forti, folgt.))